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Schreiben OHNE Plotten

Begonnen von Kaeptn, 28. Oktober 2008, 09:15:35

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Lucien

@ Rhiannon: Der Vorteil eines Plots ist, dass die Charas eine Motivation haben zu handeln und wenn es nur dem Zweck dient, den lot über den Haufen zu werfen.  ;D Immer, wenn ich versuche ohne Plot zu schreiben, sitzen meine Charas nur Kaffee trinkend in der Ecke und tun gar nichts.  :d'oh:

Gestern beim Staubwischen habe ich mir gedacht, dass ich, was das Lesen angeht, eine Trophäen-Sammlerin bin. Ich kann einfach keine Bücher, die ich mir mal gekauft und auch gelesen habe, wegtun. Sie stehen alle bei mir im Regal, wo sie auch bleiben sollen. Dumm nur, wenn die Bücher immer mehr werden, aber der Platz nicht. Da habe ich überlegt, warum bei mir der Platz so rasend schnell abnimmt und bin drauf gekommen: Ein Großteil meiner (noch überschaubaren) Sammlung besteht aus Trilogien ... Ich überlege gerade ernsthaft, ob ich selbst Trilogien schreiben möchte, weil ich selbst es immer so gemein finde, wenn man erst auf die Fortsetzung warten muss ... andererseits passt in Trilogien immer so viel rein und ich will immer uuunbedingt all meine Ideen einbauen...  ::)
Ich glaube, ich stecke in einer Krise.  ;D

Amberle

Bei mir hat sich die Frage ob ich einen Mehrteiler schreibe oder nicht gar nicht erst gestellt. Meine Figuren haben irgendwann einfach entschieden das sie alle ihren eigenen Band bekommen. Und ich hatte keine Chance. :no: Also habe ich es irgendwann einfach akzeptiert. :omn:

Lucien

Ich werde wohl auch einfach abwarten müssen. Ich werde auf jeden Fall nicht versuchen, etwas künstlich zu verkürzen oder in die Länge zu ziehen. Sowas kann ich gar nicht leiden.  :no:

Rhiannon

Also meine Charas sind auch ohne Plot motiviert. Wenn sie es nicht waren, hab ich sie auch mit Plot nicht motiviet gekriegt. Da standen sie dann eher da: "Nöö, machen wir nicht!"

Und um bei deinem Bild zu bleiben, Robin, ich segle in dichtem Nebel durch die Gegend. Manchmal hebt er sich genug, dann sehe ich die eine oder andere Insel und weiß, in welche Richtung ich zu steuern habe, manchmal muss ich auch einfach hoffen, nirgends auf Grund zu laufen, oder so...

Robin

Ist doch schon gut, Rhiannon. :) Ich bin gerade dabei, neue Welten zu entdecken, innerhalb der Fantasywelt, die ich konstruiert habe. Und es ist fantastisch. :wolke: Jedes Mal, wenn ich eine Geschichte darin schreibe, entdecke ich neue Orte.
~Work in Progress~

Nirahil

Mensch, so viele Antworten! Vielen Dank für eure Erfahrungen, das ist echt spannend zu lesen. Ich wusste gar nicht, dass doch so viele hier plotlos schreiben. In etwa geht es mir wohl wie Rhiannon, ich segle durch trübe Suppe und ramme immer mal wieder eine Ideen-Insel  ;D
Als ich zu Schreiben begonnen habe, hatte ich nur eine vage Idee und hab 87 Word-Seiten einfach runter geschrieben, ohne auch nur die geringste Ahnung, wohin das führen würde. Da hatte ich nie Angst, mich zu verrennen oder zu stocken. Zwar ist aus der Idee nix geworden, weil die eh geklaut und schlecht umgesetzt war *hust*, aber mir fehlt so ein bisschen die Sicherheit jetzt, dass der Roman und die Figuren schon wissen, wo sie hin müssen. Nach so langer "Abstinenz" ist das theoretisch nicht verwunderlich, aber praktisch ist das einfach blöd!  :gähn:
Jedenfalls bin ich jetzt aber wieder zuversichtlicher. Ihr habt das ja auch alle irgendwie hingekriegt, da schaff ich das doch wohl auch! Ha! Wäre doch gelacht!

Danke euch allen  :knuddel:
Ich tanze wie ein Kind im Nebel,
zufrieden, weil ohne Ziel.
Callejon - Kind im Nebel

Yukan

Ich bin auch kein Plot-Fan. Meinen Debütroman habe ich auch ohne plotten geschrieben, da es für mich dann viel zu gezwungen ist. Bei mir war auch das Ende komplett offen und ich hatte lediglich einige Einfälle, die ich eingebaut habe.
Z.B. das ich eine eigene Alkoholsorte erfinden wollte.

