Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Klecks]

Meines Wissens haben wir einen "Was inspiriert euch?"-Thread, aber ob wir auch einen nur für inspirierende Orte haben, will mir gerade nicht einfallen. 

[Sternsaphir]

Ich habe auch immer die besten Ideen unterwegs, ob nun als Beifahrer oder im Zug oder zu Fuß. Manchmal auch in der Badewanne oder morgens kurz vor dem Aufstehen.
Bei vielen Gelegenheiten ist es aber meist so, dass ich dann kein Schreibmaterial parat habe, um alles zu notieren.

[Sturmloewin]

Ich hab meine besten Ideen meistens dann, wenn ich eigentlich gerade etwas anderes tun sollte und/oder keine Möglichkeit habe, sie zu verschriftlichen.

Die meisten und meiner Meinung nach auch coolsten Ideen hatte ich bei meinem Sommer-Aushilfsjob in einer Gärtnerei im stickigen Gewächshaus bei den Tomatenpflanzen (ja, es waren meistens die Tomatenpflanzen).... Hm...vielleicht sollte ich das mal wieder aufnehmen

[Issun]

Für mich ist immer noch Musik die beste Inspiration. Die Wege, die ich tagsüber zurücklegen muss, sind leider nicht sonderlich inspirierend. Bei Spaziergängen sieht es aber anders aus; besonders im Wald bin ich gerne unterwegs, dann kommen mir auch geeignete Ideen. Wenn ich keine Möglichkeit habe, sie zu notieren, versuche ich, sie mir einzuprägen, z.B. indem ich Dialoge in Gedanken mehrmals wiederhole oder Eselsbrücken baue. So mache ich es auch, wenn vor dem Einschlafen noch die eine oder andere Idee habe. Das funktioniert meist ganz gut.

Derzeit kann ich nicht klagen, was das Schreiben betrifft. Das Plotten läuft zwar so lala, aber letztens habe ich es geschafft, an einem Abend sieben Seiten zu tippen, was mir schon lange nicht mehr gelungen ist. Dass das Ganze im Gesamtkontext meiner Geschichte nicht viel Sinn ergibt, ist ein anderes Problem.  Mit dem Text selber war ich relativ zufrieden.

Und morgen kommt mein neuer Schreibtisch. Ich freue mich riesig, kann es kaum erwarten, ihn einzuweihen. 

[Sipres]

Ich finde auch, dass Musik die beste Inspiration ist. Wenn ich weiß, was ich ungefähr schreiben will, suche ich mir Lieder, die dazu passen und schon erarbeitet sich die Szene von selbst.

[Phea]

Inspiration ist ja immer gut ... zur Zeit habe ich anscheinend sehr viel davon. Plotlöcher stopfen sich wie von selbst und erweitern sich irgendwie auch selbstständig. Was mir eher fehlt ist die Motivation zum Schreiben 

[Aylis]

Danke für die lieben Tipps. 

Mir mangelt es auch nicht an Ideen. Aber leider fällt mir nie etwas ein, dass ich auch wirklich zu einem Buch weiterarbeiten könnte.
Immer ist da ein Stimmchen in meinem Hinterkopf, dass mir böse Dinge zu redet...
Das schaffst du doch eh nicht zuende...
Du hast noch gar keinen richtigen Plot...
Und was so richtig Neues ist das alles auch nicht mehr.

Am Ende setze ich mich durch, schreibe 10k das, was ich wollte und breche es dann ab, weil mir einfach der große Wendepunkt fehlt, das große Drama. 
Dabei liebe ich jeden einzelnen meiner Charaktere, die ich erschaffen habe.

Im Moment liebäugel ich allerdings mit einer alten Idee, die es auf die 70 Wordseiten geschafft hat (so ungefähr zumindest).
Nur passiert mir da schon wieder alles viel zu schnell. Und ein wenig chaotisch durchdacht ist das auch.
Aber das Ganze komplett von vorne aufrollen?
Ich weiß nicht, ob ich mich dazu überredet kriege. Mein Magiesystem fand ich aber ziemlich gut und es hat Spaß gemacht...
Ich sollte darüber nachdenken. 

