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Handwerk - Bücher übers Schreiben - Schreibratgeber

Begonnen von Mara, 30. November 2008, 23:15:50

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Alana

Alhambrana

hima

Ich mach hier mal weiter  :)

Autorin: Elizabeth Geroge
Titel: Wort für Wort
Verlag: Goldmann
ISBN-10: 3-442-41664-7
Deutsch: Ja

Dieses Buch hier habe ich erst kürzlich gelesen und finde es wunderbar. Elizabeth George (ja, die Krimi-Autorin) erzählt aus ihren Erfahrungen, Tagebüchern und Methoden, wobei sie für jedes wichtige Thema, sei es Plot, Ideenfindung, Figuren oder Szenenbild, haufenweise sehr gute Beispiele aus bekannter Literatur bzw Romane bekannter Schriftsteller wie z.B. P.D.James, Ken Follett, John Irving und Lee Harper aufführt und uns Leseproben aus oben genannten gibt. Sehr anschaulich und amüsant geschrieben.

mystic2001de2001

Also ich persönlich sehe Bücher übers Schreiben eher kritisch. Das sollte aber jeder für sich selbst entscheiden.
Ich denke das Telent ist am Wichtigsten und das man seinen eigenen Stil entwicket. Beides Dinge, die man aus Schreibbüchern nicht lernt.
Vor allem, da diese Bücher die persönliche Vorliebe der Autoren widergeben und die ist oft total entgegengesetzt.

Wolfgang Hohlbein z.B liebt Adverbien und jedes Buch von ihm wimmelt davon. Stephen King hat eine Abneigung dagegen und stellt jedes Adverb an den Pranger.
Wer von beiden hat schriftstellerisch jetzt Recht?
Ich denke Schreiben ist eine persönliche Sache und kann nicht über einen Kamm geschert werden.

Welches Buch ich gelesen habe und sehr gut fand war:
Das Leben und das Schreiben - von Stephen King.

Es hat mir deshalb gut gefallen, weil er aus seinen persönlichen Erfahrungen berichtet und seine Schreibkarriere schildert, die am Anfang auch nicht einfach war.
Das Buch macht einen Mut weiterzuschrieben und birgt viele nützliche Informationen.

Maria

Was ich an Schreibratgebern gelesen habe (empfehlen kann ich alle davon)

Über das Schreiben von Sol Stein und Waltraud Götting
Vier Seiten für ein Halleluja: Schreibratgeber von Hans Peter Roentgen
Vier Seiten für ein Halleluja II: des etwas anderen Schreibratgebers zweiter Teil - die Tempest Artikel 2004-2008
von Hans Peter Roentgen
Techniques of the Selling Writer von Dwight V. Swain
Wort für Wort - oder Die Kunst, ein gutes Buch zu schreiben von Elizabeth George und Elke Hosfeld
Story: Die Prinzipien des Drehbuchschreibens von Robert McKee
Exposee, Treatment und Konzept (Praxis Film) von Dennis Eick

Noch ungelesen liegen bei mir im Schrank:
Drehbuchhandwerk: Techniken und Grundlagen mit Analysen erfolgreicher Filme von David Howard
Wie gute Autoren noch besser werden: Das Creativity-Workbook fürs Drehbuchschreiben von Linda Seger

Lavendel

Hallo Maria,

vielleicht könntest du noch ein bisschen was zu den Büchern sagen, die du schon gelesen hast. Haben sie dir weitergeholfen, und wenn ja wie? Würdest du sie weiterempfehlen oder eher nicht so? Das wäre ganz gut für diejenigen, die darüber nachdenken, sich selbst mit einer kleinen Ratgeberbibliothek ausstatten wollen.

Maria

Also Wort für Wort und das Buch von Sol Stein sind schon vorgestellt worden.
Dass ich alle gelesenen in meiner Liste empfehlen kann, habe ich oben gleich dazu geschrieben.

