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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Hanna

Zitat von: Miezekatzemaus am 15. Juli 2014, 17:42:16
@Hanna: Vielleicht solltest du dir - so denn du mit dem Laptop schreibst - eine anschließbare, hohe Tastatur kaufen? Meine hat nur etwas um die 15 Euro gekostet. Wenn du nicht mit dem Laptop schreibst, gilt wohl grundsätzlich: Neue Tastatur, denn ich glaube nicht, dass eine Reperatur sich lohnt. Wenn die eine Taste in ihrem Dienst versagt, dann tun das die anderen ein paar Wochen später auch.
Zu deinem anderen Problem: Das wird wieder! Lass dich inspirieren - wenn du Zeit zum Schreiben hättest, dann könntest du auch anderes machen. Geh raus, back was, mach irgendwas, bei dem du dir nützlich vorkommst, dann klappt das mit dem Schreiben auch bald wieder. Ich glaube daran!

Aber ... aber ... das ist eine wunderbare Cherry-Tastatur! Okay, sie ist schon sechs, sieben Jahre alt ... aber ...
Nee, ich glaube, ich muss die bloß mal sauber machen. Ich esse gerne am Schreibtisch. :innocent:
Ja, das Schreiben wird wiederkommen. Aber ich würde es so gerne anlocken. Wahrscheinlich muss ich mich einfach hinsetzen und anfangen. Fleiß ist manchmal wichtiger als Inspiration.
#notdeadyet

Sprotte

Du ißt (wie ich) gerne am Schreibtisch - und Du hast eine fusselige Mieze! Ich gehe mittlerweile alle halbe Jahr mit dem Zahnstocher zwischen meinen Tasten entlang und hole Filz hervor. Das Kopfüberausklopfen ist einmal die Woche dran. Aber die Ersatz- (Cherry-)Tastatur liegt bereit. Ultraflach wie alle meine Tastaturen, damit ich auch morgen noch kraftvoll zubei... tippen kann!

Lothen

Meine Schwester hatte auch das Problem, dass bei ihrem Laptop einige Tasten (u.a. die "Enter"-Taste) plötzlich nicht mehr gingen, das wurde besser, nachdem sie sich ein Cooling-Pad gekauft hatte. Lag wohl daran, dass sich das Gerät zu stark erhitzt hat. Vielleicht könnte es auch daran liegen...?

Vielleicht hilft es dir ja auch einfach, ein bisschen zu Plotten, Charaktere aufzuschreiben, hübsche Mindmaps zu basteln ... vielleicht kommt ja dann die Inspiration und springt dich an  ;D

Coppelia

#16923
Ich finde nicht, dass wir darüber diskutieren müssen, was "echte" Literatur ist. Es hält ja ohnehin jeder das, was er selbst mag (und vielleicht auch macht), für das Beste. Und das ist auch gut so. :D So ein Thread gäbe meiner Meinung nach nur böses Blut, und das völlig unnötig.

Hanna, ich habe genau dasselbe Problem wie du! Abgesehen von der Leertaste.

Ich sollte eigentlich anfangen, "Blutgeister" zu überarbeiten, aber ich bin noch immer so erledigt, dass ich in meiner Freizeit mehr Bock auf Spaß als auf Arbeit hab. Da ich die Vhaskalia schon vorgestellt habe, fange ich vielleicht mal an, die einzelnen Handlungsstränge zu plotten, indem ich sie mit Szenen fülle - selbst wenn ich nur den ersten Band anfange. ;)

Zu den Texten, die Gefühle wecken: Gefühle zu wecken, wünscht sich jeder Autor, und es ist auch toll, sich diesen Gefühlen hinzugeben, aber natürlich manipulieren viele Autoren die Gefühle ihrer Leser absichtlich und wirkungsvoll. Das ist auch zum Teil, denke ich jedenfalls, gar kein Zeichen dafür, dass man "echte" Literatur schreibt, sondern nur dafür, dass man sein Handwerk versteht. :darth: Ich habe sogar meinen uralten Thread dazu wiedergefunden.

