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Spin-offs

Begonnen von Nightingale, 15. August 2009, 20:38:55

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Kati

Hi.  ;D

Ich hoffe es gibt noch kein Thema, das sich mit sogenannten spin-offs beschäftigt.
Ich wollte nur einmal herausfinden, was ihr so davon haltet, Nebenfiguren aus bestimmten Geschichten zu Hauptfiguren in anderen zu machen.

LG,

Kati

Steffi

Das kommt vermutlich immer auf die Nebenfigur an ;)
Sic parvis magna

Tenryu

Das habe ich bis jetzt noch nie gemacht, aber in mind. zwei Fällen schon mal angedacht.
So kommen in einer Geschichte zwei alte Magier vor, die sich seit ihrer Jugendzeit kennen. Und ich habe den Plan, irgendwann eine Geschichte zu schreiben, die fünzig Jahre vorher spielt und in der sich die beiden zum ersten Mal begegnen.

Und außerdem spukt in meinem Hinterkopf eine verrückte Idee umher, eines Tages eine Geschichte zu schreiben, in der eine Figur aus jeder meiner früheren Geschichten in einer anderen Rolle wieder auftaucht.

Als Leser habe ich grundsätzlich nichts dagegen, so lange es nicht wie der plumpe Versuch, aus einem erfolgreichen Werk noch mehr Geld herauszuschlagen, aussieht. Leider ist bei manchen Schriftstellern der Lockruf des Geldes lauter als die Stimme der Vernunft.

Grey

Ich arbeite eigentlich fast ausschließlich mit Spin-offs, weil ich es mir nie verkneifen kann, die Geschichten meiner Schätzchen noch weit über die Grenzen eines Buchs hinaus weiter zu spinnen. Aber ich will ja auch immer, dass die Bücher ganz unabhängig voneinander gelesen werden können, also verfremde ich Setting und Personen so sehr, dass es am Ende gar nicht mehr als Spin-off erkennbar ist. ;)

Churke

Was soll ich dazu sagen? Mit Honoré de Balzac gibt es jedenfalls ein prominentes Vorbild: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_menschliche_Kom%C3%B6die .

Cherubim

Ich persönlich bin ein Fan von Spin-offs,

sowohl als Leser, weil ich da das Gefühl habe, die Personen schon zu kennen. Da kann man gleich ganz anders in ein Buch einsteigen.


Als auch als Autor, da ich mich oft nicht von Figuren trennen kann bzw. sie mir immer mehr von sich erzählen, dass ich unbingt der "Welt" mitteilen muss ;)

Abakus

Ab morgen werde ich auch an einem Spin-off schreiben.

Ich bin ganz zuversichtlich. Der Plot ist gut ausgearbeitet und es wird sicherlich Spaß machen, sich den "alten" Figuren wieder anzunehmen. Im vorletzten Romanprojekt wurde über meinen jetzigen Protagonisten nur gesprochen, er ist nie in Erscheinung getreten, weil er zu diesem Zeitpunkt schon sehr lange tot war.
Im jetzt gültigen Projekt ist ihm die Hauptrolle zugedacht. Eine tragische Figur. Wegen der Liebe zu einer Menschenfrau wird er unachtsam für die Dinge, die in seinem Umfeld passieren und hinterrücks getötet. Und das noch von seinem besten Freund. Jedenfalls glaubt er, dass er sein bester Freund ist, obwohl dieser schon eine ganze Weile gegen ihn konspiriert. Oh je... Tragik pur... aber ich denke, dass ich es gut hinbekommen werde.  :hmmm:

Shay

In gewisser Weise sind meine Geschichten alle spin-offs. Ich hab einen Pool von vielleicht 30 Figuren und je nach Geschichte steht mal die eine, mal die andere mehr im Vordergrund. Da die sich untereinander aber alle kennen, tauchen eigentlich in jeder Geschichte irgendwelche von den anderen Figuren als Nebenfigur auf, mal wichtiger, mal weniger wichtig. Ich kann aber nicht sagen, daß es eine Hauptgeschichte gäbe und die anderen davon die spin-offs wären. Es ist eher ein Netz aus vielen gleichberechtigten Strängen, die mal zusammen und mal auseinander laufen.