[Phea]

Aylis, vielleicht ist da ja die Plotgruppe was für dich?

[Layka]

Aylis, schreibst du dir auch alle deine Ideen auf? Wenn du wirklich genug hast, dann müsste doch irgendwo etwas dabei sein, was deine Geschichten auf neue, weitere Bahnen lenken kann. Und 70 Wordseiten (die Standardeinstellungen?) sind doch schonmal ein ordentlicher Anfang!

Waldkatze, das ist die Ecke rund um den Loreleyfelsen. Die Bilder, die ich im Internet finde, sind aber nicht annähernd so schön, wie der Ausblick live bei Dämmerung und leichtem Nebel. Das war herrlich, und ich freue mich schon fast auf meine nächsten beiden Zugfahrten, die glücklicherweise genau da vorbeigehen müssten
Meine Alltagswege finde ich meistens auch nicht allzu inspirierend, was wohl zum Teil daran liegt, dass ich dann eher in meinem Trott festhänge und nur im Kopf habe, wohin ich gerade unterwegs bin und was ich noch zu tun habe und so weiter... aber selbst da begegne ich manchmal Leuten, wo mir dann doch frische Gedanken kommen, etwa wenn ich (teilweise sehr schräge) Gesprächsfetzen auffange.

Musik hilft mir auch, weniger durch die Texte als durch die Stimmungen, diese feinen Nuancen, die mitschwingen. Selbst wenn ich einfach nur nebenbei ein paar Lieder höre, merke ich, wie es mich beim Schreiben und Plotten beeinflusst.
Wenn ich gerade so gar keine Ahnung habe, wie es weitergehen soll, durchforste ich außerdem gerne deviantArt, in der Fantasysektion, aber auch allgemein. Da finde ich viele Bilder, die mich dann auf etwas stoßen, was meinen Protas passieren könnte.

[HauntingWitch]

Mir mangelt es auch nicht an Ideen. Aber leider fällt mir nie etwas ein, dass ich auch wirklich zu einem Buch weiterarbeiten könnte.
Immer ist da ein Stimmchen in meinem Hinterkopf, dass mir böse Dinge zu redet...
Das schaffst du doch eh nicht zuende...
Du hast noch gar keinen richtigen Plot...
Und was so richtig Neues ist das alles auch nicht mehr.

Das klingt, als hättest du sehr hohe Ansprüche an dich selbst. So etwas blockiert. Leider weiss ich das Patent-Heilmittel dagegen auch nicht. Bleib aber auf jeden Fall dran, schreib weiter und schreib das, was du willst. Jedes dieser unfertigen Projekte kann früher oder später plötzlich zu einem Roman führen.  Diese Stimme im Kopf abzustellen, ist sehr schwierig, aber man kann sich darin üben, in dem man trotzdem einfach immer weiter macht.

Inspiration habe ich im Moment auch genug, ich müsste nur mal wieder dazu kommen, auch wirklich etwas zu produzieren. 

[Waldkatze]

Waldkatze, das ist die Ecke rund um den Loreleyfelsen. Die Bilder, die ich im Internet finde, sind aber nicht annähernd so schön, wie der Ausblick live bei Dämmerung und leichtem Nebel.

Oh ja, das stelle ich mir wunder-wunderschön vor *tiefseufz*
Danke 
Ich würde ja am liebsten nur draußen schreiben! Die Stimmung ist einfach viel authentischer  Wenn nur die ganze Logistik drum herum nicht wäre (und die sibirischen Temperaturen).

@Issun Ein neuer Schreibtisch?!    Das ist ja großartig! Ich drück dir die Pfötchen, dass du daran gleich noch einmal so gut schreiben kannst.

