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Bestimmte wiederkehrende Muster in euren Geschichten?

Begonnen von Nashi, 06. Oktober 2010, 18:52:01

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Faol

oh das kenne ich auch. Vorallem meine Personen ähneln sich immer viel zu sehr
Es gibt einfach zu viele Bücher in denen meine weibliche Hauptperson, schwarze Haare und grüne Augen hat.
Außerdem gibt es da immer einen Jugen, zwei Jahre älter, in den sie sich verliebt, der fast immer etwas längere dunkle Haare hat und braune oder blaue Augen und der sehr sportlich ist.
Die dritte Person, die sich immer wiederholt ist ein Lehrer, der meiner Protagonisitin irgendwie weiter hilft. Er bekommt halt jedes Mal einen anderen Namen, auch wenn ich ihm sogar schon zwei Mal den gleichen Namen gegeben habe, weil ich die eine der beiden Geschichten verworfen habe.
Was wie bei den meisten hier auch bei mir fast immer vorkommt ist eine schwere Verletzung.
Was mir auch gerade auffällt ist, das meine Protas nie einen engen Bezug zu ihren Eltern haben, entweder kennen sie sie garnicht oder sie gehen auf ein Internat und leben so nicht zu Hause.
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(Robert Frost - The Road Not Taken)

Lexa

Wenn ich Ideen sammle oder Plotte, schleicht sich oft der gleiche Figurentyp ein. Ich weiß nicht genau wie ich ihn nenne soll; es ist eine Art Betrüger, oder eher Hochstapler, jemand der sich für etwas besseres ausgibt als er ist, und dadurch in Schwierigkeiten gerät.

Manchmal ist es ein Mann, manchmal eine Frau, manchmal tut er es mit voller Absicht, manchmal wird er in diese Situation gedrängt. Manchmal ist es der Protagonist, manchmal nur ein Nebencharakter.

Ihr seht, es gibt ihn in allen Variationen. ;D

Aber ich mag die Figur, da gibt es immer so schöne Turbulenzen, und solange ich nichts veröffentliche und meine Fans sich nicht über dieses  Muster beschweren können, kann ich sie noch des öfteren verwenden. ;)

Romy

Mir ist noch etwas eingefallen, was ich vor allem früher sehr verstärkt gemacht habe, aber so ganz bin ich diese Macke immer noch nicht los. ;D
Am Ende lasse ich gerne jemanden von den "Guten" sterben. Entweder einen der Protas (ich hab für gewöhnlich mindestens 2, sodass man ja einen entbehren kann), oder eine Nebenfigur, die einem der Protas nahe stand.

zDatze

Kann man dickköpfige Protas als Muster bezeichnen? Generell tendiere ich immer dazu kratzbürstige Charas zu verwenden. Mit der logischen Folge, dass bei mir meistens gestritten oder zumindest liebevoll gestichelt wird. Ja, das ist vielleicht das Muster, das überall vorkommt. Meine Protas streiten andauernd und nutzen oft jeden noch so winzigen Anlass aus. ::)

Ein anderes oft verwendetes Muster von mir ist die "kaputte" Familie. Bietet mMn viel Konfliktpotential, aber eben auch die Gefahr in einen Trott zu verfallen.

Einsamer Falke

Muha, ja das kenne ich. Mir ist beim durchlesen einer frühen Version meiner Tesphirgarde aufgefallen, dass mein Prota irgendwie dauernd schmunzelt, wenn irgendjemand vor ihm salutiert (er ist eigentlich kein hohes Tier, aber alle haben Respekt vor ihm)...und irgendwie schmunzelt er dann immer.
Was auch oft passiert, ist, dass er "seine Gedanken mit einer Geste beiseite wischt". Das habe ich inzwischen bestimmt schon zwanzig Mal verwendet. ::)

Gruß
Eric

Merrit

Ja ja, eine ordentliche Verletzung lässt den Hauptprota doch so menschlich erscheinen  ;). Wie ich sehe bin ich mit dieser Meinung nicht ganz alleine. Ist mir aber auch zu blöd, wenn ich lese, daß sich der/die Heldin in Gefahren wirft und ohne einen Kratzer davon kommt. Also ist das bei mir auch schon Standart.
Und ich halte mich komischer weise von Religion fern, keine Ahnung warum, aber meine Protas beten nichts an und verehren höchstens mal ihre Ahnen.
Lg Merrit

