• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Geteilte Schreib-Büros

Begonnen von gbwolf, 26. August 2010, 16:29:37

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Sprotte

@ Feather: Wir sind seit 16 Jahren befreundet und wohnen seit zehn Jahren auf dem gleichen Bauernhof. Wenn es kracht, dann richtig (dauerhafte Harmonie ist ein Trugbild), danach vertragen wir uns wieder.

Luna

Huh, interessante Idee ...
wobei es natürlich besser wäre, solche Büroräume selber zu besitzen (spart Mietkosten  ;) )

Habe aber auch festgestellt, dass es sich woanders besser schreibt. Mein "Büro" ist zwar nur etwa 40 Minuten besetzt, aber bisher konnte ich in der Bahn am Besten schreiben. ;D

Tja, aber erstmal Geld verdienen, um sich solche exzentrischen Dinge leisten zu können.

Glaube aber, dass ich am liebsten hier in Erkrath-Unterfeldhaus bleiben würde - einfach weil ich die Umgebung angenehmer finde ^^

Lila

#17
Zitat von: Die Wölfin am 26. August 2010, 16:29:37Wie findet ihr so ein geteiltes Schriftstellerbüro? Könntet ihr euch das Vorstellen? Alternativen? Überlegungen?

Auf jeden Fall wäre ich da dabei! Das ist ja 'ne super Idee! Auf die Überlegung, mir mit anderen SchriftstellerInnen ein Büro zu teilen wäre ich so gar nicht gekommen. Aber du hast schon recht, es wäre ein wirklich guter Ansporn für mich dann auch wirklich an meinen Projekten zu arbeiten und zu schreiben! Allerdings müsste ich dann erstmal Geld verdienen und am besten halbtags arbeiten. Beziehungsweise muss ich vorher ja dann auch noch erstmal irgendeinen Berufsabschluss machen. :seufz:

Aber nichts desto trotz, von der Idee bin ich absolut begeistert und wenn es nötig wäre würde ich mich dafür sogar glatt verbindlich anmelden! :pompom: :jau: Ob jetzt in Erkrath oder Düsseldorf oder Wuppertal wäre mir dabei sogar relativ egal.
Livid Oppressed King: Ignite!
Tyranny Has Overcome Rules."
(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)

Lomax

Zitat von: Steffi am 26. August 2010, 16:36:13Ob man mit der Schreiberei genug verdienen kann, sich dann noch ein Büro zu leisten ist natürlich etwas völlig anderes...
Tja, das ist eine gute Frage - im Moment versuche ich ja noch, mit dem Schreiben erst mal nur so viel zu verdienen, wie vorher mit dem Übersetzen. Da wäre ein zusätzliches Büro nicht zu stemmen.

Ansonsten bin ich da schwankender Meinung. Ich denke immer wieder neidisch daran, wie viel Arbeit ich früher vollberuflich in der Redaktion geschafft habe, und wie wenig demgegenüber zu Hause - weil man da doch immer zu viel Zeit vertüddelt und das irgendwie immer erst abends bemerkt. Und es fällt schon extrem auf, dass ich ein erheblich größeres Arbeitspensum als zuhause gestemmt kriege, wenn ich im Urlaub wegfahre ???. Auch meine Bücher krieg ich hier kaum noch unter. Ein Büro, wo ich alles auslagern kann, was irgendwie beruflichen Bezug hat, wäre also auch da eine Entlastung.
  Insofern liebäugel ich (sehr theoretisch) schon seit Jahren mit so einem Büro. Fast wäre der Plan einen Schritt näher gerückt, als meine Eltern sich überlegt haben, eine ihrer Wohnungen in Leverkusen für den Privatgebrauch zu reservieren, so als Übernachtungsplatz, wenn sie mal in der Gegend sind. Da hätt ich mich dann vermutlich ganz unverbindlich an einen Büroplatz rangetastet (kann man ja gut begründen, von wegen "ein Auge auf die Wohnung haben) ... ;D
  ... aber leider haben sie sich dann doch entschlossen, die Wohnungen ganz zu verkaufen und in Bayern zu bleiben. :(

Dann aber scheue ich auch immer vor den Fahrtzeiten zurück. Auf der einen Seite habe ich zwar das Gefühl, dass ich in einem externen Büro mehr arbeiten würde - aber erst mal verliere ich ja Zeit, die ich jetzt habe, und das "mehr schaffen" ist erst mal nur eine vage Hoffnung. Vermutlich müsste das Büro also zumindest in Fahrradentfernung liegen, damit die Fahrtzeit keine verlorene Zeit ist, sondern als "Trainingszeit" anrechenbar.
  Wenn ich dann mehr schaffen würde, würde sich so ein Büro auch schnell amortisieren, aber erst mal ist ja die Investition da, und wenn die Rechnung nicht aufgeht, wär's schlecht ... Dafür habe ich im Moment gar keine Reserven. Und außerdem weiß ich die lockere Unverbindlichkeit der Arbeit zuhause auch oft genug zu schätzen.
  Also, wie man sieht, ich habe schon viel darüber nachgedacht. Und schwanke immer noch hin und her. Schon seit etwa acht Jahren.  :d'oh:

Möchtegernautorin

Wow ... bisher wusste ich auch nicht, dass es so etwas gibt. Aber das wäre für jemanden so eigenbrödlerischen, wie mich für das Schreiben wirklich ideal. Eine meine größten Befürchtungen ist nämlich, nur noch zuhause zu sitzen, wenn ich nur noch schreibe, und bis auf meine Freunde und Bekannten keinen Außenkontakt mehr zu haben – ok, die Idee der Berufsautorin ist zwar wirklich nur ein Wunschtraum, dafür bin ich zu Sicherheitsbedürftig, aber dennoch: So ein geteiltes Büro wäre wirklich etwas feines! :) Besonders wenn man Familie hat. Man wäre flexibel, könnte aber immer noch sagen, ich muss zur Arbeit. Wäre besser, als hier am Esstisch.
In einer Büroatmosphäre schreiben ist für mich auch kein Problem. Das habe ich in unserem netten kleinen Großraumbüro auch schon erprobt, also ... tolle Idee! :vibes:

Das einzige Problem, das ich damit hätte, wären dann auch die Fahrzeiten und -kosten. Im Moment fahre ich sehr günstig mit der Bahn zu meiner Arbeit, einfach über einen Spezialtarif für die Uni-Mitarbeiter. Das wäre dann ja passé.
Es müsste also schon hier in der Stadt liegen – und mit dem Fahrrad erreichbar wäre auch am besten. Hier in der Nähe gibt es viele leer stehende Geschäfte (dank der guten Anbindung zur Innenstadt), etwas finden ließe sich da sicherlich, aber für Leute von wo anders ist das auch nicht sonderlich gut erreichbar. Und ich glaube, sooooo viele Mitautoren hat's hier dann doch nicht.
Hat doch eben alles seine Maken.

Aber für den Fall der Fälle behalte ich das im Hinterkopf  8)
Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
flying dragons, an enchanted would - She decides, she creates
It's her reality
Within Temptation - "World of Make Believe"

Telas

#20
Die Location ist für mich eigentlich eher zweitrangig, es sei denn, es ist dort, wo ich schreibe entweder zu laut, zu kalt oder zu heiß, als das ich mich konzentrieren könnte.
Großraumbüros können eine Folter, aber auch ein sehr angenehmer Ort sein. Bei uns in der Firma arbeiten teilweise sechs bis sieben Leute in einem Büro. Dann kommt es eben viel mehr darauf an, wie die Kollegen so drauf sind und vor allem, wie gut man mit ihnen auskommt. Wenn ich mich mit allen super verstehe, macht es Spaß zur Arbeit zu kommen, aber meistens reicht schon eine Person aus, die quer schießt und die Atmosphäre leidet darunter.
Genauso ist es auch mit dem Scheib- Büro. Wenn ich mit den anderen Autoren auf einer Wellenlänge wäre, dann wäre ich sofort begeistert davon, aber wenn ich mit den Leuten dort nicht klar käme, dann könnte das Konzept noch so toll sein und ich würde mich erst nicht wohlfühlen.
Das Konzept an sich finde ich aber gut, Plotlöcher und Schreibblockaden könnte man sicher gleich vor Ort mit der Erfahrung der Kollegen lösen und hin und wieder ein motivierendes Wort könnte in schwierigen Momenten aufmuntern. Bleibt nur die Frage, ob der Neid auf eventuelle Erfolge der anderen nicht die Harmonie zerfrisst. Man muss eben auch gönnen können, eine Fähigkeit, die leider nicht jeder hat. Schätze mal, man müsste es einen Monat oder so ausprobieren, wie gut die Autoren untereinander zurecht kommen.
Wie vieles kann ein Schreib-Büro wunderbar funktionieren, wenn alle sich konstruktiv einbringen. Aber ich habe schon mehr als einmal gelernt, dass man es nicht allen recht machen kann und nicht zuletzt ob meiner mangelnden Erfahrung werde ich in absehbarer Zeit von so einem Arbeitsplatz nur träumen können.

Rigalad

Ich finde so eine Idee irgendwie schon reizvoll. Immerhin arbeitet man so alleine. Klar, man kann sich online immer austauschen, aber sich mal gerade mit dem Stuhl umzudrehen und Fragen zu stellen oder zu beantworte, ist da doch ein ganz anderes Kaliber. Wenn ihr irgendwann mal diese Idee verwirklichen solltet, sagt mir mal Bescheid. Köln ist zwar eine gute Stunde von mir entfernt, Düsseldorf sogar noch ein Stück weiter, aber ab und zu würde ich dann mal vorbeischauen, um mal zu schauen, wie das so funktioniert.

Für mich selbst käme sowas vielleicht mal in Frage, wenn ich mehr Erfahrung habe. Generell ist es bei mir so, dass ich beim Schreibprozess an sich Ruhe um mich herum brauche, weil ich mich zu leicht ablenken lasse. Dann stöpsel ich mir Kopfhörer ein und alles andere wird ausgeblendet - weswegen ich schon mal das ein oder andere Klingeln an der Tür überhört habe.
Für das "Drumherum" allerdings würde mir das durchaus helfen. Gerade so Dinge wie Exposé erstellen, Agenturen anschreiben, Verlage anschreiben und so weiter. Das ist eben der Bereich, wo man sehr viel voneinander lernen kann.

