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Beim Plotten die Übersicht behalten- wie??

Begonnen von Tamara, 19. September 2009, 18:58:50

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Tamara

Hallo an alle!
Hier ist mein Problem: Als ich an meiner Geschichte anfing zu schreiben, gehörte ich eher zu den Drauf-los-schreibern, nur jetzt, nach etwa 50 Seiten (allerdings verteilt auf ein halbes Jahr) merke ich, dass ich meinen Plot verloren habe. Das ist nicht das eigentliche Problem, die Sache ist, dass ich entschieden habe, dass ich meinen Plot sauber und ordentlich aufschreiben will, und immer schön die Übersicht behalten will... das funktioniert aber nicht. Irgendwie kommt immer alles durcheinander, wenn ich Sachen auf dem PC gespeichert hab, denn find ich sie nicht wiede, wenn sie auf Papier geschrieben sind, will ich was hinzufügen und muss alles nochmal neu schreiben. Das nervt.
Was macht ihr so, um euren Plot ordentlich zu halten und nichts zu verlieren? Habt ihr ein bestimmten Programm auf dem PC was übersichtlicher ist als OneNote oder Word? Habt ihr ein bestimmtes System um Papierkram unter Dach und Fach zu halten?

Schon mal im Voraus, danke an alle.
Lg
Tamara

PS. Wenn es diesen Thread schon einmal gibt, oder ich den an einer falschen Stelle geöffnet habe, dann tut es mir leid. Ich hab wohl nicht genau genug gesucht.

Maja

Hast du dir schon mal die Schreibsoftware angesehen, die im Board "Autorenhard- und Software" vorgestellt wird? Die meisten davon sind entweder Freeware, wie YWriter, oder haben zumindest einen Testzeitraum, in dem man damit rumspielen kann.

Ich selbst verliere zum Glück nicht leicht die Übersicht und jongliere im Kopf mit ziemlich komplexen Plots, vor allem, weil ich zu faul zum Aufschreiben bin (ich habe aber auch ein gutes Gedächtnis für sowas). Nach dem, was du schreibst, könnte YWriter was für dich sein.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Rune

Ich kann dabei nur grad an meinen NaNo denken und das fette Notizbuch mit den Plot-Notes, das neben mir liegt. Und an die Tonne Post-its, die ich heute abend in akribischer Feinarbeit auf ein Stück Tapete kleben werde.

Ansonsten schau Dich einfach mal im Forum um zum Thema plotten. Wir haben in den letzten Jahren echt viel probiert, von Plottechniken wie Clustern und Schneeball-Prinzip bis hin zu Software und Skripten.

Maja

Um die passenden Threads zu finden:
In der Forensuche nur das Board "Workshop" auswählen, Suchbegriff "Plot" eingeben, wenn dir die Ergebnisse noch nicht ausreichen, das ganze mit dem Begriff "Plotten" wiederholen. Müßte mindestens ein Halbdutzend sehr hilfreicher Threads zu Tage fördern.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Abakus

Beim Plot plane ich zu Anfang immer das Ende. Das Pferd von hinten aufzäumen, so wird das oft genannt. Mit dieser Methode weiß ich dann zumindest, wo der Weg hinführt. Alles andere, der Anfang, der Mittelteil, wird später eingefügt und mit dem Ende in Einklang gebracht. Der rote Faden ist mit dieser Methode stets allgegenwärtig. Letztendlich: Es macht Spaß! :)

Allerdings werden meine Plots stets zu komplexen Drehbüchern. Jede kleinste Szene wird bis ins Detail geplant. So hat wohl jeder Autor seinen speziellen Tick.  ;D

Sin

Wenn ich mit meinem Plot anfange, geht es auch meist sehr durcheinander. Da fällt mir mal was zum Anfang ein, dann zum Schluss und plötzich wieder was für mittendrin.

Wenn ich noch ganz am Anfang einer Planung stehe, dann schreibe ich meine Ideen in Word in eine Tabelle. Habe ich mich dann für diese Projekt entschieden, gehe ich nochmal alles durch und übertrage es in den YWriter. Da kann ich alle Szenen verschieben wie ich will.

