Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Amberle]

Oh, ich habe grade herausgefunden, womit ich eine meiner Figuren wach und aktiv bekomme: Violinenmusik!
Wer hätte das gedacht? Mein scheigsamer, zurückgezogener und mir oft völlig unverständlicher Narek ist auf einmal Feuer und Flamme.
Das muss sofort genutzt werden!

[Robin]

Auf ihn mit Gebrüll, Amberle!

Ich bin heute mehr damit beschäftigt, ein Referat auszuarbeiten. Aber hach, es ist so schön! Ich darf über das Schreiben reden - naja, ich hab schon mehrere Male darüber gesprochen hier. Aber das kann man glaub ich nicht oft genug erwähnen, wenn man etwas machen darf, was man einfach liebt.

[Amberle]

Hey Robin, verschreck ihn mir bloß nicht! Obwohl ... ach schnell passiert das wohl nicht. Ich kann kaum glauben, wie gut ich grade vorran komme.

Und ja, es ist toll. Es ist sogar einfach fantastisch.

[Leann]

Das ist richtig interessant zu lesen, wie ihr eure Figuren entwickelt.

Bei mir ist das meistens so, dass ich immer mal wieder zwischendurch an sie denke und mir oft auch kleine Geschichten mit ihnen ausdenke. Das mache ich besonders gerne beim Joggen oder wenn ich mit dem Rad zur Arbeit fahre. Manchmal rede ich dann auch mit ihnen (eigentlich nur gedanklich, kann aber auch passieren, dass ich laut spreche, damit habe ich schon einige Nordic-Walker erschreckt).
Manchmal, wenn ich ganz alltägliche Sachen erledige, wie z.B. einkaufen, tue ich so, als würde mich eine Figur begleiten (natürlich unauffällig ... hoffe ich). Damit kann ich sie recht gut kennenlernen.
Und sehr oft träume ich von den Figuren.
Ja, also wenn ich gerade Figuren entwickle werde ich sie gar nicht los, die begleiten mich den ganzen Tag.

Und während ich dann schreibe, überraschen sie mich dann doch immer wieder. Leider muss ich gestehen, dass ich ihnen meistens freie Hand lasse und nicht versuche, sie zu irgend etwas zu zwingen. Manchmal kommt richtiger Ramsch dabei heraus.

[Alaun]

Muharr! Ich habe eben mit meinem Vater telefoniert. Er liest gerade meinen Roman und sagte: "Mensch Kind, du hast ja einen ganz schönen Wortschatz."
Ich daraufhin: "Hm? Ähm, ja. Klar. Meinst du was Bestimmtes?"

Klar meinte er was Bestimmtes. Er hatte gerade die Bettszene gelesen und offensichtlich realisiert, dass sein kleines Mädchen nicht mehr 5 Jahre alt ist, sondern Mitte 30. Und ein ganz normales Leben führt.
Aber, wie erfreulich: Er fand die Szene gut und war der Meinung, diese lockere die Stimmung im Buch doch merklich auf.

[Drachenfeder]

  Sehr gut. Aber das ist doch ein großes Lob. Freu dich.

[Amberle]

So, das vorhin war wirklich produktiv. Eine Stunde konzetriertes Arbeiten und das Interview ist zu Hälfte fertig. (53 von 97 Fragen)
Puh, aber danach war ich echt ausgelaugt.

@Leann: Ja, dass Figuren mit mir sprechen und mich quasi begeiten kenne ich, nur leider verraten sie mir dabei selten viel über sich ...

@Aquamarin: Das nenne ich mal ein Lob. Freu dich darüber und feiere es ordentlich.

Na gut, ich gehe dann mal wieder zu meinen Englischhausaufgaben.

[Hanna]

@Aqua: Das ist ja total süß 
Mein Vater ist ja auch festentschlossen, mein Homoerotikbuch, wenn es denn dann irgendwann erscheint, in der Buchhandlung zu bestellen und auch zu lesen. Fragt sich nur: will ich das? 

Ach, Kinners, ich habe so Sehnsucht nach dem Schreiben. Wenn ich mich mal selbst analysiere, ist das bestimmt eine verschleierte Prüfungsangst. Spätestens ab Juni/Juli werde ich so viel Zeit zum Schreiben haben, aber es muss natürlich jetzt sein. 

[Coppelia]

Kannst du nicht trotzdem etwas schreiben? Ich hab vor all meinen Prüfungen morgens geschrieben, oft gegen 5 Uhr
Ich hab auch Sehnsucht nach dem Schreiben, es läuft ja jetzt schon über 2 Monate nicht. Für mich ist das ziemlich viel. Aber naja, das kommt schon wieder.

