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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Issun

Ich finde auch, dass es viele Gemeinsamkeiten gibt, trotzdem entsprechen bei mir alle Frauen dem Klischee "hartgesottene Kriegerin" oder sind einfach nur passiv und farblos. Ich hatte eine einzige Frau, die als Perspektiventrägerin in Frage gekommen wäre, die jetzt aber keine Rolle mehr spielt - und sie fällt in obige Kategorie.  ::)

Gerade habe ich nachgedacht, was das unüblichste Ding / Material war, auf dem ich je Ideen aufgeschrieben habe. Mir ist noch nichts Spektakuläres eingefallen, aber alles, was sich zum Schreiben anbietet (Kassenbons, Kuverts, Servietten...) muss dafür herhalten.

Coppelia

#15271
Ich hatte noch nie eine Frau als Protagonist. ::) Dafür entsprechen meine Männer aber meist auch nicht dem männlichen Klischee.
Ich neige leider auch dazu, kein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis in meinen Geschichten zu haben. Keine Ahnung, wie es kommt. Vielleicht finde ich Männer interessanter oder kann mich besser mit ihnen identifizieren ... an dem antiken Vorbild kann es nicht liegen, ich habe das in allen Romanen.
Immerhin ist ein Roman in Planung, wo einer von 2 Protas eine Frau ist. Ob ich den jemals schreibe?
In meinem Magierschulen-Roman weiß ich, dass die Hauptfigur ein Mädchen sein müsste. Aber damit tue ich mich schwer. Vielleicht auch deshalb, weil ich selbst mal ein Mädchen in der Schule war und es einfach furchtbar fand. Ja, vielleicht brauche ich beim Schreiben Distanz. :hmmm:

Jetzt muss ich die letzten beiden Kapitel überarbeiten. Zum Glück ist dazu noch Zeit, aber wo ist bloß die Motivation geblieben? Ich kann den Text allmählich nicht mehr sehen!

Edit: Trotzdem habe ich es jetzt geschafft, die erste Version grob zu überarbeiten. :vibes: Zwei größere Plotprobleme sehe ich noch, aber irgendwie wird man die auch noch lösen können.

Phhh puh. *umfall* Jetzt hab ich mir eigentlich zur Belohnung Sockenwolle oder so verdient.

HauntingWitch

Zitat von: Issun am 06. März 2014, 22:30:51
Was kann denn Dramatica alles? Ich entdecke gerade die Welt der spannenden Plot-Programme für mich.
In den letzten Tagen hatte ich ein wenig Zeit (wenn auch keine Nerven), mir meine Geschichte durch den Kopf gehen zu lassen. Mir ist aufgefallen, dass es darin eigentlich hauptsächlich hochrangige Personen gibt, nur wenige "Normalos", obwohl ich die beim Lesen ganz gern hab, dass außerdem nur sehr wenige Frauen und Kinder eine Rolle spielen. Na toll, die emanzipierte Leserschaft wird über mich herfallen.  ;D

Also, ich sehe da kein Problem. Wenn die Geschichte keine oder nur wenige Frauen verlangt, dann ist das so. Schlimmer finde ich es, wenn auf Teufel komm raus Quoten-Frauen eingebaut werden, einfach damit noch eine vorkommt, damit sich die emanzipierte Leserschaft (;)) auch ja bloss nicht beleidigt fühlt.

Ich habe auch überwiegend männliche Protas bzw. Hauptfiguren, aber auch weibliche. Nur die bekommen die Männer bei mir oft schneller die "wichtigere" Rolle, keine Ahnung, warum. Meistens melden die sich auch als erstes, noch vor dem eigentlichen Plot.  ;D

Rhiannon

Ich finde es lustig, wie unterschiedlich wir da sind. Ich habe ausschließlich weibliche Protas. Hartgesottene Kriegerinnen gibt es auch, aber nicht ausschließlich, würde ich behaupten. Meine Bardinnen würden sich wohl beschweren, wenn ich sie als Kriegerinnen bezeichnen würde... Aber ich kann die männliche Perspektive überhaupt nicht und irgendwie melden sich bei mir auch nur Frauen mit ihren Geschichten. Nicht, dass ich das wirklcih absichtlich mache, aber wenn keine Männer auftauchen, kann ich ja auch nicht über sie schreiben. Bei den Nebenfiguren versuche ich aber, das Gleichgewicht zu halten. Außer bei meiner Dystopie, da gibt es irgendwie beinahe nur Frauen...

