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Fantasy-Verfilmungen

Begonnen von Kaeptn, 12. November 2008, 19:45:47

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Manja_Bindig

Ja, aber ein Mann konnte ihn nicht töten. Merry hat ihn nur so weit abgelenkt/verlangsamt, dass Eowyn an ihn rankonnte...

Der ansatz wurde dann allerdings wieder revidiert, als sie feststellte, dass das Zahme Leben doch toll ist. Ich hätts witziger gefunden, wenn sie mit Faramir zusammen in die Schlacht geritten wär - vielleicht nicht unbedingt an forderer front, aber immer als Planerin. Aber gut, dem muss man auch die Zeit in Rechnung stellen. Und DAFÜR ist es doch sehr emanzipiert. Die Frauen entscheiden sich selbst für ihr Leben, auch für das zahme Leben entscheiden sie sich bewusst udn aus eigenem Willen.

Romy

Zitat von: Lomax am 01. Juni 2009, 22:31:57
Ähm, ja - aber gerade gegenüber dem Buch haben die Filme die Schlachten doch extrem viel stärker herausgearbeitet und sowohl die ruhigen Momente gekürzt wie auch die Charakterisierungen vereinfacht.
  Es ist also wohl wahr, dass die Filme auch anderes zeigen ... Eben weil die Vorlage es vorgibt. Aber zugleich habe ich das Gefühl, dass gerade die HdR-Filme eher ein Beispiel dafür sind, dass die Tendenz bei Filmen schon verstärkt Richtung Action geht.

Ja, Herr der Ringe ist ein gutes Beispiel dafür. Aber ein NOCH besseres, ist die Verfilmung von Prinz Kaspian von Narnia.
Ich habe zuerst den Film gesehen und gleich in den Tagen danach das Buch gelesen.
Den Film fand ich gut, besser als den ersten, vielleicht auch deshalb, weil er "erwachsener" ist und ich da besser in die Zielgruppe passte.
Nun ja und dann fing ich das Buch an und man ist ja in so einen Moment darauf vorbereitet, dass die Filmemacher was geändert haben könnten. Gerade die Verfilmung von Herr der Ringe lässt einen Fantasyfan ja wissen, dass da gerne viel geändert wird.  ;)
Aber mal ehrlich, das Buch und der Film von Prinz Kaspian haben ja wirklich fast gar nichts mehr miteinander zu tun. Im Film gibt es mehrere komplette Schlachten, die im Buch ÜBERHAUPT GAR NICHT stattfinden. Außerdem ist der Schauspieler von Prinz Kaspian schon über 20 gewesen, während er im Film ein Teenanger ist. UND es wird eine kleine Liebelei zwischen Kaspian und Susan angedeutet, von der im Buch auch nicht die geringste Rede ist. Nun ja, aber letzteres ist sicherlich das kleinste Problem, ein bißchen Liebe muss ja in so einen Film ...
Jedenfalls ist das Buch ein Kinderbuch, der Film aber eher was für Erwachsene oder halt ältere Jugendliche und eigentlich hat der Film sich nur die Grundidee des Buches genommen und ist ansonsten etwas eigenständiges.
Ja die Tendenz geht ganz klar Richtung Action, wenn die Verfilmung eines Kinderbuches eigentlich gar nicht mehr für die ursprüngliche Zielgruppe geeignet ist ...  :-\

Nun ja, wie gesagt, ich fand/finde den Film eigentlich gut (aber ich bin ja auch kein Kind mehr), aber nachdem ich das Buch gelesen hatte, war ich im nachhinein doch etwas entsetzt ...

Chuck

Ich erwähne es an dieser Stelle gerne noch einmal: Filme basieren immer nur auf Büchern!

Darüber hinaus scheint es doch bei diesem leidigen Thema immer um den selben Inhalt zu gehen, der sich einzig um die Erwartungen dreht. Wer den Film zuerst sieht, hat Erwartungen an das Buch. Wer das Buch zuerst liest, hat Erwartungen an den Film. Man mag mir gerne dazu sagen, es sei ein natürliches Gefühl, aber nichtsdestotrotz führt es unseren Geist in eine schmale Bahn, denn Filme und Bücher können niemals 1:1 Kopien sein. Und nicht einmal 1:5 Kopien sind realistisch, wenn man sich den dahinter stehenden Aufwand und die Faktoren bedenkt.

