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Der Prota/Antagonisten-Laberfasel-Thread

Begonnen von Ary, 08. August 2008, 23:30:14

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Acrosen

@Mithras: Alles klar, jetzt habe ich es auch verstanden. Ging für mich aus den Texten einfach nicht so klar hervor. Danke für die Aufklärung!  :)

Nurrihir betrachtet die Dreiergruppe aufmerksam, als Esfandiyân als erster seine Worte erwidert. Der Mann gibt sich nicht so, wie er es noch vor Minuten getan hatte. Er ist vorsichtig, was ihn zu einem nicht zu unterschätzenden Gegner macht. Im Verlauf seiner Antwort offenbart er jedoch wieder einen Teil seines wahren Wesens und wagt sich spöttisch ein Stück aus der Deckung. "Wärt ihr ein Unbewaffneter" gibt Nurrihir tonlos zurück "würde ich meine Klinge nicht mit euch kreuzen. Doch eure Waffen sind anderer Natur. Dementsprechend erwartet bitte nicht, dass ich euch milder behandle, nur, weil ihr keinen Dolch in der Hand tragt."

Dann wendet er sich in Richtung Joyce, welche offensichtlich ihre Verwandlung vorbereitet. Er hatte keine Angst davor, er kannte die Drachen und alle, die mit ihnen zu tun hatten, also wusste er auch, wie man sie töten konnte. Nichtsdestotrotz hätte er gerne mehr über sie erfahren, verkörperte sie doch Magie einer ihm neuen und unbekannten Art. "Das würde ich nicht probieren." Seine Stimme ist leise und doch überall im Schankraum zu hören.

Nurrihir hebt die linke Hand, ballt sie zu Faust, und eine wabernde Wolke bildet sich schnell um sie, eisig, wie ein Hauch von Frost, gefangen in bitterkalter Umarmung. Er lässt die Hand in Richtung Joyce mit einer schwungvollen Bewegung vorschnellen, wobei er die Faust öffnet und die Schockwelle aus Eis, welche er bis eben noch darin gefangen hielt, in ihre Richtung entlässt. Das Eis fegt los, sprießt aus dem Boden und sticht in wild aufragenden Kristallen aus ihm hervor. Auf halber Strecke brandet es über Etúkon hinweg, doch in kurzem Abstand um ihn herum scheint es seine Wirkung zu verlieren, wobei es sich hinter ihm wieder zu einer unaufhaltsam und unerbittlich vorrückenden Front zusammenschließt. Etúkon blickt sich erschreckt um, die Augen in Angst erstarrt, und sieht, wie die Wellenfront aus eisigen Spitzen in rasendem Tempo auf Joyce zusteuert.

Scrivatore

Emuya sieht die riesige Eiswelle auf Joyce zurasen. "Dieses Mal nicht!" schreit sie, springt auf und schubst Joyce beiseite. Dabei wird sie selbst vom Eis erfasst und gefriert. Es ist erdrückend kalt, es schnürt ihr die Luft ab.
Der Mann in schwarzer Rüstung ist wie aus dem Nichts erschienen, ersetzte Finn in diesem Raum. Sie wurde weggestoßen, als er Aufstand und fast die doppelte Breite einnahm, wie der Bursche vor ihm. Zwar grüßte er freundlich, doch bedrohte er sie mit seiner Schwertklinge. Was sollte das, wer ist er?
Durch die eisige Temperatur fällt ihr das denken schwer und bevor sie das Bewusstsein verliert, blickt sie noch einmal zu Joyce, die unweit auf dem Boden sitzt und Emuya geschockt ansieht.

