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Bettkantengeschichten

Begonnen von Maja, 09. September 2010, 20:47:13

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Maja

Kennt ihr das auch? Der Rechner ist runtergefahren, die Zähnchen geputzt, das Licht ist aus, ihr liegt im Bett und wartet eigentlich nur noch auf den Schlaf - und statt dessen kommt euch die Idee für eine großartige Szene. Oder, noch schlimmer, eine eurer Figuren tritt auf, setzt sich zu euch auf die Bettkante und fängt an zu erzählen oder euch in ein Gespräch zu verwickeln...

Mir jedenfalls geht das andauernd so, schon seit vielen Jahren. Als ich noch zur Schule ging, hatte ich eine bestimmte Geschichte, die ich mir Abend für Abend in Fortsetzungen ausgedacht habe, über einen Zeitraum von bestimmt sechs Jahren, während der meine Streets-of-New-York-Geschichte zu einer coolen Elbenfantasy mutiert ist. Aufgeschrieben habe ich das nie ernsthaft, beziehungsweise wenn ich es versucht habe, ist es nicht an die Vorstellung rangereicht und hat vor allem aufgezeigt, wie seltsam und zerfasert die Geschichte mit all ihren Mutationen war. Aber genossen habe ich es immer. Und manchmal, wenn ich nicht schlafen kann, versuche ich, wieder den Faden aufzunehmen und ende dann doch immer nur damit, alte Szenen nachzuerzählen.

Zur Zeit bekomme ich regelmäßíg Besuch, ausgerechnet von Tymur, der Dinge tut, wie mich freundlich lächelnd zu fragen "Hattest du schon einmal einen Traum, der so schrecklich war, daß du dich nicht getraut hast, wieder einzuschlafen", und wenn ich das bejahe, wird sein Lächeln noch etwas breiter, und er sagt: "Dann tun wir jetzt etwas dagegen: Ich gebe dir eine Erfahrung, da wirst du dir wünschen, du hättest doch lieber zuende geträumt", und dann setzt er mir eine blanke Klinge an den Hals. Es ist nicht schlimm oder so, nicht wie ein Alptraum, weil ich dabei wach bin und quasi die Kontrolle habe, aber ich habe doch das Gefühl, er will, daß ich seine Geschichte erzähle und ihm endlich die Möglichkeit gebe, ganz viele Leute umzubringen.

Habt ihr mit euren Geschichten und Figuren auch solche Sachen erlebt, und wenn ja, wie geht ihr damit um? Ich würde mich ja sehr freuen, hier nicht der einzige Freak mit produktivem Halbschlaf zu sein.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Sprotte

Da! Treffer Kriegschiff:
ZitatUnd manchmal, wenn ich nicht schlafen kann, versuche ich, wieder den Faden aufzunehmen und ende dann doch immer nur damit, alte Szenen nachzuerzählen.
Genau das seit ewig. Fortsetzungsgeschichten, einzelne Szenen Nacht für Nacht ausschmücken, bearbeiten, ändern und völlig neu konzipieren.

Dabei weiß ich aber, daß diese Geschichte nicht schreibwürdig ist. Sie ist nur Beschäftigung. Von meinen aktuellen Projekten halbträume ich nicht. Nicht einmal von Maynard (schade).
Meine Geistersängerin (ganz genau das kriegerische Gespenst  :snicker:) hat mich eine Nacht lang beschäftigt. Aber nun steht die Story, und sie ist mir zu schade, um sie in schlaflosen Nächten zu verhackstücken.

Hanna

Jepp. Das habe ich auch schon gemacht, seit ich mich zurück erinnern kann. Früher waren das oft Piratengeschichten, später dann ... naja, das ist schon sehr persönlich. Als Teenie ging es sogar so weit, dass ich mich den ganzen Tag darauf gefreut habe, das Licht auszumachen, um in meiner Traumwelt zu sein, bei den Figuren, die dazu gehören. Das waren vorallem zwei für mich immer noch sehr wichtige, wahrscheinlich erfundene Figuren. Ich sage "wahrscheinlich", weil es für mich immer so war, als gäbe es sie wirklich und sie hätten in exakt dem gleichen Moment auch von mir geträumt. Eine der beiden Personen nahm sich das Leben als ich so um die 16 war. Sein Vater ist mir geblieben. An der Bettkante haben wir uns aber schon seit einer Weile nicht mehr getroffen. Aber manchmal gibt er Kommentare ab, wenn es mir schlecht geht. Schon seltsam.

