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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Klecks

Oh je, ich mache mir auch schon Gedanken über mein Schreib-2015. Dabei sind noch nicht mal meine Ziele für dieses Jahr erreicht.  ;D

Issun

Ich bin gerade richtig glücklich. Nach fleißigem Plotten habe ich gestern eine Kurzgeschichte begonnen, die durch das antike griechische Theater inspiriert ist. Sie spielt in der mythischen Vorzeit meines aktuellen Projekts. Jetzt freue ich mich, mich der Geschichte wieder zu widmen, auch wenn sie ein halbes Plotbunny ist.  :)

gbwolf

Zitat von: Cailyn am 14. Februar 2014, 15:25:46Ein vermeintlicher Protagonist ist ein Superheld, schön, intelligent, feinfühlig, mutig (=gähnend langweilig) und der Leser würde sich immer wieder denken, dass da etwas nicht stimmen kann, weil es so einen perfekten Menschen ja nicht gibt. Diesem perfekten Prota wird ein Antagonist entgegengestellt, der wirklich unsympathisch und fies ist. Aber je mehr die Geschichte voranschreitet, desto klarer wird, dass der Antagonist eigentlich viel spannender ist.
Dieses Schema scheint mir in den letzten Jahren modern geworden zu sein. Ich musste sofort an "Game of Thrones" denken. Eddard Stark: Edel bis zum Untergang, ständig will man ihn schütteln. Und später werden seine Gener näher beleuchtet und die Geschichte auch aus deren Sicht erzählt.

Ein Antagonist ist ja in erster Linie ein Gegenspieler, also nur aus Sicht des Protagonisten unangenehm. Dem Rest der Welt kann er ja sympathisch sein, da spricht nichts dagegen. Das Schema: Protagonist gehört zu den "Guten" und Antagonist zu den "Bösen" ist ja selten so engstirnig angelegt.

Ich warte gerade auf das Jugendromanlektorat und auf SF-Roman Runde 2. Und noch auf eine Entscheidung für einen neuen Auftrag. Eigentlich habe ich ein paar Tage Zeit. Aber ich bin total unentschlossen, ob ich Leseproben schreiben soll oder ob ich mal einen Herzensroman weitertreibe - der wird dann aber wieder ewig auf Eis liegen, wenn ich mich gerade wieder verliebt habe. Doof, doof, doof. Deshalb sitze ich momentan eigentlich fast nur am Spinnrad oder mache was für die Masterarbeit (Notwendig, aber unkreativ). :wart:

Coppelia

#15138
@ Nadine
Ich finde es gar nicht so blöd, an einem Herzensprojekt zu schreiben. Denn wenn man es jetzt nicht tut, dann vielleicht nie, und irgendwann ist die ganze wertvolle Zeit verloren, und man hat das, was man wirklich will, noch immer nicht geschrieben. :)
Außerdem kann man immer ein bisschen Zeit für einen Roman abknapsen, wenn man es wirklich will, finde ich. Und wenn es nur 10 Minuten am Tag und 150 Wörter sind.

Grah, ich sitze vor einem kleinen Zeitsprung, der mir schon wieder ein bisschen das Konzept zerschießt. Nicht nur, dass ich jetzt nicht mit Lutans Handlung enden kann wie geplant, ich muss mir auch sinnvoll ausdenken, was während der "off-time" passiert ist. Und das ist, wie ich annehme, einiges von ganz entscheidender Bedeutung ...
Silial, erzähl mir mal, was du während dieser Zeit tust ... :hmmm: So, wie die politische Situation ist, fürchte ich, dass einige Nebenfiguren nicht zu retten sind - dabei haben sie nach Romanmaßstäben nichts Böses getan. Nach den Maßstäben des Gesetzes allerdings schon ... Ich glaube, dass ich an diesem Wochenende doch nicht mehr fertig werde. Dafür ist mir für den Schlussschluss noch ein Minitwist eingefallen, den ich irgendwie mag.

Sternsaphir

Dieses gut und edel (und gutaussehend) gegen böse und fies (und meist hässlich) wäre mir zu stereotyp. Böse und hässlich mag ich auch nicht so recht, weil es zu einfach wäre, diese Seite als Feind anzuerkennen. Es muss etwas haben, was dem Prota Probleme bereiten könnte, sich klar zu distanzieren (z.B. ein gutes Aussehen oder eine familiäre Bindung, Intrigen etcpp.)

Deshalb hatte ich in meinem letzten Roman auch eine Anspielung gemacht, dass auch die Seite des Prota vielleicht böse sein könnte, indem die Prota die Geschichte eines Volkes von beiden Seiten zu hören bekommt und nachdenklich wird.
Aber es war nur eine Nebengeschichte, die sie nur etwas in die Irre führen sollte.

Vielleicht mache ich zu der Thematik noch mal ein eigenes Buch.

HILFE! Ich ersticke langsam in Plot-Ideen. Meinen Amazonen-Roman bekomme ich nicht fertig korrigiert, mein fiktives Eiszeit-Buch schreit nach mehr Aufmerksamkeit und meine Sci-Fi Dystopie hat auch schon fast einen fertigen Plot, obwohl noch keine einzige Zeile geschrieben wurde.  :wums: Und jetzt habe ich schon wieder Ideen.