Ich für meinen Teil denke, dass die heutige Kinolandschaft gerne durch die mies muffige deutsche Brille gesehen wird (deutsch ist nicht gegen die Deutschen gerichtet, sondern sollte nur den Begriff "mies muffig" verstärken  :) ). Kinofilme sind nach wie vor keine Massenprodukte, auch wenn es so scheint. An einem Film wird Jahre über Jahre gearbeitet, tausende Menschen beteiligen sich daran, Millionen Menschen haben Erwartungen daran und nur wenige Leute sind bereit, alles zu finanzieren (und diese sind sehr selten großzügig). Damit will gesagt sein, dass Regisseure und auch Produzenten häufig auf einem dünnen Eis zwischen Erwartungen und Finanzierungen wandeln. Bedenkt man dazu noch die Millionen Faktoren einer einzigen Produktionen (Angefangen von der ersten Mimik eines Schauspielers bis hin zur letzten Ecke eines Bühnebildes), dann ist ein Film ein grandioses Ensemble einzelner Künste.

Daher finde ich es immer schade, wenn Filme mit einer wischenden Handbewegung weggetan und mit den Augen eines modernen Biedermeiers gegrillt werden.

Klar kann man kritisieren, vergleichen und Erwartungen stellen - aber unterm Strich ist doch beinahe jeder Film (und vor allem der Quantität wegen) ein beeindruckendes Schaffen menschlicher Individuen zu einem Ganzen. So scheint mir, dass sich viele zwar gegen den Mainstream "entschieden haben", aber sich dennoch dadurch sensibilisieren haben lassen und davon ausgehen, ein Film sei mit einem Fingerschnipsen im Kasten und Special Effekte wären im Handumdrehen erledigt (Wer mal moderne TV SF Serien mit z.B. Star Wars III vergleicht, wird schnell erkennen, dass ein Effekt auch heute noch lange kein Effekt ist.)


Dies ist übrigens von mir nicht auf jemanden hier speziell gemünzt, sondern eher auf den Querschnitt unserer Gesellschaft, die auf dem Schiff der Erwartungen in Richtung trabender Ödnis tuckert.  :)

Lomax

Zitat von: Chuck am 02. Juni 2009, 06:55:38Daher finde ich es immer schade, wenn Filme mit einer wischenden Handbewegung weggetan und mit den Augen eines modernen Biedermeiers gegrillt werden.
Na ja, am Ende sind Filme immer noch in erster Linie Produkte, und das gibt dem Zuschauer als Kunden jedes Recht der Welt, sie so zu bewerten, wie sie bei ihm ankommen.
  Wären Filme allerdings Selbstverwirklichung und Psychotherapie für ihre Macher dann dürfte man auch Aufwand und Intention unabhängig vom Ergebnis würdigen. Ansonsten wird es nur noch schlimmer, wenn das Ergebnis dem Aufwand nicht entspricht ;)

Womit ich jetzt nicht konkret einen Film oder auch nur eine bestimmte Art Film kritisieren möchte - ich mag ja Action und Spektakel, und ich habe auch an Filme ganz andere Anforderungen als an Bücher. Trotzdem sind die Unterschiede von Film und Buch eben nicht immer sinnvoll dem Medium Film geschuldet; und oft werden auch Dinge geändert, die streng genommen nicht nötig wären.
  Dem einen gefällt's, dem anderen eben nicht.

Alana

@Chuck: Das sehe ich ähnlich. Ein Film muss vor allem ein guter Film sein und eine Szene, die für ein Buch perfekt ist, ist es für einen Film noch lange nicht.
Ich rege mich eigentlich nur noch über Veränderungen in Filmen auf, wenn einfach nicht ersichtlich ist, wozu sie gut sein sollen und sie auch noch die Handlung von nachfolgenden Filmen beeinträchtigen bzw. unlogisch sind.
So geschehen in Harry Potter 5 und Tintenherz.
Ansonsten bin ich da mittlerweile sehr entspannt und solange der Film an sich gut ist und die Aussage des Buches transportiert wurde, ist es mir relativ egal, was da verändert wurde.

