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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Drachenfeder

Zitat von: Naudiz am 28. April 2013, 11:30:18
Bin ich hier etwa die Einzige, die keine Angst vor Spinnen hat, sondern sie im Gegenteil sogar ziemlich süß findet?  :hmhm?: Ich würde mir jetzt keine als Haustier halten, aber ich hab kein Problem damit, welche draußen an meinem Fenster hausen zu lassen oder sie rauszusetzen, wenn sie doch mal in die Wohnung geraten.

Boah, sich nach zwei Monaten Abstinenz wieder in seine Geschichte einzulesen ist der Horror. Ich bin so gar nicht mehr in meinen Figuren drin. Aber naja, dafür habe ich jetzt dank eingehender Detailarbeit während der erzwungenen Schreibpause ein sehr gutes Gefühl für die Welt bekommen. Always look on the bright side of life...  :omn:

Ich habe auch keine Angst vor Spinnen Naudiz  ;) Aber süß finde ich sie auch wieder nicht. Die handgroße Krabbenspinne in unserem Bungalow 2011 auf den Malediven fand ich aber faszinierend. War tortzdem froh, als sie unser Häusschen wieder verlassen hatte *g*

Das kann ich mir gut vorstellen, dass du jetzt ein wenig brauchst, um dich wieder einzufinden. Aber glaub mir, du kommst bestimmt schnell wieder rein. Nur Mut.



Arcor

@Leann: :rofl: Ne ne ne, so haben wir aber nicht gewettet. Ich habe nur gesagt, ich weiß jetzt, wie es geht ... nicht, dass ich das könnte. *schauder* Aber der Trick ist simpel, muss ich schon sagen.
Ja, das mit dem Essen ... das haben die Kinder in der Folge auch getan. Schön am Stock über'm Feuer geröstet, aufpassen, dass alle Haare verbrennen (die lösen einen fiesen Juckreiz aus) und wenn sie zischen, weil die Gelenke aufplatzen, sind sie gut. Ähm ja, danke für die Info. Ich weiß schon, warum ich das Thema gestern im Cafe nicht auf den Tisch gepackt habe. Aber sie hatten ja zum Glück auch kein Baguette Tarantula auf der Karte, sondern nur Bärbel und Jana.
Na ja, ich geh dann jetzt mal weiter mich gruseln lesen.

Zum NaNo: Ich glaube, ich brauche auch so ein bisschen Vorlauf, damit die Geschichte zumindest so halbwegs steht, dass ich damit 50k füllen kann. Etwas vorgeplottet muss schon sein, sonst wird das bei mir nix. Ich habe aber im Moment mehr das Problem, dass ich zwei Projekte habe, beide toll finde und von beidem neben der Grundidee noch kein Plot steht. Mal sehen, welches sich durchsetzt.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Zurvan

#13172
Bei den gestrigen 4k Wörtern, die ich noch zusammen bekommen habe, ist mir aufgefallen, dass meine Leselektüre langsam deutlichen Einfluss auf mich zeigt. Wo ich vorher immer in ekelhaftem passiv geschrieben habe und einfach nicht rausgekommen bin, setzt sich langsam sowas blumiges durch. Ohne Passiv!
Ich muss gestehen, dass ich dieses Unterbewusste sehr schätze.
Der letzte Teil hat zwar einige Grammatikfehler, aber egal. Solange ich diesen Schreibflash habe, nehme ich auch die Fehler in Kauf, um drin zu bleiben. Das gemeine ist, dass ich am Montag Vertretung auf der Arbeit mache und wieder nur maximal 2h Zeit zum Schreiben zusammenbekomme, bevor ich halbtot ins Bett falle.
Und heute ist auch nicht drin. Heute wird das P&P Myranor ausprobiert, mit meinem lispelnden Shingwa.
Oh ihr Götter, gebt dem Tag mehr als 24 Stunden. Bitte!

@NaNo: Darum mache ich mir mal so gar keine Gedanken. Zu beschäftigt.

