Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Lucien]

@Klecks: Traurig nicht. Nur furchtbar und fangirlbelastend.

[Tigermöhre]

@Erdbeere, wow 3,2k Wörter sind echt viel.


Mir passiert das auch andauernd, dass ich recherchierend prokrastiniere. Es gibt aber auch zu viele interessante Dinge. (So ungefähr alles, was es gibt ... ) Wobei mein Problem häufig ist, dass ich nicht das Richtige finde, da solche Fragen wie "Gibt es Menschen, die Infrarot sehen können?" irgendwie ziemlich selten im Internet gestellt werden. Und leider ist mein Englisch nicht wirklich gut und darum halte ich mich an deutschsprachige Seiten.

[Lucien]

Also, ich weiß nicht, was in letzter Zeit mit meinen Figuren los ist. Die sind alle so streitsüchtig. Aus heiterem Himmel sind sie plötzlich gereizt und schreien sich an.
Aber immerhin sieht es so aus, dass ich diese Woche wieder ein Kapitel fertig kriege.

[Issun]

@Jenny: Ich schätze, je mehr Steine man seinen Charakteren in den Weg legt, desto übellauniger werden sie. Vielleicht kläffen deine sich aus diesem Grund an? Mein Prota hat kürzlich aus einer Laune heraus seine Teekanne zerdeppert. Eigentlich finde ich seine Anfälle ja spannend und schreibe gerne darüber, aber die anderen Figuren beklagen sich, was auch verständlich ist.

Dass du ein neues Kapitel schaffst, ist toll! 

Ich bin gerade hin- und hergerissen zwischen meinem Dauerprojekt und einer Idee, die ich eventuell im NaNo umsetzen möchte. Mein altes Projekt ist ein Riese, der mich heute genauso überfordert wie vor ein paar Jahren. Das neue soll wesentlich kürzer und überschaubarer werden, und irgendwie habe ich ein freudiges Kribbeln im Bauch, wenn ich nur daran denke. Aber ich habe auch Zweifel, ob ich in zwei Monaten einen brauchbaren Plot zusammenschustern kann. Und dass ich meinen Protagonisten, einen Frauendarsteller, einen Star der großen tragischen Bühne, vor meinem geistigen Auge tanzen sehe wie Rihanna in "Where have you been", nährt auch nicht gerade meine Hoffnung auf ein vernünftiges Ergebnis. 

[Christian]

@Issun
Manche Projekte brauchen einfach mehr Zeit, bis man bereit für sie ist. Wenn ich an ein Projekt denke und mein erster Gedanke ist wirklich "Überforderung!" und nicht "Herausforderung", dann lasse ich es noch eine Weile lang ruhen. Ein freudiges Kribbeln zu haben, ist erst einmal gut. Ob man den Plot "zusammenschustern" kann, findet man, meiner Meinung nach, heraus, indem man sich damit beschäftigt. Aber nicht endlos, sondern z.B. einfach mal eine Stunde am Tag in Ruhe hinsetzen, Ideen sortieren und schauen.

Ich plotte - am falschen Projekt. Allmählich sollte ich mir Gedanken machen, wie ich die Zeit bis November fülle. Plotten, planen und Vampire überarbeiten ist eh klar. Aber eigentlich würde ich gerne noch ganz locker etwas schreiben.

[Erdbeere]

Plotten sollte ich eigentlich auch, ich habe während eines Verlagstelefonats ein ausführliches Exposé versprochen. Aber ich befürchte fast, das Ding muss noch ein paar Tage liegen bleiben. Die Ideen, die ich bis anhin habe, brauchen noch ein wichtiges Verbindungsstück, damit sie funktionieren.

So, hab mir grad Pizza bestellt, weil ich keine Lust habe zu kochen. Kühlschrank wäre zwar gut gefüllt, aber das viele Gemüse macht mich heute nicht wirklich an. Dafür habe ich jetzt Zeit, um zu schreiben. Wie viele Seiten ich wohl schaffe, bis der Pizzakurier klingelt?

