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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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0 Mitglieder und 9 Gäste betrachten dieses Thema.

Kati

ZitatIch würde jedenfalls zu gerne mal deine dreijährige Recherche anzapfen.  ;D

Ein Sachbuch kann ich bestimmt nicht, ich kann mich für meine Blogeinträge ja immer gerade so aufraffen. Ich glaube, ich bleibe beim Blog, da kann ich zwar leider immer nicht so ausführlich werden, aber dafür macht das Spaß. Und meine Recherche kannst du ja auch dort zumindest zu Teilen einsehen.  ;) Aber was die Marktlücke angeht: Zumindest auf dem englischen Buchmarkt erscheinen in den letzten Jahren ziemlich viele Sachen zu der Zeit, zu allen möglichen Themen. Für mein Hausarbeitsthema, das schon etwas speziell ist, konnte ich mich jedenfalls gut eindecken.

Ludovica

Ich find deinen Blog aber ehrlich gesagt angenehmer zu lesen als die meisten Sachbücher, jetzt für Leute mit eher sporadischem Wissen über die Zeit :-X Ich weiß nicht, ich bin immer sehr für weitläufige, aber kondensierte Information am Anfang von Recherchen  ;D (Aber jaa, Marktlücke ist das inzwischen nimmer wirklich)

Ich muss mich jetzt mal ein bisschen stärker mit dem römischen Reich beschäftigen (vor allem Rechtssprechung, was so ziemlich einer der einzigen Bereiche ist, wo ich nicht mal zumindest ein bisschen rumgeschaut hab), nachdem ich beschlossen hab, die Stadt in meinem nächsten Projekt auf einem römischen Vorbild aufzubauen... (mit vorderasiatischen und nordafrikanischen Einflüssen, aber da müsst ich auch noch was finden, da gabs ja so viele römische Siedlungen)

Mondfräulein

Zitat von: Kati am 10. September 2013, 14:30:50
Ich hab drei Jahre recherchiert, ja, das dauert ewig.  :rofl:
[...]
Was ein paar Dampfmaschinen und schon geht das angeht, bin ich persönlich immer eher vorsichtig. Steampunk soll ja schon den Nerv der damaligen Zeit treffen. Mich würde das Projekt aber wirklich total interessieren, wie gesagt, sag Bescheid, wenn du einen Beta brauchst. Ich würde dir da gerne aushelfen.

Ich habe jetzt nicht vor, alles umzuschmeißen, aber es ist viel leichter, wenn ich mir davon ausgehend überlege, was jetzt deswegen alles anders ist als jedes Detail realistisch wiedergeben zu wollen (beispielsweise ist die Mode anders, die oberen Schichten tragen viel Weiß und andere helle Farben, um sich von den unteren Schichten abzugrenzen, die es sich nicht leisten können, ihre Kleidung so oft zu waschen und vom vielen Ruß zu befreien, der ständig überall in der Luft hängt). Ich glaube, historische Romane aus der Zeit könnte ich niemals schreiben, dafür wäre ich mir bei jedem Detail viel zu unsicher.
Aber freut mich, wenn es interessant klingt, ich melde mich :) Ich will es ja unbedingt bis zum Oktober schaffen, mal richtig mit dem Schreiben anzufangen... Größenwahn? Ich doch nicht :omn:

Robin

Obwohl der erste Teil noch nicht einmal überarbeitet ist, habe ich schon den zweiten Teil meines Herzensprojekts MADS angefangen... und es hat mich schon wieder total angefixt. ;D Ich kann mich einfach kaum beherrschen, wenn es um dieses Projekt geht. Aber so ist wenigstens ein täglicher Drang da, um zu schreiben.

Sonst habe ich eine Liste mit 9 Projekten und ihren derzeitigen Ständen angelegt, damit ich mal im Überblick habe, wie viele Baustellen ich eigentlich habe. Es sind... ziemlich heftige Wortzahlen, die ich da noch zusammenkriegen will.
~Work in Progress~

Mondfräulein

Da liegt sie vor mir, die Lösung für meine Plotprobleme. Das perfekte Ende, die Lösung, wie ich dann doch meine Protagonisten vor dem Tod retten kann, wie ich dennoch die Herzen der Leser berühre, nur... ich muss dafür zwei meiner Hauptcharaktere ziemlich episch und dramatisch opfern. Ungefähr so grausam wie Stephen Moffat, J.K. Rowling und Jonathan Stroud zusammen. Es bricht mir das Herz, so perfekt ist es :'( Wenn ich diese Reihe fertig habe, kann ich nur noch weglaufen, sonst werde ich entweder geköpft, gevierteilt oder wie bei Misery eingesperrt und gezwungen, das umzuschreiben. Aber ich bin zu sehr Autorin, um diese Idee einfach zu verwerfen. Oh je...

Cailyn

Mondfräulein,
Figuren zu opfern, lohnt sich meistens sehr. Oftmals bringt man es ja kaum übers Herz, aber wenn man den Arm endlich amputiert hat, ist plötzlich alles ganz stimmig, auch wenn's noch weh tut. Zwei Figuren sind natürlich grad heftig. Hoffentlich sind nicht beide totale Sympathieträger  ;), sonst endest du wirklich noch wie Paul Sheldon.

