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Mainstream Schriftsteller - Finger in die Wunde ?

Begonnen von SemSimkin, 07. Dezember 2008, 14:24:06

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Manja_Bindig

Weibliche Spitzen sind meistens feiner, ein bisschen spezifischer würd ich mal sagen. Die Grundidee ist interessant und ich finde es auch an und für sich witzig. Eben der typische Fantasy-Jungautor, der sich nix sagen lässt, was die Korrektur seines Werkes betrifft und der übrigens auch erst durch den allgemeinen aktuellen Trend zur Fantasy kam(nix gegen Trendsetter, wenn sie dann dabei bleiben. Aber reine Trendsetter sind mir ziemlich verhasst, fürchte ich).

Haken ist, dass der Autor in seinem Text auch ziemlich auf die LARPer und Mittelalter-Liebhaber losgeht - und dadurch falsche Rückschlüsse auf die gesamte Szene fördert(sowohl LARPer als auch Fantasy-Autoren). Mir wär es lieber gewesen, wenn es weniger allgemein formuliert gewesen wäre, indem das LARP nicht zu deutlich ausgelatscht worden wäre.

Coppelia

#16
Den Satz hier muss ich noch mal aufgreifen, denn er hat mich extrem schockiert:
ZitatWas mir an den Kindern der heutigen Zeit wirklich leid tut, sind Menschen, die sie weiter träumen lassen, obwohl sie gerade von der Realität des Lebens überrollt werden.
Wünschenswert wäre also, dass Kindern alle Hoffnung und alle Träume genommen werden, weil es unrealistisch ist, dass sie sich erfüllen, damit sie zu hoffnungslosen, traumlosen Ewachsenen werden?

"Nein, Kleine. Was von deiner Oma übrig ist, ist nur noch ein Haufen verfaultes Fleisch. Deine Freundin hat gelogen, als sie gesagt hat, dass sie ein Stern wird. Der Pastor auf der Beerdigung hat auch gelogen. In Wirklichkeit gibt es keine unsterbliche Seele. Die Wissenschaft hat noch nie eine gefunden, wenn sie den Kopf von Toten aufmacht. Es ist wichtig, dass du dich vor deinem sechsten Geburtstag daran gewöhnst, dass von einem Menschen nichts bleibt als verfaultes Fleisch, wenn er einmal tot ist. Wie, du meinst, dass du später jemanden lieben und heiraten und Kinder haben willst? Liebe ist doch bloß eine Erfindung der Werbeindustrie, damit sie ihre Waren besser verkaufen. Begreif das endlich und merk dir, dass dir Liebe dein Leben lang nur Ärger einbringen wird. Was, du findest diesen Wald im Sonnenlicht schön? Aber die Füchse übertragen alle die Tollwut, und überhaupt ist der Wald bestimmt schon nächstes Jahr abgeholzt. Überhaupt ist es wegen der Erderwärmung nicht wahrscheinlich, dass du noch richtig lange lebst. Ich bin dann zum Glück schon tot, mein Kind. Schauspielerin willst du werden? Da hast du ohnehin keine Chance. Alle kleinen Mädchen wollen Schauspielerin werden. Es ist auch völlig egal, was du dafür einsetzt. (Liste beliebig weit fortsetzbar. Die Beispiele sind etwas spitz formuliert, aber mir geht es ums Prinzip)."

Natürlich sind diese "Wahrheiten" oder was erwachsene Menschen dafür halten Dinge, vor denen sich ein Kind nicht ewig verschließen kann. Aber Kinder in jeder Hinsicht mit der Realität zu konfrontieren - ich weiß ja nicht ... es gibt auch nicht nur eine Art von Wahrheit, und es ist in meinen Augen kein Zeichen großer Intelligenz, wenn man sich selbst anmaßt, in Besitz der absoluten Wahrheit zu sein und sie seine Zeitgenossen und Kinder lehren zu müssen.
Natürlich ist es unwahrscheinlich, jemals Autor zu werden. Aber wenn man aus diesem Grund mit 13 am Träumen gehindert wird, wer würde dann überhaupt noch Autor werden? Hätte ich meinen Traum, Autor zu werden, mit 5, 13 oder 18 aufgegeben, wäre das realistisch gewesen, aber auch schade. Träumen macht stark und gibt Kraft für die Zukunft. Wenn ich mir meine "Karriere" ansehe, lief sie zwar nicht optimal, aber auch keineswegs so, dass man behaupten könne, Träumen zahle sich nicht aus.
Wissen um die Realität sollte Information bedeuten (falls Information möglich ist), nicht Resignation.