Kati

ZitatAlso, ich sehe da kein Problem. Wenn die Geschichte keine oder nur wenige Frauen verlangt, dann ist das so. Schlimmer finde ich es, wenn auf Teufel komm raus Quoten-Frauen eingebaut werden, einfach damit noch eine vorkommt, damit sich die emanzipierte Leserschaft (;)) auch ja bloss nicht beleidigt fühlt.

Es geht doch nicht darum, auf Teufel komm raus genauso viele Frauen im Roman zu haben, wie Männer, sondern darum, die Frauen, die man hat, als genauso bunte und interessante Figuren zu schreiben, wie die Herren der Schöpfung.  ;) Keiner wird euch hassen, wenn ihr vier männliche Figuren habt und zwei weibliche und dafür alle wichtig und interessante Persönlichkeiten sind. Schlimm wird es nur, wenn alle Männer tolle Helden sein dürfen und die Frauen am Rand sitzen und höchstens mal als Love Interest herhalten dürfen. Aber andersrum ist auch schlechtes Handwerk, an sich sollte keine Figur am Ende auf der Strecke bleiben, dann kann man sie gleich streichen. Was ich persönlich jedoch einfach langweilig finde, sind Romane, in denen gar keine Frauen vorkommen. Das ist für mich einfach wirklich einfach einseitig und fad.

Ich selbst schreibe auch oft männliche Protagonisten, aber genauso gern schreibe ich bunte Frauenfiguren, auch, wenn sie nicht immer die große Hauptrolle spielen. Wichtig ist halt, dass man sich nicht auf Klischees und Stereotypen ausruht, das ist einfach schlechtes Handwerk und faul, aber das macht hier ganz bestimmt eh niemand.

Valkyrie Tina

Zitat von: Coppelia am 05. März 2014, 11:10:39
Das ist wirklich ganz anders, als ich es kenne, und klingt auch nicht so optimal. Wie kommt es denn, dass eure Ideen euch nur am Anfang ansprechen und später nicht mehr? :hmmm:

Auch das ist bei mir anders: Wenn ich eine Idee habe, halte ich meist gar nichts von ihr und weiß nicht, was daraus werden soll. Wenn ich sie nach Wochen, Monaten oder Jahren im Kopf durchgeackert und ergänzt habe, bin ich irgendwann vielleicht mal bereit, den entsprechenden Roman zu schreiben. Ich habe erst ein einziges Gegenbeispiel erlebt.

Das ist wiederum so komplett anders, als ich es kenne. ich könnte mir nicht vorstellen, eine Idee zu verfolgen, die ich nicht mag, oder die mich zumindest ohne Ende fasziniert. Meine Ideen sind quasi lebendig, und können nur in einem ganz besonderen Moment entstehen. Die letzte Idee war eine Kombination von einem Zitat aus einem Blog, ein Buch dass ich zu der Zeit gelesen hab, eine Diskussion hier im Forum und der Blick in meinen Kleiderschrank. Dann erwähnte hier jemand was von Bridget Jones, und in der nächsten Nacht  :pfanne: kamen alle diese unpassenden Elemente zusammen.
Wenn ich die Idee weiter verfolge, lösen sich die meisten Unsicherheiten und ich kann problemlos eine Geschichte schreiben. Warte ich zwei Monate, haben sich die Bedingungen verändert. Die Diskussion ist nicht mehr frisch in meinem Kopf, das Zitat springt mich nicht mehr an, wie es beim ersten Lesen war. Und die ganze Idee wirkt lächerlich, zusammengesponnen in einer schlaflosen Nacht.

Das gilt aber wohlgemerkt nur für komplette Storyideen, und kommt nur alle paar Monate mal vor. Dagegen habe ich natürlich eine Kiste voller Schnipsel zu einzelnen Personen, Premises und Schauplätzen.

HauntingWitch

Zitat von: Kati am 07. März 2014, 14:35:12
Aber andersrum ist auch schlechtes Handwerk, an sich sollte keine Figur am Ende auf der Strecke bleiben, dann kann man sie gleich streichen.

Das sehe ich anders. Ich habe auch Figuren, die nur am Rande vorkommen und keine grossartige Heldenrolle entwickeln und nicht allzu detailliert ausgearbeitet sind. Dennoch sind sie Teil des Lebens meiner Helden und kommen somit vor. Es gibt nun einmal Leute wie beste Freunde, Mitbewohner oder die Frau/der Mann für eine Nacht. Das sind alles Randfigeren, die niemanden retten, keine ominösen Gegenstände finden oder entlarven und eigentlich nicht viel mehr tun, als einfach nur zu existieren. Aber so ist es doch im Leben auch, es gibt so viele Leute, die einfach in unserem Umfeld sind, ohne dass die für die Kapitel unseres Lebens eine direkte Relevanz haben. Ich habe Figuren, die mal eben nebenbei existieren, weil das einfach so ist.