Heute ziehe ich mich seltener in Traumwelten zurück, sondern verdrehe lieber ein bisschen die Realität. Derzeit ist bei mir die Vorstellung hoch im Kurs, dass mein Freund mir einen Heiratsantrag macht *hüstel* Das wird er im wahren Leben niemals tun, aber für mich tut er das jede Nacht.  ;D

Aber diese Fortsetzungesgeschichten ... irgendwie habe ich mich davon wegentwickelt. Ich weiß nicht, ob ich das noch kann. Bei mir waren sie auch vorzugsweise sehr erotisch. Das waren sie schon, als ich acht war. Und häufig waren sie gewalttätig. Mit Entführungs- und Folterszenen.

Aufschreiben würde ich das auch nie, aber eine Zeitlang habe ich Briefe an einzelne Personen aus dieser Halbschlafwelt geschrieben. Das tue ich zuweilen heute noch.

Jepp. Ich bin auch ein Freak.
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Ary

:) Auf genau diese Weise kam meine neue Protagonistin samt Projekt zu mir - Theresa, genannt Tessa, ein ganz normale katzenverrückte Schreibnase, die nach ihrem Umzug in eine verschlafene Kleinstadt herausfindet, dass sie a) schon mal gelebt hat, b)ihr Findelkater schon mal gelebt hat und c) sie mit Geistern sprechen kann, wenn auch meist nur im Traum. Tessa kam wie gerufen, sie ist die Medizin gegen meine Schreibblockaden, sie ist Wasser auf die Mühlen meiner eingeschlafenen Kreativität - und sie ist penetrant. Da sie mich nicht schlafen ließ und Moony auch noch mal wieder ihre penetranten zwei Stunden hatte (regelmäßig zwschen drei und vier Uhr nachts), habe ich Tessas Geschichte dann mal meiner Katze erzählt - und seit einer Woche sitz ich dran und schreibe den Kram auf. Möge er mir den T12 retten.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Rigalad

Als Kind hatte ich sehr viele dieser Halbschlaferlebnisse. Erinnern kann ich mich an kaum etwas. Auch bei mir gab es eine Zeit, in der ich den ganzen Tag auf das Zubettgehen hingearbeitet habe, wobei das mit zunehmendem Alter mehr und mehr an die Realität angebunden wurde.
Ich fühle mich aber gerade sehr bestätigt. Mittlerweile bin ich oft zu müde, um noch lange "wach" zu bleiben, aber manchmal verschwinde ich immer noch in meine eigene Fantasie, gerade in Zeiten, in denen ich mich inspiriert fühle. Bei mir sind es ebenfalls oft die gleichen Grundszenen, die ich immer wieder zurückspule und neu durchspiele, sodass ich manchmal sogar im Halbschlaf denke (!) "Hey, das war so schön, gleich noch einmal."
Ich glaube, das ist eine Art Schutz des Unterbewusstseins, damit man abschalten und verarbeiten kann, fast wie im Schlaf selbst durch Träume. Nur, dass man hierbei die Kontrolle behält. Jedenfalls geht es mir so.

Von meinen eigenen Figuren "träume" ich seltsamerweise nicht oft. Vielleicht weil ich mich schwer tue, mir etwas vorzustellen, was ich visuell nicht hundertprozentig vor mir sehen kann. Ich habe zwar immer eine Ahnung, eine Vorstellung, aber da die Person nun mal nicht wirklich existiert, hapert es natürlich am genauen Bild.

Waffelkuchen

Zitat von: Gothanna am 09. September 2010, 21:17:52
Aber diese Fortsetzungesgeschichten ... irgendwie habe ich mich davon wegentwickelt. Ich weiß nicht, ob ich das noch kann. Bei mir waren sie auch vorzugsweise sehr erotisch. Das waren sie schon, als ich acht war. Und häufig waren sie gewalttätig. Mit Entführungs- und Folterszenen.
Ich dachte, ich wäre die Einzige, die sich in diesem Alter schon gedanklich mit sowas auseinandergesetzt hat. (Und das, obwohl meine Eltern diese Themen eigentlich immer von mir fern gehalten haben.) Irgendwie erleichtert mich das gerade.
Meine Fortsetzungsgeschichten hatten meistens wechselnde Schauplätze, wenn ich jetzt so zurückdenke, dann hatte ich wohl mehrere Sachen, die immer parallel liefen und ich habe halt an dem weitergedacht, was mich gerade am meisten beschäftigt hat. Auf die Idee, das wirklich aufzuschreiben, bin ich damals nicht gekommen- vermutlich, weil ich mir dabei selber nicht ganz geheuer war. Aber Spaß hat es schon gemacht.
Ich hab vor einiger Zeit ausprobiert, ob ich es noch kann, aber es klappt nicht mehr. Das war so ähnlich wie mit den Rollenspielen (nicht das klassische Vater-Mutter-Kind, wir hatten da noch ganz anderes Zeug auf Lager ;D ), die ich so von 7-10 Jahren immer mit meinen Freundinnen gespielt habe- irgendwann geht das nicht mehr. Man fühlt sich einfach nicht mehr wirklich drin.