Mithras

"Ein eigenwilliger Zeitgenosse seid Ihr", erwidert Esfandiyân trocken, "Entführt eine Frau, um Geheimnisse aus ihr herauszupressen, und gebt Euch nicht damit zufrieden, dass sie Euch nicht gehört. Nun gut, wenn Ihr es unbedingt so wollt." Zugegeben, Esfandiyân weiß, dass er nicht anders handeln würde. Doch er ist selbst zu sehr an Joyce interessiert, um sie gehen zu lassen. Und sie erinnert ihn zu sehr an seine eigene Tochter, auch wenn sie vom Wesen her völlig anders war. Er hatte noch eine Schuld zu begleichen. die Luft um Esfandiyân beginnt zu wabern, und ein Knistern ist zu hören, ganz wie bei einem Brand. Funken glimmen auf und verlöschen wieder, und ein Sirren breitet sich m ganzen Schankraum aus. Er schließt die Augen, konzentriert sich, sieht - und reagiert einen Moment zu langsam, um die eisige Welle zu erkennen, die der Fremde auf Joyce loslässt, zu überraschend kommt diese Aktion. Erschrocken reißt er die Augen auf. Emuya ist ihr bereits zu Hilfe geeilt und hat den Preis dafür bezahlt.
"Zerstören, was Ihr nicht besitzen könnt?" Esfandiyâns Stimme trieft vor Verachtung und Hohn. "Das Gefällt mir gar nicht." Im Raum wird es schlagartig so warm, dass die Eiskristalle einfach verdampfen, und doch ist es keine unangenehme, tödliche Hitze. Es ist eine angenehme, trockene Wärme, der hauch des Lebens, der in allen pulsiert, stärker als je zuvor.
Erneut schließt er die Augen, nur um sie erneut zu öffnen; der Blick seiner golden glühenden Augen, so hell wie das Licht der Sonne, dass er jeden blendet, der ihm ins Gesicht schaut, scheint an seinem Gegenüber vorbeizugleiten, doch er sieht alles in einer Klarheit wie es nur die wenigen vermögen, die die Ideen hinter den Dingen zu erkennen wissen. Worte huschen wie Schatten über seine Lippen, doch nichts ist zu hören. Um ihn herum pulsieren Lichtfäden, die bei genauerem Hinsehen Schriftzüge zu bilden scheinen, doch ehe sie genau zu erkennen sind, sind sie schon wieder verschwunden wie die Worte auf seinen Lippen. Ein Sirren erfüllt die Luft, das jedem der Anwesenden einen Schauer über den Rücken treibt. Esfandiyân hebt seine Hand, richtet sie auf den Fremden. "Du gehörst nicht hierher. Verschwinde, solange du es noch kannst." Es ist Esfandiyân, der die Lippen bewegt, doch die Stimme ist nicht seine. Es ist ein Grollen wie das Donnern eines entfernten Gewitters, tief und dröhnend. Golden glühende Lichtfäden erscheinen um den Eindringling, pulsieren, tanzen, dringen in ihn ein, ohne Spuren zu hinterlassen, und ziehen sich dann schlagartig zusammen, als Esfandiyân die Hand zur Faust ballt.
Schlagartig zieht er die Luft ein. Die Seele dieses Mannes ist kälter, als er erwartet hatte. Er hatte schon Tote aus den Tiefen der Sphäre zurückgerufen, die mehr Wärme ausstrahlten als der Fremde. Aber auch zahlreiche Tote, der Seele so kalt und leer war wie das Eis. Fast wie ein Ssarfey, denkt er sich. Das machte es schwieriger, ihn aus dieser Ebene zu reißen. Gefährlicher. Was mochte er alles mit sich reißen, wenn es Esfandiyân gelang?
"Machen wir es kurz und schmerzlos", dröhnt seine Stimme durch den Raum. "Ich verrate Euch, was ich über Drachen weiß, und Ihr verschwindet. Ansonsten wird das hier sehr unschön enden."

Acrosen

#1833
Nurrihir erkennt den Plan der zweiten Frau, Emuya, einen Moment zu spät, um zu verhindern, dass die Eiswelle sie trifft. Gegen einen Drachen war sie äußerst nützlich, auch gegen Drachenmagie. Bei normalen Sterblichen hingegen war bereits ein derart schwacher Angriff meistens tödlich. Die Frau scheint noch zu atmen, sie hatte Glück gehabt. Aber den Drachen hatte er damit nicht neutralisiert. Da dieser aber vorerst nicht weiter in Aktion tritt, sondern schwer atmend auf dem Boden kauert, wendet er sich Esfandiyân zu, welcher seine Magie zu wirken beginnt, während er einen wohl drohend gemeinten Monolog hält, den Nurrihir gar nicht erst in sein Bewusstsein durchdringen lässt.

