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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Entropy

Zitat von: Siara am 29. Dezember 2014, 10:45:54
Zum einen sind Absagen wirklich nicht schlimm, teilweise geben die Verlage dabei sogar noch Feedback, aus dem man etwas lernen kann.

Ich habe inzwischen ein bisschen rumgelesen und herausgefunden, dass es bei dem Verlag, wo ich mitmachen will, wirklich Feedback gibt bei den Absagen. Das hätte ich nicht gedacht. Ich glaube ich schicke die Geschichte doch hin, nur um das Feedback zu bekommen. 8) Ehrliche Kritik von einem Herausgeber ist schließlich nicht zu übertreffen und dann weiß ich zumindest, was ich falsch mache.

Zitat von: Siara am 29. Dezember 2014, 10:45:54
Zwei Projekte, die bearbeitet werden wollen und immer wieder drängeln. Immer wenn ich an einem weitermachen will, erscheint das andere plötzlich wichtiger.

Ich glaube da musst du einfach konsequent sein. Wenn du gerade Lust hast, an dem einen Projekt zu arbeiten, dann setz dich hin und mach das auch. Wenn du nach ein paar Stunden wieder Lust auf das andere hast, dann spricht nichts dagegen die Projekte zu wechseln. Sofern du dich gleichzeitig in beide Projekte reindenken kannst.

Zitat von: Klecks am 29. Dezember 2014, 21:17:33
Du hast nämlich total Recht - eigentlich ist es schlimm, Nichtstun als verschwendete Zeit zu sehen. Etwas zur Ruhe kommen zu können und einfach mal zu entspannen, ist sehr wertvoll und darf gut tun.

Ich finde Nichtstun ist ineffizient. Ich versuche immer diese Zeit zum Musik hören oder Nachdenken/Plotten zu verwenden.

Klecks

#19126
Eigentlich fand ich Nichtstun lange auch ineffizient, aber ich lerne gerade, dass es nicht so ist - im Gegenteil, es lädt die Akkus wieder auf, die gerade in meinem Job/in meiner Ausbildung ständig leer sind. Wenn der Körper ständig funktionieren muss, tut das auf Dauer nicht gut und dann entsteht Stress. Ich brauche es manchmal, einfach aufs Sofa oder Bett zu liegen und vor mich hin zu träumen, weil ich die Landschaft vor dem Fenster anschauen oder einen anstrengenden Moment in der Woche verarbeiten will. Wenn ich immer etwas tun würde, wäre ich irgendwann so unter Strom, dass ich gar nicht mehr aus dem Bett komme, sondern nur faul herumliegen will. Sprich: Gelegentliches Nichtstun, um dauerhaftes Nichtstun zu vermeiden.  :d'oh:

Edit: Tippfehler verbessert.

Imperius

Das Nichtstun und das schlechte Gewissen danach. Ein schönes Thema. Das Nichtstun besteht bei mir meist daraus, etwas anderes zu tun als das was ich als produktiv durchgehen lassen würde. Etwas kompliziert ausgedrückt oder? Ich meine: Gibt es das Nichtstun eigentlich? Wenn ich in den Kamin sehe, ist das Nichtstun? Oder auf dem Bett liege und über mein Leben nachdenke? Oder meditiere oder einer Katze beim Schlafen zusehe? Wie schon so schön gesagt wurde, dient das Ganze dem Aufladen der Akkus und der notwendigen Entspannung.

Ich bin leider zu neugierig und zu vielseitig interessiert. Dadurch lasse ich mich manchmal zu leicht vom Schreiben abhalten. Ich will mal kurz was bei youtube nachsehen und sehe mir dann tausend Videos an. Und denke danach: Was hättest du in der Zeit alles schreiben können? Aber irgendwie diente es dann ja auch dem Aufladen der Akkus. Manchmal sind die Akkus vielleicht auch schon voll und ich bräuchte jemanden, der dann den Stecker vom Aufladekabel zieht, mich am Kragen packt und zum Schreiben bewegt :).( Die richtige Mischung ist vielleicht das Geheimnis. )




Klecks

Das hast du schön geschrieben, Imperius!  :vibes:

HauntingWitch

@Tinnue: Danke für deinen Beitrag. :knuddel: Das stimmt schon, im Grunde bringt es nichts, so zu denken. Aber man neigt dazu, obwohl man es eigentlich besser weiss...