Hängt vielleicht damit zusammen, dass ich eine Weile lang sehr gerne Mangas gelesen und Animes angeschaut habe. In Japan ist es geradezu üblich, dass der zum Manga gehörigen Film ein komplett anderes Ende hat als die Vorlage.
Alhambrana

Chuck

#95
Zitat von: Lomax am 02. Juni 2009, 12:55:07
Na ja, am Ende sind Filme immer noch in erster Linie Produkte,

Allerdings - und das ist nur ein rein theoretischer Gedanke - ist der Film ja erst dann ein Produkt, sobald er verkauft wird. Der Prozess beginnt zwar schon mit der Vorfinanzierung und Zuteilung von Rechten, ist aber eigentlich von der Kunst des Filmemachens zu trennen.

Es ist ja schon millionenfach vorgekommen, dass Filme von den Firmen gekürzt wurden. Sogar über die Köpfe der eigentlichen Filmemacher hinweg.

Daher wollte ich nur darauf hinaus, dass ein schlechter Film von z.B. Steven Spielberg nicht gleich ein schlechter Film von Spielberg selbst sein muss.  :hmmm: Gegen die Kritik habe ich also eigentlich wenig, nur sollte sie immer an die richtige Adresse gerichtet sein.

Nehmen wir zum Beispiel Star Wars. Dieses "Produkt" ist so ziemlich - auch sehr exklusiv in dieser Größe von Film - eine Selbstverwirklichung (So dicht diese Stränge auch verlaufen können). Und Macher und Vaters ist hier ganz klar George Lucas (hätte ich ein Vorbild, wäre er das wohl). Hier kann die Kritik ganz klar ihn treffen, da er für den Film "haftet". Aber bei kaum einer anderen Produktion hat nur ein einzelner Mensch soviel Verantwortung und Rechte wie Mr. Lucas bei Star Wars, weshalb häufig die Kritik einfach den falschen Menschen trifft. Und dahingehend gibt es mir zu viele Scheuklappen.
Gibt es dann allerdings ein Projekt dieser Größenordnung, bei der George Lucas ganz klar sagt, er ist der Boss und es ist sein Baby (Besonders auf die Filme bezogen), dann sollte die Kritik auch alle Seiten seines Schaffens bzw. seiner Selbstverwirklichung mit einbeziehen, was aber auch selten passiert.

Zitatund das gibt dem Zuschauer als Kunden jedes Recht der Welt, sie so zu bewerten, wie sie bei ihm ankommen.

Das ist natürlich richtig. :)


Natürlich kann jeder Kritik äußern, wie er lustig ist. In der Fülle zeigt doch aber diese Meinung, dass (groß produzierte) Filme selbstverständlich sind, eine Art von Dekadenz in der Bevölkerung. Das geht aber weit über die Filmindustrie hinaus.

Ich finde es halt ziemlich schade, wie sich die Leute Leid herbeisehnen, wo gar keines zu finden ist (jammern, muffen) und auf der anderen Seite diesen gebrochenen Zweckoptimismus heucheln (Wirtschaft, Luxusgüter), wo Natürlichkeit der bessere Weg wäre. Und da ist unser heutiges Kunstverständnis - für mich - ein klares Symptom für.

ZitatHängt vielleicht damit zusammen, dass ich eine Weile lang sehr gerne Mangas gelesen und Animes angeschaut habe. In Japan ist es geradezu üblich, dass der zum Manga gehörigen Film ein komplett anderes Ende hat als die Vorlage.

Das ist ja interessant. Künstlerische Freiheit ist aber auch was feines.  :D

Romy

#96
Zitat von: Chuck am 02. Juni 2009, 06:55:38
Ich erwähne es an dieser Stelle gerne noch einmal: Filme basieren immer nur auf Büchern!

Darüber hinaus scheint es doch bei diesem leidigen Thema immer um den selben Inhalt zu gehen, der sich einzig um die Erwartungen dreht. Wer den Film zuerst sieht, hat Erwartungen an das Buch. Wer das Buch zuerst liest, hat Erwartungen an den Film. Man mag mir gerne dazu sagen, es sei ein natürliches Gefühl, aber nichtsdestotrotz führt es unseren Geist in eine schmale Bahn, denn Filme und Bücher können niemals 1:1 Kopien sein. Und nicht einmal 1:5 Kopien sind realistisch, wenn man sich den dahinter stehenden Aufwand und die Faktoren bedenkt.