Mrs.Finster

Klar ist, ein Heimarbeitsplatz isoliert. Insofern wäre so ein Büro eine tolle Idee, aber ich denke, es auf 2 - 3 Tage zu beschränken wäre effiktiver. Nehmen wir an zwei Frauen in einem Büro mit ganz vielen tollen Ideen. Ob ich da zum Schreiben käme  :hmmm:

Wenn ich gerade im Schreibfluss wäre und jdm würde mich was fragen...schwierig. Ich krieg schon immer einen Anfall, wenn mich zuhause jemand unterbricht. Insofern, ein AP zum plotten, Ideen austauschen und zur Problemklärung wäre ideal für mich  ;D
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

Alaun

@Mrs. Finster: Komm einfach vorbei, ich hab auch nen Tee da  ;D

So ein geteiltes Büro ist schon was feines, finde ich. Andererseits genieße ich es sehr, wenn ich einfach für mich bin und es niemandem zumuten muss, mich auch mal so  :gähn: zu sehen. Geschweige denn von Frustrationsattacken, Weinexzessen (also Wein im Glas, nicht das Verb... obwohl auch das vorkommen kann  ;D) völlig unmöglichen, aus dem Nichts hervorbrechenden Totlachanfällen... 

Ich glaube, sich mit mir ein Büro zu teilen, wäre ein echter (Alb-)traum  :rofl: Thali, wie wärs?

Rika

Also, so ein Szenario wie bei Sprotte, oder die ganz am Anfang erwähnte Bürowohnung fände ich glaube ich ganz toll.
Zumindest, solange ich dann dort auch meinen Schreibrelevanten Kram vollständig unterbringen kann, ich hätte also schon das Bedürnis auf "meinen eigenen" Schreibtisch und genug Regalplatz für Recherchematerial. Andererseits könnte man sich dann solches z.T. auch teilen, besonders Duden, Lexika etc., aber auch anderes Material, wo es überlappt, was kostengünstig ist.

Ich finde es sehr förderlich, mit jemand anderem im gleichen Raum zu sitzen und beide tippen eifrig vor sich hin. Solange gegenseitig Fragen/Unterbrechungen da mit Respekt angebracht werden stelle ich mir das selbst eigentlich nur positiv vor.
Ein Großraumbüro allerdings... damit könnte ich nicht gut. Ich mag es lieber gemütlich. Insofern hätte ich dann auch gern außer dem Schreibtisch andere Sitz-/Schreibgelgenheiten im Zimmer. Eine geteilte Wohnküche wäre dabei toll, dann könnte man sich auch mal mit gegenseitig füreinander Kochen abwechseln, wenn man den ganzen Tag da ist, und hat was zum Tee machen.

Hach... träum...

Thaliope


Mrs.Finster

Zitat von: Aquamarin am 28. August 2010, 16:02:20

Ich glaube, sich mit mir ein Büro zu teilen, wäre ein echter (Alb-)traum  :rofl: Thali, wie wärs?

Und was ist mit mir  :schuldig:

Ok, der Arbeitsweg vom Pott nach Berlin wäre ein wenig zu weit  ;D
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

Alaun

@Mrs. Finster: Du musst nur schnell genug fahren  ;D

So, jetzt aber mal Schluss mit OT... sonst gibts noch  :pfanne:


Abakus

Zitat von: Die Wölfin am 26. August 2010, 16:29:37
Wie findet ihr so ein geteiltes Schriftstellerbüro? Könntet ihr euch das Vorstellen? Alternativen? Überlegungen?

Vorstellen kann ich mir alles.  :) Auch in einem Büro mit anderen Schriftstellerkollegen zu arbeiten. Die Frage für mich ist nur, ob ich das wirklich brauche. Da ich ein Büro in der Firma habe, aber es auch Tage gibt, an denen ich von zuhause aus arbeite, ist es für mich mittlerweile kein großer Unterschied mehr, ob ich in der "Gruppe" oder alleine arbeite. Beides funktioniert bei mir, auch beim Schreiben.

Ich würde wahrscheinlich von allen anwesenden Personen des Schriftstellerbüros eines mit der  :pfanne: bekommen, wenn zum x-ten Mal das Handy klingelt, ich während des Telefonierens im Büro auf und ab laufe (weil ich mich dann besser konzentrieren kann) und über irgendwelche beruflichen Dinge mit meinem Gesprächspartner am anderen Ende der beim Handy nicht vorhandenen Kabelleitung rede, die die anwesenden Personen im Schriftstellerbüro wahrscheinlich nicht sonderlich interessieren. Das könnte nerven!

Faol

Ein Büro teile klingt schön. Für mich würde es sich bisher jedoch wenig lohnen. Dafür schreibe ich einfach zu wenig.
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(Robert Frost - The Road Not Taken)