Leider passiert es extrem selten, dass ich von Charakteren träume oder sie wirklich bewusst vor mir sehe. In ganz intensiven Schreibphasen- und es ist schon lange her, dass ich sowas hatte- haben sie mich schon sehr begleitet, aber im Moment bleiben sie eigentlich wo sie sind, solange ich ihnen regelmäßig meine Aufmerksamkeit widme.
Ich heb mein Glas und salutier dir, Universum / Dir ist ganz egal, ob und wer ich bin
Du bist ungerecht und deshalb voller Hoffnung / Ich setze alles, warte auf den Wind
Fremde - Max Herre, Sophie Hunger

Nebeldiener

Vor dem Bett gehen habe ich leider solche Erlebnisse nicht. Nyo, der Prota meiner Geschichte, gibt aber schon manchmal seine Senf dazu. Heute beim Mittagessen als ich mit meiner Taufpatin redete, also sie redete, ich nickte nur, kam mir plötzlich der Gedanke: "Stell dir mal vor du wärst sie und..." Dann habe ich abgebrochen, weil ich nicht kapiert hatte, warum ich so gedacht hatte, als würde eine andere Person mit mir reden ;D Muss wohl Nyo gewesen sein.

Wenn ihr vor dem Zubettgehen einen Halbschlaf habt seht ihr eure Charaktere geistlich vor Augen, oder reden sie nur mit euch?
So etwas hatte ich noch nie, ich habe aber generell Probleme mir etwas bestimmtes vorzustellen. Wenn ich die Augen schliesse, kann ich nicht bestimmen, was ich sehen will. Ich sehe immer irgendetwas und das auch nicht lange, denn im nächsten Moment sehe ich auch schon wieder etwas anderes.

LG Nebeldiener

Merrit

Ja, das kenne ich. Als kleines Kind lag ich mal längere Zeit im KH und durfte nicht aufstehen, mich aufrichten, fernsehen, oder lesen. Um mich zu beschäftigen habe ich mir jede Nacht Geschichten ausgedacht, sie weitergesponnen und ausgeschmückt. Wieder Zuhause blieben die Geschichten aber da und entwickelten sich, ich konnte nichts dagegen tun. Also fing ich an zu schreiben, weil ich dachte sie dann los zu werden.
Nun ja, falsch gedacht. Sie sind immer noch da und ich möchte sie nicht mehr missen. Nur manchmal, wenn ich einen starken Anfall von Tagträumen habe empfinde ich es als störend, da sie sich dann so in den Vordergrund drängen und laut meine Aufmerksamkeit einfordern, unabhängig von dem, was ich gerade mache.
Es ist ein komische Gefühl, immer zu denken, daß da jemand in meinem Kopf ist, der unbedingt hinaus will  :seufz:.
Also, ja, ich kenne das Gefühl Maja.
Lg Merrit

Lila

Hör bloß auf, Maja! Das geht mir ständig so. Mein Genius ist da (noch?) etwas eigenwillig. ::) Aber ich versuche ihn dahingehend ein wenig zu konditionieren. Irgendwie funktioniert das zwar noch nicht so ganz, aber ich habe das Gefühl wir nähern uns da langsam an. :innocent:

Es ist aber wirklich merkwürdig. Die besten Ideen und Einfälle habe ich tatsächlich kurz vor'm Schlafengehen. Meistens sogar, wenn ich es mir bereits in meinem Bett so richtig schön gemütlich gemacht und mich in die Federn gekuschelt habe. Dann macht es "Blitz!" und schwupps, habe ich einen Einfall.