Während sich die Magie um Nurrihir bindet, analysiert er ihre Natur. Esfandiyân war offenbar der Meinung, ihn zurück in die achte Welt schmettern zu können. Ein folgenschwerer Irrtum. Wortlos hebt er die linke Hand, doch statt Eiskristallen wendet er nun eine ältere, sehr viel mächtigere und komplexere Magie an. Die Wärme, welche von Esfandiyân ausgeht, scheint in seine Hand zu fließen, er absorbiert sie förmlich, und hätte Esfandiyân seinen Geist nicht gut versiegelt, hätte er ihm alle Energie entzogen. Auch die goldenen Fäden dringen langsam wieder aus Nurrihirs Brustkorb hervor, strömen in seine Handfläche und sammlen sich zu einer nichts umarmenden Kugel.

Der letzte Satz Esfandiyâns dringt zu ihm durch, und er erwidert, nun unverholen grausam, doch im Gegensatz zum Getöse seines Gegenübers mit erschreckender Ruhe: "Ich bin geneigt, euer Angebot anzunehmen, so die Dame ihr Wissen ebenfalls mit mir teilt. Andernfalls lassen wir es so unschön enden, wie ihr es für euren Tod bevorzugt."

Er ballt die Faust, Esfandiyâns Zauber mit seiner eigen Magie verstärkend, und schmettert sie dann zwischen sich und seinen Kontrhenten. Die Luft flimmert erst, dann reißt sie, und die sternendurchzogene Schäwrze der achten Welt bricht herin. Der Schankraum gerät ins Wanken, Teile verschwinden und werden von der achten Welt verschluckt, während sich deren Kälte überall breitmacht und das Feuer des Kamins verpuffen lässt. "Wenn ihr mich in die achte Welt bringen wollt." flüstert er tonlos "Dann lasst sie mich zu euch holen."

Mithras

#1834
Ehrlich gesagt: Es macht mir so keinen Spaß. Gut, wir haben beide mächtige Charaktere, aber warum müssen sie sich immer an die Gurgel gehen und sich beweisen, wer der größere Obermacker ist? Ich habe immer wieder überlegt, meinen mächtigsten Charakter hervorzuzaubern, aber das ist mir zu platt. Es geht mir um die Persönlichkeit meiner Lieblinge und nicht darum, sich ständig an die Gurgel zu gehen und mit den mächtigsten Zaubern um sich zu schmeißen. Dafür heißt es ja schließlich "Laberfasel-"- und nicht ""Schädeleinschlagthread"! :P Action ist schön und gut, aber bitte nicht ständig. Vor allem dann, wenn die anderen hier keine derart mächtigen Charaktere beisteuern und dadurch ins Hintertreffen geraten. Das beste Foren-RPG, an dem ich jemals teilgenommen habe, ist daran zugrunde gegangen, dass die beiden Spielleiter ständig um die mächtigsten Charaktere gewetteifert haben, und die übrigen Spieler vergessen oder einfach über sie verfügt haben. Wollen wir bitte alle mal einen Gang zurück schrauben? Abgesehen davon möchte Foxy irgendwann mal wieder selbst entscheiden können, was sie tut! ^^ Noch eine Aktion, dann verabschiedet sich Esfandiyân und macht Platz für einen anderen Charakter, der weitaus weniger mächtig ist.


"Ihr habt es noch immer nicht verstanden", grollt Esfandiyân genervt. "Wenn die junge Dame nicht reden will, dann habt Ihr das zu akzeptieren, dafür werde ich schon sorgen. Ich habe keine Lust mehr, mich mit Euch herumzuplagen." Er wirft Joyce einen Blick aus seinen golden glühenden Augen zu, dann geschieht alles ganz schnell: Ehe sich die junge Frau versieht, schält sich ihre Haut wie Asche von ihrem Körper, dessen Inneres in Flammen zu stehen scheint. Sie hat kaum Zeit, sich zu wundern, da hat sie ihr inneres Feuer auch schon verzehrt und nichts als ein Häufchen Asche zurück gelassen. Esfandiyân lächelt, dann ist auch er zu Asche zerfallen.


