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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Romy

Rika, welcome back!  :knuddel:
Ich hab mich zwischenzeitlich auch häufiger mal gefragt, wo Du steckst und ob alles in Ordnung ist. Ich mache mir doch immer so schnell sorgen.  :d'oh:

Kuddel

RIKA!!!! *auf sie stürz* Du hast uns hier gefehlt, du Nudel.  :knuddel:
The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway

zDatze

#8222
Manchmal bin ich echt unverbesserlich. Auch wenn ich genau weiß, dass ein bestimmter Song der Soundtrack zu einem anderen Projekt ist, höre ich ihn in Dauerschleife und was passiert? Klar,  ich fange an zu plotten und plotte und plotte und hänge die ganze Zeit mit meinen Gedanken im völlig falschen Projekt. Und dann wundere ich mich auch noch, dass ich beim Schreiben nicht so recht weiter komme. :wums:
Ich hau mich jetzt ins Bett und hoffe auf morgen. (Und ein kleines Wunder.) Gute Nacht! :winke:

Shin

Argh, blöd!
Aber manchmal gibt es da einfach so wahnsinnig schöne und wahnsinnig passende Lieder! Und dann hört man die eben und freut sich und dann...! Ja, passiert das wie bei dir.  :hmmm:
Na dann schlaf gut!  :winke:
"Sometimes all I'm ever doing is trying to convince myself I'm alive."
- Daisy The Great
"It's OK, I wouldn't remember me either."         
- Crywank           

Zit

Ich glaub, ich hab den Blues. Liska&Jindric verlieren an Attraktivität; ich frage mich, ob das überhaupt einen interessiert, mir kommt es nicht so vor, als wäre die Idee so super-doll und anders wie ich anfangs dachte. Und ich bin an einem Punkt, wo ich mich frage, ob ich wirklich etwas zu erzählen habe. Irgendwie ist das gerade krumm mit mir und den zweien, dabei mag ich sie immer noch, aber ihre Geschichte ... <mod=irony> Als wenn die Welt drauf gewartet hätte. </mod>
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Malinche

Och, Zit.  :knuddel: Ich mag die beiden und ihre Geschichte, soweit ich sie bislang kenne. Vielleicht fehlt dir noch der entscheidende Twist, der dich selbst begeistert? Aber ich würde das auf jeden Fall lesen mögen, also wehe, du lässt die beiden fallen!
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Zit

 ;D Danke. :knuddel:

Ja, das ist es wohl. Das Problem, was ich beim Plotten habe, ist ja, dass ich zwar genug Konfliktpotential habe -- aber mir fällt keine Handlung für die Mitte ein. Die Szenen, die mir im Kopf herum schwirren, sind alles Schlüsselsequenzen für den Anfang oder das Ende; aber der Hauptteil, was die Suche nach dem Lied des Lebens und den Rest angeht: nada. Vll. mache ich mich aber auch selbst müde, weil ich immer noch am Background der Welt stricke und das ziemlich engmaschig. Im Moment sinniere ich ja über die Kirche und ihren inneren Aufbau, ihre Bedeutung für die Gesellschaft, ihre Machtposition und wie sie sie halten kann, warum sie diese Position hat -- wie es zu so einer Kirche überhaupt kommen kann ... Puh. In der Geschichte wird sowas wahrscheinlich niiiiie direkt erwähnt, aber dennoch mach ich mir einen Kopf darum. Ich mein, schade ist es ja schon, wenn man sich so eine Gesellschaft aufbaut und dann erfährt der Leser vll. nur 30% - 40% davon und auch das meiste davon nur indirekt, ohne große Erklärung. Aber ich brauch das ja alles, weil die Welt selbst ihre Noten in der Gesamtkomposition hinterlässt und die Stimmung vorgibt. :omn:
Hinzukommt, dass ich das Gefühl habe, auf der Stelle zu stehen. Plotten lässt sich ja schlecht an der Wortzahl messen. Im Moment kämpfe ich nur auf geistiger Ebene und das lässt sich ja schlecht messen.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Malinche

Ja, ich kenn das - möglichst viel Hintergrund, auch wenn im Plot kaum was erwähnt wird. Das muss einfach so sein.

Und wenn du das Ding mal in einer Plotschmiedegruppe reinwirfst? :hinthint: Vielleicht kriegst du da ein paar Fragen / Anregungen, die dich weiterbringen?
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Zit

Ah, ich weiß nicht. Auf der einen Seite merke ich schon, dass so ein bisschen Leute fehlen, die einen antreiben und in knappen Röcken Pompons schwingen. *hust*
Auf der anderen Seite fühle ich mich noch nicht bereit, andere auf die Idee los zu lassen.  :versteck: Ich neige aber auch zur Geheimniskrämerei, also kein Wunder.
Mal sehen. Ich denke, ich mach noch etwas Background, und wenn ich dann beim Plot nicht weiter komme, müssen die beiden früher ans Tageslicht als ihnen lieb ist.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Sprotte

*schmeißt zit von der seite einen nur wenig feuchten pompom an den kopf*

Du bist reine Plotschreiberin, sehe ich das richtig? Und mal eine Szene aus dem Bauch laufen lassen und gucken, ob sie in die richtige Richtung geht?

Zit

#8230
*klatsch* :o

*gg* Ich habe jahrelang aus dem Bauch geschrieben bis ich bei den ominösen hundert Seiten angelangt war und dann nicht mehr weiter wusste (oder viel früher schon abbrach). Ich habe zig Sachen angefangen und nie beendet; viele Ideen existieren nur als Erste-Szene-im-Roman und haben meist um die 500 Worte. Daraufhin bin ich aufs Plotten umgestiegen, nachdem ich die letzten zwei Jahre (bevor ich ins Forum kam) großteils nur Literatur zum Schreiben durchgeforstet habe. Seit ich im Forum bin, versuche ich irgendwie das Plotten zu organisieren -- aber da ich da immer zwischen verschiedenen Projekten hin und her sprang und so auch nicht zu Potte kam, versuche ich es jetzt anders und arbeite nur an einem Projekt. Um ehrlich zu sein, lassen sich die abgeschlossenen Geschichten, die ich in den knapp 10 Jahren schrieb, an nichtmal zwei Händen abzählen -- und dann sind es alles irgendwelche Kurzgeschichten / Novellen. Und das wurmt mich, aber das hat auch nichts mit Lis&Jin zu tun. Ich mach mir im Moment auch keinen Stress und habe einen Gang zurück geschalten, keine Wortzahlen, keine Deadlines. Ob ich NaNo11 mitmache, weiß ich noch nicht. Momentan würde ich es gerne lassen, auf der anderen Seite freuen ich mich trotzdem auf November; seit 2007 habe ich da immer ein ganz besonderes Lebensgefühl, so heimelich irgendwie. Aber ich heul nur wieder herum.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Debbie

@Zitkalasa:

Der "Blues" erwischt glaube ich jeden mal... Besonders wenn das Projekt umfangreich ist - Ist ein Sch... Gefühl  :ithurtsandstings!:

Mir geht es meistens so, wenn ich auf meinen Check-Listen sehe, was noch alles zu tun ist   :gähn: 
Jeder realistische Mensch muss da zumindest gelegentlich Zweifel haben, ob es sich lohnt die begrenzte Lebenszeit in etwas zu stecken, dass am Ende vielleicht nur eine Hand voll Leute sieht... 

Mein irrationaler Part gewinnt aber meist bereits am nächsten Morgen wieder die Oberhand  :pfanne:

Plot-Inspirationen gewinne ich meist durch Recherche Literatur - beim gezielten Recherchieren zum Thema stolpere ich immer wieder über Kleinigkeiten, die mich faszinieren und ausbaufähig sind - oder wenn garnichts mehr geht, beim Hören einer guten neuen CD. Neuer Input spielt also in meinem Kreativitätsprozess eine große Rolle...  :vibes:

Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstanden habe, aber im Grunde hast du die Geschichte deiner beiden Protas schon ausgearbeitet, während dir der "Quest" fehlt, oder die "Hintergrundhandlung"?

In dem Fall arbeitest du an einer Charakter-Geschichte (?), was bedeutet, dass die Entwicklung deiner Charas eigentlich dein Main Plot ist... Wenn du ihren Anfang und ihr Ende bereits kennst, und vielleicht noch einige Schlüsselszenen zwischendrin, dann musst du nach den Auslösern suchen. Was könnte in deiner Welt geschehen (sein), dass diese oder jene Reaktion deiner Figuren hervorruft? (Dabei hilft mir dann die Recherche Literatur)
Eine Liste mit Möglichkeiten kann hilfreich sein - wenn man mehrere hat, kann man sich das komplexeste Motiv aussuchen, oder jenes, das am Besten zu der restlichen Entwicklung der Geschichte passt.

An mehreren Projekten zu arbeiten, kann ich mir allerdings auch nicht vorstellen (zumal sich mir der Sinn davon irgendwie nicht erschließt)... Ehrlich gesagt ist in meinem Kopf auch kein Platz für andere Geschichten - aber inzwischen wissen ja schon alle, dass ich besessen bin  ;)

Mein Main Plot ist über die kompletten sieben Bände ausgearbeitet, aber für die Hintergrundhandlungen (da hat jedes Buch seine eigene), hab ich manchmal nur einzelne Szenen oder Themen. Und dann tue ich das Unmögliche: Ich schreibe tatsächlich einfach drauf los  :o  Und obwohl ich so ein perfektionistischer Planer bin, klappt das wunderbar... Die Geschichte sprudelt aus mir raus, als hätte sie nur darauf gewartet die leeren Strecken zwischen den Schlüsselszenen zu füllen  :hmhm?:
Natürlich bedarf sie teilweiser Nachbearbeitung, natürlich hab ich Tage dazwischen, an denen ich an einer Stelle sitze und nicht weiterkomme, weil ich zwar den Fortlauf der Geschichte kenne, aber nicht weiß was die nächste Szene sein muss/soll (Übergänge sind meine Schwachstelle...)

Vielleicht fehlt deinen Figuren das gewisse Etwas, um sie für DICH nicht nur sympathisch sondern unwiderstehlich zu machen? Vielleicht fehlt dir aber im Moment auch nur die zündende Idee - dann solltest du dich auf "Ideensuche" begeben...

Jedenfalls denke ich, dass dir die Geschichte wirklich wichtig ist - sonst würdest du darüber nicht plötzlich alles in Frage stellen und dein bisheriges Verhalten ändern...

Falls ich voll daneben liege, darfst du mir gerne ne Pfanne verpassen  ;)

Zit

Ach, pfannen. :knuddel:

Ich bin nicht sicher, was du mit Questplot und Hintergrundplot meinst. So wie es bei Serien einen übergeordneten Plot gibt, der sich durch alle Teile zieht -- meinetwegen die klassische Weltrettung -- soetwas habe ich bei den beiden nicht. Sie müssen nicht die Welt retten, sondern sich selbst. Insofern hast du schon recht, dass die Geschichte character-driven ist. Nur ändern sich Jin&Lis bis zum Schluss nicht: sie haben ihre festen Charaktere; was sich sicherlich ändert, ist ihre Beziehung zueinander (wobei sie kein Liebespaar werden können). Im Groben speist sich der meiste Konflikt auch aus den beiden, weil sie sich nicht alles sagen und Dinge bewusst verschweigen, um sich Vorteile zu schaffen bzw. nichts zu verbauen. Sie gewinnen zwar vom jeweils anderen ein Bild, das, wie soll ich sagen, "repräsentativ" ist, aber dann doch an einigen Stellen einfach falsch ist -- was sie natürlich nicht wissen können. (Klar, Jin weiß nicht, was Lis ihm verschweigt und umgedreht.)
Was mir fehlt ist das, was du wohl als Questplot bezeichnest und den Hauptteil der Geschichte ausmacht.

ZitatBesonders wenn das Projekt umfangreich ist - Ist ein Sch... Gefühl  :ithurtsandstings!:

Das ist es ja, eigentlich sollte die Sache nicht umfangreich werden; die beiden sollen nicht die Welt retten, zig Leute treffen und durch was weiß ich wie viele Länder ziehen. Letztlich tun sie das auch alles nicht, da habe ich mich nicht selbst überlistet. Aber trotzdem hänge ich wieder am Weltenbau. *g* Ich kann es einfach nicht lassen.

ZitatAn mehreren Projekten zu arbeiten, kann ich mir allerdings auch nicht vorstellen (zumal sich mir der Sinn davon irgendwie nicht erschließt)... Ehrlich gesagt ist in meinem Kopf auch kein Platz für andere Geschichten - aber inzwischen wissen ja schon alle, dass ich besessen bin  ;)

Das war auch nur meine vorige Arbeitsweise, die aber genauso wenig zufriedenstellend war wie das Bauchschreiben, also beschränke ich mich im Moment auf das eine Projekt.


ZitatVielleicht fehlt deinen Figuren das gewisse Etwas, um sie für DICH nicht nur sympathisch sondern unwiderstehlich zu machen? Vielleicht fehlt dir aber im Moment auch nur die zündende Idee - dann solltest du dich auf "Ideensuche" begeben...

Anziehend sind die beiden für mich insofern, als dass sie recht aggressive Charaktere sind. Sie sind Anti-Helden, gefangen durch sich selbst und die Gesellschaft, auch verfolgt von ebenjener -- aber trotzdem wollen die beiden auch nur glücklich sein.

Ja, die Sache mit dem Input. Ich denke, meine momentane berufliche Situation schlägt sich eindeutig auf mein Gemüt nieder und lässt mich auch am Schreiben (an sich) zweifeln. Mir fehlt es, aus dem Haus und mit anderen Menschen zusammen zu kommen, so als Auslgeich zur Selbstbeschäftigung Schreiben.
So viel Recherche gibt es andererseits bei Jin&Lis nicht, was ich ganz bewusst so wollte, bin da mit zwei anderen Sachen schon ausgelastet. ;D (Wenn Weltenerschaffung aber auch Recherche ist, habe ich da allerdings dann doch schon zu tun.)
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Franziska

hm, ich kann da auch nicht wirklich einen Tip geben außer, dass die Geschichte einfach vielleicht noch Zeit braucht um zu reifen. Das ist bei mir meistens so.

Ich versuchte gerade meine SF-Stadt Story weiterzuschreiben und habe gelesen, was ich bisher geschrieben habe. Ich weiß nicht, ob ich richtig angefangen habe. Meine Protas sind 18-30, aber ich habe das Gefühl, ich  schreibe eher in einem jugendlichen Stil. Ich würde gerne ganz nah an den Protas dran sein, das ist das was mich interessiert, aber ich habe irgendwie Angst, dass es zu nah ist. Ihr Liebesleben beschreiben? (ich meine jetzt keine detaillierten Szenen, aber Gefühle sind ja schon irgendwie wichtig für die Entwicklung) Ich fürchte, ich weiß überhaupt nicht, wer die Zielgruppe dafür sein könnte. Eigentlich allgemein Erwachsene und Jugendliche ab 16, aber ich fürchte, dass ich viele Männer mit den Liebeswirrwarr vergraulen könnte. :-\

Rosentinte

@Franziska: Vielleicht solltest du Betaleser suchen? Wenn du welche findest, die gerade deiner Zielgruppe entsprechen (also erwachsene Männer  ;)), können sie dir vielleicht sagen, ob du so schreibst, wie du willst.
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)