Eigentlich sollte ich mir mal eine Schreibtafel mit Leuchtkreide neben's Bett hängen, damit ich nicht immer wieder aufstehen muss, um mir die neuen Einfälle aufzuschreiben. Tue ich das nämlich nicht, kann ich mich oft am nächsten Tag schon nicht mehr daran erinnern. Fatal! Ein zweites Mal ist mein Genius mir da natürlich nicht behilflich. Ziemlich launenhaft der Gute, ich weiß. Aber was würde ich nur ohne ihn machen? :knuddel:
Livid Oppressed King: Ignite!
Tyranny Has Overcome Rules."
(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)

Judith

Also neue Ideen hab ich im Bett eigentlich nie. Die überfallen mich beim Abwaschen, in der U-Bahn, wenn ich länger zu Fuß unterwegs bin und unter der Dusche.  ;D
Aber ich schmücke oft Szenen aus aktuellen Projekten vorm Einschlafen aus. Meistens beschäftigt mich mehrere Abende hintereinander dieselbe Szene, die ich immer mehr ausfeile und gedanklich nahezu wortwörtlich formuliere - inklusive Dialoge und allem. Ich mache nur immer denselben Fehler, dann eben nicht das Licht aufzudrehen und das aufzuschreiben. Das ist immer alles so in meinem Kopf präsent, dass ich mir nicht vorstellen kann, irgendetwas davon zu vergessen. Aber wenn ich mich dann am nächsten Tag ans Schreiben setze, dann passt immer irgendeine Kleinigkeit nicht - irgendeine bestimmte Formulierung, die ich am Abend im Kopf hatte, ist weg.  ::)

Mika

Ich weiß nicht mehr wie alt ich war als ich meine erste Geschichte zum einschlafen erfand, aber alt kann ich noch nicht gewesen sein. War glaub ich kurz nachdem ich lesen gelernt hatte. Es begann mit einfachen Fortsetzungen zu Geschichten die ich gerade gelesen habe und ich freute mich immer darauf sie Abends nach dem zu Bett gehen wenn ich nicht mehr lesen durfte weiterzuspinnen.
Irgendwann wurde es aus familärer Sicht schwieriger und ich begann mich gänzlich, wann immer gerade Terror im Haus war in diese Geschichten zu flüchten, bis ich eigentlich mehr darin gelebt habe als im Hier und Jetzt. Ein Zustand der nicht unbedingt einfach war, für meine Familie nicht und für mich letztlich auch nicht. Sie waren einfach die ideale Möglichkeit die Realität zu verdrängen.
Irgendwann kam dann der Moment wo es plötzlich weniger wurden, immer immer weniger und mittlerweile bin ich nahe zu "kopfgeschichtenfrei", teilweise etwas schade, aber wirklich in der Realität zu sein ist doch etwas besser als ständig nur in Träumen zu leben.
Mittlerweile gönne ich mir nur noch gelegentlich den Spaß abends vor dem einschlafen die Gedanken schweifen zu lassen und eine Geschichte zu erfinden, oder wenn ich eine besonders langweilige Arbeit ausführen muss, dann versüßen sie mir das Ganze ein wenig, aber es ist nicht mehr so dass ich nur noch darin lebe und nur noch dort emotional vorhanden bin. Heute dienen diese Kopfgeschichten vor dem Einschlafen eigentlich mehr dazu verschiedene Szenarien für mein aktuelles Projekt auszutesten, auszuformulieren, zu bearbeiten.

Was die Ideen vor dem Einschlafen betrifft, oh ja, das kenn ich...
es ist eigentlich selten dass ich ohne Stift und Block, oder Netbook mit Schnellstartfunktion neben dem Bett schlafen gehe. Gelegentlich, vor allem in meinen kreativen Hochs (immer dann wenn ich eigentlich gar keine Zeit dafür habe) kommt es dass mir kurz vor dem Einschlafen, genau in dem Moment zwischen Traum und Realität plötzlich eine Idee kommt, meistens ausgerechnet eine für ein Problem an dem ich schon schier eine Ewigkeit hänge und meistens ist dann das was mein Unterbewusstsein zu Tage fördert auch noch brauchbar.
Allerdings gibt es ein kleines Problem, wenn ich es dann nicht schaffe mich aus dem Schlaf zu reißen und sofort aufzuschreiben was mir gerade einfallen ist, ist es am nächsten Morgen weg, einfach verschwunden, wieder begraben im Unterbewusstsein und ich weiß noch genau dass da was war, aber es fällt mir einfach nicht mehr ein. Deswegen Block und Stift neben dem Bett  ;D Manchmal werden meine Nächte schrecklich kurz weil ich ständig wieder irgendwas aufschreiben muss oder irgendwelche Skizzen machen.