- In der Sphäre -

Bänder aus gleißendem Licht ziehen sich durch die Dunkelheit, die ansonsten so allumfassend ist, dass sie jeden Lichtschein im Keim erstickt. Zwei Punkte, heller als alles andere, tanzen auf und ab, und doch nehmen sie sich wahr, wie sie sind: Ein alter Mann und eine junge Frau, im Geiste miteinander verbunden, die das sehen, was sie sich vorstellen: Esfandiyâns Gestalt zeichnet sich deutlich vor Joyce' Geist ab und umgekehrt. "Hier sind wir für den Augenblick sicher. Und falls du dich fragst: Ja, wir sind tot, zumindest nach menschlichen Maßstäben. Doch nichts ist letztlich wirklich tot. Nicht mit der Lebensformel, die nur ich kenne. Es war die einzige Möglichkeit, dieser Nervensäge zu entkommen. Irgendwann wird er das Interesse verlieren, und Zeit hat für uns momentan sowieso keine Bedeutung. Wir müssen einfach nur etwas warten."

Das ist mit Foxy abgesprochen.

foxgirl

Joyce ist sich einen Augenblick unsicher, was sie tun soll. Sie sieht wie Emuya zu Eis erstarrt, ist dadurch voller Schuldgefühle. Nicht schon wieder darf jemand ihr zuliebe das Leben lassen. Für einen Moment lähmt sie das in ihrer Entscheidungsfähigkeit. Gerade als sie reagieren will, hat Esfandiyân der Frau bereits geholfen. Sie sieht ihn an, spürt, vermutlich durch ihre Verbindung, dass er einen Plan hat und wartet. Urplötzlich lodert ihr inneres Feuer in ungekanntem Maß in ihr auf. Es ist stark, zu stark für ihre verletzliche menschliche Hülle. Im nächsten Moment ist sie erneut an einem fremden Ort
Ehe sie sich wundern kann, erklärt der Mann ihr die Umstände. "So fühlt es sich also an tot zu sein. Das hat mich schon lange interessiert. So oft habe ich Wesen von der Schwelle des Todes geholt. Nun habe ich sie tatsächlich selbst überschritten. Ihr sagt Ihr kennt den Weg zurück? Das ist außergewöhnlich, sogar für mein Verständnis von Tod und Leben."
Lächelnd blickt Joyce sich um. Es ist so friedlich, zum ersten Mal seit Langem fühlt sie sich ruhig, nun da sie sich und die Drachen in Sicherheit weiß. Keiner wird ihr die Information mehr entlocken können. "Ich danke euch für die Rettung, zweimal gleich. Meint Ihr die anderen sind in Sicherheit. Emuya-sie hat mich beschützt, ich möchte sie ungern im Stich lassen."

Scrivatore

#1836
Langsam, aber allmählich wird es wärmer um sie herum. Ihr Bewusstsein erwacht, doch kann sie ihren Körper noch nicht bewegen. Ein leises Tropfen, begleitet von einem dampfenden Geräusch und mehreren Stimmen. Dann fällt sie zu Boden. Sie atmet, also lebt sie noch. Vieles nimmt sie um sich herum wahr, doch fehlt ihr die Kraft, sich zu rühren und die Augen zu öffnen. Dann trifft sie eine heiße Welle und Emuya beginnt zu furchten, dass etwas schlimmeres passiert sei, als das, vor dem sie Joyce bewahrt hatte.
Es vergeht einige Zeit, bis sie sich erholt hat und endlich erheben konnte. Sie betrachtet ihre Umgebung. Schwarze dunkelheit mit vielen, weißen flackernden Punkten umgab sie. Sie, Etukon und den Fremden. Von Joyce und Esfandiyán fehlt jede Spur. Haben sie es geschafft zu fliehen? Oder hat die schwarze Rüstung von ihnen abgelassen und stattdessen Emuya hierher gezogen? Oder sind sie sogar bereits tot?
Sie richtet sich auf, auf dem einen Bein knieend, ein Fuß auf den Boden gestemmt. Bereit loszuspringen und ihren Bogen zu spannen.
Gibt es ihren Tod zu rächen, wird sie es tun. Wenn nicht, wird sie ihn auffordern, sich zu erklären und nachzugeben. Sonst wird sie dafür sorgen, dass kein weiterer Ärger von ihm ausgeht.
Mit entschlossenem und finsteren Blick sieht sie den Mann an, der ein höhnisches Lächeln trägt. Sie wartet ab, was er als nächstes tun wird.