Grey

Ich wäre ganz dankbar, wenn wir Begriffe wie "typisch weiblich" und "typisch männlich" aus der Diskussion raushalten können. Bei solchen Verallgemeinerungen stellen sich mir die Nackenhaare auf ...

Im Übrigen fand ich den Text jetzt zwar schon irgendwie ganz amüsant, aber es ist nun nicht so, dass er bei mir irgendeinen Nerv getroffen hätte. Eine ein bisschen gewollt zynische Darstellung von zwei armen fiktiven Kindern.

Ich hab weder gesehen, was der Text jetzt eigentlich genau mitteilen wollte, noch was nun genau das Kritikthema war. Ich hatte eher den Eindruck, ein erfolgloser Fantayautor, der sich selbst für qualitativ hochwertig hält, versucht auf diese Weise, sich seinen Frust von der Seele zu schreiben.
Kann man ja machen. Finde ich.

Lavendel

Danke, Grey. Ich wollte schon anfangen, hier die Keule zu schwingen. Aber dein Schwert funktioniert ja sowieso besser.

Mardil

Zitat von: Grey am 08. Dezember 2008, 08:24:12
Ich wäre ganz dankbar, wenn wir Begriffe wie "typisch weiblich" und "typisch männlich" aus der Diskussion raushalten können. Bei solchen Verallgemeinerungen stellen sich mir die Nackenhaare auf ...

Mir ebenfalls.

Zum Text: Das ganze war für mich sehr amüsant, weil ich so einen "Kevin" kenne, seine verzweifelten Versuche ein klischeetriefendes Buch herauszubringen und....das Ganze selber ebenfalls probiert habe  ::)   Vielleicht hätte mich damals doch jemand vom "Träumen" abbringen sollen...
Heute finde ich es einfach nur lustig, lese meine damaligen Texte und grinse/bin schockiert.  Also "pushe ich mein Ego", indem ich indirekt über mich selbst lache. Und das geht meiner Meinung nach völlig in Ordnung.

Manja_Bindig

Zum Text zurück: ich bin auf der gleichen Bloggerplattform unterwegs wie der Autor des Textes... wer weiß, vielleicht finde ich ja eine Illusion, die ich ihm zerschlagen kann?   :snicker:

Nein, mach ich nicht, ganz ruhig.

Allerdings... gewissermaßen hat er ja recht. Autoren WIE diesen Beiden fehlen zwei dinge:
1: ein objektiv auf die Texte blickender, ehrlicher, dabei aber freundlich bleibender Beta(zu finden auf Autorenplattformen *hust* welche über Google zu finden sind)
2: Der Wille, Kritik anzunehmen. Der Text hat durchblicken lassen, dass das nciht da war.

Wenn man Jungautoren verklickert, sie wären auf Anhieb grandios, bzw. sie in diesem Glauben gelassen und bestärkt werden, ist das alles andere als gesund - DIESE Illusion sollte man ihnen doch sehr, sehr schnell zu nehmen versuchen(am besten sanft: "Na, Schreiben macht dir doch Spaß - dann schreib, wir gucken, wo es noch hapert und nach und nach wird es besser... ist wie ein instrument lernen, das braucht auch Zeit...")

Kaeptn

Zitat von: Die Wölfin am 07. Dezember 2008, 18:34:46
@Kaepn: Das ist übrigens ein Thema, bei dem ich seit einiger Zeit überlege, ob ich einen eigenen Thread dafür aufmache. Es kam mir jedoch mittlerweile das Gegenargument, dass zu Prä-Ring/Potter-Zeiten die Lektoren zu ihrer Sekretärin flüsterten: "Edelgart, weder Fantasy, noch deutsche Autoren verkaufen sich, heizen Sie mit den Einsendungen bitte mein Büro, mir ist kalt." (Obwohl die Einsendemenge vor einigen jahren noch geringer war und die Lektoren weiter warme Rollkragepullover tragen mussten)

Das kann ich nicht bestätigen. Ich hab meinen Roman 1996 zu 5 Verlagen geschickt (im Größenwahn natürlich an Bastei, Heyne und Konsorten), nur einer wurde mutmaßlich verbrannt :), drei kamen zurück, 2x Standardschreiben, einmal ein persönliches (aber gelesen hatten sie es auch nicht) und der fünfte hat angebissen (das Buch nach einem Jahr Lektoratsarbeit aber wieder "ausgespuckt"...)

