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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Leann

@ Coppelia:
Zitataber man weiß ja nie, wie es beim nächsten Mal wird, vielleicht wird es da dann ganz schrecklich.
Du unverbesserliche Optimistin!  ;)

Ja, stimmt schon, oft geht es nicht ohne "sich" und "nicht", aber wenn es in jedem Satz vorkommt ... Immerhin scheine ich die "Soja-Phase" hinter mir gelassen zu haben (viele "so" und "ja").

Fynja

Oh, diese Betriebsblindheit kenne ich zu gut. Ich habe Dämonenbiss I gefühlt tausendmal korrigiert, und als ich es vor kurzem als Create Space Proof Copy gelesen hab, sind mir noch so viele Fehler und schlechte Formulierungen aufgefallen, dass ich allen Ernstes gedacht habe, eine falsche Version als Dokument eingestellt zu haben. Nix da, es war die "richtige"...  :gähn: Da fragt man sich echt, wie das sein kann.

Ich glaube, ich bin schreibtechnisch gesehen ein Schisser geworden. Seit über einem halben Jahr ist meine lange Schreibpause vorbei und die ganze Zeit habe ich mir eher Übungen vorgenommen als wirkliche Romane. Es hat damit angefangen, dass ich mich im NaNo nicht getraut habe, mit dem Projekt zu starten, das ich bereits geplottet hatte und bei dem die Figuren schon schön ausgearbeitet waren, weil ich es ja nicht in den Sand setzen wollte. Gut, das war der NaNo. Danach habe ich statt mich dem Projekt zu widmen, das ich eigentlich weiterschreiben wollte, an sämtliche Überarbeitungen gemacht und wenn etwas Neues produziert wurde, war es meistens eine neue Szene zu einem bereits geschriebenen Buch. Und heute wollte ich mich endlich dazu überwinden, an Traumakrobat weiterzuschreiben, da wird mir wieder mal flau im Magen und gerade krame ich ein altes Projekt wieder hoch, das bereits damals als "mal was ganz Anderes" gedacht war und bin gerade dabei, den Plot davon weiter auszuarbeiten und werde wohl jetzt daran weiterschreiben, weil... ja, ihr habt's erraten. Eben weil es (wieder mal) "was ganz Anderes" wird, kann ich es als Experiment ansehen und trau mich zu schreiben. Aber an meine Herzensprojekte trau ich mich gar nicht mehr ran.

Nandriel

Zitat von: Leann am 09. März 2014, 20:00:34
[...] Dank Papyrus Stilprüfung ist mir heute mal wieder eins klar geworden: Mein Stil ist so grottenschlecht, dass er die Bezeichnung Stil nicht verdient. [...]

Komisch... und von wem stammt dann "Die Rache des Sidhe"? Offensichtlich nicht von dir, denn dein Stil ist ja grottig... :P

Nein im Ernst, besonders das erste Drittel des Romans fand ich stilistisch sogar sehr ansprechend, was ich, um ehrlich zu sein, so nicht erwartet hatte. So gesehen hast du also entweder nen verdammt guten Lektor, oder du bist über die Maßen selbstkritisch. Zumindest meinem Empfinden nach  ;)

Guddy

Man selber ist doch eh am kritischsten :)
Wenn ich dazu noch generell unzufrieden mit allem bin, was ich mache und bin... dann ist jede Silbe, die ich schreibe, schon der größte Mist. Wie jetzt auch, alles doof ;)

Leann

@ Nandriel: Das ist ja ganz lieb von dir und baut mich jetzt etwas auf, denn dann scheint die Überarbeitung was zu bringen. Du ahnst gar nicht, wie viele (gefühlt Millionen) "noch", "doch", "so" und "ja" etc. ich aus der Urversion von "Rache des Sidhe" rausstreichen musste. Hm, ok, und ich bin vermutlich ab und zu ein wenig zu selbstkritisch.  :-[

Betriebsblindheit! Genau die Sachen, die mir bei fremden Texten sofort ins Auge fallen, sehe ich bei meinen eigenen überhaupt nicht. Da packe ich mir jedes Mal an den Kopf, wenn Betas sowas anmerken. Ja, wie kann sowas sein?

@ Fynja: Diese Angst kenne ich nur zu gut. Aber: Was ist schlimmer? Das Risiko eingehen, etwas Schlechtes zu schreiben, oder gar nichts zu schreiben? Das gilt auch und ganz besonders für Herzensprojekte. Erstmal muss was da sein, das kann doch später immer noch überarbeitet werden. Nichts ist in Stein gemeißelt. Herzenprojekte haben es nicht verdient, aus Furcht links liegen gelassen zu werden. Nur Mut! Überwinde notfalls mit Gewalt die Starthemmung, dann wird es laufen.


Nandriel

Zitat von: Guddy am 09. März 2014, 21:13:48
Man selber ist doch eh am kritischsten :)
Wenn ich dazu noch generell unzufrieden mit allem bin, was ich mache und bin... dann ist jede Silbe, die ich schreibe, schon der größte Mist. Wie jetzt auch, alles doof ;)

Gerade dann kann man aber die herrlichsten Mecker- und Jammer- und Weltuntergangsstimmungs-Dialoge schreiben, findest du nicht? Geht doch kaum authentischer als zu Zeiten, wo man sich so fürchterlich selbst bemitleidet... Geht mir tatsächlich im Moment ganz genauso, die Dialoge sind aber glaub ich ganz gelungen  :hmmm:

Guddy

Stimmt ;D
Hab sogar extra nach Szenen gesucht, die dem entsprechen würden.. aber sowas käme leider erst in der Fortsetzung (wenn es eine geben wird*g*)
Und bei Texten für andere Dinge, also zB Blog oder so, ist das eh unangebracht.