Mithras

#1837
- in der Sphäre -

Esfandiyân zuckt mit den Schultern. "Ob die anderen in Sicherheit sind vermag ich nicht zu sagen. Zumindest meine Tochter weiß sich zu helfen, denn in ihr schlummern dieselben Fähigkeiten wie in mir, auch wenn sie sie noch nicht im selben Maße beherrscht. Sie wird sich schon zu helfen wissen. Zur Not kann ich sie zu mir rufen. Was Emuya betrifft - keine Ahnung. Unser Gernegroß könnte auf die Idee kommen, sie als Druckmittel einzusetzen, aber er wird wohl ahnen, dass es nichts bringt. Was auch immer außerhalb der Sphäre passiert - hier bekommen wir nichts davon mit. Und sollte sie sterben, kann sie noch immer mit uns zurückkehren."
Sein Tonfall ist so lapidar, als spräche er von einer Reise in die Nachbarstadt, nicht etwa durch die Nebel des Limbus. Ernster, fast nachdenklich, fügt er hinzu: "Ich habe lange gebraucht, bis ich diese Fähigkeit erlernt habe. Ich musste erst auf meinen Bruder treffen, von dem ich dachte, ihn umgebracht zu haben, um festzustellen, dass wir beide des Rätsels Lösung sind: Des Rätsels, Leben zu erschaffen. ich bin eigentlich schon längst tot, doch offenbar habe ich im Leben ein so starkes Echo hinterlassen, dass ein Teil von mir nicht sterben will. Und dieser Teil kennt die Lebensformel, mit der er sich selbst im Diesseits hält. Der einzige Weg zu sterben ist, die Lebensformel zu vergessen, zu vergessen, dass es mich gibt. Aber das habe ich noch nicht vor."


- im Gasthaus -

Maniša zuckt zusammen, als sich ihr Vater und die rothaarige Frau einfach verglühen und zu Asche zerfallen. Das hat er noch nie getan, zumindest nicht so. Sie hat ihn schon viele Dinge tun sehen, hat miterlebt, wie er Menschen zu Asche hat zerfallen lassen, Seelen zertrümmert und Existenzen ausgelöscht hat, als haben sie nie existiert. Doch dieser Zauber war anderer Natur. Die Magie war mächtig, aber nicht bedrohlich, nicht böse, wie sie sonst gewesen war. Im Gegenteil: Sie war friedlich, beruhigend, wärmte von innen und stand damit im krassen Gegensatz zu der Kälte und der Dunkelheit, die der Neuankömmling mit sich gebracht hatte.. Sie wusste, dass ihr Vater in Sicherheit war, doch sie selbst war es nicht, das wusste sie. Und doch hätte er sie nie so einfach zurückgelassen, wenn er nicht gewusst hätte, dass ihr keine Gefahr drohte. Was also sollte sie nun tun?
Sie spürt die Morgenröte in sich aufsteigen. Es ist ein angenehmes Gefühl und gibt ihr Zuversicht. Was auch immer ihr Vater gemacht hat - er hat die Lebensformel eingesetzt, und sie war der Schlüssel zu deren Verständnis. Noch verstand sie sie noch nicht völlig, doch wenn es darauf ankam, würde das Wissen um sie intuitiv zurückkehren. So war es schon immer gewesen.
Sei blickt den vermummten Eindringling entschlossen an. "Wie Ihr seht, gibt es hier nichts mehr für Euch zu holen", erwidert sie so selbstsicher, wie sie kann, obwohl sie innerlich zittert. "Es gibt für Euch keinen Grund mehr, uns das Leben unnötig schwer zu machen, also lasst uns gehen."