@Aylis Diese böse Stimme kennen wir wahrscheinlich alle    Manchmal denke ich, es ist ok, dass es sie gibt. Sie verhindert zumindest, dass ich die Bodenhaftung verliere. Und erstaunlicherweise wird sie gleich ein wenig netter, wenn ich versuche, ihr etwas Positives abzugewinnen.

[Dogtales]

Darf ich euch gerade mal geringfügig um eure Inspiration beneiden? Und vielleicht ein wenig abhaben? Und wenn jemand meine Motivation findet, dann darf er die auch gern hier vorbeibringen.
Ich stecke einfach gerade fest, ich hätte da zwar eine Idee im Hinterkopf, da lauert auch noch eine andere irgendwo in der Ecke, aber ich kann momentan keinen klaren Gedanken fassen und weder ausarbeiten noch schreiben. Langsam nervt mich das ein bisschen und ich weiß nicht, wann sich der Zustand bessert.
Aber, ich freue mich total, wenn es bei euch gut läuft und drücke fest die Däumchen, dass es so bleibt 

[Issun]

Wenn ich weiß, was ich ungefähr schreiben will, suche ich mir Lieder, die dazu passen und schon erarbeitet sich die Szene von selbst.

Bei mir ist das ein wenig anders: Wenn ich gerade mit meiner Geschichte befasst bin, scheinen so gut wie alle Lieder zu passen (okay, ausgenommen Lieder wie "Schnappi, das kleine Krokodil"  ). Meist finde ich im Text etwas, was mich an meine Story erinnert, und von da ausgehend spinne ich Ideen weiter, sodass die Musik zu einer herrlichen Plothilfe wird.

Im Moment liebäugel ich allerdings mit einer alten Idee, die es auf die 70 Wordseiten geschafft hat (so ungefähr zumindest).

Wenn du die Idee liebst, solltest du ihr wohl eine zweite Chance geben, Aylis! Ein gutes Magiesystem ist übrigens viel wert, meines ist nämlich Käse und frustriert mich permanent.

Das Plotten muss man wahrscheinlich durch mühsames Ausprobieren und Umändern lernen. Bei mir sieht es so aus: Ich habe einen Auslöser und einen Wendepunkt, und alles, was dazwischen liegt, gefällt mir recht gut. Mein Problem dabei ist der klassische Durchhänger nach dem Wendepunkt. Ich habe keine Ahnung, wie ich danach die Spannung aufrechterhalten soll. Aber ich glaube, das liegt auch daran, dass es ab diesem Moment Kriegsgeschehen gibt, wovon ich noch keine Ahnung habe. Ich bilde mich zwar weiter (lerne gerade, wie man Umfassungsschlachten führt  ), aber auch nur im Schneckentempo.

@Issun Ein neuer Schreibtisch?!    Das ist ja großartig! Ich drück dir die Pfötchen, dass du daran gleich noch einmal so gut schreiben kannst.

Danke! Er ist bereits da, ich wurde früher als erwartet von den Lieferanten überfallen.  Noch ist es sehr ungewohnt, aber ich mag den Tisch und denke, hier wird sich's gut arbeiten lassen.

@Cathy: Inspiration ist ein schwieriges Thema. Ich werde immer dann inspiriert, wenn ich Mengen lese, besonders Historisches. Aber das ist wahrscheinlich von Mensch zu Mensch so verschieden, dass sich dazu kaum Ratschläge erteilen lassen.

[HauntingWitch]

Darf ich euch gerade mal geringfügig um eure Inspiration beneiden? Und vielleicht ein wenig abhaben? Und wenn jemand meine Motivation findet, dann darf er die auch gern hier vorbeibringen.

*Plotbunnies zu Cathy rüberschick.* Kannst ein paar haben, die wuseln da in meinem Hinterkopf herum, aber ich komme ihnen nicht hinterher!

Das Plotten muss man wahrscheinlich durch mühsames Ausprobieren und Umändern lernen.