Nachtblick

#22
Mir sagt der Text ebenfalls nicht zu. Worum ging es denn überhaupt? Um "Mainstreamautoren"? Um Jugendliche, die ihr Leben lang in der Illusion schwelgen, grandios zu schreiben? Um DKZs? Scheint mir eher eine überhebliche, spöttische und zynische Selbstbestätigung(sversuch) des Autoren.

Ich ärgere mich persönlich immer ein wenig darüber, dass man als Jungautor, wenn man dann auch noch - was ja nun wirklich zugegeben die deutliche Mehrheit tut - Fantasy schreibt, so oft auf Anhieb in die Schublade Aufschrift "realitätsfern", "klischeebehaftet", "Mainstream" und "keine Ahnung vom Verlagswesen" gesteckt wird.
Ich bin in mehreren Schreibgruppen unterwegs und habe da Jugendliche kennen gelernt, die genau das sind und die tatsächlich keine Ahnung haben, die sich selbst für unfehlbar halten und bei DKZs veröffentlichen und sogar das Lob glauben, das ihnen dort permanent in den Rachen geschoben wird.
Abgesehen davon, dass das meiner Meinung nach nicht nur Jugendliche tun, gibt es auch Jungautoren, die an sich arbeiten. Es gibt Jungautoren, die sich hinsetzen und recherchieren, sich informieren über die Szene, die nicht erst seit "Eragon" schreiben, die bereit sind, ihre natürlich mit Herzblut geschriebenen Texte zu verbessern, die Kritik annehmen und die gut sind. Natürlich gibt es das.
Aber wenn du sagst, ich bin fast 16, ich schreibe Fantasy, wirst du oft - und das weiß ich aus eigener Erfahrung - nur müde belächelt, ach ja, das Übliche, schreibt Eragon und Herr der Ringe mit eigenen Namen noch mal um und hält sich für unfehlbar...
Diese Verallgemeinerung ärgert mich einfach. Nicht jeder junge Autor schreibt automatisch grottenschlechte Klischee-Fantasy und veröffentlicht mit Papis Geld beim DKZ. Das ist definitiv das, was Erwachsene sagen, die keine Ahnung von der schreibenden Jugend haben.

Und weshalb wird in den Text plötzlich auch über Larper hergezogen, wie Manja schon sagte? Macht es jetzt den typischen Klischeefantasyjungautoren, an Larps teilzunehmen, von Herr der Ringe, Eragon oder Pullmann (der ja wohl eine ganz andere Ecke ist!) begeistert zu sein? Und die Mittelalterfreaks (zu denen ich mich auch zähle), gut, die sind schon ein Volk für sich, aber darüber hat man einfach nicht herzuziehen (genauso wenig wie man über Hippies, Emos, Hoppers, Musikers und all diese Gruppen herzuziehen hat), besonders nicht im Zuge eines Artikels, indem es doch offensichtlich um etwas anderes ging.

:omn:
Nachtblick

Linda

Mh, mal wieder eine nicht so treffend gewählte Überschrift, wie mir scheint.
Beim Gedanken an "Mainstreamautoren" musste ich spontan an genrenomadisierende Schreiber denken, die mit dem Mainstream schwimmen und sich daraus ein Paar saftige Fische schnappen (an die die im Artikel dargestellten, traurigen Gestalten mangels Erfahrung und Kontakten nie herankämen).

Die Kevins und Co dieser Welt stehen wohl eher für die unbedarften Neuautoren, bzw ihre unkritischen Eltern, denen es letztlich egal ist, ob die Sprösslinge Makramee machen oder schreiben, Hauptsache, sie verprügeln Oma nicht. Und mangels Alternativen ist eine sinnstiftende Beschäftigung (wie schreiben) in meinen Augen tatsächlich sinnvoller als Komasaufen, Happy Slapping oder Handysex.

Man sollte sich aber trotzdem darüber lustig machen dürfen. Schließlich macht sich irgendwer immer über einen lustig (und wer ein gestandener Rollenspieler oder Larper ist, der kennt das Spielchen) oder kritisiert die entstandenen Werke. Daran, dass Fantasy nicht besonders ernst genommen wird, sollte man sich ruhig gewöhnen.