Ich für meinen Teil denke, dass die heutige Kinolandschaft gerne durch die mies muffige deutsche Brille gesehen wird (deutsch ist nicht gegen die Deutschen gerichtet, sondern sollte nur den Begriff "mies muffig" verstärken  :) ). Kinofilme sind nach wie vor keine Massenprodukte, auch wenn es so scheint. An einem Film wird Jahre über Jahre gearbeitet, tausende Menschen beteiligen sich daran, Millionen Menschen haben Erwartungen daran und nur wenige Leute sind bereit, alles zu finanzieren (und diese sind sehr selten großzügig). Damit will gesagt sein, dass Regisseure und auch Produzenten häufig auf einem dünnen Eis zwischen Erwartungen und Finanzierungen wandeln. Bedenkt man dazu noch die Millionen Faktoren einer einzigen Produktionen (Angefangen von der ersten Mimik eines Schauspielers bis hin zur letzten Ecke eines Bühnebildes), dann ist ein Film ein grandioses Ensemble einzelner Künste.

Daher finde ich es immer schade, wenn Filme mit einer wischenden Handbewegung weggetan und mit den Augen eines modernen Biedermeiers gegrillt werden.


@ Chuck: Da gebe ich Dir im Großen und Ganzen recht.  :)

Zum m.E. Extrem-Beispiel Prinz Kaspian will ich noch mal sagen: Ich mochte den Film ja und bevor ich das Buch angefangen habe, war ich mir ja schon bewusst (=>sprich, ich hatte die Erwartung), dass garantiert etwas geändert wurde, es hätte mich ja eher gewundert wenn nicht.  ;) Ich war dann nur erstaunt, wie viel es tatsächlich war. Hätte man den Film anders betitelt und die Figuren umbenannt, hätte man sich vielleicht noch entfernt an die Vorlage erinnert (vielleicht), so in der Art: Hm, gab es bei Narnia nicht auch 4 Geschwister ...  :hmhm?:
Bei z.B. Herr der Ringe wurde ja auch viel geändert, aber trotzdem haben Film und Buch doch noch sehr viel mehr miteinander zu tun und dann ist es ja auch okay ;)


Zitat von: Lomax am 02. Juni 2009, 12:55:07
Na ja, am Ende sind Filme immer noch in erster Linie Produkte, und das gibt dem Zuschauer als Kunden jedes Recht der Welt, sie so zu bewerten, wie sie bei ihm ankommen.
  Wären Filme allerdings Selbstverwirklichung und Psychotherapie für ihre Macher dann dürfte man auch Aufwand und Intention unabhängig vom Ergebnis würdigen. Ansonsten wird es nur noch schlimmer, wenn das Ergebnis dem Aufwand nicht entspricht ;)

Seh ich alles ganz genau so.  :)
Und wir sind oder wollen doch alle Autoren sein und fertige Bücher müssen sich genauso wie fertige Filme Kritik gefallen lassen. Und wenn ein neuer Joghurt auf den Markt kommt und keiner mag ihn, muss der sich genauso Kritik gefallen lassen. Der Aufwand, der dahinter steht, und Dekadenz hin oder her, aber das ist heutzutage nun mal so.  :hmhm?:

Moni

Zitat von: Alana am 02. Juni 2009, 00:00:59
ABER ich kann dich verstehen. Wäre ich ein Fan der Bücher, würde ich das wohl genauso sehen.

Also, ich bin ein Tolkien Junkie seit ich 12 oder 13 war und ich liebe sowohl die Bücher, als auch die Filme.  ;D Meiner Meinung nach die besten Fantasyfilme, die bisher gemacht wurden (wenn man von den Extended Versionen in englischer Sprache ausgeht) und tatsächlich auch sehr gute Verfilmungen, da trotz vieler Änderungen (z.T. einfach aufgrund der Dynamik und z.T. weil der Film nun mal ein Bildmedium ist und Sprache erst an zweiter Stelle kommt), der Geist der Bücher spürbar ist.

Interessant zum Thema fehlender Tom Bombadil ist vielleicht der Kommentar von Philippa Boyens (Drehbuch), daß man gar nicht weiß, ob die Hobbits denn nun im Alten Wald und bei Bombadil waren, oder nicht. Der Schnitt ist entsprechend geschickt, daß man nach der Flucht auf der Bockenburger Fähre bis zur Ankunft in Bree keine weitere Szene hat. Also, einfach den Bombadil-Part (und vielleicht die beiden wichtigsten Szenen: den nicht unsichtbaren Bombadil, als er den Ring aufsetzt und die Sache im Hügelgrab, als Frodo versucht ist, den Ring aufzusetzen und alleine zu fliehen) reindenken und gut ist. 

Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Lomax

Zitat von: Moni am 02. Juni 2009, 13:48:43..., daß man gar nicht weiß, ob die Hobbits denn nun im Alten Wald und bei Bombadil waren, oder nicht.
Na ja, implizit erfährt man schon, dass zumindest die Hügelgräber-Geschichte im Film nicht stattgefunden hat - nämlich dann, wenn Aragorn mitten auf der Reise plötzlich unmotiviert einen Sack Waffen auskippt und an die Hobbits verteilt ;D

Moni

Gna, ich wußte, daß du dieses Argument anbringen würdest.  ;D  Aber davon mal abgesehen, kann man sich das schon reindenken - Phantasie genug hat ja jeder von uns, nehme ich mal an.  :engel:
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
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Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Alana

@ Moni: Die Filme sind meine absoluten Lieblingsfilme und ich sehe das genauso wie du.
Nur dass ich eben kein Fan der Bücher bin.
Ich ziehe den Hut vor Tolkiens Leistung und seine Ideen und sein sprachlicher Ausdruck sind Klasse.
Aber mir fehlte einfach die Spannung.
Ich finde man merkt einfach, dass die Bücher nur ein Mittel zum Zweck waren.
Alhambrana

Chuck

Ich kenne zwar nur Vermutungen über die Figur Tom Bombadil, aber ich finde auch (bzw. habe das innerliche Gefühl), dass die Figur mit einem Auftritt an Existenz verloren hätte, die sie (nach meinen Vermutungen) nur so im Buch haben konnte.

Weiß denn jemand mehr über Tom? Ich kenne die Idee (die mir sehr gut gefällt), dass Tom die Verkörperung Tolkiens darstellt.

TheaEvanda

Baumbart war alt, als die Bäume jung waren.
Tom Bombadil war alt, als die Berge jung waren...

Im Silmarillon und in den Lost Tales kommt Tom schon mal vor, aber dass er im Film gekürzt wurde, war meiner Meinung nach nur angemessen. Eine kurze Szene mit Tom Bombadil wäre der Figur nicht gerecht geworden, und die Hügelgräberszene war im Sinne der Gesamtgeschichte auch nicht unbedingt haupt-handlungstragend.

--Thea
Herzogenaurach, Germany

Steffi

Zitat von: Lomax am 01. Juni 2009, 22:31:57
Ähm, ja - aber gerade gegenüber dem Buch haben die Filme die Schlachten doch extrem viel stärker herausgearbeitet und sowohl die ruhigen Momente gekürzt wie auch die Charakterisierungen vereinfacht.


Witzig. Ich finde die Herr der Ringe Filme haben den Figuren erst eine Art Charakterisierung gegeben. Denn so sehr ich Tolkien auch liebe und bewundere (Angelsachsen, yay! :D ), ausgeprägte und ausgestaltete Figuren gibt es mit ein paar Ausnahmen wie Samwise so gut wie gar nicht. Aragorn zum Beispiel hat durch die Filme viel mehr Tiefe gekriegt. (Allerdings finde ich schon, dass Frodos Figur unter der Verfilmung gelitten hat).

Aber letzten Endes sind Filme meiner Meinung nach immer bloß mögliche Interpretationen eines Buches, die ein Buch ja nicht schmälern.
Sic parvis magna

Chuck

Zitat von: Steffi am 03. Juni 2009, 22:14:01
Aber letzten Endes sind Filme meiner Meinung nach immer bloß mögliche Interpretationen eines Buches, die ein Buch ja nicht schmälern.

Das unterstreiche ich so. Schön, schön. :-)

Ich denke da gerade auch an die 17 Jahre, die zwischen Bilbos Abschied aus Hobbingen und dem Losziehen von Frodo und Sam liegen. Im Film ist davon ja gar nichts zu spüren, wäre aber auch irgendwie schlecht einzubauen gewesen. Relevant wäre dahingehend aber, dass sich während dieser Zeit Frodo ja schon ein wenig verändert. Trotzdem vermisse ich es im Film nicht unbedingt und hätte wieder eine Komponente mit reingebracht, die den Film wieder um 10 Minuten verlängert hätte. Zählt man schließlich alle Kleinigkeiten mit auf, käme am Ende ein Film von über 20 und mehr Stunden bei raus. Irgendwo mussten also Kompromisse geschlossen werden.

Tom gehört für mich zu einem der faszinierendsten Charakteren der Literatur.  :D