Da sagst du etwas. Bei mir war das tatsächlich so und ich übe immer noch. Mittlerweile bringe ich ganze, logisch zusammenhängende Romane zustande, ob sie gut sind sollen mal meine Leser entscheiden. Aber das war alles ein Prozess. Die erste Version von meinem Lieblingsschätzchen kann man nicht lesen, das ist so wirr und chaotisch. Spannungsbogen, was ist das? Wie, Plot? Was, Charaktere wozu das denn?  Na gut, ganz so schlimm war's nicht, aber sagen wir, ich bin froh, dass niemand davon weiss. Als ich dann wusste, wie man einen fertigen Plot zusammenkriegt, waren die Charaktere unglaubwürdig, dann fehlten Beschreibungen... Und so weiter und so fort, man kann vermutlich bis ans Lebensende immer wieder neues lernen und erfahren.

Was ich allen empfehlen kann, die noch stark mit ihren Schreibfähigkeiten hadern, ist lesen. Viel lesen und bewusst lesen, analysieren, noch einmal darüber nachdenken. Warum gefallen euch bestimmte Stellen/Charaktere/Beschreibungen, warum nicht? Man findet sehr viel darüber heraus, wie andere es machen (und kann davon abgucken) und auch über sich selbst (und kann die eigenen Fähigkeiten dadurch besser einschätzen).

Mein Problem dabei ist der klassische Durchhänger nach dem Wendepunkt. Ich habe keine Ahnung, wie ich danach die Spannung aufrechterhalten soll. Aber ich glaube, das liegt auch daran, dass es ab diesem Moment Kriegsgeschehen gibt, wovon ich noch keine Ahnung habe. Ich bilde mich zwar weiter (lerne gerade, wie man Umfassungsschlachten führt  ), aber auch nur im Schneckentempo.

Ein Problem, das mir in vielen Büchern unterkommt. In der Regel liegt es daran, dass sich die Geschichte zu diesem Zeitpunkt wie schon erzählt anfühlt. Der Wendepunkt ist eine Art Ziel, ein Zwischenziel wenn man so will, das erreicht wurde. Bei Büchern, die da durchhängen, ist nicht klar, was das nächste Ziel ist. Das ist dann immer der Punkt, an dem ich abbreche... Aber da muss ja noch etwas Grösseres kommen, es muss noch etwas offen bleiben. Ich gehe davon aus, dass du das hast, aber schau mal, ob das auch genug neue Fragen aufwirft.

[Klecks]

@Issun: Mir geht es bei Liedern ähnlich; ich finde zu den jeweiligen Projekten, an denen ich gerade schreibe, auch immer sehr viele Lieder, die einfach total passen. 

@Plotten: Ich wusste lange nicht, wie ich plotten soll. Einige Systeme, die es da so gibt, fand ich toll und wollte sie unbedingt drauf haben, aber es hat nie geklappt. Da ich im Laufe der Zeit irgendwie verlernt habe, ganz und gar bauchzuschreiben, habe ich es mir einfach angewöhnt, für jedes Kapitel eine Zusammenfassung mit Infos, die mir in dem Moment wichtig sind, zu schreiben. Das hat mir schon mal weiter geholfen. 

Weil ich im Moment durch den Stress auch eher wenig Inspiration für neue Ideen habe - und die paar neuen Ideen, die ich habe, noch nicht ganz reif zum Schreiben wirken -, habe ich das Projekt, das ich an den Traumverlag schicken will, nochmal gewechselt und eine wirklich uralte Idee wiederaufgenommen. Das hat mir heute Morgen einen richtigen Schreibflash von über 2.000 Wörtern beschert. Dass dieses Projekt mal so gut läuft, hätte ich nie gedacht.    Interessanterweise, vor allem in Anbetracht meiner Vermutung, ich hätte das Bauchschreiben verlernt, habe ich für dieses Projekt noch keinen Plot ... hm. Und jetzt sollte ich dringend lernen.