LG
Sin

Moa-Bella

Meine Plots sind meist ziemlich komplex, ich plane meist alles ganz genau. Meistens mache ich einen groben Entwurf auf Papier und plane das alles dann genauer, schmücke es aus, etc. Ich komme dabei mit Papier gut klar, meistens lasse ich einfach ein paar Zeilen frei um später etwas einfügen zu können. Meine Blätter sehen dann allerdings entsprechend unordentlich aus, sodass nur ich aus ihnen schlau werden kann, überall Abkürzungen, etc.

Zonka

Ich arbeite mit einer Kombination unterschiedlicher Hilfsmittel.

Zum Einen lege ich für ein Projekt ein "Skizzenbuch" an, in das ich Ideen, Verläufe, einzelne Sätze, oder Szenen notiere. Dort klebe ich  Einzelnotizen rein, ausgedruckte Recherchen und für mich ganz wichtig auch Bilder.
Personen lege ich gesondert in einer Kartei an. Damit ich einen Überblick über das wer ist wo und was passiert behalte mache ich mir ein Mindmap auf einem großen Whiteboard an meinem Schreibtisch. Mit Magneten pinne ich dort Schlagwörter und Szenen fest, die ich später ins Skizzenbuch einklebe.

Zur Freude meiner Kinder besitze ich eine kleine Sammlung an Ritterfiguren , die ich zu einzelnen Buchszenen aufbaue. Lustig wirds, wenn die Kiddies damit spielen. Das gibt ganz neue Konstellationen und Allianzen...

Liebe Grüsse
Zonka

Kuddel

Hi,

also bei mir ist es ähnlich wie Maja. Faulheit siegt.  ;D Ich habe ein ziemlich gutes Langzeitgedächnis (beim Kurzzeitgedächnis hapert es etwas, aber das ist eine andere Geschichte). Und dadurch habe ich im Moment einen Plot für das erste Buch meiner neuen Saga im Kopf. Gut, das ist schon geschrieben, aber die 5 darauffolgenden Bücher stehen schon in der groben Handlung, die Hintergründe stehen fest und die Figuren sind ausgearbeitet. Alles was jetzt noch fehlt, ist das schreiben.

Aber ich habe mir mal den Spaß gemacht und alles in eine Excel-Datei eingepflegt. Jede Figur dargestellt, die bisher vorgekommen ist und noch vorkommen wird und den jeweiligen Plot dieser Figur in dem jeweiligen Buch. Alles in allem umfasst es im Moment 15 Seiten in ziemlich kleiner Schrift.

Ich will mich aber demnächst mal mit Papyrus ausstatten. Bin mal gespannt, ob ich dann einen genauso guten Überblick erhalte.

Liebe Grüße,
Kuddel
The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway

Geli

Ich glaube, ich habe das schon mal irgendwo hier im Forum geschrieben:
ich arbeite mit Kapitel-Plots.
Das heißt, ich fasse vor dem Schreiben zusammen, was ich denke, was im jeweiligen Kapitel passieren sollte.

Ich kann mal ein Beispiel geben / mich selbst zitieren:
Kapitel 2:
Keltz besitzt einen Magischen Schlüssel zum Verborgenen Wald. Er nimmt zum ersten Mal Moyland mit, der in Burg und Wald sofort das ideale Trainingsgelände für seine Mittelaltershow erkennt. Als Keltz dem nicht sofort zustimmt, manifestiert sich Moylands Zorn zu beider Schrecken als Hitzepunkt, an dem sich Keltz böse die Finger verbrennt. Beide kehren eilens nach Hollenstein zurück, doch dort sind inzwischen zwei Tage vergangen. Moylands depressive Ehefrau hat sich inzwischen umgebracht.

Daneben gibt es natürlich noch eine Vita für jeden Protagonisten und eine Zeitlinie für den Roman.
Für mich funktioniert das ganz gut.