Ich habe schon früher versucht zu plotten, aber es war nichts für mich. Dann hatte ich eben Bedenken, wie "Naja jetzt würde ich gerne das schreiben, aber eigentlich soll doch das passieren...." und das gefiel mir nicht. Jetzt habe ich eben meine grobe Story für den 2. und 3. Teil und das wars.  ;D

Rika

Also, fertig habe ich ihn (noch) nicht, aber ich habe ohne Plot, ohne "Knochengerüst", quasi nur mit einem halben Beckenknochen und einem Schulterblatt, immerhin über 65000 Wörter geschrieben, was auch im Großen und Ganzen recht gut ging. Man könnte auch sagen, ich hatte einen kurzen Blick auf die Ausgangsinsel und bin nach interessanten Nebelfahrten auf der zweiten Insel angekommen. Allerdings ist der Nebel jetzt voll zugezogen und mir fehlt ein bißchen die Richtung. Naja, ich habe trotzdem vor, wieder auszulaufen. Wird dann schon werden. :vibes:

Arcor

Schreiben ohne Plotten geht schon, da gebe ich euch recht. Das habe ich bei meinem ersten Werk auch gemacht. Hat wunderbar funktioniert, deswegen hat das Ding jetzt auch drei mal 900 Normseiten.  :P Prinzipiell finde ich die Story richtig gut, das Ding hat - neben der Länge - sicher auch einige andere Schwächen, aber mir gefällt es trotzdem. Aber veröffentlichbar ist wohl nicht und wird es wohl auch nie sein. Außerdem hatte das Nicht-Plotten der Geschichte noch den Nachteil, dass ich den ersten Band zwei mal neugeschrieben habe, weil das Ende zum Anfang nicht mehr gepasst hat. Somit habe ich das ganze Ding im Grunde genommen "nachgeplottet".

Meine geplotteten Werke erlauben mir deutlich weniger Freiheiten, das stimmt schon. Das Korsett ist enger, die Charaktere haben weniger Raum zur Entfaltung - aber ich bin einfach schneller fertig, sowohl mit dem Schreiben (da ich weiß, wo ich hinwill) als auch mit der Korrektur. Ich neige daher im Moment stark zum Plotten, gerade weil meine Schreibzeit knapp bemessen ist.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Lovagh

Bisher ist der Plot bei mir nur sehr grob gehalten und enthält die zu Grunde liegende Story. Details und Feinheiten fehlen noch völlig.
Genau das bereitet mir aber in Übergängen von Szene zu Szene ein bisschen Schwierigkeiten...
Wie Amberle möchte ich nicht einen zu gut ausgearbeiteten Plot, damit ich noch genügend Freiraum habe. Denn ich glaube, so entwickeln sich Charaktere am besten, ohne dass man sie zu sehr durch eine feste Idee beschränkt.

Rika

Arcor, ich habe mir bei meinem Erstprojekt auch durchaus häufiger gewünscht, ich hätte ein Plot, das muss ich schon zugeben. Das hätte sicherlich die Stellen, wo es gehakt hat, erleichtert und beschleunigt - und sicherlich wäre ich dann auch nicht jetzt in dem "Huh, und was jetzt? Wohin? Wie komme ich zu einem Ende?" Loch.

Nur habe ich das Plotten noch nicht gelernt und tue mch damit schwer - und wollt mich von einem Mangel an Plot nicht daran hindern lassen, es mit dem Schreiben mal zu versuchen. Fazit davon: Es ging deutlich besser, als ich gedacht hatte, gerade, weil mir der Mangel eines Plots ja sehr bewusst war (und mich bis dahin immer vom Schreiben abgehalten hatte).

Von daher wollte ich eigentlich nur sagen was du auch in deinem ersten Absatz sagst - ja, es geht auch ohne. Hat seine Nachteile, hat auch Vorteile, und vor allen Dingen: es geht!  :) Insbesondere geht es 1000mal besser, bzw kommt 1000mal mehr dabei raus, ohne Plot als gar nicht. Mut zur Imperfektion! (Das übe ich auch noch... :)

Amberle

#71
Edit: Ich habe das mal rausgenommen, weil es nicht zum Thema passte und einfach mit übernommen würde.

Janika

Meinen Erstling (mit süßen 63.000 Worten ::) ) habe ich auch komplett plotlos geschrieben, einfach drauflos. Keine Sorge, das geht!

Ich wäre ja fast dafür, da ein eigenes Thema draus zu machen, im Quasselthread würde das ja leider untergehen :-\ Wollen wir vielleicht mal einen Mod fragen, ob wir das ausgekoppelt kriegen?
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Nirahil

Das wäre ja cool! Einen Erfahrungs-Austausch-Thread über plotlose Projekte und plotloses Schreiben!  :vibes:
Ich tanze wie ein Kind im Nebel,
zufrieden, weil ohne Ziel.
Callejon - Kind im Nebel

Grey

Und da ist er. Getrennt und verschoben. :)