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Schreiben und soziale Kompetenz...

Begonnen von Alaun, 15. August 2009, 18:34:27

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Ary

Das mit dem am Rechner sitzen können mein Mann und ich beide sehr gut (er ist Informatikstudent und Hobbywebdesigner und treibt sich in Foren herum, ich schreibe und treibe mich in Foren herum, und das doofe Browserspiel Legend of the Green Dragon spielen wir beide). Kinder haben wir nicht, nur einen Kater, der hin und wieder Aufmerksamkeit will und das dann auch mit Nörgelstimme und Krallen kundtut.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Drachenfeder

Ich glaube meinen Mann stört es zur Zeit schon etwas, dass ich mich ständig ins Arbeitszimmer zurückziehe und nur am Tippen bin. Aber momentan habe ich auch Urlaub und nutz die Zeit aus, die ich sonst nicht habe. Nächste Woche wird das wieder anders sein, wenn die stressige Arbeit ruft und mein Studium anfängt.
Aber nach all den Jahren kennt er das ja schon und hat sich einigermaßen dran gewöhnt, dass ich ein Tippjunkie bin und ab und an nicht gerade redseelig.



Lucien

Zitat von: thewingedshadow am 21. August 2009, 10:55:52
Mit 14 entdeckte ich das Internet und stellte fest, dass ich die "reale" Welt so ziemlich komplett ausblenden kann. :D
*räusper* Jaaa... Ich kann das auch  ;D Zum Glück habe ich da noch meine treue Seele von Hund. Wenn ich sie zu sehr nicht beachte, bringt mir das gelegentlich ein paar Kratzer an Oberschenkel und Rücken ein  :P
In letzter Zeit ist es bei mir schlimmer geworden mit dem Schreiben, weil ich langsam auch mal für meine Theorieprüfung büffeln sollte. Da verlege ich halt das Plotten in die Nacht, bin dadurch morgens nicht ausgeschlafen, was sich wieder entsprechend auf die Laune auswirkt. Mit schlechter Laune kann ich nicht schreiben, weshalb ich dann noch schlechter drauf bin. Das wiederum hat zur Folge, dass ich nachts noch mehr plotte, um wenigstens etwas für mein Werk getan zu haben, wodurch ... ach, ihr ahnt es sicherlich  ;) Es ist ein Teufelskreis.

Mrs.Finster

Am schlimmsten ist es bei mir auf der Arbeit. Ständig wandern meine Gedanken ab und ich starre geradezu mit leerem Blick auf den Bildschirm was dann ungefähr so aussehen dürfte                                           
                                                                :gähn:

Im Freundeskreis sieht es so aus, dass ich mich teilweise echt zwingen muss vor die Tür zu gehen, da ich am Wochenende viel lieber schreibe. Man kann einfach länger schreiben ohne am nächsten Morgen früh raus zu müssen und hat mehr Ruhe.

Ich habe ein Geschäft mit mir selbst geschlossen, um nicht ganz hinterm Laptop zu verschimmeln: Einen Abend was mit Freunden unternehmen, den anderen Tag für das Schreiben. Man muss einfach mal raus um auf andere Gedanken zu kommen. Neue Sinneseindrücke fordern bei mir auch immer die Fantasie  :)
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

Wuo Long

Bei mir hat das Schreiben bisher noch nicht zu einem Verfall der sozialen Kompetenz geführt. Muss daran liegen, dass ich nicht so häufig schreibe, wie ich es mir wünsche. Außerdem lebe ich allein und Freunde und Familie sind es gewohnt, dass ich mich manchmal für Monate nicht melde....
Wenn ich jedoch für Wochen wegen Versuchen und Versuchsprotokollen abtauche oder für Klausuren büffle, dann bin ich ziemlich unausstehlich. Besonders wenn die Deadline sich nähert.
Umgang mit Freunden fördert bei mir die Kreativität. Muss daran liegen, weil einige von ihnen Rollenspieler sind.   :)

Ha, mein erster Beitrag.

Bisou

Bei mir Gott sei Dank auch nicht. Auch wenn das bei mir daran liegen könnte, dass ich tatsächlich im Moment sehr wenig schreibe, bzw. nicht dazu komme. Viel schlimmer ist es, wenn ich mein Sportpensum nicht erfüllen dann. Dann werde ich sehr schnell unerträglich.
Viel mehr bringt mir das Schreiben einen Ausgleich zum Lernen, der Schule, etc. Wenn schon nicht lesen oder aktiv schreiben, wenigstens was anderes machen. Neue Rassen oder Tiere entwickeln, Charaktere besser kennen lernen oder vertiefen. Ich glaube, dass Schreiben und die intensive Beschäftigung mit verschiedenen Persönlichkeitsaspekten und deren Handhabung eher zur Sozialkompetenz beiträgt, als sie verschlechtert.
Aber das ist meine Meinung und vielmehr meine Auffassung :) Es könne auch ganz anders sein. :-)

Liebe Grüße

Sprotte

ich behaupte immer, ich verarme nicht hinter dem Monitor  ;D
Schreiben ist für mich Ausgleich zur Arbeit, und ich schreibe sehr gerne.
Normalerweise darf jeder bei mir reinplatzen, auch wenn ich schreie. Ich gehe auch brav ans Telefon...
... nur nicht mehr ganz so gerne, wenn ich mitten im Finale stecke!
Dann umschleichen sie mich alle und warten, bis ich von alleine wieder auftauche. Das kann schon mal fünf Minuten dauern.
Die einzigen, die mich immer aus dem Schreiben rupfen dürfen, sind die Tiere. Sie wissen nicht, was es bedeutet, wenn Mama stier auf den Monitor glotzt und die Tastatur zum rauchen bringt. Der Rest schon!