@Imperius: Genau das! Du bringst es auf den Punkt.  :)

Scheint übrigens funktioniert zu haben, wenigstens die nächste Szene habe ich jetzt. Manchmal braucht man auch einfach etwas Zeit, um darüber nachzudenken, wie genau man es machen will, bevor man es wirklich zu Papier bringen kann. Wenn zu wenig klar ist oder man zu wenig über bestimmte Charaktere weiss, die wichtig für die Szene sind.

Romy

"Witzig", diese Akku-Sache lese ich jetzt erst, aber vorhin hatte ich ganz ähnliche Gedanken. In letzter Zeit fühle ich mich auch manchmal wie ein kaputter Akku. Nicht nur im Bezug aufs Schreiben, sondern allgemein, aber auf das Schreiben trifft es auch zu. ::)
Und ich habe wirklich keine Ahnung, wann ich das letzte Mal so richtig Langeweile hatte, oder tatsächlich einfach mal "Nichts" getan habe. Dabei würde das wirklich mal gut tun.


Was das Schreiben betrifft, hänge ich derzeit etwas in der Luft. Nachdem der NaNo gut war, habe ich jetzt im Dezember noch kaum was geschrieben. Dabei habe ich drei angefangene Romane, die allesamt nach Aufmerksamkeit schreien. Und ich hatte vorhin den Gedanken, dass ich jetzt total Lust hätte was komplett Neues anzufangen. Also weder einen der drei angefangenen weiter zu schreiben, noch eine der zahlreichen auf Halde liegenden Ideen anzufassen, sondern mir was wirklich gaaaaaanz Neues auszudenken. Bin ich eigentlich jeck, oder was? Wenn man keine Probleme hat, dann macht man sich welche. ::)

Klecks

@Witch: Super, dass die nächste Szene geklappt hat!  :pompom:

@Romy: Ich schätze, das ist die Post-NaNo-Unentschlossenheit, das habe ich jetzt schon öfter aufgeschnappt.  :d'oh:  Mir selber ging es lange nicht anders, bis ich mir auch ein Projekt ausgesucht habe, das etwas ganz Neues ist, und es zu meinem T12-Starter-Projekt erklärt habe. Der bevorstehende Jahreswechsel lädt ja generell zu Gedanken über etwas Neues ein. Also such dir was Hübsches und schreib es!  :knuddel:

Leann

Vielleicht einfach mal eine Kurzgeschichte für Zwischendurch? Manchmal reicht das schon, um die Lust auf etwas Neues zu stillen und man kann sich beruhigt wieder dem alten Projekt widmen.

Romy

Danke, Ihr beiden! :knuddel:

Auf eine Kurzgeschichte hoffe ich auch, die könnte eventuell schon helfen. Eine Idee, worum es gehen könnte, habe ich aber noch nicht einmal im Ansatz. Außer die Schnapsidee, dass es eben was gaaaaanz Neues sein muss.  :d'oh:
Andererseits liegt ja wirklich genug auf meiner Festplatte herum, was Fertig werden will und einige Ideen, für die es bereits fertige oder halbe Plots gibt, wären auch vorhanden. Eigentlich *will* ich jetzt gar nichts komplett Neues anfangen, jedenfalls keinen neuen Roman. Das wäre dann nur wieder ein weiteres Projekt, das dann irgendwann halbfertig rumliegt und nach Aufmerksamkeit schreit, während ich nicht weiß, woran ich als Erstes und Zuletzt schreiben soll. ::)

Naja, ich hoffe momentan einfach mal, dass morgen Abend der "Geist-des-neuen-Jahres", oder irgendwie so was ähnliches, in mich fährt und mir meine Schreiblust zurückgibt. ;D

Aber ich befürchte auch etwas, dass meine Schreiblust erst dann zurück kommt, wenn mein Urlaub vorbei ist. So super ich meinen Urlaub finde, momentan habe ich ein wenig das Gefühl, dass er mein Gehirn aufweicht und ich gar nicht mehr richtig denken kann. Falls Ihr wisst, was ich meine? Soviel also zum süßen Nichtstun. Ich weiß auch nicht, was ich will. :d'oh: ;D

Klecks

Ja, ich verstehe, was du mit dem gehirnaufweichenden Urlaub meinst, Romy.  ;D  Ich wollte in meinem Urlaub total viel plotten, schreiben und erledigen, aber stattdessen habe ich die Zeit dafür genutzt, ab und zu diesem Nichtstun nachzugeben. Und es hat mir sehr gut getan, was sich dann aufs Schreiben umso positiver ausgewirkt hat, auch wenn ich gerne mehr erreicht hätte. Vielleicht wird es dir auch so gehen.  :D