Acrosen

Nurrihir betrachtet, wie der Drache und der ältere Mann sich in Asche auflösen, während eine junge Frau den Raum betrifft und ihn mit einer leeren Rede zu langweilen beginnt. Der Drache hatte sich ihm entzogen. Vorerst. Aber das machte nichts, er hatte bekommen, was er wollte. Zufrieden schließt er die Risse zur achten Welt, einen nach dem anderen, bis das Wirtshaus wieder nahezu unberührt daliegt. Unterdessen erwacht die bewusstlose Emuya langsam wieder, doch Nurrihir beachtet sie kaum.
Er wendet sich stattdessen an das junge Mädchen, und erwidert, als sie ihre Ansprache beendet hat, mit samtener Stimme: "Bitte nicht erschrecken, das könnte jetzt ein klein wenig ungewohnt werden." Er schnippst einmal, in diesem Moment stürzt Etúkon Hals über Kopf aus dem Schankraum und in den Wald hinaus. Dann legt sich ein magischer Schlummer über den Raum, und die Anwesenden verfallen, mit Ausnahme Nurrihirs, in einen tiefen, ruhigen Schlaf. Nurrihir schnippst ein zweites Mal, und die Zeit beugt sich seinem Willen. "Wie damals." murmelt er verträumt vor sich hin. Sekunden später (oder früher) sieht die Kneipe wieder so aus, wie sie am Tag zuvor noch ausgesehen hatte. Der verkohlte Thresen ist verschwunden, stattdessen stehen auf seiner polierten Platte verschiedenste Flaschen und ein Korb frisches Brot. Nurrihir nickt zufrieden, und während er sich auflöst, betritt aus dem Hinterzimmer ein älterer Mann mit weißen Haaren und freundlichen Knopfaugen den Wirtsraum. Er trägt die typische Kleidung eines Gastwirts, und beginnt zufrieden, den Thresen zu wienern.

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Nies wirft einen Blick in den Raum, und bemerkt sogleich die auf dem Boden schlafenden Gestalten. Er wundert sich, schmeißt er doch jeden Abend auch die letzten Trunkenbolde heraus, bevor er sein Gasthaus abschließt. Offenbar war der letzte Abend auch für ihn ein langer geworden, zumindest ließen die Lücken in seinen Erinnerungen einen ähnlcihen Schluss zu. Er widmet sich weiter dem Putzen des Thresens und summt fröhlich ein Liedchen vor sich hin.

Hoffentlich traf bald wieder zahlende Kundschaft ein, er würde den Klang einiger Münzen sehr zu schätzen wissen.

foxgirl

Joyce blickt zu Esfandiyân. Nicht sterben zu können, zumindest nicht völlig, sie ist sich nicht sicher, ob sie ihn dafür beneiden oder bemitleiden soll. In all dem Trubel vorhin hatte sie kaum Zeit seine Tochter auszumachen, doch wenn sie nur halb so viel weiß wie er, wird sie hoffentlich auch die Anderen behüten können. Sie verdankt Emuya ihr Leben, das würde sie nicht vergessen. Sie ist froh, dass sie nicht allein ist. Verträumt betrachten sie die Lichter in der sonst alles verschluckenden Dunkelheit. Es fällt nicht schwer zu glauben, dass man hier Ewigkeiten verbringen kann. Wieviel Zeit wohl vergangen sein mag? "Kannst du trotzdem erfassen, was in der Welt der Lebenden geschieht? Spürst du, was mit deiner Tochter oder den anderen geschieht, oder sind wir hier völlig abgeschnitten?"
Joyce hat so viele Fragen, weiß aber auch, dass manches sein Geheimnis bleiben muss. Der Tod hat sie schon immer fasziniert, seit sie selbst erfahren hat, wie es ist bis an dessen Schwelle vorzudringen und ihm seine Beute im letzten Moment zu entreißen.
Ein eigentümliches Gefühl zu wissen, dass er sie nun doch zu sich geholt hat, wenn auch nur für den Augenblick.