Lomax

Nun ja, ein offizielles "Spinoff" hab ich ja zu den "Gefährten" geplant - einen Roman um Gibrax, den Troll, und seine Familie. Als Spinoff seh ich das deswegen, weil nicht nur eine Nebenfigur als Hauptfigur auftaucht, sondern auch, weil der Roman ganz anders angelegt ist und damit weder als "Fortsetzung" bezeichnet werden kann, noch als daneben stehender, gleichberechtigter Roman.
  Grundsätzlich würde ich aber von einem "Spinoff" schon mehr (oder anderes) erwarten, als dass nur eine Nebenfigur aufrückt. Der Vampir Rudrogeit beispielsweise, der im 3. Teil eine bedeutende Rolle spielt, taucht in den "Messern" ja schon als kleine Nebenfigur auf ... Trotzdem wird das kein Spinoff, sondern ich rechne es, obwohl es ein unabhängiger Einzelroman ist, durchaus als offizielle "Fortsetzung". Für mich definiert sich ein Spinoff eher dadurch, dass ein Einzelaspekt aus der Handlung, und nicht unbedingt nur eine Nebenfigur, genommen wird und eigenständige Bedeutung erlangt - und die daraus resultierende Geschichte unabhängig und neben dem Ursprungsroman besteht.
  Das wäre dann ein grundlegender Unterschied zu Romanen, die komplette Handlungsfäden aus dem Ursprungsroman weiterspinnen und eine Geschichte erzählen, nach der, sozusagen, auch die Ursprungsgeschichte nicht mehr dieselbe bleibt und nicht mehr frei fortgesetzt werden könnte. Selbst wenn ein solcher Roman eine ursprüngliche Nebenfigur zur Hauptfigur macht, wäre es für mich kein Spinoff mehr, sondern eine Forterzählung. Ein Spinoff wäre eher etwas "nebenbei", was die "große Linie" unberührt lässt - durch was auch immer er (lose) damit verbunden sein mag.
  Wobei für mich das eine wie das andere eine eher akademische Frage ist, mit der ich selbst für mich die Stellung eines Romans im Gesamtkontext definiere. Berührungsängste oder Vorlieben verbinde ich damit nicht - ich schreibe es gerne, wenn ich das Gefühl habe, dass es für sich genommen eine anständige Geschichte ergibt :D

Grey

Zitat von: Lomax am 16. August 2009, 13:52:12
Nun ja, ein offizielles "Spinoff" hab ich ja zu den "Gefährten" geplant - einen Roman um Gibrax, den Troll, und seine Familie.

Echt? Der Hammer! Das ist ne super Sache, Gibrax war mein erklärter Lieblingscharakter aus den "Gefährten"! ;D (Neben dem Unkwitt, aber der ist außer Konkurrenz, finde ich. ;) )

Lomax

Zitat von: Grey am 16. August 2009, 14:08:58Neben dem Unkwitt, ...
Der spielt ja im "Tag der Messer" noch eine wichtige Rolle *hüstel, hüstel*
(Sorry fürs OT, aber den makaberen Spruch konnte ich mir nach dieser Vorlage nicht verkneifen)

Immortal

Hmm, da habe ich noch gar nicht so darüber nachgedacht  :hmmm: Könnte ich mir aber bei zwei von meinen Blutelfen durchaus vorstellen...

Übrigens hat Markus Heitz das auch gemacht und das sogar mit meinem Lieblingschar aus "Die Zwerge"  :vibes: Sinthoras hat nämlich jetzt eine Hauptrolle in "die Albae" bekommen. Das Buch werde ich heute Abend anfangen zu lesen. 

Ich mag Reihen sowieso viel mehr, als einzelne Romane, da find ich so ein Spin-off, das auch noch in derselben Welt spielt wirklich gut.
Zahme Vögel träumen von der Freiheit, wilde fliegen.

Steffi

Um mal ein Fernsehbeispiel zu bringen finde ich das bei NCIS sehr schön gelöst: Es ist eigentlich ein Spin-Off zu "JAG", behandelt  völlig andere Aspekte als die Serie, zu der es gehört, spielt aber im selben Universum. So mag ich das. Es sollte schon irgendwie Sinn machen. Die vierundneunzigste CSI-Serie, die im Prinzip immer wieder dasselbe auflegt, ist ja langweilig.

Mir würde jetzt allerdings keine Buchserie einfallen, in der eine Figur ein Spin Off gekriegt hätte...oder bin ich grade bloß blind, was das betrifft? :)  (Und ich definiere Spin-Off so wie Lomax das tut; keine Fortsetzung eines Romans sondern eine tatsächliche, völlig andere Geschichte)
Sic parvis magna

Lucien

In meinem aktuellen Projekt kommt auch eine Person vor, von der immer nur geredet wird, weil sie schon tot ist. Gleichtzeitig bastel ich aber auch an der Vorgeschichte, in der ebendiese Person die Protagonistin ist.
Es macht mir unglaublich viel Spaß, Geschichten so zu verweben. Werde ich auch noch im größeren (Welten-)Stil so machen.  :vibes:

Steffi

Zitat von: Jenny am 16. August 2009, 17:42:54
In meinem aktuellen Projekt kommt auch eine Person vor, von der immer nur geredet wird, weil sie schon tot ist. Gleichtzeitig bastel ich aber auch an der Vorgeschichte, in der ebendiese Person die Protagonistin ist.


Das ist ja dann im eigentlichen Sinne kein Spin-Off, weil die Vorgeschichte ja eindeutig dazugehört ;)
Sic parvis magna