Gruß,
Linda

Nachtblick

Das man sich darüber lustig machen sollen dürfte (Grammatik?), bestreite ich auch nicht. Nur gibt es für mich einen Unterschied darüber, sich über etwas lustig zu machen und verächtlich darüber herzuziehen. Vielleicht bin ich auch einfach nicht abgehärtet genug gegenüber Zynismus.
:hmmm:

Kerimaya

Ich glaube, dem Text wird einfach zuviel Bedeutung beigemessen. Es ist ein Blog, das heisst also nichts anderes, als daß jemand seine eigene Meinung aufschreibt und die Welt, so sie denn interessiert ist, sich den Spaß anschauen kann. Da wollte jemand seine Ansicht satirisch (ob das nun witzig ist oder nicht, sei mal dahin gestellt) darstellen und wahrscheinlich auch den ein oder anderen reizen.

Aber mal ehrlich: wen juckts? Bei solch einem Text fühlen sich doch eigentlich nur Leute gestört, die Angst haben, dort gerade auf die Schippe genommen worden zu sein. Ich bin auch Larper (zwar in Rente, aber immerhin ;)), schreibe ebenfalls Fantasy - und ich habe beim lesen des Eintrags gelacht. Warum graue Haare deswegen bekommen?

Linda

Zitat von: Nachtblick am 08. Dezember 2008, 12:41:25
Das man sich darüber lustig machen sollen dürfte (Grammatik?), bestreite ich auch nicht. Nur gibt es für mich einen Unterschied darüber, sich über etwas lustig zu machen und verächtlich darüber herzuziehen. Vielleicht bin ich auch einfach nicht abgehärtet genug gegenüber Zynismus.
:hmmm:

Naja, für mich bleibt das Satire (einfach mal Titanic lesen - oder alte MAD's) und die darf nun mal auch weh tun. Jeder hat seine persönliche Schmerzgrenze, aber da auch niemand persönlich angegriffen wird (im Gegensatz beispielsweise zu den Kandidaten bei DSDS), sondern eine anonyme Gruppe anhand "typischer" Vertreter vorgeführt wird, sollte sich auch der Schmerzreiz des einzelnen in Grenzen halten.

Ich muss ja auch mit Aussagen leben wie "Alle DSA-Romane sind Scheiße!", "Frauen lesen gerne Beißer" und "Deutsche Autoren können nicht schreiben, und Übersetzungen sind schlecht, daher lese ich nur angloamerikanische Autoren im Original".

Gruß,

Linda

PS: @Kerimaya  :jau:

Lomax

Zitat von: Linda am 08. Dezember 2008, 13:40:35aber da auch niemand persönlich angegriffen wird ..., sondern eine anonyme Gruppe anhand "typischer" Vertreter vorgeführt wird,
Ja, ich denke, das würde ich auch als eine Grenze ansehen. Solange man sich den Schuh selbst anziehen muss, um von einer Darstellung getroffen zu werden, und der Verfasser die konkrete Deutung offen lässt, kann man einen Beitrag wohl kaum per se als "persönlich herabwürdigend" werten.
  Und am Beispiel der Larper wird ja nicht gesagt, dass jeder Larper so sein muss - es wird nur gesagt, dass es solche Larper gibt. Was man vermutlich unschwer feststellen kann, wenn man sich in der Szene umschaut. Genau wie bei jugendlichen Hobbyautoren etc.
  Wenn also jemand auf peinliche Mitglieder einer Gruppe hinweist, zu der ich auch gehöre ... und wenn ich dann feststelle, stimmt, in dieser Gruppe gibt es wirklich Leute, die sich so peinlich verhalten, dann fände ich es sehr bedenklich, wenn ich dann den Kritiker angreifen würde. Ich würde mir eher Gedanken darüber machen, ob man der peinlichen Außenwirkung gewisser Gruppenmitglieder etwas entgegensetzen kann. Nach dem Motto, jeder kehre vor seiner Türe. Oder: Nicht den Überbringer der schlechten Nachricht schlagen.
  Leider ist es ein häufiger Reflex, sich erst mal blind mit jedem zu identifizieren, zu dem man irgendeine gemeinsame Gruppenzugehörigkeit ausmachen kann, und sich dann auch gleich angegriffen zu fühlen. Das Gegenstück zum Berufzyniker ist ja der Berufsbetroffene, und da schadet es nicht, notfalls auch ein wenig selbstironische Distanz zu den Dingen zu halten.