Nirahil

Aber totale Sympathieträger machen das Ganze doch erst so richtig spannend. Ich nehme es dem Autor grundsätzlich erst mal übel, die Figur umzubringen, die mir am liebsten ist, aber in den meisten Fällen passt es einfach am besten - der Zorn verraucht, die Trauer bleibt, die Geschichte ist wunderbar rund und ich brauche mehr Taschentücher. Aber das Blöde ist ja eigentlich - wenn es "nur" eine Nebenfigur ist, die sich nicht so heraus getan hat, die nicht hervor sticht und keine so große Sympathie erlangt, dann ist der Tod für den Leser mehr oder weniger sogar irrelevant. Er nimmt ihn einfach hin, die Spannung kommt gar nicht erst auf und es bleibt ein schales Gefühl, wieso nur der merkwürdige Typ von Seite 57 gestorben ist.

Allerdings ist es wirklich schwer, eine Figur umzubringen, die man sehr mag. Oder auch zwei oder drei, das wird nur immer schlimmer. Der Leser wird es dir aber am Ende danken, wenn er merkt, dass es nur so und nicht anders funktionieren kann.  :knuddel:
Ich tanze wie ein Kind im Nebel,
zufrieden, weil ohne Ziel.
Callejon - Kind im Nebel

Naudiz

Mondfräulein, schau dir mal George R.R. Martin an. Der ist bekannt dafür, wichtige Figuren, sogar Perspektivträger, umzunieten, und erschafft damit eine Wahnsinnsspannung, weil man nie sicher sein kann, ob es nochmal passiert. Die Tode haben mich als Leser sehr geschockt, auch die Art und Weise. Trotzdem wurde die Geschichte herrlich rund dadurch.

Das macht es zwar nicht leichter, eine eigene Figur zu töten, aber vielleicht zeigt es dir, dass so etwas durchaus sinnig sein kann :knuddel:

Alaun

Oh, Figuren umzubringen ist wirklich ein schwieriges Thema. Ich bin darin auch überhaupt nicht gut, vor allem, wenn die mir ans Herz gewachsen sind. Aber manchmal ist es für die Geschichte einfach besser ... :seufz:

HauntingWitch

Mondfräulein, kennst du diesen Thread schon: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,10825.msg461559.html#msg461559;) Ich habe meine Meinung zu dem Thema da hinein geschrieben. Es ist so eine Sache, die man mit sich und der Story ausmachen muss. Als Leser finde ich es auch immer schlimm (gerade bei Ned Stark, @Naudiz), aber es dient halt dazu, den ganzen anderen Figuren wieder mehr Emotionen und Facetten zu entlocken.

Toni

Es ist wirklich schlimm wenn geliebte Figuren sterben, sowohl für den Leser als auch für den Autor. Aber Bücher bei denen ich "getrauert" habe, haben mich emotional immer viel mehr erreicht und sind mir deshalb eher in Erinnerung geblieben. Und wenn man als Autor trauert kann man ja noch am ehesten hoffen, dass es auch dem Leser so gehen wird.

Mir ist eben aufgefallen, dass es bereits Mitte September ist. Der nano steht fest in meinem Kalender, aber die Planung für mein geplantes nano Projekt ist noch in den Anfängen. Oktober ist schlimmste Klausurphase... Mein Zeitplan ist toll.  ;D ;D

Nycra

@Toni: Das schaffst du schon. Ich hab schon echt tolle Projekte im Nano mitgelesen, die kurz vorher erst entstanden und gar nicht geplottet waren.  ;)

Ich stehe ja derzeit auch vor der Entscheidung eine Figur in meiner "großen" Reihe zu töten. Es wird das grande Finale im letzten Band und ich überlege ernsthaft, welchend er drei Kandidaten ich nehmen soll. Es ist ein Nebenschauplatz, weswegen er meinen Hauptplot nur ansatzweise tangiert, aber ich weiß jetzt schon, was passiert, wenn ich eine bestimmte Person wähle: Die Betas werden Amoklaufen und mit brennenden Fackeln bei mir aufschlagen.  :gähn:
Seltsamerweise finde ich das diesmal aber gar nicht so tragisch. Eine Figur töten zu müssen. Ich weiß, dass es notwendig ist, um die Reihe rund abzuschließen und das gibt mir ein sicheres Gefühl.

Drachenfeder

Ich habe bei meinen beiden abgeschlossenen Romanen wichtige Personen (auch Hauptcharaktere) sterben lassen. Habe dann Schimpfe von den Testlesern bekommen, die aber ganz am Ende denn Sinn meiner Tat verstanden und für gut befunden haben.



Nycra

Vom Bauchgefühl her bin ich auch der Meinung, es ist besser den größten Sympathieträger zu töten, aber die Betas werden mir mit Argumenten kommen, weswegen die anderen beiden doch vieeeeeeeeeel besser dafür geeignet sind. Hach, zum Glück kommt noch ein Band dazwischen, vielleicht verrät der mir, wohin die Reise geht.

Christopher

Ich denke gerade darüber nach, wie es wäre, wenn meine geliebte Meru über die Klinge springen müsste  :'( Geht gar nicht! Ich kann meine Lieblinge doch nicht einfach töten!  :brüll:


Beim Herrn George R.R. ist das nicht so schlimm. Der hat ja sooooooooviele Protas/Perspektivträger/wichtige Personen, dass ich persönlich sogar etwas erleichtert war, als ein paar über die Klinge sprangen. Gleich mal deutlich weniger Namen die man sich merken und auf die man aufpassen muss. Nur die Geschichte bei den Freys fand ich etwas heftig. Da hat er sich wirklich viel Mühe gegeben, dem Leser Hass auf die einzuimpfen. Ich sag nur Wolfskopf und nähen.
Be brave, dont tryhard.