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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Sprotte

Ich bin selber ein Bauchschreiber. Ich plane nicht groß vor. Aber wenn ich angefangen habe, dann schreibe ich weiter, ohne Rücksicht auf Verluste. Entdecke ich dann einen Logikfehler, während ich mittendrin bin, bügel ich den so gut es geht aus. Ich beende das Buch.
Dann maile ich es an die entfernten Betas, drucke es für die nahen aus, die nacheinander den gleichen Ausdruck kriegen, und erst, wenn ich es nach Wochen zurückbekomme, traue ich mich das erste Mal heran. Dann streiche ich aber wirklich brutal im Ausdruck herum, überarbeite und stelle um.

Mein Erstlingswerk (vor über 20 Jahren geschrieben) steht als Ausdruck im Regal. Es ist der reine Horror, unausgereift, Charaktere überidialisiert etc.
Für den Arena-Wettbewerb habe ich das Buch komplett neu geschrieben, den Charakteren Haken und Ösen verpaßt, und plötzlich lief es. Jetzt bin ich zufrieden.
Aber: Ich werde es noch einmal überarbeiten, bevor ich es irgendwo erneut anbiete.

Kati

Gestern Abend habe ich richtig viel geschrieben. Die Geschichte hat noch einen neuen Titel bekommen und plötzlich geht es richtig gut! Im April werde ich einen Nano hinlegen (Also 50 k schreiben  ;D) und dann dürfte ich ungefähr wieder eine Chance beim T12 haben.  :)

Wolli: Kenne ich. Ich habe hier zwei fertige Versionen eines Projektes rumliegen und bin mit beiden nicht zufrieden, deshalb werde ich diesen Sommer eine dritte schreiben.  ;) Allerdings habe ich gemerkt, dass die zweite schon viel besser ist als die erste und ich muss sie nur noch einmal schreiben, weil ich alle Logikfehler aus der ersten übernommen habe.  :pfanne:
Bei mir ist es eigentlich immer so, dass ich den Anfang tausende Male streiche und noch einmal schreibe, aber wenn ich dann erstmal über die 20 k-Grenze hinweg bin, schreibe ich auch weiter. Ich plotte übrigens auch alles vor, mache mir zu jedem Kapitel Stichpunkte, bevor ich anfange. Sonst läuft die Geschichte aus dem Ruder...

LG,

Kati


zDatze

Stichpunkte sind für mich auch besonders wichtig. Da freue ich mich auch jedes mal, wenn ich wieder einen Punkt erreicht habe und den dann abhaken kann. Motivation pur. :)

Es wird behauptet, dass jeder in den ersten Jahren mehr oder weniger Ausschuss produziert. Natürlich findet man da auch die eine oder andere Perle. Die sind selten, aber sie sind da. Und wenn du jetzt deine ersten Versionen schon als "Müll" erkennst, bist du schon um einige Erfahrungen reicher, die dich wiederrum zu einem besseren Schreiber machen.

Und bei soviel getippe, sollte ich mir in den Hintern beißen und auch endlich weiter schreiben.  :laken:

Sprotte

Meine ersten "Werke" (absichtlich in Tüddelchen gesetzt) bezeichne ich gerne als Methode, das Laufen gelernt zu haben. Es waren Übungen, nicht mehr und nicht weniger.

Judith

Ja, meine ersten Werke betrachte ich auch nur als Übungen. Meine jetzigen allerdings auch noch.  :seufz:

Ich bin so erkältet, dass ich heute ein Doktorarbeits-Pause einlege. Irgendwie muss ich ja auch noch meinen Dienst am Abend überstehen.  ::) Auf alle Fälle hab ich mein nebliges Gehirn wenigstens soweit aktivieren können, um das letzte Kapitel von Polarnacht neuzuschreiben. Jetzt mach ich erst mal zwei Tage Pause und überlege, womit ich weitermache.

Yesai

Dazu kann ich noch nichts sagen, ich bin ja sozusagen selbst noch in der Aufwärmphase des Schreibens  ;D Und abgesehen von einem sehr kurzen Kurzroman und jeder Menge Kurgeschichten habe ich noch nicht viel zu Ende gebracht.
Aber zur Zeit bin ich auf dem besten Weg das zu ändern.

Aufgrund meiner Ferien habe ich mich heute entschlossen, im April gleich noch einmal am TiNo teilzunehmen. Aber dieses mal mit einem kleineren Ziel. Die 25.000 habe ich gerade so geschafft, und das auch nur weil ich all die Kurzgeschichten am Ende doch mitgezählt habe.
Deswegen werden es im April wahrscheinlich nur 15.000 Wörter, dafür versuche ich aber wirklich bei meinem Romanprojekt zu bleiben und nicht durch Kurzgeschichten den Counter vollzustopfen  ::)


Das Thema von weiter oben interessiert mich, wie ist das bei euch, macht ihr euch Stichpunkte,Übersichten und Steckbriefe oder schreibt ihr am Liebsten einfach drauf los?

Sprotte

Ich plotte im Hirn:
Ich kenne die Ausgangssituation, mir ist das Ende bekannt und ein paar Stationen auf dem Weg. Den Rest fülle ich beim Schreiben. Charakterentwicklung steuere ich beim Schreiben.
Meine Maynard-Reihe ist derzeit im 12. Band. Ich kenne meine Protagonisten. Einzig für Jahreszahlen und den Stammbaum habe ich mir Listen angefertigt.
Die Romane liegen alle zwischen 350 und 400  Normseiten, das ist übersichtlich, finde ich.
Der aktuelle meint, etwas länger werden zu müssen. Ich schätze ihn auf knapp über 500 Seiten.

Als nächstes plane ich, meine Drachenkrieger-Trilogie zu schreiben. Mein liebster Betaleser bastelt an der Karte, die mir beim groben Kopfplotten schon sehr geholfen hat.
Da das aber mein bislang größtes und ein sehr komplexes Werk wird (entweder drei Bände zu je mind. 500 Seiten oder für Arcanum in Form gebracht mit 15 Kurzromanen, die sich für Heftveröffentlichung anbieten), werde ich hier plotten müssen. Und zwar richtig auf Papier.
Das heißt für mich, daß ich jedes Kapitel mit Erzählerstimme (Perspektive) und den wichtigsten Punkten in Stichworten festhalte und mich beim Schreiben daran orientiere. Orientieren heißt für mich: Nicht sklavisch folgen, sondern meinem inneren Erzähler lauschen wie bislang auch. Möglicherweise hat diese Methode zur Folge, daß ich bereits Geplottetetes umwerfen und umplotten muß.
Ich bin sehr gespannt.

et cetera

Ich habe beides versucht: aus dem Bauch heraus schreiben, wie auch alles detailliert vorher planen.
Beides funktioniert für mich nicht optimal. Wenn ich aus dem Bauch heraus schreibe, merke ich meistens zu spät, dass ich bestimmte Wendungen früh andeuten oder Charaktere einführen muss. Das heißt, ich muss vieles wieder umschreiben (und leider ist Überarbeiten nicht gerade meine starke Seite).
Wenn ich vorher plane, passt zwar alles gut zusammen, aber dann kann ich mich nicht mehr motivieren, die Geschichte auch zu schreiben.

Derzeit probiere ich es mit einem Mittelding: Ich habe den ungefähren Verlauf der Geschichte festgelegt sowie einige Eckdaten, was Charaktere und Weltenbau angeht. Den Rest entwickele ich beim Schreiben. Bisher läuft es ganz gut, aber wer weiß, wie ich darüber denke, wenn es ans Überarbeiten geht ;)

@Wollmütze:
Das Gefühl kenne ich auch gut. Einen meiner Romane habe ich sicher an die sechs Mal angefangen (und zwei- bis dreimal auch fertig geschrieben). Jede Version war etwas besser als die vorhergehende, aber wirklich zufrieden war ich nie. Den letzten Versuch habe ich nach dem zweiten Kapitel abgebrochen, als ich merkte, dass es nicht besser wird. Jetzt denke ich, dass ich einfach Abstand zu diesem Roman brauche und schreibe einfach an anderen Romanen, bis ich mir wieder sicher bin, was ich da eigentlich genau schreiben will.

Sprotte

#4298
Meine beiden Arcanum-Beiträge habe ich auch sorgfältig kapitelweise (mit geschätzter Seitenzahl) geplottet, da diese Romane sehr kurz waren (ca. 100 Normseiten). Obwohl, was heißt "sorgfältig"?  :rofl:
ZitatKapitel 1 (bis ca. Seite 20):
Runo vorstellen, Teufelsblag kidnappen, Mako mag keine Kekse
Damit bin ich gut gefahren. Es engte mich nicht zu sehr ein, ich konnte immer noch relativ frei schreiben.

Edit entsinnt sich gerade: Es war Gore Verbinsky, der Regisseur der Fluch der Karibik-Filme, der sagte: Wenn man den ganzen Film mit Zeichnungen (mit fällt natürlich das Wort nicht ein!  :wums:) vorbereitet, wozu soll man ihn dann noch drehen?

et cetera


Sprotte

Ich meine ein Storyboard!  :vibes: Genau, danke!

Lexa

Bei mir läuft schreibtechnisch gerade gar nichts.
Seit letztem Mittwoch bin ich wegen Schule und Orchester nicht mehr zum Schreiben gekommen, und so wie's aussieht wird das bis am Freitag so bleiben. In der ersten Ferienwoche bin ich dann weg ohne Internet- und Computerzugang, und all das jetzt, wo ich solche Lust zu schreiben hätte.

Oder besser gesagt zum schreiben meiner Geschichte.
Für die Schule muss ich nämlich bis Donnerstag einen Text abgeben, mit dem Thema "Begegnungen". Bis jetzt habe ich noch keine Ahnung, was ich daraus machen soll. Das ist mir bis jetzt noch nie passiert.

Aber vielleicht liegt das auch nur an den drei Prüfungen, die wir bis Donnerstag noch schreiben müssen :gähn:

Aber ab dann habe ich zwei Wochen Ferien :omn:

Kati

Sprotte: Ich mache es genauso wie in deinem Beispiel, nur steht da bei mir mehr und es ist recht wirr. Außer mir steigt da keiner durch.  ;D Und wenn es älter als ein halbes Jahr ist, weiß ich selbst auch nicht mehr, was ich meinte.
"Referat wo Albert helfen will. (Albert hat kein Fahrrad.)" Häh?  ???

Ich freue mich auf heute Abend, wenn ich wieder Zeit habe zu schreiben.  ;) Es irritiert mich total, dass es schon bald halb sieben ist und noch vollkommen hell.

LG,

Kati

Sprotte

Nein, das bißchen reicht mir. Davon fühle ich mich nicht eingeengt und bevormundet. Obwohl bevormundet dumm ist, weil ich es ja selber geschrieben habe.
Aber ich kann verstehen, wenn es langweilig wird, weil man zu detailliert geplottet hat. Ich brauche Raum, um mich kreativ austoben zu können, eigene Spielregeln zu brechen, wo es nötig ist, etc.

Die Maynard-Plots sehen noch viel schräger aus  :rofl:
ZitatBand 13: Kiddies spielen Vampire. Edinburgh. Leider ein echter dabei. Richard ruft um Hilfe.
ZitatBand 14: F. brechen aus. Ein Fall für M&J. + Steinkreis II

Kati

Kennt ihr das, wenn euer Anfang euch vorkommt wie sinnloses Gelaber, das nichts mit der Geschichte zu tun hat? Mir geht es jedesmal wieder so. Ich mag es einfach nicht sofort in die Geschichte einzusteigen und schreibe deshalb im ersten Kapitel meist eine kleine "Einleitung", also mein Prota macht irgendwas was er immer macht und dann passiert was, was nicht immer passiert.  :) Der erste Teil kommt mir jedesmal wieder sinnlos vor, aber ohne funktioniert es einfach nicht...Komisch.

LG,

Kati