Bin in einer blöden, kreativen Krise. Und mein Grafiktablett ist leider kaputt, sonst könnte ich zumindest damit dramatisch-traurige Szenen malen *g*

Fynja

Danke für die Motivationsworte, Leann.  :) Ich weiß, dass das stimmt, aber irgendwie komm ich aus diesem "Erst muss ich wieder ordentlich schreiben lernen"-Gedanken nicht heraus und schiebe es immer wieder vor mich her... Eigentlich ist das ja auch Quatsch, lernen tu ich ja eben, indem ich auch diese Projekte schreibe, und der Moment, in dem ich "perfekt" schreiben kann, wird ohnehin niemals kommen, weil jeder Autor sich immer noch verbesseren kann.
Ich habe es mir jetzt so gedacht, dass ich in diesem Moment weiter an meinem "Experiment" schreibe (überhaupt etwas zu Papier kriegen wär momentan nämlich schon ein Fortschritt) und da ich mich zur Teilnahme im Camp NaNo entschlossen habe, mich dann wieder an Traumakrobat wage und es einfach endlich durchziehe.

Leann

@ Fynja: Das ist doch mal ein Wort. Aber ich merk mir das!  ;) Und da ich auch im Camp bin, werde ich ganz oft an deinem Zelt vorbeischleichen und dich anspornen.

@ Guddy: Geht das nicht auch ohne Grafiktablett, mit Papier und Stift?

Fynja

Zitat von: Leann am 09. März 2014, 21:42:39
@ Fynja: Das ist doch mal ein Wort. Aber ich merk mir das!  ;) Und da ich auch im Camp bin, werde ich ganz oft an deinem Zelt vorbeischleichen und dich anspornen.


Ich glaube, das wird genau das sein, was ich brauche!  ;D

Guddy

#15310
Zitat von: Leann am 09. März 2014, 21:42:39@ Guddy: Geht das nicht auch ohne Grafiktablett, mit Papier und Stift?
Theoretisch natürlich schon, doch ich persönlich finde die Technik bei digitalem Zeichnen einfach besser(habe einfach "meine" Technik entwickelt bzw gefunden) und habe darüberhinaus auch keine Materialien hier. Klar, Blatt und Kugelschreiber, aber wenn, dann will ich richtig zeichnen(sprich: mit mehr Möglichkeiten etc.pp.). Wenn traditionell, dann am liebsten mit Öl oder Acryl.

HauntingWitch

Oh, oh. Ich rase gerade mit Lichtgeschwindigkeit auf ein Plotloch zu. Jetzt wollte ich immer mit dem Projekt weitermachen, aber jetzt habe ich noch einen Dialog und dann absolut keine Ahnung mehr, was kommt. Zwar weiss ich wo ich am Ende hin will, aber dazwischen muss noch ein bisschen etwas passieren.  :o

absinthefreund

Hilft es nicht, das Loch zu überspringen, und erst mal dort weiterzumachen, wo du schon Ideen hast? Oder ist das es so groß? Manchmal ist es ja so, dass sich die Ideen ergeben, wenn man solche Stellen umschifft und an der nächsten Station weiterschreibt. Dann erkennt man besser, was in das Loch hineinpasst. So mache ich das zumindest manchmal.

Klecks

Wenn ich Plotlöcher habe, überspringe ich die betreffenden Stellen äußerst ungern. Deshalb kommt das bei mir nur sehr selten vor. Ich lasse das Projekt entweder so lange ruhen, bis mir die zündende Idee kommt - und das passiert meistens, wenn ich gerade an einer anderen Geschichte schreibe - oder schreibe unzählige Szenen, die nachher nicht im Manuskript sind, bis ich die richtige gefunden habe, die mein Plotloch stopft. Wenn ich weiterschreibe, ohne das Loch gestopft zu haben, kann ich beim Schreiben nicht mehr "abschalten" - mir ist die Existenz dieses Plotlochs so bewusst, dass ich mich ständig damit befasse, wie ich es stopfen könnte. Der Rest der Geschichte wird dann nicht so gut wie der Teil vor dem Plotloch, und mich stört der Gedanke, dass die Idee, die mir fürs Stopfen kommt, alles andere, was ich danach geschrieben habe, verändern und vielleicht sogar unmöglich machen würde.

Allein das hält mich meistens vom Überspringen ab. Das einzige, was ich mir erlaube, ist das Überspringen des ersten und zweitens Kapitels, weil mir Anfänge am schwersten fallen und ich erst ein Gefühl für die handelnde(n) Hauptperson(en) bekommen möchte, bevor ich ihre Einleitung schreibe. Aber eine leere Stelle oder ein Plotloch mitten im Manuskript würde mich vermutlich demotivieren.  :d'oh:

HauntingWitch, versuch einfach mehrere verschiedene Szenen. Irgendwann wirst du wissen, welche passen könnte, welche eher nicht und welche die Szene ist, die sich am besten zum Stopfen eignet.

HauntingWitch

@absinthefreund: Das geht leider nicht, weil erstens schreibe ich dann möglicherweise das Ende zu früh und normalerweise vergeht mir die Lust auf ein Projekt, wenn das Ende geschrieben ist. Das zweite hat Klecks schon erklärt, danach gibt es eine Bastelei und das möchte ich eigentlich vermeiden.

@Klecks: Hm, das ist eine gute Idee, danke.

Vielleicht hilft auch meine Outline-Taktik noch, mal schauen.