Scrivatore

Emuya erhebt sich. Sie ist wieder in der Schenke und diese sieht aus, wie vor dem schrecklichen Ereignis. Ob der Wirt wieder er selbst ist, oder wohnt noch das Wesen in ihm? Sie wird es ohne Esfandiyán und Joyce nicht herausfinden können. Es sei denn. Sie blickt zu dem Mädchen, das schlafend auf dem Boden liegt. Sie hat eine ähnliche Austrahlung wie er. Es wird sie nicht wundern, wenn sie auch die gleichen Fähigkeiten besitzt.
Dennoch wünscht sie sich die beiden zurück. Dass sie tot sind, glaubt sie nicht. Sie sind stärker als Emuya selbst und sie hat überlebt. Das grenzt allerdings an ein Wunder. Sie glaubte, erfrieren zu müssen, doch eine wärmende, zweite Haut hat sich über sie gelegt, als das Eis kam. Woher, kann sie sich nicht erklären.
Seufzend lässt sie sich auf einem Stuhl nieder und betrachtet das Mädchen. Es ist so vieles passiert. Erst der Wirt, der nicht der Wirt war und dann diese beiden seltsamen Männer, die auf schüchtern und ängstlich taten und am Ende so ein Chaos anrichteten. Bei Chaos muss sie lächeln. Die Stube sah noch nie so sauber und neu aus.
Was wollten sie von Joyce? Und was für eine Rolle spielt Esfandiyán? Eigentlich kann es ihr egal sein. Es ist alles wieder in Ordnung.

Mithras

- in der Sphäre -

Esfandiyân blickt zu Joyce und schmunzelt angesichts der Tatsache, dass sie ihn noch immer so informell anspricht. "Ich kann nicht wissen, was jenseits der Sphäre passiert. Es ist mehr eine Art untrügliches Bauchgefühl." Er hält einen Augenblick inne, dann nickt er kaum merklich. "Und dieses Bauchgefühl sagt mir, dass es jetzt sicher ist. Falls nicht - nun, ich kann das ewig so wiederholen. Zeit spielt hier ja bekanntlich keine Rolle." Er blickt Joyce an. "Ich werde nicht mitkommen, unsere Wege trennen sich hier. Wenn Ihr meine Tochter seht, sagt Ihr, dass wir uns in Alyseia treffen. Sollte sie nicht dort sein, so gebt mir Bescheid - mit dem Ring könnt Ihr mich jederzeit und überall erreichen, es sei denn, ich weile in der Sphäre. Aber das kommt selten vor. Und solltet Ihr jemals wieder in Schwierigkeiten geraten..." Seine Augen leuchten kurz auf. "... gebe ich Euch hiermit mein Wissen um das Atar der Drachen auf den Weg. Geht in Euch, und Ihr wisst, was ich weiß. Seid Ihr nun bereit?"


- in der Schenke -

Maniša hat nicht geschlafen, nicht wirklich. Sie war einmal mehr in ihren Träumen eines früheren Lebens versunken, das nicht ihres war. Ihre Gedanken sind wirr und unstet, als sie die Augen öffnet, doch ihre Erinnerungen sind klar. Großkotz, denkt sie sich. Wieder jemand, der Gott spielen musste. Sie hatte die Abneigung ihres Vaters übernommen, auch wenn dieser mehr und mehr selbst zu dem zu werden schien, was er verachtete. Doch immerhin ging er mit seinen Fähigkeiten verantwortungsvoll um - noch.
Sie blickt sich im Raum um. Alles scheint so wie am Vorabend zu sein, doch die Erinnerungen lassen sich nicht auslöschen. Nur eine einzige Person scheint neben ihr noch wach zu sein, die anderen sind noch immer im Schlaf versunken. Sie blickt di andere Frau an, rollt mit den Augen, seufzt. "ich hoffe, derlei Zwischenfälle bleiben uns in Zukunft erspart."

foxgirl

Joyce nickt stumm, fasziniert von dem Mann und seinen Fähigkeiten. Sie ist dankbar für ein solch wertvolles Geschenk, es wird ihr im Falle einer weiteren Gefahr unendlich nützlich sein. Einen Augenblick sieht sie gebannt zu ihm. Dann ist auf einmal alles verschwunden.