Lila

Zitat von: Grey am 08. Dezember 2008, 08:24:12Ich wäre ganz dankbar, wenn wir Begriffe wie "typisch weiblich" und "typisch männlich" aus der Diskussion raushalten können. Bei solchen Verallgemeinerungen stellen sich mir die Nackenhaare auf ...

Warum das? "Typisch männlich" (oder "typisch weiblich") ist doch gar nichts schlimmes und es heißt ja nicht, dass es nicht auch (genügend) Ausnahmen gibt (die dann wiederum die Regel bestätigen). ;) Klar, wenn man Pech hat stehen dann gleich fünf auf einmal auf, die sagen: "Nee, ich bin aber überhaupt nicht so!" Und das ist doch okay. Aber ist auch Fakt, dass Männer, im allgemeinen, einen eher deftigeren Humor besitzen, und Frauen einen eher subtilen. Natürlich trifft das keineswegs auf ausnahmslos alle zu! Aber wenn du (und Mardil) dir (euch) mal die ganzen Beiträge auf der ersten Seite dieses Threads genauer anseht, dann werdet ihr feststellen, dass die männlichen Forenmitglieder den Artikel durchweg richtig und lustig fandet, wohingegen die weiblichen Forenmitglieder so gut wie alle der Meinung waren, dass es eher abschätzig als lustig ist. Was ist also daran falsch zu sagen (oder von mir aus auch zu behaupten), dass diese Art von Humor eher von der männlichen Sorte ist? :hmhm?:

Wenn umgekehrt jemand zu mir käme und sagen würde: "Meine Güte, du kannst ja überhaupt keinen Zynismus vertragen. Typisch weiblich!", dann würde ich sagen: So what? Dann ist das eben typisch weiblich. Ich bin gerne eine Frau und ich bin stolz auf meine weiblichen Attribute. Und Weichheit oder Sensibilität lasse ich mir gerne vorwerfen. Da bin ich lieber emotional und mitfühlend, als abgebrüht und derb (wobei das jetzt nicht heißen soll, dass letztere "typisch männliche" Attribute sind!). :vibes:
Livid Oppressed King: Ignite!
Tyranny Has Overcome Rules."
(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)

Grey

#29
Zitat von: Tastentänzerin am 08. Dezember 2008, 23:33:13
Aber ist auch Fakt, dass Männer, im allgemeinen, einen eher deftigeren Humor besitzen, und Frauen einen eher subtilen.

Hm, das ist jetzt zwar total OT, aber ... nein, es ist *kein* Fakt. Zumindest gibt es für die meisten 'weiblichen' Attribute keinerlei biologische Grundlage. Es ist vielmehr eine selbsterfüllende Prophezeihung sozusagen. Frauen sind im Lauf der Menschheitsgeschichte immer untergebuttert worden, und daraus ist ein Bild der 'Weiblichkeit' entstanden, das heute von den meisten überhaupt nicht mehr hinterfragt wird. Und das ist das Schlimme daran. Man sagt, dies und jenes sei weiblich, und von frühester Kindheit an hören die Mädchen das immer wieder. Und deswegen setzen sie diese Eigenschaften um - um eben weiblich zu sein. Neuerdings ist es ja auch weiblich, einen Schuhtick zu haben - aber auch erst seit Sex and the City in großem Stil verbreitet hat, dass das bitteschön weiblich ist. >:(
Ich hab natürlich kein Recht, diese Weiblichkeit irgendwem ausreden zu wollen. Aber ich finde es fürchterlich, dass sowas in unserer ach so aufgeschlossenen Gesellschaft überhaupt nicht mehr reflektiert wird.

Zitat von: Tastentänzerin am 08. Dezember 2008, 23:33:13
Ich bin gerne eine Frau und ich bin stolz auf meine weiblichen Attribute. Und Weichheit oder Sensibilität lasse ich mir gerne vorwerfen.

Na ja. Daran wirds liegen. Ich bin überhaupt nicht gern eine Frau. Und weich will ich schonmal gar nicht sein ;)
Darum wäre mein Schlusswort (bevor es die OT-Pfanne gibt :innocent: ): Intersexualität ist ein erstrebenswerter Zustand.