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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Issun

So, nächtens noch schnell einen Abstecher in die Bar machen und dann ab ins Bett ! :)

@Coppelia: Klingt gut, Perspektivenwechsel am Schluss ist eine interessante Sache!

Zitat von: HauntingWitch am 16. Februar 2014, 15:00:10
Ich habe nur meine Plots im Kopf und eigentliche Szenen erscheinen mir so fade und sinnlos. Es ist, als würde alles einfach an mir vorbeiziehen. Ich habe nicht die klassischen Selbstzweifel, ich merke schon, dass etwas daraus entsteht und denke auch, dass es mein normaler Stil ist. Aber irgendwie betrachte ich es wie durch eine Glasscheibe.  ???

Das beschreibt punktgenau, was ich momentan beim Schreiben empfinde. Leider weiß ich nicht genau, woran es liegt. Die Gründe sind sicher bei jedem Schreiber andere, ich vermute, bei mir liegt es daran, dass ich meine Welt und meine Charaktere noch nicht gut genug kenne, um mich beim Schreiben der Szenen wirklich wohlzufühlen. Es kann allerdings (wie Coppelia gemeint hat) auch ein subjektiver Eindruck sein - hast du Betaleser, die dir Rückmeldung geben können?

Eben habe ich festgestellt: Unnötige Recherche kann urkomisch sein. Um Missverständnissen vorzubeugen, muss ich sagen, dass ich nicht besonders viel von Sternzeichen halte. Ich glaube, dass Menschen individuell verschieden sind und man leicht dazu neigt, sie anhand von Sternzeichen in Kategorien einzuteilen. Aber es ist ein unterhaltsames Thema, vor allem, wenn man versucht, seine Charaktere auf westliche Sternzeichen umzulegen. Als ich mir gestern die herausragenden Eigenschaften meines Prota noch einmal durch den Kopf habe gehen lassen, ist klar geworden: Nach den Maßstäben der meisten einschlägigen Quellen wäre er Skorpion. Und dann finde ich auf einer dieser Seiten den wunderschönen (und gar nicht verallgemeinernden) einleitenden Satz:
,,Der Mann, der im Zeichen des Skorpions geboren ist, wird von seinen Genitalien beherrscht."

Prima. Jetzt, wo mein Charakter endlich eine gewichtige Motivation hat, kann mit der Geschichte ja nichts mehr schief gehen. ;D
Das Schlimme ist... irgendwie trifft es wirklich auf ihn zu.

Klecks

Das eine Mal, als ich - und das ist inzwischen schon lange her - eine ganz allgemeine Sternzeichenbeschreibung zu all meinen Figuren gelesen habe, war ich total schockiert. In vielen Fällen hat es tatsächlich gepasst. Ich saß mit offenem Mund vorm Bildschirm.  ;D


Coppelia

#15152
@ Issun :prost:
Hatte ich erwähnt, dass ich für weitere Schnipsel zur Verfügung stehe? ;)

Ich finde, man hat das manchmal - man liest den Text, den man, als man ihn geschrieben hat, noch emotional oder sonstwas fand, und auf einmal kann er in einem den gewünschten Eindruck nicht mehr wachrufen. Natürlich kann es auch an dem Text liegen. Das ist aber schwierig zu sagen. :hmmm: Daher sind Betaleser ja so hilfreich, aber ich finde die Rückmeldung vor allem dann nützlich, wenn es unterschiedliche Betaleser sind.

Auch schon so früh am Schreiben, Klecks? Sehr gut.

Ich weiß überhaupt nicht, wann meine Figuren Geburtstag haben. Abgesehen von Lukial, der "am Dreißigsten" Geburtstag hat - und selbst dann weiß ich nicht mal, ob März oder April. Vermutlich März. (Damit wäre er Widder; ich weiß das nicht mal aus dem Kopf.) Ich glaube, ich würfele das bei den anderen Figuren gleich nach DSA-Prinzipien einfach mal aus, jawohl. ;D Dann kann ich auch Sternbilder-Gucken. Habt ihr einen Link?

Ich freue mich noch immer über meine gestrige Idee. Aus Silials Perspektive zu schreiben, empfinde ich merkwürdigerweise zu Herzen gehend, obwohl er so ein "unterkühlter" Typ ist. Und ich kann meine Leidenschaft für Bauernhöfe, Hühner, Maulwurfshaufen und Rübensuppe ausleben - den ganzen erdigen Teil von Kessel, in dem Silial seine Wurzeln hat. :wolke:

HauntingWitch

Zitat von: Issun am 17. Februar 2014, 01:04:01
Es kann allerdings (wie Coppelia gemeint hat) auch ein subjektiver Eindruck sein - hast du Betaleser, die dir Rückmeldung geben können?