[Nuya]

Vier!

[Erdbeere]

Es war knapp eine, aber immerhin. Die waren echt fix mit der Pizza.

[Issun]

@Issun
Wenn ich an ein Projekt denke und mein erster Gedanke ist wirklich "Überforderung!" und nicht "Herausforderung", dann lasse ich es noch eine Weile lang ruhen.

Das wäre wohl das Beste. Während der letzten Monate ist mir die Lust am Projekt wegen der Überforderung immer mehr vergangen. Ich schreibe zwar gerne einzelne Szenen, kann mich aber nicht dazu aufraffen, die gähnenden Plotlöcher zu bearbeiten. Verdrießlich ist vor allem das Gefühl, dass die Beschäftigung mit der Geschichte mich daran hindert, etwas anderes zu schreiben, weil Plot und Recherche so erdrückend umfangreich sind.

Mit dem neuen Projekt läuft es im Moment gut. Der Trick scheint zu sein: Solange ich locker bleibe, weil ich mir sage "Ist ja nur eine Spielerei, wird wahrscheinlich nie umgesetzt", fließen die Ideen. Kaum aber, dass ich ein Projekt ernst nehme, gerät alles ins Stocken. Ich verdächtige mich, noch immer viel zu perfektionistisch zu sein. 

@Erdbeere: Das muss ein außergewöhnlich schneller Lieferant gewesen sein! 

[Mithras]

@Issun: Ich habe zwar keine Ahnung, wie umfangreich dein Dauerprojekt ist, aber ich glaube, ich kann sehr gut nachvollziehen, was in dir vorgeht. Ich habe herausgefunden, dass es für mich sehr hilfreich ist, ein Projekt anzugehen, das irgendwie mit dem Großprojekt zusammenhängt, aber doch für sich alleine stehen kann. So eine Art "Pilotfilm" im literarischen Sinne. Vielleicht wäre das auch was für dich?

Plotten klappt bei mir seit einiger Zeit fast nur passiv, wobei ich mich mittlerweile darauf verlassen kann, dass mich die Ideen früher oder später von selbst finden. Tendenziell eher später. Dafür kenne ich mich in meiner Welt mittlerweile gut genug aus, dass ich das Wagnis eingehen kann, einfach drauf los zu schreiben, ohne mir über jedes Detail im Klaren zu sein. Bei meiner Kurzgeschichte klappt das gerade erstaunlich gut.

[Drachenfeder]

Ich schreibe nebenbei an einer kleinen neuen Kurzgeschichte. Da lasse ich das Plotten ganz weg. Bisher klappt es super. Habe heute in der S Bahn geschrieben und natürlich die Endstation verpasst  Aber dafür liest es sich ganz gut.

[Erdbeere]

Langeweile auf der Arbeit hilft anscheinend meiner Muse. Während ich heute Vormittag an der Kasse stand und Kunden bediente, sind Plotbunnys um mich herum gehüpft. Eine Seite Notizengekritzel und noch mehr Ideen sind die Ausbeute davon. Und ich habe wieder mal gelernt, dass man die ersten fünf Ideen am Besten gleich streichen sollte, weil erst die sechste und die siebte so richtig gut sind.


@Issun: Die Pizza war auch aussergewöhnlich gut!

[Lucien]

@Jenny: Ich schätze, je mehr Steine man seinen Charakteren in den Weg legt, desto übellauniger werden sie. Vielleicht kläffen deine sich aus diesem Grund an? Mein Prota hat kürzlich aus einer Laune heraus seine Teekanne zerdeppert. Eigentlich finde ich seine Anfälle ja spannend und schreibe gerne darüber, aber die anderen Figuren beklagen sich, was auch verständlich ist.