Kati

Ich mache das genau wie Geli.  ;D So klappt es am Besten. Viele Leute behaupten, dass würde den Spaß am Schreiben nehmen, weil man ja alles vorher weiß, aber das kann ich nicht sagen. Die kleinen Dinge wie schöne Sätze und Überraschungen machen´s doch aus, oder?  ;)
Was ich auch noch mache, was aber nicht direkt zum Plotten gehört: Ich arbeite jeden einzelnen Charakter genau aus, damit ich ihn/sie gut kenne, bevor ich schreibe. Dann mache ich Skizzen von meiner Stadt/Welt (die sind bei mir eigentlich fast immer fiktiv, die Städte), oft zeichne ich auch kleine Bildchen von besonderen Orten in dieser Stadt oder Welt, damit ich die im Kopf habe.
Deshalb liegt eine Geschichte bei mir auch meist monatelang rum bevor ich wirklich mit dem Schreiben beginne.

Bei mir muss immer alles vorher fertig sein. Das Gerüst muss stehen, ich muss nur noch die Wörter herumweben, dann geht auch meistens nichts schief...es sei denn, ich beschreibe einige Stichworte seitenlang, das ist nicht gut...

LG,

Kati

Joscha

Zitat von: Kuddel am 09. Februar 2010, 09:27:17
also bei mir ist es ähnlich wie Maja. Faulheit siegt.  ;D Ich habe ein ziemlich gutes Langzeitgedächnis (beim Kurzzeitgedächnis hapert es etwas, aber das ist eine andere Geschichte). Und dadurch habe ich im Moment einen Plot für das erste Buch meiner neuen Saga im Kopf. Gut, das ist schon geschrieben, aber die 5 darauffolgenden Bücher stehen schon in der groben Handlung, die Hintergründe stehen fest und die Figuren sind ausgearbeitet. Alles was jetzt noch fehlt, ist das schreiben.

Ziemlich so geht es mir auch. Ich kann mich einfach nicht lange genug damit aufhalten, zu plotten. Sonst ist die Begeisterung für die Geschichte schon verflogen, bevor sie mich zu fesseln vermag und dann verwerfe ich die Idee meistens schnell wieder. Was ich allerdings dann mache, ist nebenbei zu plotten. Das besteht normalerweise aus einem Notizbuch, in das ich mögliche Wendungen etc., bestimmte Szenen, aber auch einfach nur Formulierungen eintrage. Meine Notizen sind aber verteilt auf die unterschiedlichsten Medien: das Notizbuch natürlich, mein College-Block (weil ich das Notizbuch nicht in der Schule dabeihabe), die Notizfunktion meines iPods (wenn ich mal nichts zum Schreiben habe) oder der PC (wenn ich zufällig gerade am PC sitze, wenn mir die Idee kommt).

Aber ich habe einfach nicht die Geduld, mir ausführliche Notizen zu machen. Wenn ich einen Einfall habe, bleibt er meist in meinem Kopf und wenn ich etwas bestimmtes wissen will, lese ich mir einfach das bisher geschriebene durch - was auch immer ich mir ursprünglich gedacht habe, kommt bei mindestens einer Formulierung oder kleinen Andeutung wieder hoch.

maggi

Also mein Plotten ist ganz simpel. Ich schreibe einfach einen Zusammenfassung, als würde ich jemandem erzählen worum es geht.
Wenn sich etwas ändert (und irgendwie ändert sich ja beim schreiben immer irgendwas), dann ersetze ich einfach den Teil in der Zusammenfassung un arbeite von da aus weiter.
Außerdem habe ich eine To-Do-List. Da schreibe ich dann alles auf, das ich gerne noch einfügen würde, eventuell auch erst in der Überarbeitung. Interessante Szene oder Schauplätze, Hintergrund Info die noch untergebracht werden muss, solche Sachen.

Andrea

Du könntest deinen Plot auf Karteikarten schreiben. Pro Szene eine Karteikarte, da jeweils ein bis zwei Sätze drauf, nur das wichtigste. Di kannst du dann an ner Schnur auffädeln und irgendwo hinhängen, wo sie nicht verlorengehen. Wenn du dann etwas hinzufügen willst, musst du einfach nur die entsrechende Karteikarte austauschen und nicht alles neu schreiben. Und Szenen an andere Stellen rücken geht auch sehr einfach.