Issun

Zitat von: HauntingWitch am 07. März 2014, 08:13:38
Also, ich sehe da kein Problem. Wenn die Geschichte keine oder nur wenige Frauen verlangt, dann ist das so.

Ich bin froh, dass du das so siehst. Im Grunde ist es auch meine Meinung. Beim Lesen habe ich keinerlei Probleme damit, wenn überwiegend Männer vorkommen. Beim Schreiben ist es so, wie Rhiannon sagt, die Figuren tauchen einfach auf, und ich denke, das ist auch gut so. Man sollte das schreiben, was einem Freude macht und sich nicht krampfhaft etwas aus der Nase ziehen. Als Randfiguren kommen beide Geschlechter bei mir vor, aber darin sehe ich gar kein Problem.

Kati

Witch: Das Leben ist aber auch nicht immer logisch und unsere Geschichten sollten es trotzdem sein.  :) Ich habe nie gesagt, dass die Figur eine große Heldenrolle spielen soll. Der beste Freund, an dem man merkt, wie die Hauptfigur Beziehungen zu anderen Menschen führt, ist doch völlig okay. Der beste Freund, der einmal kurz auftaucht und dann hin und wieder erwähnt wird, auch. Der beste Freund, der ständig da ist, anruft und mitspielt, obwohl er überhaupt nichts beiträgt, aber nicht. Übrigens gibt es im wahren Leben auch Männer und Frauen, in so gut wie jeder Situation und du hast doch selbst gesagt, dass auch Geschichten okay sind, in denen keine Frauen (oder Männer) vorkommen. Das ist doch dann auch nicht wie im wahren Leben. Ich weiß nicht, ich kann nur für mich sprechen, aber ich finde immer unnötig ausgewalzte Alltagsbeschreibungen sehr unglücklich, wenn sie nichts zur eigentlichen Handlung beitragen. Ob das jetzt ein Kapitel auf Arbeit ist oder ein Kapitel Gespräch mit dem besten Freund, das ist für mich (!) ein unnötiges Strecken des Plots. Aber eh: Das macht jeder anders und sieht jeder anders.

Issun

Juhu, ich habe mir endlich einen Ruck gegeben und begonnen, über achtzig Seiten wirrer Notizen zu meiner Geschichte durchzuackern und alles, was nicht mehr in die Story passt, radikal zu streichen. Zwanzig Seiten sind bereits auf neun zusammengeschrumpft. Was für ein Gemetzel!  :snicker:

Golden

@Issun: Aber nicht alles löschen, vielleicht kannst Du ja irgendwann nochmal etwas davon gebrauchen. :O

Issun

Keine Sorge, ich habe eine zweite Datei mit der Originalversion.  :) Seit mein Laptop mal das Zeitliche gesegnet und dabei einige Dateien vernichtet hat, bin ich peinlich darauf bedacht, nur ja nichts zu verlieren.

Golden

Ich nehm mir schon seit Wochen vor, endlich wieder Sicherheitskopien anzulegen. -.- Ich glaube, ich stecke mal fix einen USB-Stick ein.

Assantora

Ich knabber langsam aber sich mein Rot im Counter auf, Noch ein paar Tage mit guten Tagesergebnissen und ich bin wieder im grünen Bereich :)
Leider komme ich in der Geschichte, die ich gerade schreibe nicht so richtig in Fahrt. Irgendwie bekomme ich es einfach nicht hin, die Stimmung richtig rüber zu bringen. Hat da jemand eine Idee, was ich da machen kann?
Ich meine, meine beiden Hauptprotas haben jetzt Kontakt mit den gesuchten Drachen, aber ich bekomme es einfach nicht hin, den Drachen wirklich riesig und gewaltig darzustellen. Mir erscheint der Drache gerade aus Pappmaschee zu bestehen und das ist nun wirklich nicht, was ich will  :(

Issun

#15284
@Assantora: Hast du denn eine genaue Vorstellung davon, wie der Drache aussehen soll? Vielleicht hilft es auch, nicht nur das Aussehen des Drachen zu beschreiben, sondern auch andere Sinne mit einzubeziehen: Stinkt der Drache? Strahlt er Hitze ab? Bringt er die Erde zum Beben? Gibt er unerträgliche Geräusche von sich? Auch die Gefühle der Protas würde ich beschreiben. Sind nur ein paar Ideen, vielleicht hast du all das ohnehin schon berücksichtigt.  :)

@Golden: Kopien können wirklich wertvoll sein. Ich ärgere mich heute noch, dass ich die Dateien verloren hab.