Bei der Schenke

Langsam öffnet sie die Augen. Strahlend grün blicken sie sich misstrauisch um. Sie hebt die ausladende Schnauze und untersucht die Gerüche. Nein, von dem seltsamen Mann ist nichts mehr zu schmecken. Sie spreizt die Flügel, dankbar dafür, dass Esfandiyân sie hierhin zurück gebracht hat, wo ihre Gestalt weniger Aufsehen erregt. Die Bäume verbergen das feurige Rot ihres Panzers zwar eher mäßig, doch es ist besser als mitten im Schankraum anzukommen. Sie reckt sich, spreizt ihre Glieder und genießt das Gefühl wieder ganz sie selbst zu sein. Doch deshalb wurde sie nicht zurück geschickt. Sie hat einen Auftrag zu erfüllen, eine Botschaft zu übermitteln. Schweren Herzens kehrt sie in sich und betrachtet einmal mehr das pulsierende Feuer. Sie schließt die Augen, atmet tief durch und spürt wie es in ihr kälter wird. Sie verabscheut das. Obwohl sie es genießt sich in beiden Gestalten bewegen zu können, zu wissen, dass Beides ein Teil von ihr ist, ist es jedes Mal wie ein Abschied.
Die junge Frau streicht sich gedankenverloren durch das rotgewellte Haar. Ihre Augen sind noch immer grün, doch sie haben ihr Glühen eingebüßt; etwas, dass nur das Feuer zurückbringen kann.
Sie eilt auf die Schenke zu, betritt den Raum und stellt verwundert fest, dass beinahe alle der Anwesenden in einen tiefen Schlaf versunken sind. Emuya und die Frau, die Esfandiyâns Tochter sein muss, scheinen jedoch wach zu sein. Joyce ruft halblaut. "Hallo ihr Beiden, ich bin froh, dass es euch gut geht. Was habe ich verpasst?"

Acrosen

Nies blickt von seiner Täigkeit auf, als Joyce den Raum betritt, und bemerkt, dass auch zwei weitere Frauen wieder erwacht zu sein scheinen. Eine weitere Frau und zwei Männer liegen dahingegen nach wie vor selig schlummernd auf dem Boden. Pfeifend wirft er sich das Putztuch über die Schulter und schlendert zu der Frau hinüber, welche sich bereits an einem Tisch niedergelassen hat. "Guten Morgen, edle Dame!" begrüßt er sie herzlich "Darf es etwas zu trinken oder vielleicht eine Kleinigkeit für den Magen sein? Ihr seht, ohne euch zu nahe treten zu wollen, aus, als könntet ihr einen Bissen vertragen." Bevor Emuya ihm groß antworten kann, setzt er seinen Redefluss fort. "Heute kann ich euch besonders die hauseigene Gemüsebrühe empfehlen, gerade gestern bekam ich eine Lieferung mit den feinsten Zutaten herein, sie ist äußerst delikat. Dazu noch etwas Speck und ein selbstgebackenes Brot?" Er setzt sein freundlichstes Lächeln auf, und schenkt dieses mit zwei kurzen, ermutigenden Seitenblicken ebenfalls Joyce und Maniša. Gleich drei Gäste am frühen Morgen, welche ihrer Kleidung nach zu urteilen in der Lage waren, gutes Geld zu bezahlen.
Es versprach, ein guter Tag zu werden.

Scrivatore

#1844
Ich hoffe, ihr wartet nicht alle auf mich  :-[ Ich finde nichts, was ich schreiben könnte, außer:

Als Joyce in die Schenke gerannt kommt, sieht Emuya auf. Sie freut sich, dass sie zurück ist. Doch ehe sie Joyce ansprechen kann, kommt der Wirt auf sie zu und fragt sie nach ihren Wünschen. Nachdem seine lange Rede über die verschiedenen Angebote zu Ende ist, bestellt sie nur einen Krug Met und drei Becher. Sie hält es für unwahrscheinlich, dass sich noch alle Zutaten und Speisen in der Küche und im Keller befinden, nachdem seit seinem Verschwinden mehrere Gäste ein- und ausgegangen sein mussten.
Emuya hebt sich von ihrem Stuhl und stellt sich vor Joyce. "Schön, dich wieder hier zu wissen. Jetzt, wo endlich Ruhe eingekehrt ist, hoffe ich, dass wir unsere Bekanntschaft auf eine Freundschaft vertiefen können."

:)