Was echt fies ist und was ich vor meinem Urlaub immer wieder gemerkt habe, fast jedes Wochenende: Freitagabends, samstags und sonntagmorgens geht fast nichts. Aber sobald sich der Sonntag dem Ende zuneigt, kommt mir die Idee, die Motivation, der Elan, endlich zu schreiben. Denn am Montag muss man ja wieder arbeiten. Ist ja klar, dass die Ideen genau dann kommen, wenn man kaum mehr Zeit hat.  :d'oh:

HauntingWitch

@Romy: Hm, das klingt verzwickt. Und wenn du dir für alle neuen Ideen erst einmal Notizen macht, bis sich eine herauskristallisiert, die du bevorzugen kannst? Mir geht es oft so. Ich sammle dann einfach für alle alles und irgendwann merke ich, dass eine bestimmte Idee mir gerade mehr Freude macht als die anderen.

@Klecks: Ich glaube, dein Problem ist im Grunde ähnlich wie meins. Man braucht Ruhezeit, um die Batterien aufzuladen und die ganzen Ideen im Kopf reifen zu lassen, bis man sie schreiben kann. Und diese Ruhezeit fällt bei dir wohl genau aufs Wochenende.

Ich vermute übrigens, dass es bei mir sehr klare Gründe hat, ich habe gestern mit meiner lieben Nachbarin darüber gesprochen. Es scheint, dass ich einfach zu viel Zeug im Kopf habe und wieder einmal zu viele Sachen gleichzeitig will und natürlich sollte auch möglichst alles sofort fertig sein. Sprich, ich komme gar nicht zur Ruhe. Aber gerade deswegen sollte ich mich mehr entspannen. Ich sage mir jetzt immer wieder, dass ich ja Zeit habe und es nicht schlimm ist, mal einen Tag lang nichts oder nur wenig zu machen. Das Projekt läuft ja nicht davon. Ich kenne das alles von früher, aber irgendwie bin ich in der Situation trotzdem jedes Mal überfordert.  :omn:

Klecks

@Witch: Genau so ist es, wir haben da tatsächlich dasselbe Problem, glaube ich.  :d'oh:  Diesen Stress, alles gleichzeitig zu wollen und fertigzumachen und dann gar nicht mehr runterfahren zu können, habe ich exakt so auch. Das müssen wir uns mal für ein Motivationsbattle oder so merken!  ;D

Tigermöhre

Ich habe seit dem Nano auch kein Wort mehr geschrieben. Zuerst brauchte ich eine kurze Pause. Nach einer Woche, bekam ich wieder Lust und begann eine Kurzgeschichte zu plotten, doch dann nockte mich eine Erkältung aus.  :40°C: Und scheinbar geht Krankheit bei mir ganz massiv aufs Denken. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Als es mir dann besser ging, war ich auch schon total im Vorweihnachtsstress, gefolgt vom Weihnachtsstress.
Jetzt habe ich zwar wieder Ruhe, musste mich aber erstmal von Weihnachten erholen. Jetzt hoffe ich auch auf das neue Jahr.
Aber ich brauche auch ein wenig Druck. Sobald ich zuviel Zeit habe, mache ich meistens gar nichts.

Windstoß

#19138
Ich hab heute mal etwas in Rachel Aarons "2k to 10k" gelesen und mich dabei vor allem in zwei Punkten wiedergefunden: 
"to know what you're writing before you write it" und wenn ich von einer Szene begeistert bin, geht es mir auch so, das sie sich viel einfacher schreibt als andere.
Ich hab das nie so konsequent gemacht, aber heute dann mal ihre Technik ausprobiert und immerhin in drei Stunden knapp 2000 Worte geschafft.
Also nix mit 2k angefangen um auf 10k zu kommen, aber ich kann ja noch ein bisschen üben.  :)

HauntingWitch

@Tigermöhre: Oh nein, das ist fies. :knuddel: Mich nockt so etwas auch immer aus, meine Gedanken kreiseln dann um alles und nichts. Aber gönn dir die Ruhe, die du brauchst.

Zitat von: Windstoß am 31. Dezember 2014, 20:56:15
Ich hab heute mal etwas in Rachel Aarons "2k to 10k" gelesen und mich dabei vor allem in zwei Punkten wiedergefunden: 
"to know what you're writing before you write it" und wenn ich von einer Szene begeistert bin, geht es mir auch so, das sie sich viel einfacher schreibt als andere.

Geht mir genauso. Mir kommt das ehrlich gesagt gerade zugute, denn für den nächsten Abschnitt muss ich erst noch einiges ausarbeiten. In der Zeit kann ich etwas relaxen, während mein Gehirn arbeitet.  ;D