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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Tinnue

Ich hasse diese Frage mittlerweile auch, noch mehr, da ich das Gefühl habe, dass gerade meine Mutter sie immer wieder im Geheimen stellt. Sie spricht sie nicht aus, aber ich sehe Skepsis und Vorwürfe in ihrem Blick, und manchmal macht mich das echt krank.

Ich tröste mich darüber hinweg, indem ich mir bewusst mache, dass viele solcher Menschen es nicht grundböse meinen. Sie haben einfach in der Hinsicht ein relativ kleine Sicht, da wird bis zum Tellerand geschaut und nivht weiter, es fällt schwer, sich in andere Perspektiven hineinzuversetzen, zu verstehen, dass etwas anders sein kann als so, wie es eben in der eigenen Vorstellung ist.  Bei vielen (nicht allen) liegt das sicher auch an der eigenen Geschichte, der persönlichen Erziehung, dem Umfeld und daraus resultierenden Lebensansicht.

Ich persönlich versuche immer offen zu sein und Dinge auch einmal von außerhalb meiner Sicht zu betrachten, erwarten kann man das leider nicht von allen. Lass dich nicht runterziehen von solchen Fragen. Du machst, was du liebst, das ist eine wunderbare Sache!  :knuddel:

Drachenfeder

Du meinst die Frage, ob man davon leben kann?

Die habe ich bisher so gut wie noch nie gestellt bekommen.
Da kam eher von Freunden: Bald bist du reich und berühmt
Von befreundeten Kollegen: Verlässt du uns jetzt?
oder vom Ehemann: Dann kann ich ja bald daheim bleiben  ;D

Aber es ist so, dass noch sehr sehr viele denken, dass man ausgesorgt hat, wenn man etwas veröffentlicht hat. Ha! Das wärs doch.



Coppelia

#14132
Bei der Frage "Was macht man damit" oder "Kannst du davon leben" wollte ich inzwischen, ich hätte sie mir rechtzeitig selbst gestellt, denn jetzt ist es zu spät, und die Antworten gefallen mir gar nicht. :-X Die Frage nervt, wenn man jung und voller Ideale ist, aber es gibt bei weitem dümmere Fragen. Früher dachte ich, wenn ich das, was ich tue, wirklich liebe, und wenn ich gut darin bin, dann wird es immer für mich einen Platz geben. Ich denke, ich kann die beiden ersten Punkte ohne zuviel Arroganz mit ja beantworten, aber ich habe festgestellt, dass es viele Dinge gibt, und solche, auf die man nicht den geringsten Einfluss hat, die einem einen Strich durch die Rechnung machen.
Ausgeschlossen ist trotzdem nicht, dass sich irgendwann alles zum Guten wendet, aber selbst wenn es das tut, hätte ich es einfacher haben können, wenn ich mir die entsprechenden Fragen früher gestellt hätte. Aber was soll man sagen, jeder muss seinen Weg halt selbst gehen.

Dass die Leute glauben, man verdiene ungefähr so viel Geld wie Joanne K. Rowling, wenn man ein Buch veröffentlicht hat, kenne ich auch.
Schluss mit dem Labern, auf zum Schreiben. Ich kenne es jetzt auch, dass jeder glaubt, dass alles, was ich schreibe, mit Sicherheit veröffentlicht werden wird. Früher habe ich das auch mal gedacht, dass es so ist, wenn man veröffentlicht hat. ::)
Aber es ist angenehmer, einfach so zum Spaß zu schreiben, finde ich.

Hey, wieso ist in meiner Geschichte plötzlich von Flaschengeistern die Rede? ;D Es soll doch um Blutgeister gehen!

Malachit

Zitat von: Drachenfeder am 16. Oktober 2013, 19:47:49oder vom Ehemann: Dann kann ich ja bald daheim bleiben  ;D
Hehe, genau das würde meiner wohl auch sagen.  ;D

Grummel

Ich schäme mich ja ein wenig, aber das ist mein Lieblingsspruch, den ich immer bei meiner Partnerin anbringe. :-[
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Nycra

#14135
Zitat von: Drachenfeder am 16. Oktober 2013, 19:47:49oder vom Ehemann: Dann kann ich ja bald daheim bleiben  ;D
Ach deiner auch? Ich schwöre euch, Oli macht heimlich rote Kreuze im Kalender, weil er glaubt, dass ich so schneller reich und berühmt werde, und er dann daheimbleiben kann. :rofl:

@Grummel: Aber umgekehrt kann sie das auch sagen, nur eben mit dem Zusatz: Wenn du denn irgendwann mal [den eigenen Beststeller] veröffentlich hast. *duckundweg*

[Edit siehe eckige Klammern]

Darielle

Trotzdem es sicherlich eher eine Traumvorstellung der meisten Freunde und Familienmitglieder ist, dass man als Schreiberling aus jeder Geschichte Geld machen kann, so ist es für mich persönlich doch sehr anspornend zu hören, denn auch das treibt mich an, weiter zu machen, wenn mein innerer Kritiker wiedermal zu sehr zweifelt. Wenn ich eine alte Geschichte in ein neues Setting packe und den Leuten zu lesen gebe, kommt gern: "Los, schreib schnell weiter. Damit machst du Cash!" Und ganz ehrlich, wenn man unter dem Existenzminimum lebt, hört sich so ein Ausspruch doch echt nicht schlecht an. Und wer weiß, vielleicht haben sie Recht. Wenn nicht, war es immer noch ein netter Zuspruch, der mir gut tut.