Tinnue

ZitatDu ißt (wie ich) gerne am Schreibtisch - und Du hast eine fusselige Mieze! Ich gehe mittlerweile alle halbe Jahr mit dem Zahnstocher zwischen meinen Tasten entlang und hole Filz hervor. Das Kopfüberausklopfen ist einmal die Woche dran. Aber die Ersatz- (Cherry-)Tastatur liegt bereit. Ultraflach wie alle meine Tastaturen, damit ich auch morgen noch kraftvoll zubei... tippen kann!

Ich müsste auch mal über eine neue nachdenken. Meine Arbeitsbedingungen sind nämlich genau diese. :D Und diese alte Tastatur ganz auseinanderzubasteln und wieder zusammen mit allen Tasten, das ist ... wuaaah. So eine "Gummitastatur" wäre toll.
Zitat
Zu den Texten, die Gefühle wecken: Gefühle zu wecken, wünscht sich jeder Autor, und es ist auch toll, sich diesen Gefühlen hinzugeben, aber natürlich manipulieren viele Autoren die Gefühle ihrer Leser absichtlich und wirkungsvoll. Das ist auch zum Teil, denke ich jedenfalls, gar kein Zeichen dafür, dass man "echte" Literatur schreibt, sondern nur dafür, dass man sein Handwerk versteht. :darth:

Ich hoffe, das ging jetzt nicht so auf meinen Post bzw. dass er falsch verstanden wurde. Ich glaube auch nicht, dass es ein Zeichen dafür ist, dass man "echte" Litertaur schreibt, nur weil man Gefühle wecken kann. Das gehört für mich zu Litertaur oder Kunst überhaupt dazu.  :versteck: Und ein eigener Thread zu dem Thema, glaube ich, muss auch nicht sein. Jedenfalls nicht für mich.


Norrive

Da passt auch der Tote-Hunde-Thread dazu, denn damit kann man die Gefühle des Lesers auch wunderbar manipulieren.


Mir geistert gerade eine Plotidee durch den Kopf. Aber ich will eigentlich erst meinen Krimi mal schreiben und ein paar Sachen überarbeiten und mein Fantasy-SciFi-Crossover zu Papier bringen.

Wobei mir gerade auffällt, dass die Plotidee auch ins Universum des Crossovers passen würde, vielleicht als zweiter Handlungsstrang. Mal sehen!

Gibt es zu viele Projekte auf einmal, oder schreibt ihr mal hier, mal da? :vibes:


Meine gute alte Gamingtastatur ist nur ein bisschen eingestaubt, ansonsten aber dreck- und krümmelfrei :)

Coppelia

#16926
@ Tinnue
Ich wollte eigentlich niemandem widersprechen, sehe es an sich sogar ähnlich, ich mach mir nur so meine Gedanken. Im Moment beschäftige ich mich wieder viel mit Rhetorik, vielleicht frage ich mich daher, wie viel Wille zur Manipulation hinter den Texten steckt, die wir lieben.
Kriech deswegen nicht in die Kiste, bitte. :knuddel:

@ Norrive
Ja, Hunde sind super! Ein böser Char schlägt seinen Hund, und was gibt es Sympathischeres als einen Char, der einen niedlichen jungen Hund streichelt? ;D (Zu meinem Schrecken fällt mir gerade auf, dass mein sympathischer Prota das wirklich mal macht). Welch Manipulation!

Tinnue

@Coppi: Entschuldige, ich bin mir im Moment arg unsicher, ob ich manchmal falsch ankomme. Das legt sich hoffentlich, wenn ich diese "zweite Trauzeugin" aka Oberfeldwebel nicht mehr ertragen muss. Die Frage an sich finde ich auch sehr interessant, hat mich schon im Germanistik-Studium viel beschäftigt. Gerade bei Autoren, die nicht mehr leben, ist das natürlich ohne hinreichende Quellen sehr schwer zu sagen, wie viel wirklich gewollt war, wie viel Manipulation wirklich bewusst oder unbewusst in den Texten steckt. Ich hatte einen supercoolen Dozenten, bei dem ich ein Goethe-Hauptseminar zu den Wahlverwandtschaften hatte. Das war super auf der einen Seite und der Mann furchtbar gut auf seinem Gebiet, ich habe es geliebt. Auf der anderen Seite habe ich ganz oft das gefühl gehabt, ich bewege mich auf Glatteis. Da war scheinbar hinter jedem Buchstaben, jeder Ziffer irgendeine Intention - und dann frage ich mich natürlich: Hat Goethe sich das tatsächlich alles so gedacht? War alles so gewollt? Aber das ist ja generell so ein Ding in der Germanistik/Literaturwissenschaft.  :rofl:

Christopher

Darum werden viele Arten von Künstlern ja erst nach ihrem Tod berühmt. Weil dann keiner mehr sagen kann: "Was seid ihr denn für Pfeifen? Als wenn ich mir son Scheiss dabei gedacht hätte!" Dann kann man nämlich (fast) alles behaupten, ohne jemals Gefahr zu laufen, sich lächerlich zu machen  :P
Be brave, dont tryhard.

Lothen

Zitat von: Tinnue am 15. Juli 2014, 20:14:06Da war scheinbar hinter jedem Buchstaben, jeder Ziffer irgendeine Intention - und dann frage ich mich natürlich: Hat Goethe sich das tatsächlich alles so gedacht? War alles so gewollt?

Das geht ja sogar mir manchmal schon so, dass Betas aus meinen Texten Sachen rauslesen, die ich bewusst da nie hineingeschrieben habe :D Aber vielleicht hat sich da einfach mein Unterbewusstsein verselbständigt  ::)

Norrive

Damit habe ich im Deutschunterricht immer gegen Windmühlen gekämpft.

Wir mussten da immer ruminterpretieren und kamen zu den abstrusesten Metaphern... Eine Freundin hat sogar mal einen Autor angeschrieben, um nachzufragen, was er denn wirklich gemeint hat, weil ihr das genauso auf den Keks ging.

Andererseits, spannend ist das schon, wenn man denn die richtige Literatur ließt und auch den historisch-politischen Hintergrund kennt :)

Miezekatzemaus

#16931
Oh ja. Wir haben im Deutschunterricht gerade mit der Interpretation von Gedichten angefangen. Ich glaube meinen Lehrer ja wirklich gern, dass Goethe ein herausragender Mensch war, der viel toll ausdrücken konnte - aber hat er das alles so gemeint? Nun, die Frage wird wohl leider offen bleiben, denn der einzige, der in der Lage wäre, das zu erklären, wäre er selbst.

Wenn ich dichte, dann dichte ich. Ich mag es, wenn sich Gedichte reimen, deshalb reimen sich meine Gedichte. Aber dass ich je ein Gedicht verfasst habe, um damit etwas ganz Bestimmtes zu sagen ... Ich kann mich nicht erinnern. Nur ein einziges Mal, aber auf Englisch. Davon abgesehen sollte ich damit etwas Bestimmtes ausdrücken (Aufgabenstellung in der Schule), also habe ich das brav gemacht. Das sollte ich mir vielleicht einmal selbst als Aufgabe stellen ... Gäbe sicher einen interessanten Tag. Vielleicht habe ich am Wochenende Zeit dafür, wenn ich dann nicht weiter an meinem Roman arbeite. Oder ich mache beides, dichten kann ich ja auch handschriftlich überall. Ein wirklich interessantes Thema.

Viele Grüße
Mieze

Lothen

Ich glaube wirklich, dass man sehr viel unbewusst macht.

Wenn man zum Beispiel etwas besonders deutlich machen will, nutzt man (unter anderem) vielleicht eine Anapher, d.h. man verwendet zweimal den gleichen Satzanfang:
Zitat"Ich fordere Moral. Ich fordere Verständnis."

Dabei denkt sich der Autor natürlich nicht: "Oh, da benutze ich jetzt eine Anapher, das wirkt nämlich eindringlich." Man macht es einfach, weil es sich gut anhört und weil es passt.

Norrive

Naja, gut, aber so kann man das auch umdrehen:

Ich sehe als Leser die Anapher und denke mir, dass der Autor das so geschrieben hat, damit es eindrücklicher wird.

Lothen

@ Norrive: Genau, das widerspricht sich ja auch gar nicht.

Der Autor wollte das ja auch - aber nicht bewusst nach dem Motto "oh, eine Anapher wäre hier schön", sondern eher unbewusst, als Teil seines Schreibstils.