Maran

Ich würde sie nicht gerade "Bettkantengeschichten" nennen, weil ich diese dunkel mit Fernsehen für Kinder in Verbindung bringe, aber ja, ich kenne es, und meine "Etwas-anderes-als-Bettkantengeschichten" sind im Grunde genommen nur für mich persönlich. Mir erging es ähnlich wie Gothanna: Ich freute mich auf mein Bett, auf meine Geschichten, die ich sponn, auf das Eintauchen in eine andere Welt.

Letzten Endes hat es nur eine einzige Geschichte auf das Papier geschafft - und diese muß mehr als nur überarbeitet werden.

Inzwischen spinne ich während des Einschlafens keine Geschichten mehr, nur ab und an mal "erste Sätze".

Luna

#12
Kenn ich, hatte auch herrliche Traumwelten zum Einschlafen, auf die ich mich nach dem zu Bett gehen gefreut habe. Meist habe ich selbst in Filmen oder Zeichentrickserien mitgespielt, die mir so gefielen, habe mit meinen Helden zusammen Abenteuer erlebt; und das, was mir an den Filmen/Serien nicht gefiel, konnte ich einfach ändern.
Heute läuft ein Kino aus Szenen aus meinem Projekt und da feile und bastel ich gerne dran rum. 
Und wenn ich mal ganz intensiv vor dem Schlafen schreibe, weiß ich jetzt schon, muss ich mehrmals wieder aufstehen und zum Rechner. Jedesmal, wenn ich in den Halbschlaf sinke, fällt mir plötzlich brühwarm ein, dass was an dem Kapitel, am Dialog etc. nicht stimmt, habe eine zündende Idee und am anderen Tag ist alles weg.

Edit:

Zitat von: Maja am 09. September 2010, 20:47:13
Zur Zeit bekomme ich regelmäßíg Besuch, ausgerechnet von Tymur, der Dinge tut, wie mich freundlich lächelnd zu fragen "Hattest du schon einmal einen Traum, der so schrecklich war, daß du dich nicht getraut hast, wieder einzuschlafen", und wenn ich das bejahe, wird sein Lächeln noch etwas breiter, und er sagt: "Dann tun wir jetzt etwas dagegen: Ich gebe dir eine Erfahrung, da wirst du dir wünschen, du hättest doch lieber zuende geträumt", und dann setzt er mir eine blanke Klinge an den Hals.
Is ja lustig, so n Spruch hätte auch von einem meiner Charas kommen können. Musste da voll an ihn denken.

Rhiannon

Oh je, hör mir auf, Maja. Meine Charas überfallen mich dauernd mit Lebensbeichten wenn ich sicher keine Zeit für sie habe, oder wenn ich schlafen will.

Diese Geschichten, die man sich vor dem einschlafen ausdenkt und immer weiterspinnt, ich dachte, ich wäre der einzige Freak, der das tut. Bis ich mit meiner Freundin in Island war und sie mir erzählt hat, das gleiche zu tun (sie schreibt gar nicht). Ich glaube also, dass viele das tun, aber nicht davon sprechen.
Manchmal, wenn ich gar nicht schlafen kann (Schäfchenzählen weckt mich nur), versetze ich mich bewusst in die Rolle eines kranken oder sonstwie erschöpften Protas, der einfach nur noch schlafen will. DAs wirkt!

Nuya

Ich kenne das so nicht. :)

Was ich kenne ist, das ich bewusst anfange etwas zu träumen, und das vor Augen habe.
Gutes Beispiel; Meine Lieblingsserie von vor einigen Jahren. Ich fand das so toll, das ich mich in die Welt der Serie geträumt habe.
Hätte ich das mal augeschrieben wäre möglicherweise eine Geschichte daraus geworden.

So bin ich einfach mit einem Grinsen eingeschlafen und war ganz toll wichtig und habe "gelebt".

Das mir das noch nicht passiert ist könnte aber auch daran liegen, das meine bisher einzigen eigenen Charaktere mit sich selbst beschäftigt sind.
Außerdem stehen die zwei nur auf Männer, da bin ich total uninteressant ...  ;D