Lucien

Zitat von: Arcor am 28. April 2013, 11:17:34
:gähn: Aber seit der letzten Folge aus einer Naturdoku weiß ich jetzt wenigstens, wie man Vogelspinnen fängt - mit einem Stock, einem Tropenbaumblatt und den Fingern, wohlgemerkt.  :-\
Was man natürlich jederzeit zur Hand hat, schließlich könnte hinter jeder Ecke eine Vogelspinne lauern.  ;D Ich habe da mal den Schreck meines Lebens bekommen, als ich in einem GEO-Magazin geblättert habe von dem ich nicht wusste, dass diese Ausgabe auch ein Thema zu Spinnen hat. Da habe ich nichtsahnend umgeblättert und hatte plötzlich über die gesamte Doppelseite die Nahaufnahme eines Spinnen"gesichts".  :gähn:

@ Zurvan:  :jau: Lass dich nicht unterkriegen! Du musst gar nicht schlafen, das ist bloß Einbildung!  ;D


chaosqueen

Ich schleiche seit einigen Monaten um eine Geschichte herum, die erzählt werden will, aber ich finde keinen rechten Einstieg.
Es ist keine Fantasy, sondern - hm, ich glaube, "Psychodrama im Hier und Jetzt" trifft es ganz gut. Ich habe meine beiden Hauptfiguren ansatzweise charakterisiert, ich habe das Rahmensetting, ich habe eine Idee, wohin ich will - aber ich komme nicht weiter. Ich will es gut machen und habe das Gefühl, dass ich zu wenig weiß, gleichzeitig glaube ich, dass ich zu nah dran bin. Denn blöderweise hat ein Stimmchen in meinem Kopf beschlossen, dass ich eigene Erfahrungen literarisch verarbeiten will. Aber eben nicht eins zu eins, sondern nur als grobe Grundlage. Meine Figuren sollen schon sie selbst sein dürfen mit ihren eigenen Stärken und Schwächen, ihren eigenen Träumen, Zielen, Jobs und Leben.

Kennt ihr das Problem, dass man auf der einen Seite weiß, was man schreiben will, auf der anderen Seite aber überhaupt nicht weiß, wie man es umsetzt? Konkret will ich aufzeigen, wie sich aus einer Beziehung eine Abhängigkeit entwickelt. Ich will aber keine Schwarz-weiß-Malerei, bei der einer der Gute und einer der Böse ist, sondern ich will so wertfrei wie möglich bleiben und eben die Wechselwirkungen in einer Beziehung, die immer mehr aus dem Gleichgewicht gerät, aufzeigen.
Ich will aber auch keine reine Beziehungskiste schreiben, weder romantisch noch dramatisch. Trotzdem ist das aber der Hauptfokus meiner Geschichte. Und da fangen sie an, meine drei(tausend) Probleme. Ich will aus zwei Perspektiven schreiben, und zwar aus denen meiner Hauptfiguren. Ursprünglich wollte ich einem Freund / Freundin / Geschwister noch eine Stimme geben, damit ein ansatzweise neutraler Blick von außen aufgezeigt wird, aber das wurde mir dann eine Perspektive zu viel, und einen der beiden nicht zu Wort kommen zu lassen birgt die Gefahr, dass man den Leser automatisch für denjenigen einnimmt, der selber erzählen darf. Genau das will ich aber vermeiden.
Wenn ich beine chronologisch berichten lasse, könnte es zu starr werden. Ich hab schon entschieden, auch wenn das ebenfalls den Fokus zugunsten des einen verschieben könnte, dass einer die Ichperspektive und einer die Perspektive in dritter Person erhält. So kann man auch am Text sehr klar unterscheiden, wer gerade das Wort hat.
Eine weitere Idee wäre, dass einer chronologisch und einer im Rückblick erzählt, aber auch das ist noch nicht das Gelbe vom Ei.

Tja, und dann die Handlung. Das ist mein größtes Problem. Eigentlich geht es ja weniger um echte Handlung als vielmehr um psychologische Entwicklung. Grandios darin ist Jonathan Franzen, finde ich, aber auch "Nullzeit" von Juli Zeh ist ein Roman, in dem die Konstellation der Figuren zueinander weitaus stärker im fokus steht als die Handlung an sich. Diese ist notwendig, um die Geschichte zu entwickeln, aber eben nicht der Schwerpunkt.