Aidan

Zitat von: Sprotte am 11. September 2009, 17:59:51

Normalerweise darf jeder bei mir reinplatzen, auch wenn ich schreie. Ich gehe auch brav ans Telefon...


Hm, also, ich platze ungern beim schreien rein...  ;D

Ich merke gerade in den letzten Tagen wieder, wie gut mir das Schreiben tut, auch wenn es nicht eine Story, sondern Tagebuch oder Briefe sind. Und da es mir dann besser geht und ich damit aufarbeiten und verarbeiten kann, würde ich sagen, erhöht das meine sozialen Möglichkeiten durchaus. Dafür gibt es dann Zeiten, wo man konzentriert arbeiten will, aber die hat jeder, der ein Hobby oder einen Beruf ernsthaft nachgeht.
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Lucien

 ;D Beim Schreien würde ich auch nicht unbedingt reinkommen wollen. Sicher ist das kein gutes Zeichen...

Also ich bleibe dabei, wenn  ich nicht schreiben kann, dann fehlt mir was. Und das bekommt unweigerlich mein Umfeld zu spüren.  :seufz:

Jara

Zitatwenn  ich nicht schreiben kann, dann fehlt mir was. Und das bekommt unweigerlich mein Umfeld zu spüren
Es gibt hier viele, die das von sich sagen. Das finde ich beneidenswert :seufz:.
Ich schreibe zwar unheimlich gerne und nach jeder beendeten Schreibpause oder schriftstellerischen Krise, wenn ich mich wieder an die Tastatur setze, habe ich  ein Gefühl von nach Hause - kommen.
Aber ich kann gut damit leben mal zwei oder vier Wochen nicht zu schreiben. Ich denke zwar inzwischenzeit über meine Projekte, den Plot und die Charas nach, aber ich vermisse das faktische Schreiben nicht. Das Einzige, was mich quält, ist das schlechte Gewissen, weil ich wieder nicht vorangekommen bin. :wums:

Aus diesem Grund ist meine soziale Kompetenz durch das Schreiben auch nicht eingeschränkt ;).
Man darf mich währenddessen ansprechen, man darf mich auch mal davon abhalten. Und wenn ich zu einer Geburtstagsfeier von einem mir wichtigen Menschen eingeladen bin, dann gehe ich auch hin, wenn mein Show - Down darauf wartet, geschrieben zu werden. Also alles im grünen Bereich ;)

Ich glaube sowieso nicht, dass Schreiben jemanden mehr oder weniger von der Umwelt abschirmt als andere Hobbys. Jemand, der gerne schwimmt und sechsmal die Woche trainiert, wäre da wohl genau so betroffen. Oder (berühmtes und auch abgedroschenes Beispiel, ich weiß)Zocker bestimmter PC - Games a la WOW.
Es kommt immer auf die Person und auch auf die jeweilige Stimmung an. Wenn ich gerade viel Stress in meinen zwischenmenschlichen Beziehungen habe, passiert es sicher eher, dass ich mich hinter meinem Hobby, also z.B PC zum Schreiben, verschanze, als wenn alles in Ordnung ist.

Lomax

Ich stell grad fest, je tiefer ich wieder in mein neues Projekt reintauche, umso mehr verliere ich meine Umwelt. Weiß nicht mehr, ob ich zuletzt vor zwei Wochen oder zwei Monaten mit meinen Eltern telefoniert habe, vergesse das aufgesetzte Teewasser und andere Alltäglichkeiten, empfinde alles als Störung, was sonst so passiert oder was ich noch machen müsste ... etc. pp.

Lavendel

Zitat von: Lomax am 12. September 2009, 19:17:07
Ich stell grad fest, je tiefer ich wieder in mein neues Projekt reintauche, umso mehr verliere ich meine Umwelt. Weiß nicht mehr, ob ich zuletzt vor zwei Wochen oder zwei Monaten mit meinen Eltern telefoniert habe, vergesse das aufgesetzte Teewasser und andere Alltäglichkeiten, empfinde alles als Störung, was sonst so passiert oder was ich noch machen müsste ... etc. pp.

Das geht mir ganz genau so. Und keiner versteht es... Vor allem nicht irgendwelche Ämter oder sonstige Institutionen mit ihren ganzen Fristen. Und vernachlässsigte Freunde oder Verwandte sind auch immer so schnell beleidigt. :d'oh: Dass die einfach keine Rücksicht darauf nehmen können, wie hart wir Schriftsteller immer arbeiten müssen.

Grey

Zitat von: Lavendel am 13. September 2009, 12:00:27
Das geht mir ganz genau so. Und keiner versteht es...

JETZT bin ich beleidigt ... :'(

Lucien


Feather

Meine sozialen Kontakte haben bislang noch nicht sehr unter meinen Schreibausbrüchen gelitten. Gut, vielleicht weil meine Freunde und Familie mich nicht anders kennen, geistesabwesend und immer hinter irgendwelchen Büchern vergraben, oder hinter Notizbüchern versteckt. Auch wenn sie oft Dinge nur für mich wiederholen müssen, weil ich wieder mal nicht aufgepasst habe. Und inzwischen ist mir auch niemand mehr böse, wenn ich mich mal wieder ewig nicht melde. Dann kommt höchstens die Frage: Lebst du noch? Oder: Schreibst du schon wieder?
Der einzige der damit manchmal ein Problem hat ist mein Mann, wenn ich mich mal wieder einige Abende hintereinander meinen Protas widme, anstatt ihm. Dann ist er schon mal beleidigt. Doch meine Protas schreien halt lauter als er.