Wollmütze

Ich habe die gemeine Angewohnheit, alle Freunde meiner Protagonisten sterben oder zumindest foltern zu lassen bzw. den Prota alles verlieren zu lassen.  :winke:  :darth:
Ohnmacht war früher auch so eine Sache von mir, am besten Ohnmachts-Cliffhanger, aber inzwischen hat sich das fast vollkommen eingestellt.
Außerdem gibt es immer wieder ein Opfer, meistens der Prota selbst. Ich mag diese Opfer-Plots, ich weiß nicht warum.  ::)
Achja! Und einen geheimen Orden oder Zirkel oder Rebellen oder dergleichen gibt es auch sehr häufig. *mit den Achseln zuck*


Lucien

#37
Zitat von: Runaway am 06. Oktober 2010, 21:25:34
Etwas, was total ungeplant ist, aber immer wieder passiert, ist das Erfinden eines Chaoten, speziell der beste Freund des männlichen Protas. Nur einmal habe ich die Regel gebrochen und dann gleich den Herrn selbst über die Stränge schlagen lassen.
Aber es braucht einfach immer so einen Pausenclown.

;D Jaaa, das kenne ich ich! Auich wenn diese besagten Chaoten in der Regel nicht von Anfang an die besten Freunde der Protas sind, so werden sie es für gewöhnlich doch im Laufe der Zeit ... und es kommt irgendwie ständig vor, dass diese Chaoten aus irgendwelchen Gründen schwer verwundet werden. Und grad fällt mir auch ein, dass in zwei Projekten diese Chaoten auch noch unter unterschiedlichen Umständen mehr oder weniger unfreiwillig ihre Freunde verraten.  :hmmm:

Ansonsten ist bei mir Fieber ein beliebtes Motiv oder einfach allgemein Ohnmacht. Es birgt so viele Möglichkeiten, wenn ein Charakter bewusstlos in der Gegend herum liegt...  :hmhm?:

Und was sich auch immer einschleicht, ist die Art von Gauner, die allgemein als hinterhältig und durchtrieben gilt, aber in Wirklichkeit ja zu den Guten gehört. 

... ich sollte mal grundlegend meinen Horizont erweitern.  :seufz:

[Edit] Schwarze Haare! Ich liebe schwarze Haare! Und am liebsten noch schwarze Augen dabei!  :innocent:

Gwendelyn

Ich war früher immer der Meinung, dass ich mich eher selten wiederhole... Aber Pustekuchen!

Meine Heldinnen (und es sind IMMER HeldINNEN, aber wenigstens mit unterschiedlichen Charakteren...) verlieben sich prinzipiell in einen älteren, gutaussehenden Mann, mit irgendeinem Trauma, das ihn zu einem verschlossenen und misantropisch veranlagten Typ macht. Ich hab scheinbar eine Schwäche für den Harte-Schale-weicher-Kern-Typ...  :hmmm:

Außerdem befinden sich die Heldinnen erstaunlich häufig in Situationen, in denen sie ihre Identität vor ihren jeweiligen Feinden/Gegenspielern verbergen muss. Ich bevorzuge vor allem eine Verkleidung als Mann oder als Gaukler/Barde.

Aber meine schlimmste Wiederholungsmacke ist einer meiner Nebencharas. Er ist eher der unbekümmerte, lustige Typ, der immer jede Menge Komik in die Szene bringt. Dieser Charakter taucht in allen längeren Geschichten, die ich bisher geschrieben habe, auf, sieht irgendwie immer gleich aus, hat ähnlich klingende Namen und stirbt kurz vor Ende auf immer die selbe, tragische Art und Weise.
Mir persönlich ist es ehrlich gesagt nie aufgefallen, bis sich meine Probeleserin beschwert hat, dass in jeder Geschichte ihr Lieblingschara kurz vor Schluss mit einer Klinge im Bauch in seinem eigenen Blut endet.  ::)
Ich habe es danach überprüft, und es stimmt... Seitdem versuche ich, ihn aus meinen Geschichten rauszuhalten, aber der Schelm schleicht sich immer auf die eine oder andere Art ein..

zDatze

*ausgrab*
Ich finde diesen Thread hier viel zu interessant, um ihn verstauben zu lassen.

Mir ist ein weiteres markantes Muster ins Auge gestochen: Die meisten von meinen Protas haben Geschwister.
An sich ist das nicht ungewöhnlich, aber meistens sind diese Geschwister eng mit dem Plot verbunden. Konfliktpotential, das ich bisher eigentlich immer aufgegriffen habe ohne viel darüber nachzudenken. Jetzt bringt mich dieses ständig wiederkehrende Muster echt zum Nachdenken. Ich befürchte fast, dass ich dadurch verdammt durchschaubar werde. *schluck*

Farean

#40
Zitat von: zDatze am 08. März 2011, 14:02:01
Jetzt bringt mich dieses ständig wiederkehrende Muster echt zum Nachdenken. Ich befürchte fast, dass ich dadurch verdammt durchschaubar werde. *schluck*
Wenn's dich beruhigt: ich habe nicht den Eindruck, allein anhand dieser Information den Ausgang deines Romans vorhersagen zu können, von dem du mir mal einen Schnipsel gezeigt hast. 8)