Minhael

Lustig eigentlich, bisher hab ich auch eher die Erfahrung gemacht, dass die Vermutung herrscht mit dem Schreiben ließe sich viel Geld verdienen. Gut, mit vielen Leuten hab ich darüber noch nicht gesprochen, aber wenn doch, dann waren die Reaktionen eher positiv und nicht kritisch was die Möglichkeiten des Geldverdienens angeht. (Da widerspricht man dann natürlich nicht... ;))

Ich hoffe für meine Frage ernte ich keine bösen Blicke, aber mich würde brennend interessieren wieviel ein Autor wie bspw. Markus Heitz mit seiner Schreiberei verdient, kann das jemand abschätzen oder hat evtl. eine Vorstellung?

Manja_Bindig

Auf den Schreck nen Grog bitte. Ich hab gestern aus Versehen gefilkt. (mehr oder weniger. Es passt in den Kontext des Ursprungsliedes gut rein). Schlimmer noch, ich find es heut noch immer recht putzig, was ich da fabriziert hab.

Und dazu bitte ein paar Wachbleib-Nüsse, ich würd gern noch an 2 Sachen weiterschreiben heute.

Drachenfeder

Zitat von: Nycra am 17. Oktober 2013, 11:32:57
Ach deiner auch? Ich schwöre euch, Oli macht heimlich rote Kreuze im Kalender, weil er glaubt, dass ich so schneller reich und berühmt werde, und er dann daheimbleiben kann. :rofl:

Ob das am Vornamen liegt?  ;D



Hanna

Ich höre das eigentlich ganz gerne. Genau wie die Bewunderung von meinem Sohn, der mich nach dem BuCon fragte: "Hast du Autogramme geschrieben?"

Ich prokrastiniere gerade. Und zwar ganz gewaltig. Ich will eine Kurzgeschichte schreiben. Ich habe sie in meinem Kopf komplett ausformuliert, als ich auf dem Weg war, meinen Sohn von der Schule abzuholen. Und jetzt ... ich sehe die Szenen noch vor mir, aber die Worte sind weg. Und meine Disziplin? Scheinbar auch.  :-[
#notdeadyet

Coppelia

#14141
Ja, schon wahr, es ist schön zu hören. Ich habe letztens mit meiner Mutter darüber geredet, ob sich mein großer Traum, einen Hund zu haben, irgendwann erfüllen wird, und dass ich fürchte nein, weil ich wohl nie zu Hause arbeiten werde. Und meine Mutter meinte, ich hätte die Möglichkeit außer Acht gelassen, dass ich irgendwann von der Schreiberei leben kann. Ich fand das total anrührend, weil meine Mutter immer diejenige war, die gesagt hat, ich solle bloß nicht daran denken, ich könnte irgendwann von der Schreiberei leben. Inzwischen bin ich diejenige, die das sagt (und ich glaube auch tatsächlich nicht daran), aber es war wirklich sehr angenehm, zu hören, dass meine Mutter diese Entwicklung nicht für komplett ausgeschlossen hält. :)

Irgendwie fallen meine Zahlen, ich halte nicht mal mehr mein 500-Wörter-Pensum. Man merkt, dass das Plotloch da ist. ::) Vielleicht kann ich nachher noch was schreiben - bloß was??
Immerhin habe ich eine Szene fertig geschrieben, bei der mir gestern noch ein Rätsel war, wie sie ablaufen soll.

Ich hab dem Roman mal 10.000 Wörter mehr gegönnt. Es ist schon komisch. Ich schreibe, ich schreibe zuviel, ich schreibe zu wenig, ich habe ein Plotloch, ich habe nicht zueinander passende Handlungen, der Roman wird zu lang, er ist schon zu lang, aber ich komme trotzdem nicht voran. Dieses Kind ist wirklich ein Problembaby. Aber ich liebe es trotzdem.

HauntingWitch

@Hanna: Das passiert mir manchmal auch. Wenn ich den Ideenfluss unterbrechen muss, ist die Schreibwut nach der Unterbrechung sozusagen verpufft. Die Ideen bleiben, aber man kommt nicht mehr dran. Abwarten, es kommt bestimmt zurück. ;)

@Coppelia: Vielleicht hilft eine kleine Pause?

Ich bin völlig fertig. Diese Endphase. Ich habe diese Woche jeden Abend geschrieben, acht Notizblätter liegen bei mir zuhause herum und warten darauf, abgetippt zu werden, zwei grosse und eine kleine Szene folgen noch. Plus ein Monolog, den ich noch ausarbeiten muss. Ich bin so im Fluss, ich könnte ununterbrochen weitermachen, aber ich sitze hier im Büro und sollte anderen Aufgaben nachgehen. Merkwürdigerweise macht das total müde, gestern Abend um acht habe ich mich gefühlt, als hätte ich drei Tage nicht mehr geschlafen und jetzt ist es Freitagmorgen und es fühlt sich an Montagabend um fünf.  :d'oh: Was bin ich froh, wenn das Wochenende da ist.

Coppelia

@ Haunting Witch
Du machst deinen Roman vor dem NaNo fertig? Solche Endphasen haben ja auch was Positives. Hau rein. :)

Ich komme mit dem Roman gerade erst aus einer monatelangen Pause, vielleicht sind es noch die Nachwirkungen. Aber ich fürchte, dass noch andere Dinge eine Rolle spielen. Unter anderem mein Versuch, ein Herzensprojekt umzuschreiben, ohne dabei meine Seele zu verkaufen. Hach, habe ich das jetzt schön dramatisch gesagt. Cicero wäre stolz auf mich! ;D

HauntingWitch

Nein, ich mache keinen NaNo, aber ich habe seit der BuCon den Inspirationsfluss, der mir seit Wochen gefehlt hat.  ;D

Ach so, das ist natürlich eine verfahrene Situation.