Und genau das würde ich auch gerne können. Nur wie? Wie macht man das, dass man die Handlung nur als Transportmittel für die eigentliche Aussage des Romans verwendet? Innere Monologe sind sicher eine Möglichkeit, viel Ich-Erleben anstatt seitenlange Beschreibungen des Geschehens, und sicher auch indirekte Gegenüberstellungen der unterschiedlichen Sehweisen ein und derselben Szene - denn gerade das ist es ja, was oft Probleme in Beziehungen verursacht, dass das gleiche erlebt wird, jeder es aber unterschiedlich wahrnimmt und abspeichert und man am Ende das Gefühl hat, nicht zur gleichen Zeit am gleichen Ort gewesen zu sein.

Dazu kommt, dass ich mich vermutlich noch viel eingehender mit der psychischen Grundlage vertraut machen muss, wieso manche Menschen sich abhängig machen und andere Macht ausüben. Da habe ich noch zwei Bücher liegen, diese Seite ist also mehr oder weniger abgedeckt.

Habt ihr Ideen, welche Stilmittel und Wege geeignet sind, um vorrangig Gefühle und emotionale Veränderungen, die sich auch im Handeln der Figuren niederschlagen dürfen und sollen, darzustellen? Ich stehe irgendwie ganz fleißig auf meinem Schlauch ... Solange sammel ich aber immerhin Ideen zu meinen Figuren, zu Handlungsentwürfen, Szenen etc. in meinem Notizbuch. :)

Janika

Ideen, was man da machen kann, habe ich nicht, aber ich weiß glaube ich, was du meinst ... ich habe oft die wundervollsten, aussagekräftigsten, gefühlsduseligsten Szenen im Kopf, aber ich kriege sie nie so zu Papier. Weder handlungs- noch worttechnisch. Ich habe einige Projekte, die unbedingt geschrieben werden wollen, von denen ich aber teils sicher bin, teils weiß, dass ich ihnen (noch :bittebittebitte:) nicht gewachsen bin.
Ich hoffe, hier findet sich jemand, um dir zu helfen!

Übrigens, ich schleppe seit längerem mit einer Frage rum. Einige meiner geplanten Storys starten in unserer heutigen Welt, spielen dort kaum ein Kapitel und switchen dann in eine Fantasy-Welt. Unsere Welt kommt höchstens noch einmal gegen Ende kurz vor, entweder durch Rückkehr dorthin, oder weil einmal kurz hingereist, dann aber sofort wieder in die Fantasywelt zurückgekehrt wird.
Was ist denn das jetzt? Es ist nicht Urban Fantasy, nicht High Fantasy ... nicht Fisch, nicht Fleisch? Oder fehlt mir da grundlegendes Wissen? ???
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Naudiz

@Janika: Nach der klassischen Einteilung wäre das Urban Fantasy. Vielleicht sagt dir der Begriff Contemporary Fantasy mehr zu.

Arcor

Zitat von: Janika am 28. April 2013, 19:17:10
Was ist denn das jetzt? Es ist nicht Urban Fantasy, nicht High Fantasy ... nicht Fisch, nicht Fleisch? Oder fehlt mir da grundlegendes Wissen? ???
Ich tue mich mit den Einteilungen auch immer schwer, aber ich stimme Naudiz zu, das klingt noch sehr stark nach Urban Fantasy. Erinnert mich ein wenig an Hohlbeins Märchenmond von dieser Grundstruktur her und das würde ich auch als Urban/Contemporary Fantasy deklarieren.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Janika

Aber Urban spielt doch eigentlich in unserer Welt, also fast ausschließlich, oder? :-\

Nehmen wir z.B. mein für den diesjährigen NaNo gedachtes Projekt: Im ersten Kapitel geht die Prota aus der Schule heim, zieht sich um und geht zu einer alten Scheune, wo sie ihren Freund treffen will. Dann stürzt sie in eine andere Welt, von da an spielt die Handlung nur noch da. Gen Ende kehren sie und ihre neuen Kameraden einmal für zwei bis maximal drei Kapitel in unsere Welt zurück, dann geht es wieder ab ins Greifenland.