Weitergeholfen haben sie mir alle, wobei ich bei den oben genannten es nicht so schön finde, dass sie sehr oft aus eigenen Werken zitieren. Das schmeckt nach Werbung und (natürlich berechtigtem) Eigenlob.

Die Bücher von Hans Peter Roentgen sind sehr unterhaltsam zu lesen und weisen vor allem Beispiele auf, die verbesserungswürdig sind, was einem hilft, wenn man wissen möchte, wie man es besser nicht macht.

Techniques of the Selling Writer und Story sind sehr interessant und haben mir sehr weitergeholfen.

Ich habe davor ja kaum Ratgeber gelesen gehabt, manches was da drin stand hatte ich mir irgendwie schon immer gedacht, aber es war hilfreich, es sauber ausformuliert, erklärt und begründet zu finden. Irgendwie habe ich aus jedem der Bücher etwas mitgenommen was jetzt in meinem Hinterkopf sitzt, wenn ich eine Geschichte ausdenke.

Beispiele:
Sol Stein: kürzen, kürzen, kürzen / ein starker, prägnanter lockender Satz am Anfang der Geschichte / gleich zu Beginn muss sich ankündigen, dass es eine wichtige Veränderung geben wird / Kapitel als Cliffhanger enden lassen, besser noch mit zwei Handlungssträngen in abwechselnden Kapiteln , dass der Leser getrieben wird, das nächste Ereignis lesen zu wollen

Elizabeth George: Reibungspunkte zwischen den Charakteren, keine Überschneidungen wichtiger Eigenschaften / genaue Recherche an den Orten, wo die Geschichte spielt / Disziplin beim Schreiben (fünf Seiten am Tag als Ziel) / Charakterisierung mittels Dialog / Aufbau von Szenen

Dwight V. Swain: Gefühle und Reaktionen im Zentrum der Geschichte (Feeling - Action - Speech)  / Szene - Fortsetzung - Szene - Fortsezung als Perlenmuster für den Aufbau des Plots / Diasster als Ziel jeder Szene / je mehr Steine im Weg des Protas desto besser / Charakter so überzeugend wie möglich in die Enge treiben / Charakter des Protas zeigt sich durch seine Entscheidungen / Komplikationen steigern (out of the frying pan into the fire) / ein guter Prota ist einer, der ein starkes Wunschdenken empfindet und das durchsetzen will / klare und befriedigende Auflösung am Ende, gerechte Belohnung oder Strafe

Robert McKee (was er für Filmstorys rät lässt sich auch gut für "normale" Buchstorys anwenden): Respekt vor dem leser / Genrebeschränkungen als Chance große Fantasie innerhalb von Schranken zu beweisen / Konflikte stetig verschärfen / auch hier der Wunsch als Motor / Ereignis, das den Prota aus der Bahn wirft / er muss stetig stärkere Handlungen setzen um sein Ziel zu erreichen / bewusste und unbewusste Wünsche / Kluft zwischen subjektivem Wunsch des Protas und der tatsächlichen Reaktion seiner Umgebung auf seine Handlungen treibt die Geschichte voran / Höhepunkt ist eine irreversible Veränderung des Prota

(ich bin mit Story noch nicht fertig, es ist ein sehr fesselndes Buch).


Lavendel


Joscha

"Kreativ schreiben" von Fritz Gesing ist eigentlich das einzige Buch, das ich zu dem Thema gelesen habe, deswegen kann ich schlecht vergleichen, ob andere vom Stil her ähnlich sind. Das Buch enthält sehr viele nützliche Ratschläge, ohne dabei besonders konkret zu werden und beschäftigt sich weniger mit dem Thema der Ausdrucksweise und Sprache sondern mehr mit den Prinzipien von Plot und Charakteren. Gestört hat mich eigentlich nur das Professorendeutsch des Autors.

Abakus

Zitat von: Joscha am 08. September 2009, 10:01:42
"Kreativ schreiben" von Fritz Gesing

Ich lese zurzeit Kreativ schreiben für Fortgeschrittene vom gleichen Autor.

