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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Sternsaphir

#15210
Ich stolper grad nur so durch meinen Plot. Eigentlich soll meine Prota als ortskundige Gefangene die Menschen nach Osten führen.
Aber jetzt kloppt sie sich grad auf dem Hauptplatz mit einem Kerl, der sie anfassen wollte. Da lässt man sie mal am Fuß angekettet allein und schon hab ich einen Selbstläufer.  :pfanne:
Naja, mal schauen, was draus wird. Das sind meine typischen Surprise-Plots: Da weiß nicht mal die Autorin, wie es weitergeht.  ;D


Ohh, und ganz vergessen: Meine erste Korrektur von meinem Amazonen-Roman ist durch!  :wolke:
Jetzt kommt die zweite Korrektur. Mir fallen auch noch immer ein paar Dinge dazu ein, die ich überarbeiten muss. Also am WE geht's weiter.  :buch:

Coppelia

#15211
Freu! Eine Woche, nachdem mir Sprotte und Aryana Tipps gegeben haben, konnte ich jetzt endlich die Szene schreiben, in der mein Prota mit seinem Pferd den Fluss überquert. Das trommelfellschädigende Wiehern habe ich gehorsamst eingebaut. :vibes: Und ich habe nicht einmal mehr geschrieben, als ich bereits gelöscht hatte, zum Glück.
Ab jetzt nur noch überarbeiten!

Sprotte

Yeah! Wozu Stammtische doch alles gut sind.  :vibes:

Issun

@Coppelia:  :jau:

Ich suhle mich gerade ein wenig in Selbstmitleid. Irgendwie ist es nicht toll, krank herumzuliegen, wenn man haufenweise Arbeit hat. Ich kann mich weder aufs Arbeiten noch aufs Schreiben konzentrieren.  :hatschi:  Noch dazu habe ich gerade wieder eine dieser Phasen, in denen ich meinen Plot hasse, weil er mir total konstruiert vorkommt. Ich würde am liebsten die ganze Geschichte auf den Müll hauen, oder zumindest die Hälfte der Figuren rausstreichen. Das ist das Problem, wenn man eine Geschichte über mehrere Jahre wachsen lässt. Man hat lauter alten Kram, der sich nicht mit den neuen Ideen vereinbaren lässt, und trotzdem bringt man es nicht über sich, ihn einfach rauszustreichen. So, genug des Selbstmitleids.

Die gute Nachricht ist, dass mein "kleiner Antagonist" wirklich zu funktionieren scheint. Er fühlt sich wohl in seiner Rolle als Gar-nicht-so-Böser, und ich fühle mich auch sehr viel wohler dabei. Mir fallen jetzt spontan Szenen mit ihm ein, in denen er auch ganz natürlich mit dem Prota interagiert. Ich hoffe mal, das ist ein gutes Zeichen.   :)

Coppelia

#15214
@ Issun
Du Arme! Gute Besserung! :-\
Ich kenne es aber auch, dass ich alles, was ich mache, doof finde, wenn ich krank bin. Das kann auch an der Krankheit liegen. Oft läuft es damit wieder besser, wenn man wieder fit ist.
Davon abgesehen haben gute Plots gefälligst konstruiert zu sein. ;D Die Realität folgt nun mal keinem Plot, oder jedenfalls nicht, dass wir Menschen das beurteilen könnten. Ausmisten kann Geschichten sehr helfen, und Figuren und Szenen sind super recycelbar.
Jedenfalls schön, das mit deinem "kleinen Antagonisten" zu hören. Ich bin gespannt, mehr über ihn zu erfahren.

Lass dir bloß nicht einfallen, deine Geschichte einzumotten! Ich möchte die lesen!

Eigentlich sollte ich überarbeiten. Aber ich hänge eigentlich nur rum, müde von der Woche, stricke Socken und schaue irgendwelche Dokus ... nicht mal zum Computerspielen kann ich mich aufraffen.

Issun

Danke! Ich hoffe auch, dass es daran liegt, dass mein Hirn gerade in Zeitlupe arbeitet. ;) Beim Ausmisten drohe ich immer gleich zu weit zu gehen, ich würde glatt die halbe Geschichte streichen und mich dann wundern, dass sich Logiklücken auftun.  ::)

Dokus und Socken sind immerhin etwas Schönes! :)

Klecks

Ich finde Socken auch toll! Vor allem, wenn sie schön bunt und kuschelig sind.  :knuddel:

Assantora

OMG. Invasion der Plotbunnys  :gähn:
Ich schreibe doch schon eine Geschichte, jetzt drängt sich mir eine Geschichte nach der anderen auf. Ich hätte gestern kein Game of Thrones gucken dürfen. In meinem Kopf ist alles voller Intrigen.
Ich habe eine fixe Idee, Ideen, um ein geplottetes Projekt noch zu erweitern, mache mir Gedanken über mein Problem-Plot, würde am liebsten aber eigentlich ein wenig zocken, oder eine Abhandlung schreiben und weiß jetzt nicht, womit ich beginnen soll  :seufz:
Eigentlich sollte ich mich freuen, aber das tue ich nicht, weil ich jetzt echt nicht weiß, wo ich anfangen soll. Das ist jetzt wirklich ein wenig verhext und ich hoffe einfach, dass mich in den nächsten Minuten der richtige Wink erreicht, ansonsten vertrödel ich die ganze Zeit, die mir noch bleibt einfach und bin dann ebenso enttäuscht.  :no:

Issun

Für Plotbunnys habe ich mir eine schön übersichtliche Liste angelegt, in der jedes Bunny ein paar Zeilen bekommt. Die Liste ist jetzt schon mehrere Seiten lang, aber eigentlich funktioniert das ganz gut, die Bunnys geben dann vorerst Ruhe. Wenn das Bunny unbedingt in ein laufendes Projekt eingebaut werden will, du aber nicht genug Zeit hast, kannst du ihm ja auch ein paar Zeilen widmen und dann später darauf zurückkommen.  :)

Coppelia

#15219
Es ist krass, wie einen von einem Moment auf den nächsten die Selbstzweifel überfallen können. Wegen einer Plot-Unstimmigkeit halte ich meine "Blutgeister" gerade auch für einen ziemlichen Haufen Müll. Dabei kann es gut sein, dass die Unstimmigkeit gar nicht so groß ist oder gar nicht ins Gewicht fällt oder sich beheben lässt.
Liebe Güte, und gestern war ich noch so überzeugt von dem Roman.
:d'oh:

FeeamPC

Warum sind es eigentlich immer die besten Schreiber, die ihre Werke für unzulänglich halten?

Klecks

Das habe ich mich auch schon oft gefragt, FeeamPC. Vielleicht merkt man den Autoren, die sich für die Bestseller-Schreiber von morgen halten, die Hochnäsigkeit in ihren Texten an, während die wirklich guten Autoren immer noch etwas mehr dazu lernen und sich immer weiter verbessern und weiter entwickeln wollen.  :hmmm:

Coppelia

Ich äh *hust* :versteck: Ich weiß nicht, was ich sagen soll ...

Ich schwanke oft zwischen einer gewissen Verliebtheit in meine eigenen Texte und massiven Selbstzweifeln und Selbstkritik ... keine Ahnung, vielleicht ist das auch nur ein persönliches Problem. Rein von der Logik her ist mir klar, dass meine Texte ganz normal sind, mit Schwächen und Stärken. Aber emotional ist mir das irgendwie schwer zugänglich. :) Vielleicht liegt es auch daran, dass ich meine Texte (zu) wichtig nehme.

Aber natürlich, weiter entwickeln möchte ich mich unbedingt noch! :)

Assantora

@ Coppi
Es ist doch nicht schlimm, wenn man Selbstkritik übt. Nur wenn es überhand nimmt, kann das zum Problem werden.
Sind die Blutgeister auch so ein Herzensprojekt von dir? Dann ist das rein verständlich, dass du nach Möglichkeit alles richtig machen willst und es einfach super sein soll, auch wenn dies in den meisten Fällen gar nicht möglich ist.
Es gibt immer etwas, was man besser machen kann, hier eine bessere Formulierung, dort ein Absatz, der die Stimmung besser rüber bringt.
Aber wenn man sich zu sehr in ein Projekt rein kniet, dann zerstört man es irgendwann und dann ist man frustriert, weil man es 'nicht richtig' hinbekommt.
Das ist wie bei einem Maler. Der betrachtet sein Werk und ist der Meinung hier und dort muss noch ein Pinselstrich hin. Aber wenn er nicht aufpasst, hat er irgendwann dass eigentlich Bild vollkommen übermalen und hat nichts mehr mit dem Original zu tun. Und dann kann man es nur noch als Schwarzes Quadrat auf weißem Grund verkaufen, was ein wenig langweilig ist, oder?  ;)

Zitat von: FeeamPC am 02. März 2014, 08:44:16
Warum sind es eigentlich immer die besten Schreiber, die ihre Werke für unzulänglich halten?
Verdammt, ich finde meine Geschichte gar nicht  mal schlecht. Boah, jetzt kann ich alles an die Wand werfen, hat ja keinen Sinn mehr  ;) ;D

Lacerta

Diesen merkwürdigen Effekt, dass man das, was man selbst geschaffen hat, erst einmal doof oder stark verbesserungswürdig oder wie auch immer findet, das gibt es aber scheinbar bei allen kreativen Tätigkeiten.
Ich hab mehrere Freunde und Bekannte die wunderschön zeichnen können, und trotzdem finden sie ihre eigenen Bilder immer nicht so toll.
Das ist dann teilweise so ausgeartet, das ich bei meiner einen Freundin zerknüllte Blätter aus dem  Papierkorb gefischt hab, weil ich die Skizzen und halbfertigen Bilder so klasse fand, das ich die nicht im Müll lassen konnte.
Im Gegenzug hat sie es bei mir ähnlich gemacht und gelöschte Dokumente wiederhergestellt, die sie super fand und ich einfach nur... Schlecht.

Dasselbe habe ich auch bei Freunden beobachtet, die toll tanzen können, gut Gitarre spielen oder eine schöne Singstimme haben.

Wahrscheinlich genügt man seinen eigenen Ansprüchen einfach nicht, obwohl andere bereits völlig mit einem zufrieden sind.

Man muss einfach ein gesundes Mittelmaß aus Selbstkritik und... Naja, im Grunde Selbstzufriedenheit oder Selbstliebe, ich weiß gerade nicht wie ich das am elegantesten umschreiben soll, finden.
Allerdings hab ich das bis heute auch noch nicht geschafft und lösche teilweise Passagen, die meine Testleser längst abgesegnet haben...  ::)