Die Betas fanden ihn gut. Also ich denke, bei dem einen liegt es wohl daran, dass ich das alles schon so gut kenne und jetzt vor allem Grammatik-, Stil- und Rechtschreibfehler ausmerze. Bei den anderen hat es vermutlich damit zu tun, dass die jetzt alle ein bisschen in der Schwebe hängen, bis ich den einen an die Verlage rausschicke.

Zitat von: Issun am 17. Februar 2014, 01:04:01
Eben habe ich festgestellt: Unnötige Recherche kann urkomisch sein. Um Missverständnissen vorzubeugen, muss ich sagen, dass ich nicht besonders viel von Sternzeichen halte. Ich glaube, dass Menschen individuell verschieden sind und man leicht dazu neigt, sie anhand von Sternzeichen in Kategorien einzuteilen. Aber es ist ein unterhaltsames Thema, vor allem, wenn man versucht, seine Charaktere auf westliche Sternzeichen umzulegen. Als ich mir gestern die herausragenden Eigenschaften meines Prota noch einmal durch den Kopf habe gehen lassen, ist klar geworden: Nach den Maßstäben der meisten einschlägigen Quellen wäre er Skorpion. Und dann finde ich auf einer dieser Seiten den wunderschönen (und gar nicht verallgemeinernden) einleitenden Satz:
,,Der Mann, der im Zeichen des Skorpions geboren ist, wird von seinen Genitalien beherrscht."

Also ich beschäftige mich in letzter Zeit sehr stark mit Sternzeichen und stelle immer wieder fest, dass es schon gewisse Tendenzen gibt. Klar darf man nicht alles eins-zu-eins auf den Träger übertragen, manche besitzen mehr Eigenschaften ihres Sternzeichens und andere weniger, bei manchen sind diese stärker ausgeprägt bei anderen jene. Aber es gibt Tendenzen. Z.B. sagt man ja den Löwen nach, dass sie Aufmerksamkeit lieben und gerne im Mittelpunkt stehen. Ist euch mal aufgefallen, wie viele Musiker (vor allem Sänger) Löwe sind? ;D Beim Charakterbau achte ich nur bedingt darauf, es kommt ein wenig drauf an, wie stark ich jemanden in eine Richtung schubsen möchte.

Wenn man es ganz übertreiben will, kann man auch die Physiognomik einbeziehen: http://de.wikipedia.org/wiki/Physiognomik. Ich betrachte das ja mit Skepsis, aber ich entdecke an den Menschen in meiner Umgebung immer wieder gewisse Dinge, die stimmen, vor allem, was die physiognomischen Konstitutionstypen angeht. Man ordnet das auch unbewusst ein, wenn man es nicht weiss, es kommt schon nicht von ungefähr. Das mache ich aber bei meinen Charas nicht bewusst, der Charakterbau ist mir schon so kompliziert genug.

Guddy

Zitat von: Klecks am 17. Februar 2014, 06:44:00
Das eine Mal, als ich - und das ist inzwischen schon lange her - eine ganz allgemeine Sternzeichenbeschreibung zu all meinen Figuren gelesen habe, war ich total schockiert. In vielen Fällen hat es tatsächlich gepasst. Ich saß mit offenem Mund vorm Bildschirm.  ;D
Echt? Ich finde Sternzeichen irgendwie blöd ;D (also, de Sternzeichen, nicht die, die daran glauben)Wobei die doch ohnehin so formuliert sind, dass irgendetwas auf jeden passen könnte. Was ich aber sehr mochte, war diese Schriftanalyse.Auf mich passt das ohnehin nie, weil meine Schrift ständig wechselt (vielleicht... passt sie gerade deswegen zu mir wankelmütigem Wesen?*g*), aber aus Spaß hatte ich das mal für meine beiden Hauptcharas veranstaltet. Bei beiden wusste ich aber auch genau, wie sie schreiben sollen, darüber mache ich mir mehr Gedanken als über ihre Geburtsdaten



Brauche auch mal Betas, glaube ich, aber ich weiß noch nicht, ob ich mich trauen soll

Coppelia

Ich halte nicht das Geringste von Astrologie (und ähnlichen Methoden). Trotzdem finde ich es lustig, Figuren zum Spaß in Schubladen einzuteilen und dann zu sehen, was passt. Bei realen Menschen finde ich das eher nicht lustig.

Lukial gibt übrigens gar keinen so schlechten Widder ab - aber was sein Liebesleben betrifft, passt es ganz und gar nicht. ;D

Issun

@Coppelia: *Freu* Schnipsel sind in Bearbeitung, aber es könnte noch dauern. Ich finde nicht viele Texte, die keine Spoiler enthalten, weil ich im Voraus meist nur Szenen schreibe, in denen es rundgeht. ;)

Widder bin ich auch! ;D
Bisher hatte ich nur eine recht vage Idee von den Geburtstagen meiner Figuren. Aber nachdem ich endlich einen verbindlichen Kalender erstellt habe, müssen auch verbindliche Geburtstage her. Beim Nachgrübeln bin ich über die besagte Seite gestolpert. Hier findest du nicht nur Eigenschaften, sondern auch Idealpartner usw.: http://www.horoskop-direkt.de/
PS.: Mangelndes Liebesleben bei Lukial kannst du immer noch mit dem Aszendenten erklären! ;)

Mein Interesse und Vergnügen enden da, wo aufgrund von Sternzeichen negative Diagnosen für Freundschaften und Partnerschaften gestellt werden. Das unterstelle ich niemandem hier, im Internet ist es aber gehäuft zu finden (auch auf der obigen Seite).

@Guddy: Trau dich! Betaleser zahlen sich auf jeden Fall aus! :)

Coppelia

@ Issun
Spoiler machen mir nichts aus. ;)
Danke für den Link. Nachdem ich den Widder-"Artikel" gelesen habe, dachte ich, dass Lukials Flamme Xaphra vermutlich auch ein Widder ist ... aber wenn man sich die Frauenbeschreibungen der anderen Sternzeichen durchliest, kommen irgendwie alle Frauen unglaublich toll und sexy rüber, egal, unter welchem Sternzeichen sie geboren sind. ;D
a propos Widder:
Zitater ist Schmeicheleien sehr zugänglich, wenn sie nicht allzu dick aufgetragen werden. Denn der Widder ist nicht dumm. Er ist nur so sehr von sich selbst überzeugt, dass er die Schmeicheleien sogar eher für eine Unterschätzung hält.
Lukial. *nick*

Issun

#15158
Das klingt allerdings nach Lukial!
Ich konnte mich mit dem Horoskop nur sehr ansatzweise identifizieren... bin halt eigentlich nur ein weibliches Schaf. *hüstel*
Aber die Seite hat mich endlich über die Beziehung zwischen Galban und Hannes (der Steinbock wäre?) aufgeklärt. Vielen Dank, wunderbare Horoskop-Seite!  ;)

Seufz... ich sollte mir gerade echt Gedanken über die Religionen meiner Welt machen, aber das ist so gar nicht meins. Nicht, dass es mich nicht interessieren würde, aber mir fehlt dabei jegliche Kreativität. Ich will nicht, dass das Endprodukt nach Verballhornung des Christentums oder sonstiger Religionen klingt, und mit antiken (heidnischen) Kulten kenne ich mich einfach nicht gut genug aus. Dabei finde ich Mithraskult und Co. ziemlich spannend. Das schreit mal wieder nach Recherche.  ::)

Shin

Tut mir Leid, wenn ich gerade dazwischengrätsche, aber ich hatte eben eine so erschreckende Erkenntnis, die muss einfach irgendwo hin.
Im Gespräch einer Skype-Konferenz kamen wie immer ein paar witzige Themen und schließlich der Satz "Shin, schreib eine Geschichte darüber". Danach ging es weiter und schließlich meinte ich "Ich würde gerne mal XYZ schreiben, aber so etwas lässt sich nur veröffentlichen, wenn man schon berühmt ist, sonst möchte das bestimmt keiner lesen". In dem Moment fand ich das vollkommen realistisch und nachvollziehbar.
15 Minuten später sah das anders aus. Halt. Natürlich möchte ich irgendwann und gerne auch bald einen Roman veröffentlichen und nicht mehr nur für mich schreiben. Aber ist das wirklich schlimm? Für mich schreiben? Wirklich für mich?
Der Tintenzirkel hat mir in den bald 3 Jahren (wow!) viel gebracht, aber er hat auch meine Sicht verändert. Dass mir der Spaß abhanden gekommen ist, wusste ich schon vor einem Jahr, aber erst jetzt wird mir das ganze Ausmaß bewusst.
Ich sollte wieder für mich schreiben. Würde ich wirklich so viel Wert darauf legen, ob etwas veröffentlichbar ist, dann sollte ich mich mit meinen LGBT-Charakteren zurückhalten, aber das wird nie passieren. ;)

Ich weiß wenigstens in etwa, wo mein Problem mit der Schreiberei liegt. Ich hoffe, dass ich es so auch schaffe, es zu überwinden. Wäre doch wirklich schade, wenn nicht.
"Sometimes all I'm ever doing is trying to convince myself I'm alive."
- Daisy The Great
"It's OK, I wouldn't remember me either."         
- Crywank           

Naudiz

Und wie schade das wäre, Shin! Du schreibst so toll, das weiß ich schon seit Miakoda und Lucien (Lucian? :hmhm?: Mir ist der genaue Name entfallen :versteck:) und spätestens seit dem letzten NaNo und deinen Engeln. Es würde mir in der Seele wehtun, wenn du aufhören würdest zu schreiben.

Von daher: Schreib für dich! Wenn du für deine Geschichte brennst, werden es auch andere tun. Und ob sie jemals veröffentlicht wird oder nicht, ist doch nebensächlich, solange *du* sie liebst, oder? :knuddel:

Sprotte

Shin, selbst wenn ich mit einer Ausschreibung im Hinterkopf schreibe, schreibe ich zuallerallererst für mich. Dieses Verkrampfen um der Veröffentlichung Willen kann so viel Schaden anrichten. Und wenn wir unsere Geschichten lieben, sie für uns schreiben, dann klappt vielleicht auch anderes. Aber in der ersten Linie muß die Liebe zur Geschichte stehen, finde ich.

Shin

Hachja. Danke, ihr Lieben. Ich bin in so viele Ideen verliebt, aber wenn man wirklich mit dem Schreiben beginnt, bekommt das alles gleich einen größeren Wert, es gibt größere Möglichkeiten, eben auch größere Verantwortung.
Ich will Sachen schreiben, die ich liebe und die ich hoffentlich nicht bald wieder liegen lasse. Für mich.

Und Naudiz, danke für dieses unglaublich große Kompliment. Danke. (Btw, Lycien, also nah dran.)
"Sometimes all I'm ever doing is trying to convince myself I'm alive."
- Daisy The Great
"It's OK, I wouldn't remember me either."         
- Crywank           

Coppelia

#15163
@ Shin
Das finde ich gut! :D
Ich habe das auch hinter mir und seitdem immer Angst, es könnte noch mal passieren. Bestimmt drei Jahre lang habe ich nur versucht, etwas zu schreiben, was man veröffentlichen kann. Natürlich hat es nicht geklappt, und ich war nur noch unglücklich (aber habe während dieser Zeit wenigstens gelernt, Socken zu stricken ;)). Als ich dann endlich auf den Trichter gekommen bin, dass ich ja einfach schreiben kann, wozu ich Lust habe, weil es ja ohnehin keinen Unterschied macht, ist mir eine Lawine vom Herzen gerumpelt. Ich habe mich gefragt: Wieso um alles in der Welt ist mir das nicht früher aufgefallen? Warum habe ich nicht auf die Leute gehört, die mir genau das schon seit drei Jahren erzählen? Seitdem habe ich wieder Spaß beim Schreiben und möchte um keinen Preis das Veröffentlichen gegen diesen Spaß eintauschen. Dann schreibe ich lieber gleich Sachen, die ohnehin keinen Käufer finden. Das ist mir ernsthaft lieber. Inzwischen stehe ich dem Verkaufen von meinem Kram auch eher zwiespältig gegenüber, das ist die andere Seite der Medaille. Auf jeden Fall bin ich so viel, viel zufriedener.
Dass ich inzwischen tatsächlich was verkauft habe, ist eine andere Sache, quasi unabhängig von meiner Einstellung.

Mit einer Betaleserin hatte ich gestern noch ein Gespräch über das letzte Kapitel meines Romans und über den Perspektiventräger Silial. Ich habe von seiner gescheiterten Ehe erzählt, und sie meinte "Er braucht eben eine Frau, die ihm Paroli bietet! Dann würde er sich auch wieder verlieben." Seitdem lässt mich der Gedanke irgendwie nicht mehr los. :hmmm: Sil verliebt? Der Gedanke ist irgendwie ... interessant ...

So, letztes Kapitel, viel kommt da nicht mehr! :vibes:

HauntingWitch

@Shin: Das ist nur richtig so. Alles anderes ist Quatsch, man verkrampft sich und es kommt nur noch Mist dabei raus. Damit verbaut man sich die Chancen auf eine Veröffentlichung erst recht. Wichtig ist, dass du das liebst, was du tust und Freude an der Sache hast. Und wer sagt denn, dass das keiner lesen will? Das ist jetzt vielleicht ein Eindruck, den du hast, aber wer weiss? Vielleicht findest du genau den einen Lektor, der sich total darüber freut, dass endlich mal jemand sich traut, etwas Spezielles anzubieten.  :knuddel: Das kannst du nicht wissen und ist umso mehr ein Grund, sich nicht davon abhalten zu lassen.  :)