Den Vorgänger Kreativ schreiben habe ich auch gelesen, aber Band 2 erst vor kurzem bei Bouvier gefunden, obwohl das Buch bereits 2006 erschienen ist. Es knüpft nahtlos an den Vorgänger an und baut dementsprechend auch darauf auf.
Das "Professorendeutsch des Autors" kann ich bestätigen, wobei man sich aber schnell an den Stil gewöhnt. :)

Cayen

Ich habe Nathalie Goldbergs "Schreiben in Cafes" gelesen.

Es ist kein Schreibratgeber im herkömmlichen Sinne, sondern ich würde es ehr als einen Motivations-Ratgeber bezeichnen. Nathalie geht nicht auf Schreibtechniken ein, sondern ehr auf das Drumherum. Oft denkt man sich, "he so geht es mir auch".  Sie bringt meiner Meinung nach Schreibmotivation gut rüber und ist  ideal wenn man gerade einmal wieder eine Blockade hat.
Allerdings muss ich auch zugeben, dass das Buch wohl nicht jedermanns Geschmack ist. Für viele ist es sicher zuviel Herumgerede und sie lässt auch ein paar Gedanken zum Zen-Buddhismus einfließen, was manche Leute wohl ehr als störend empfinden würden. Trotzdem hat das Buch mir persönlich viel gebracht.

Cherubim

Ich hoffe ich bin hier richtig,

ich möchte kein Buch vorstellen, sondern ich bin auf der Suchen nach ein paar guten.
Genauer gesagt, suche ich ein gutes, hilfreiches Buch zum Thema Fantasy bzw. eines mit den Schwerpunkt Plotten.
Ich weiß in englisch gibt es einige, aber mir sind sie in deutsch lieber.

Vielleicht kann mir ja von euch jemand weiter helfen.

TheaEvanda

Hallo Cherubim,

Wenn du des Englischen mächtig bist, empfehle ich dir Orson Scott Cards "How to Write Fantasy and Science Fiction", und "Plot" aus der gleichen Reihe.

Im Deutschen sind mir da keine einschlägigen Bücher bekannt, du könntest es aber mal mit der Website von Andreas Eschbach probieren. Er hat ein paar Artikel zum Thema geschrieben.

--Thea
Herzogenaurach, Germany

Cherubim

Danke für den Tipp. Hab die Homepage gerade etwas überflogen.
Werde mich mal in Ruhe damit beschäftigen.

Cherubim

Also ich kann hima nur zustimmen. Ich lese auch gerade das Buch

"Wort für Wort" von Elisabeth George

und ich finde es sehr hilfreich. Auch wenn ich der Meinung bin, dass sie sehr, sehr strukturiert und geplant vorgeht und ich noch nicht so genau weiß, ob mir das nicht zu viel ist, werde ich es für mein derzeitiges Buch einmal ausprobieren. Vielleicht hilft mir das ja über meine Schreibkrise.

Ich kann das Buch nur empfehlen, nicht nur für Krimiautoren. Wer jedoch lieber einfach darauf los schreib, wird vermutlich nicht so viel Freude mit diesem Buch haben.

Zonka

Ich ackere gerade "Drei Seiten für ein Exposé - Schreibratgeber"  von Hans Peter Roentgen durch.

Es gibt Beispielexposé  mit Verbesserungsvorschlägen;  Beispieltexte, die zu Verlagsverträgen geführt haben und
Literaturagenten, die berichten, was ihnen wichtig ist.
Ich finde das Buch sehr informativ und gut verständlich.  Als Neuling auf diesem Gebiet fühle ich mich vor den schlimmsten Dummheiten gewarnt....


Drei Seiten für ein Exposé - Schreibratgeber  von Hans Peter Roentgen
Broschiert: 200 Seiten
Verlag: Sieben Verlag; Auflage: 1. (21. Januar 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3940235903
ISBN-13: 978-3940235909

Liebe Grüsse
Zonka