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Handlungsgetrieben

Begonnen von Wollmütze, 24. Januar 2010, 13:29:34

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Churke

Wobei die Abstumpfung hier nicht durch die "Ereignisse", sondern dadurch eintritt, dass diese sich als Parcours der Sterotype erweisen. Wenn die Orks vertrimmt sind, kommen die Banditen und dann geht eine Falltür auf und die Party im zombieverseuchen Dungeon weiter und hat noch 300 Seiten vor sich.

Sprotte

Ey! Du hast es gelesen!  :o
Du hast den Nagel nämlich vollkommen auf den Punkt getroffen.

Was mich an handlungstriebenen Werken auch fix mal stört: Die Helden sind fremdgesteuert, wenn sie nur von einer Gefahr in die nächste taumeln. Sie agieren nicht - sie reagieren nur.

Antonia Assmann

Diese Diskussion hat mich gerade echt ins Grübeln gebracht. Besser gesagt, seit ich  sie mitverfolge.
Ich denke ich werde bei mir auch mal ein paar Stellen "entschleunigen".
Mir ist aufgefallen, dass ich das, was ihr beschreibt, das man als Leser von einer Action in die nächste geschmissen zu werden, selber nicht mag. Zuletzt ging es mir bei Markus Heitzs´ "Diabolisch" so. Ein Kampf nach dem anderen. Wahrscheinlich brillant, aber auf Dauer ermüdend.

Ich danke Allen für ihre Gedanken. Jetzt hab ich wenigstens einen Plan, wenn ich ans Überarbeiten gehe.

LG
Antonia

Churke

Da muss ich jetzt aber doch noch mal eine Lanze brechen.
Ich hasse es, wenn ein Roman so vor sich hin dümpelt und nichts geschieht. Handlung heißt nicht notwendigerweise, dass Orks die Tür eintreten und alle gemacht werden wollen. Auch ein Dialog ist ein Ereignis, wenn Figur A etwas Konkretes von Figur B erreichen will. Mit handlungsgetriebener Schreibe lassen sich herrliche Plots fabrizieren. Beispiel Verwechslungskomödie: Ohne städnige Ereignisse funktioniert sie nicht.

Kati

Aber Verwechslungskomödien sind dann ja doch noch was anderes als Fantasyromane.  ;D
Wenn jetzt zweihundert Seiten lang überhaupt nicht auf das Thema eingegangen wird, fühle ich mich auch ein bisschen verschaukelt, aber, wenn es schon angesprochen wird und ein paar Zeichen in die richtige Richtung deuten, ist eigentlich alles in Ordnung.

Ist wahrscheinlich eh Geschmackssache. Es gibt schließlich auch Leute, die es toll finden, wenn alles schnell passiert und Handlung auf Handlung folgt.

Cherubim

Ich bevorzuge Bücher, wo ich die Möglichkeit habe die Charaktere etwas kennen zu lernen und ich finde dafür eignen sich ruhigere Szenen (z. B. einfach ein Gespräch beim Abendessen) besser als ein rießen Kampf.

Meiner Meinung nach, macht es die Mischung.

Churke

Zitat von: Kati am 29. Januar 2010, 18:51:32
Aber Verwechslungskomödien sind dann ja doch noch was anderes als Fantasyromane.  ;D
Och, sag das nicht. In einem meiner Werke *hüstel*geben sich ein berühmter Historiker, der in eine Ehebrecherin, und ein berühmter Senator, der in einen äthiopischen Sklaven verwandelt wurde, als Zauberer aus Persien aus und wollen die selbst angefertigte Abschrift eines berühmten Zauberbuches verkaufen, dessen Besitz bei Todesstrafe verboten ist und welches ihnen nur deshalb noch nicht abgenommen wurde, weil es in griechischer Steno und damit für niemanden lesbar ist, so dass sie unwiderleglich behaupten können, dass das Zauberbuch eine Bibel sei.

Kati

 ;D Okay, ich wurde überzeugt. Das klingt sehr gut, Churke.  :pompom:

LG,

Kati