Oder die Idee für ein Kinderbuch, an dem ich mich mal versuchen will. Ein Kapitel lang ist der kleine Prota in der Menschenwelt, bevor er einen Unfall hat und durch das Koma in eine andere Welt gelangt, wo er Abenteuer bestehen muss. Im letzten Kapitel, vielleicht gar nur im Epilog, wacht er in der Menschenwelt wieder auf, die Sonne scheint - Ende.

Da mag ich irgendwie nicht von Urban Fantasy ausgehen. :-\
Ist Contemporary nicht zeitlos, wie gesagt? Haut mich dann wer, wenn es Jahreszahlen oder modernes Zeugs gibt, weil man daran das Zeitalter ablesen kann? :versteck:
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Rynn

#13179
@Janika
Ich glaube, dass es eben ganz normale High Fantasy ist. Beispielsweise werden auch die Chroniken von Narnia, die ja genau das gleiche Grundgerüst verfolgen, als High Fantasy kategorisiert. Ich hab sogar schon die (vielleicht etwas radikale) Definition gehört, dass automatisch alles High Fantasy ist, das eben in einer anderen Welt spielt, Ausnahmen gibt es nicht (von Subgenres einmal abgesehen). Ich würde auf jeden Fall widersprechen, was Urban Fantasy angeht. Denn einen Urban-Aspekt gibt es bei deinem Beispiel ja gar nicht, schließlich ist der fantastische Teil nicht in die normale Welt integriert, sondern völlig losgelöst.
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

Grummel

ZitatIst Contemporary nicht zeitlos, wie gesagt?

Nein, ist sie nicht. Sie beschreibt Fantasy in der Epoche ab 1900 in der reale zeitgenössische Geschehen um magische oder typische Fantasy Elemente bereichert werden.
Urban Fantasy ist quasi eine Unterordnung der Contemporary, die ausschließlich in urbanen Gegenden angesiedelt ist.
Aber zeitlos? Nö.  :no:
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Janika

Ohje, da habe ich ja etwas grandios falsch "gewusst" :-[
Also schon zwei Stimmen für Contemporary ... wer bietet mehr? Ich möchte so gerne Gewissheit haben! :omn:
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Sturmloewin

Oh, dann hab ich  glaub ich die ganze Zeit falsch gedacht. Ich dachte immer, alles (oder das meiste) ist Urban Fantasy zu nennen, was mit der realen Welt verknüpft ist. Aber wo ist denn da die Grenze?
So when the world knocks at your front door
Clutch the knob tightly and open on up
And run forward and far into its widespread, greeting arms
With your hands outstretched before you
Fingertips trembling, though they may be
--- Anis Mojgani "Shake the Dust"

Rhiannon

Wieso warnt einen denn keiner, dass die Teilnahme an Ausschreibungen nicht gut für die Nerven ist?
Ich hab gerade meinen Beitrag abgeschickt und fange jetzt schon an zu hibbeln. Und bisher hab ich mich für einen ruhigen Menschen gehalten...  :versteck:

Coppelia

#13184
Was seltsam ist: Schon vor einigen Wochen hatte ich die Erkenntnis, wie der Plot von "Mord in Laidon", einem Kessel-Roman, zu retten ist (es ist nämlich nicht ein Plot, sondern zwei kombinierte). Und heute hatte ich weitere Erkenntnisse, wie die Handlung verlaufen kann. Dabei dachte ich, ich schaffe es niemals, in diesen Roman irgendein Konzept zu bringen.
Jetzt hab ich wieder richtig Lust auf ihn, weil er total witzig ist und außerdem Lukial eine der Hauptrollen spielt. Ich mag Lukial. :) Leider nimmt dieser Roman in der Liste meiner unverkäuflichen Romane den grandiosen ersten Platz in Anspruch ... mit einem fetten Politiker als Hauptperson, der auch noch seine Frau betrügt! :d'oh: