• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 50 Gäste betrachten dieses Thema.

Sprotte

Ooooh! Ein taubes Hund! *neid* Will auch wieder einen.

Ich werde derzeit von Ideen belagert. *streß* Und es kam, wie es kommen mußte, Gay Romance IV hat sich vor Gay Romance III gedrängelt. War ja klar.  :wart:

LinaFranken

@Sprotte Ich sag doch, das ist ein Virus!
Ich hab mich mit dem auch schon angesteckt.  Bei mir überschlagen sich die GR-Ideen auch,  während mein nicht-GR Hauptprojekt herumliegt.

Coppelia

#20822
Bei mir läuft es auch wieder etwas besser. :) Mein Antiheld Silial wurde heute früh schon gegen seinen Willen geküsst und musste sich dann auch noch anhören, dass er ein schlechter Küsser ist. Er meint aber gerade zu mir, das seien höchst unbedeutenden Probleme im Vergleich zum Zustand des Staates.
Leider muss ich jetzt mein Gehirnschmalz eher in die nächste Lehrprobe stecken, für die ich mich total uninspiriert fühle. :(

Mithras

#20823
@Aylis: Ein stummer Hund wäre beim Schreiben vielleicht sinnvoller... :P Aber so ein junger Beagle ist bestimmt knuffig!

Einer meiner schon seit Jahren als Perspektivträger vorgesehenen Protagonisten hat mir gestern zugeflüstert, dass er gar keine eigene Perspektive haben will. Der Typ ist ein sadistischer, skrupelloser Intrigant, dessen historisches Vorbild Octavian ist, zumindest würde dem Leser also keine Identifikationsfigur abhanden kommen. Ich bin gar nicht so unzufrieden damit. Die Kapitel aus seiner Sicht schreiben sich etwas zäh, so dass ich noch nicht wirklich viel zusammen habe, und als Intrigant wüsste er zu viel von dem, was eigentlich der Leser erraten soll. Da er eh mit 2/3 meiner sonstigen Perspektivträger interagiert, käme er definitiv nicht zu kurz, und die Rolle als undurschaubarer Strippenzieher á la Littlefinger (ASOIAF) steht ihm vermutlich wirklich besser. Trotzdem fühlt sich das irgendwie seltsam an, vor allem, weil ich jetzt einen anderen Perspektivträger vorziehen muss. Ich weiß schon, welchen (so habe ich auch mehr Zeit, den Leser mit einer Person vertraut zu machen, die ich später heimtückisch ermorden werde, so dass der Schock umso tiefer sitzt), aber das ändert den Charakter der Geschichte eben deutlich.

Die Option, dass mein Octavian-Verschnitt irgendwann als Perspektivträger zurückkehrt, behalte ich mir trotzdem offen.

Aylis

@Sprotte: Haha ja, am liebsten hätte ich auch einen eigenen. Aber mal aufpassen ist auch schon cool.

@Mithras: Vielleicht. :rofl: Aber wenn ich den lieben ausreichend ausgeführt und gefüttert habe, will der auch nur noch pennen. Diese Pausen werde ich dann nutzen.
Hach ja, irgendwie ist es doch schön wenn die Story und ihre Charaktere ein Eigenleben entwickeln. Und wenn er dich damit nicht zu Tode nervt ist ja alles gut. ;D
Wo genau sollen wir einbrechen? - In die namenlose Festung.

Coppelia

@ Mithras
Der berechnende Mistkerl will doch bloß deshalb keine Perspektive, damit niemand die Wahrheit über seinen Charakter kennt!

Mithras

@Coppelia: Ne, an seinem Charakter habe ich von Anfang an keinen Zweifel gelassen. Gerade in den Szenen, die aus der Sicht der übrigen Perspektivträger geschrieben sind, lässt er sie eindeutig spüren, wer am längeren Hebel sitzt. Über Mistkerle zu schreiben macht Spaß; ihnen eine dauerhafte Perspektive zu geben ist dagegen ziemlich anstrengend, wie ich festgestellt habe. Wenn ich auf diese Weise etwas verscheleiern kann und will, dann sind es die Details seiner geschickten Schachzüge. man muss dem Leser ja nicht alles unter die Nase reiben! :lehrer:

chaosqueen

#20827
Monatelange Schreibkrise. Ach, was sage ich: Jahrelang. Und dann stolpere ich an anderer Stelle über die frische Idee von jemanden, gebe Tipps, bin dezent gefrustet, weil ich die Geschichte selber gerne weiterspinnen würde, das Setting, die Probleme des Protagonisten ... Überlege mir, warum ich nie über die Ausgangssituation hinaukomme, überlege zum xten Mal halb im Scherz, einen Frauenroman zu schreiben mit einer starken Frau und nicht einer, die am Ende seufzend dem nächsten Macho in die Arme sinkt, überlege weiter, wie denn die Story drumherum aussehen müsste - und plötzlich klickt es so laut in meinem Kopf, dass Alice das Bett verlässt: Es nützt nichts, eine tolle Figur auszuarbeiten, wenn man sie in eine Welt wirft, in der sie allenfalls als ein wenig individuell angesehen wird, sie braucht Konflikt!

Erster Gedanke: Pack deine starke Frau in die 50er. Uffz, viel, viel Recherche, und am Ende heißt es dann "naja, damals war das so, aber heute ist das ja gar nicht mehr aktuell". Was ich halt anders sehe, unsere Welt ist noch immer sehr auf "Partner finden, Familie gründen, gefälligst glücklich damit sein" ausgerichtet. Aber dann ... Kam mir halt der Gedanke, warum ich in einem Fantasyforum bin und warum ich ursprünglich Fantasy schreibe. Weil ich Probleme unserer Gesellschaft dorthin verlagern und abstrahieren kann, ohne dass mir jemand sagt, die Geschichte sei doch aber völlig an der Realität vorbei.

Und jetzt sitze ich da mit einer vagen "Du musst halt eine Welt erfinden"-Idee im Kopf. Hossa.

@Sprotte: Eindeutig, ansteckend. Sogar durchs Telefon! :brüll:

EDIT: Und dann öffne ich Scrivener, um die ersten vagen Ideen festzuhalten - und er öffnet das zuletzt geöffnete Dokument. Es heißt: "Gurkensalat mit Schneeflocke". Und nein, ich hab da noch keine Silbe drin verfasst. :d'oh:

Siara

@Sprotte: Irgendwann musst du mal verraten, welchen Super-Köder du für Plotbunnies und Ideen-Welpen auslegst, dass sie sich dir so an die Beine schmeißen. Klingt nach Stress pur, aber auch echt super. ;D

@Mithras: Eine Änderung in der Perspektive ist wirklich immer ein krasser Schritt, selbst wenn sich dadurch an der Handlung nichts ändert. Aber genau das kann ja auch interessant sein: Wenn man das Gesicht seines Projekts auf diese Weise etwas verändert, sieht man vielleicht auch selbst noch mal ein paar neue Seiten daran?

@chaos: Ein Hoch auf die Fantasy! Wir haben eben wirklich ein verdammt tolles Genre erwischt. Wenn ich es richtig raus höre, hast du lange nicht mehr am Worldbuilding gesessen? Dann wünsche ich dir viel Erfolg! (Und herrlich, dieser tiefgründige Titel fürs Dokument - da kann man so viel hineininterpretieren! :rofl:)

@Coppi: Oh wie toll! Freut mich wahnsinnig zu hören, dass es bei dir wieder besser läuft und du Spaß hast. Die Lehrprobe ist natürlich blöd im Weg, aber die geht ja auch vorüber. Wenn das Schreiben sich dadurch nicht verscheuchen lässt, ist das vielleicht nicht mehr ganz so wild? :)
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Sprotte

@chaosqueen  Was hab ich denn gemacht?  :o :innocent:

@Siara
Ich behaupte, es ist simpel. Ich beschäftige mich mit Geschichten, bin voll im kreativen Geschehen, dann läuft das Gehirn im Geschichtensuchmodus und spuckt alle naselang was aus.
Oder ich hab die beste Schokolade der Welt?

chaosqueen

Zitat von: Sprotte am 22. April 2016, 10:16:02
@chaosqueen  Was hab ich denn gemacht?  :o :innocent:

Du bist hochansteckend mit Deiner Kreativität! :brüll: Du hast nur kurz Gay Romance IV erwähnt, und dann wurden meine kreativen Synapsen angefeuert. Ja, wirklich! :o