Ganz ehrlich: um so was mache ich mir seit einiger Zeit keinen Kopf mehr. Natürlich habe ich wiederkehrende Muster in meinen Geschichten. Um ein Beispiel zu nennen, fast immer ist einer meiner männlichen Protagonisten aschblond mit blaugrauen Augen. Und das ist für sich genommen - meiner Ansicht nach - nicht kritisch. Als Leser freue ich mich doch sogar, wenn ich bei einem meiner Lieblingsautoren das Gefühl habe: "Er/sie hat es schon wieder getan!" ;) (Hand aufs Herz, Leute, bin ich der einzige, der so tickt, oder geht's euch mit euren Lieblingsautoren genauso?)

Klar, es darf nicht darin ausarten, daß "irgendwie alle Personen gleich sind", daß "im Grunde jedesmal dieselbe Geschichte erzählt wird", aber ein paar Marotten, die sich in allen Werken wiederholen, darf man sich als Autor meiner Ansicht nach ruhig erlauben.

Sonnenblumenfee

Zitat von: Farean am 08. März 2011, 14:41:16
Als Leser freue ich mich doch sogar, wenn ich bei einem meiner Lieblingsautoren das Gefühl habe: "Er/sie hat es schon wieder getan!" ;) (Hand aufs Herz, Leute, bin ich der einzige, der so tickt, oder geht's euch mit euren Lieblingsautoren genauso?)

Klar, es darf nicht darin ausarten, daß "irgendwie alle Personen gleich sind", daß "im Grunde jedesmal dieselbe Geschichte erzählt wird", aber ein paar Marotten, die sich in allen Werken wiederholen, darf man sich als Autor meiner Ansicht nach ruhig erlauben.

Würde ich so zustimmen. Es gibt einfach so Dinge, da kommt jedesmal ein Schmunzeln bei mir, weil die Autoren es einfach nicht lassen können. Ich komme gerade nicht darauf, wer es ist, aber mir ist so, als hätte irgendein Autor immer minestens eine Frau mit roten, sich widerspenstig lockenden Haaren im Repertoire, oder so ähnlich.
So lange die Geschichte (oder alle Personen) nicht wirklich immer das Gleiche ist, macht mir das aber auch wirklich nichts aus.
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

Rosentinte

Zitat von: Farean am 08. März 2011, 14:41:16
Als Leser freue ich mich doch sogar, wenn ich bei einem meiner Lieblingsautoren das Gefühl habe: "Er/sie hat es schon wieder getan!" ;) (Hand aufs Herz, Leute, bin ich der einzige, der so tickt, oder geht's euch mit euren Lieblingsautoren genauso?)

Na ja, ich habe mal einige Bücher von Nicholas Sparks mehrmals hintereinander gelesen und obwohl es ziemlich unterschiedliche Geschichten waren, war die Beschreibung von wiederkehrenden Dingen (erster Kuss, Personenbeschreibung etc.) immer relativ gleich. Das fand ich auf die Dauer ziemlich langweilig.

Ich bin aber natürlich auch nciht ohne Fehler: Meine Protas (in den zum größten Teil nur in meinem Koopf existierenden Geschichten) haben entweder keine Eltern oder ein ziemlich schlechtes Verhältnis zu diesen... Dabei ist das bei mir eher anders herum  :hmmm: (ein Psychologe hätte sicherlich seine Freude  ;))

LG, Rosentinte
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Siliel

@zDatze
In meinen Geschichten habe ich auch immer ein Bruderpaar, in der letzten und der aktuellen sind beide sogar Hauptcharakter. Und dieser Konflikt, der bei mir dann auch immer dazugehört, ist dann auch immer plotrelevant.

Und dann habe ich noch das Problem, das ich immer einen Charakter umbringe, der mir im Laufe der Geschichte am meisten ans Herz gewachsen ist.
Und wo ich gerade beim Umbringen bin: Am Ende sterben bei mir die meisten. Vorher kann ich alle am Leben lassen, aber gegen Ende der Geschichte sind sie dran.  :darth:

zDatze

Für mich macht es aber einen großen Unterschied, ob so eine Muster-/Themenwiederholung ein Schmunzeln oder ein Augenverdrehen hervorruft. Aber wahrscheinlich mache ich mir wieder einmal zuviele Gedanken. Es geht doch darum gute Geschichten zu schreiben, nicht darum einen Bogen um bevorzugte Muster zu machen, nur weil man weiß, dass es eben bevorzugte Muster sind. Ich mag einfach Geschwisterpärchen. Ist so. ;D