Das wird es wohl sein. Dazu kommt der nahend Vollmond, da darf man als Werwolf schonmal gereizt sein. Aber dass das derart auf seine Mitstreiter abfärbt, teilweise sogar über große Distanz hinweg...

Ich hoffe, dass es mit deinem Projekt doch noch einen Weg für ein entspanntes Miteinander gibt.

@Drachenfeder: Die Endstation ist immer da, aber die Ideen sprudeln nicht immer so hübsch.

[Issun]

Ich habe herausgefunden, dass es für mich sehr hilfreich ist, ein Projekt anzugehen, das irgendwie mit dem Großprojekt zusammenhängt, aber doch für sich alleine stehen kann. So eine Art "Pilotfilm" im literarischen Sinne. Vielleicht wäre das auch was für dich?

Etwas Ähnliches habe ich im letzten NaNo geschrieben, und ich könnte mir generell vorstellen, es wieder zu versuchen, um mich in das große Projekt einzuarbeiten. Allerdings habe ich zur Vorgeschichte dieses Projekts nur mehr grobes Plotmaterial, das ich ausfeilen müsste, um daraus eine eigenständige Geschichte zu machen. Und ich gehöre ebenfalls zur Gruppe der Passivplotter. Die meisten Knoten meiner Storys lösen sich im Laufe der Zeit von selbst; Ideen entstehen und wachsen zusammen. Leider dauert das alles, wie du sagst, sehr lange. Ich hatte gehofft, bei einem völlig neuen Projekt schneller voranzukommen, weil ich nicht schon bestehende Fakten berücksichtigen muss, z.B. die elendslange Zeittafel. Aber mittlerweile sehe ich, dass ich genauso langsame Fortschritte mache wie sonst. Also lasse ich vorerst offen, welches Projekt ich mir vornehme, und hoffe, dass das Recherchematerial, das ich heute aus der Bibliothek nach Hause gekarrt habe, mir ein paar brauchbare Ideen für mein neues Setting bringt.

@Drachenfeder: Das ist toll! Ich wünschte, ich könnte im Zug schreiben. Ein paarmal habe ich es versucht, aber zwischen all den Fahrgästen kann ich mich nicht konzentrieren.

@Erdbeere: Super, dass die Ideen dir nur so zugehoppelt sind! Solange du den Plotbunnys nicht mit dem Blick folgst...

@Jenny: Ach so, wenn er ein Werwolf ist, erklärt das einiges!

[Mithras]

Ich hatte gehofft, bei einem völlig neuen Projekt schneller voranzukommen, weil ich nicht schon bestehende Fakten berücksichtigen muss, z.B. die elendslange Zeittafel. Aber mittlerweile sehe ich, dass ich genauso langsame Fortschritte mache wie sonst. Also lasse ich vorerst offen, welches Projekt ich mir vornehme, und hoffe, dass das Recherchematerial, das ich heute aus der Bibliothek nach Hause gekarrt habe, mir ein paar brauchbare Ideen für mein neues Setting bringt.

Für ein völlig eigenständiges Projekt langt es bei mir einfach nicht, weil meine Welt sämtliche Ideen in sich aufnimmt. Alle Wege führen nach Alyseia [zentrale Stadt in meiner Welt], wie ich so gerne sage! Für meine Parallelprojekte sehe ich Fakten wie z. B. Zeittafeln eher als wertvolle Richtschnur denn als Hemmnis an - sie geben einen Rahmen vor, in dem ich mich mittlerweile wunderbar bewegen kann, ohne mich dadurch groß einschränken zu müssen.
Wie dem auch sei: Viel Erfolg bei der Recherche und der Ideenfindung!

...und ich merke mittlerweile, dass ich spät abends einfach nicht mehr schreiben sollte. Das Fiese daran ist, dass ich gerade dann am produktivsten bin, doch je produktiver ich bin, desto euphorischer werde ich und desto schwerer fällt es mir, danach einfach geistig abzuschalten und einzuschlafen...