@Siara: Ich hab ewig keinen Weltenbau mehr betrieben. Aber ich hab gerade total Lust darauf. Ich glaube, ich gönne mir jetzt eine halbe Stunde Brainstorming, bevor ich zur Arbeit düse. :innocent:

Sprotte

Griv! *schnurrrrrr* Ähm, ja. *hust* Könnte sein, daß der heute vernascht wird. Ähm. *huuuuust* Ich kann da doch auch nix für! Aber wenn Du magst, schnatter ich morgen beim Stammtisch ganz viel über ihn, dann kriegst Du noch mehr Kreativus Bazillus?

chaosqueen


Issun

@DEckel: Ich bin erst mal nur mit dem Plot beschäftigt und brauche die aktualisierte Zeittafel als Grundgerüst für die Geschichte. Wenn Widersprüche beseitigt sind, gestaltet sich das Schreiben für mich wesentlich einfacher. Leider fallen, wie du sagst, regelmäßig neue Änderungen an, die ich einbauen muss in diese sieben Seiten lange Tafel. Ich glaube, wenn das noch eine Weile so weitergeht, fange ich an, gackernd im Kreis zu laufen.  ;)

@Assantora: Das ist doch ein schöner Durchbruch, das freut mich sehr! Angst vor dem leeren Dokument habe ich auch manchmal; ich finde es dann hilfreich, eine Zeit lang auf Bleistift und Papier umzusteigen. Da ist meine Erwartung geringer und ich bin nicht versucht, ständig auszubessern, was ich geschrieben habe. Vielleicht würde dir das auch helfen?

@Coppelia: Silial wird geküsst? Yeah!  :D

@Mithras: Das erinnert mich an einen meiner Gegenspieler, einen ultra-narzisstischen, räuberischen Kerl. Ich überlege seit langem, ob ich ihm eine Perspektive geben soll, insbesondere weil ich nicht sicher bin, ob ich sein Innenleben überzeugend darstellen könnte. Ich denke jedenfalls, die Perspektive würde ihn eher sympathischer machen; er empfindet sich ja selbst nicht als böse, sondern hält sein Handeln für vollkommen gerechtfertigt. Wenn deine Figur Intrigen spinnt, hätte ihre Perspektive wohl den Vorteil, dass die Leser wissen, in welcher Gefahr die anderen Figuren schweben, und begierig weiterlesen, weil sie hoffen, dass ihre Befürchtungen sich nicht erfüllen. Aber wenn du den Intriganten geheimnisvoll halten möchtest, ist es wahrscheinlich wirklich besser, ihn nicht selbst erzählen zu lassen.

@Chaos: Ich versuche, gar nicht mehr darüber nachzudenken, was andere Leute aktuell finden, was sie interessiert und was nicht, sondern einfach zu schreiben, was mir am Herzen liegt. Klar, man möchte etwas schaffen, das auch bei anderen gut ankommt, aber zu viele Bedenken ersticken eine Idee, die sich schön entwickeln könnte, oft schon im Keim. Vielleicht fände deine starke Frau viel mehr Anklang, als du denkst? :)

Zum Thema Ideenflut: Bei mir stehen die queeren Militärs schon um den Häuserblock Schlange. Ich versuche, ihnen klarzumachen, dass es nur ein Projekt gibt und sie unmöglich alle aufgenommen werden können. Aber das scheint sie nicht sonderlich zu beeindrucken.  :hmhm?:


Coppelia

Irgendwie möchte ich auch Bazillen. Zwar nicht für den aktuellen Roman, aber es scheint ja so toll zu sein, Gay Romance zu schreiben, dass ich es auch gern mal machen würde. ;D Nach langen Jahren des Sträubens. Nur stellen sich bei mir keine entsprechenden Figuren ein, warum auch immer.

@ Issun
Ich sehe deinen Counter und lese deinen Post mit Freude. :) Deine Militärs sind ohnehin Kult, ob queer oder nicht.

Ich hab wieder einen Counter. *stolz draufzeig* Hoffentlich freu ich mich nicht zu früh. Heute konnte ich auch leider mein Pensum nicht halten vor lauter Terminen. Aber vielleicht klappt es ja morgen wieder besser.
Ich muss immer noch rausfinden, wie genau der Hintergrund des Gerichtsfalls, in dem Sil auftreten soll, eigentlich aussieht. Ich fürchte, mit "ich schreib einfach mal und gucke, was passiert" wird das nichts ...