Aber total schön, dass ihr so produktiv seid. Bleibt dabei!

[Hanna]

Naja, da ich ja im Moment auch noch nicht wirklich angefangen habe zu lernen, könnte ich mit Sicherheit schreiben. Nur schwirrt diese Prüfung natürlich trotzdem in meinem Kopf herum und blockiert mich. 

[Leann]

@ Hanna, das kenn ich. Vor Prüfungen konnte ich mich nie richtig auf etwas anderes konzentrieren bzw. wirklich darauf einlassen.
Aber dann hast du doch schon was, worauf du dich für nach den Prüfungen freuen kannst.

Mein Vater ist ja auch festentschlossen, mein Homoerotikbuch, wenn es denn dann irgendwann erscheint, in der Buchhandlung zu bestellen und auch zu lesen. Fragt sich nur: will ich das?

Dann bist du schon einen großen Schritt weiter als ich. Meine Eltern wissen noch gar nicht, was ich geschrieben habe, da bin ich mal ganz vage geblieben    Das "Coming Out" steht mir noch bevor.

[KaPunkt]

Hanna, auch Eltern müssen mal erwachsen werden. 
Es wird ihm nicht schaden.

Da tippsele ich gerade fröhlich an meiner Kurzgeschichte herum und überlege mir nebenbei wie ich die beiden Handlungseben jetzt am besten weiter verknüpfe, und schwupps, das Blatt wendet sich, und aus meinem semi-bitteren 'die Welt ist kein Ponyhof- Kommt damit klar'-Ende wird ein beinahe fröhliches 'Akzeptiere die Fehler deiner Freunde und genieße sie so, wie sie sind'-Ende.

Ich meine, ich gönn's meinen Figuren ja ... Nur - wo kam das denn jetzt her? 

Liebe Grüße,
KaPunkt

[Zit]

Also, ich nehme an, dass "sie" die Freunde genießen sollen -- und nicht ihre Fehler? Im Grunde unterscheiden sich die Enden aber auf den ersten Blick nicht. Zumindest so wie du sie zusammen fasst. Bei beiden wird geraten, die Welt hinzunehmen wie sie ist. Nur ist der Ratschlag verbittert und der Sprecher wirkt so als habe er längst aufgegeben gegen die Welt zu kämpfen; und der andere Ratschlag klingt so als käme er von jemandem, dem das alles egal ist bzw. der der Art der Welt nicht so viel beimisst.

Ich habe heute den Begriff "Engelmacherin" gehört und jongliere im Kopf herum, was für eine phantastische Geschichte ich daraus stricken kann. Aktuell tendiere ich zu Klapsmühle-um-Jahrhundertwende-Horror; und zu Nazis. "Lebensborn" ist auch so ein Begriff, der dann und wann in meinem Kopf auftaucht, aber den ich mich -- vermutlich verständlich -- bisher scheue zu bearbeiten.

[KaPunkt]

Ja stimmt wohl, dass sie sich auf den ersten Blick nicht groß unterscheiden.
Die Geschichte dreht sich aber viel um innere Entwicklung.
Und der große Unterschied ist eben, dass bei Variante 1 eine Freundschaft mehr oder minder zerbricht, weil einer einsehen muss, dass er vom anderen niemals alles bekommen wird, was er gern hätte. Bei Variante 2 überwindet er die daraus resultierende Bitterkeit und die Freundschaft bleibt auf geänderter Basis erhalten.
Und dass ist dann doch ein großer Unterschied, finde ich. 

Liebe Grüße,
KaPunkt

[Ludovica]

Bei mir geben sich mal wieder die Figuren die Klinke in die Hand  Nicht nur, dass ich inzwischen vier riesige Familien, mehrere andere Gruppierungen und jede Menge weniger wichtige Nebencharaktere hab, jetzt meinte auch noch eine Hauptfigur (die zu einer Minderheit in der Stadt gehört, in der die Geschichte spielt) mir die Geschichte ihres eigenen Landes (+ wie ihre ethnische Gruppe gewisse Rechte bekommen hat) AUCH NOCH zu erzählen  Und jetzt rennen drei Hochköniginnen inklusive ihrer Gatten durch meinen Kopf und wollen ihre eigenen Geschichten zumindest ausgearbeitet bekommen...

Himmel, A**** und Zwirn...

Ich seh mal, ob sich ein paar von denen mit Kurzgeschichten abspeisen lassen...