Coppelia

Mir ist eben aufgefallen, dass sich in meinem Roman jemand den Schädel bricht, dann ein paar Tage bewusstlos ist, anschließend aber wieder herumläuft und sogar in einen Kampf verwickelt wird. ::) So geht es ja irgendwie nicht. Und das ist nur eins von vielen Problemen ...

Klecks

Das klingt in der Tat außergewöhnlich, Coppelia.  ;D  Wie wär's, wenn du ihn "nur" eine Gehirnerschütterung haben lässt? Das ist schwerwiegend genug, aber je nach Grad der Verletzung wird er in diesem Kampf zwar ein echtes Problem haben, aber er könnte wieder so weit genesen sein, dass er zumindest der Meinung ist, wieder herumlaufen zu können. 

Deshalb verletzten sich meine Protas nicht allzu oft schwer: Weil sie dann wirklich eine Weile ausgeknockt sind. Meistens sind es, wie ich gerade bemerke, meine armen Nebenfiguren, die sich verletzen. Wie zum Beispiel ein lieber Kerl in der Fortsetzung meines Erstlings. Der Arme hat jetzt eine Kugel im Bein stecken.  :versteck:

Coppelia

Es ist auch bei mir nur eine Nebenfigur, und es soll ca. 2 Tage lang ungewiss sein, ob sie überlebt (da weiß ich nicht, ob eine Gehirnerschütterung ausreichend wäre). Das ist eigentlich das Wichtigste - wenn der Kerl danach wieder rumläuft, ist es sein eigener Fehler. Er hat in dem Kampf auch wenig Aussicht. :hmhm?:

KaPunkt

mich haben sie nach meiner mittelschweren Hirnerschütterung ein paar Tage nicht aus dem Krankenhaus nach Haus gelassen. Zur Sicherheit, weil doch immer noch was hätte kommen können.
Und ausgeknockt war  ich (mit Unterbrechungen) mindestens einen halben Tag.
... Falls dir das hilft, Coppelia.

Liebe Grüße,
KaPunkt
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Coppelia


Sternsaphir

#15145
@ Coppelia.

Eine Gehirnerschütterung (oder auch Schädel-Hirn-Trauma) kann einen schon ziemlich ausknocken. Ich weiß jetzt nicht, in welcher Zeit Dein Roman spielt, aber früher sind medizinische Diagnosen sehr dürftig ausgefallen und wenn der Patient nicht mehr reagiert, dann fürchtet man auch schon um sein Leben.

Hier mal ein paar Symptome einer Gehirnerschütterung (Quelle: Wikipedia):

    Bewusstseinsstörung, eventuell mit zunehmender Eintrübung
    Kopfschmerzen
    Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
    Schielen
    Pupillendifferenz (unterschiedlich große Pupillen)
    Krämpfe oder sonstige neurologische Ausfallerscheinungen
    Übelkeit und Erbrechen
    Bewusstlosigkeit
    Erinnerungslücken (Amnesie)
    visuelle Halluzinationen (Photopsien)


Coppelia

Recherchiert habe ich das schon selbst. Aber es ist halt die Frage, ob man es als Laie auch realistisch einschätzt, daher sind dann Beispielsfälle eigentlich am nützlichsten. :)
Zitatwenn der Patient nicht mehr reagiert, dann fürchtet man auch schon um sein Leben.
Guter Punkt.
Der Roman spielt in antikem Setting. Der zufällig anwesende Heilkundige ist aber sehr gut - die antike Medizin wird ja gern unterschätzt. Natürlich kann der auch nicht unbedingt etwas tun, um einen Bewusstlosen zuverlässig zu wecken.
Es gibt zwar Beispiele in antiken Texten, wo Leute bewusstlos werden und auch wieder zu sich kommen (meistens Frauen, wenn sie als emotional überfordert dargestellt werden), aber ein Beispiel mit einer Kopfverletzung fällt mir spontan nicht ein.

HauntingWitch

Hihi, ich habe meine schwierige Knautschszene gestern Abend endlich geschafft. Jetzt traue ich mich nur nicht, mir die anzusehen, weil ich fürchte, dass es Müll ist. Überhaupt kommt mir im Moment alles ein bisschen wie Müll vor, auch mein fertiges Manuskript. Ich habe nur meine Plots im Kopf und eigentliche Szenen erscheinen mir so fade und sinnlos. Es ist, als würde alles einfach an mir vorbeiziehen. Ich habe nicht die klassischen Selbstzweifel, ich merke schon, dass etwas daraus entsteht und denke auch, dass es mein normaler Stil ist. Aber irgendwie betrachte ich es wie durch eine Glasscheibe.  ???

Naja, dafür habe ich jetzt eine Möglichkeit, einer alten Chara, die früher aus einem Roman rausgeflogen ist, eine neue Geschichte zu geben.  :)

Coppelia

Was ist denn eine Knautschszene?
Vielleicht musst du dir den Text einfach zu einer anderen Gelegenheit noch mal ansehen, dann gehen die Gefühle weg?

Ich muss mich grad mal freuen! :vibes: Ich glaube, ich kann einige Probleme umgehen, wenn ich das letzte Kapitel aus der Sicht einer Figur schreibe, die schon oft vorkam, aber bisher noch keine Perspektive hatte. Ich denke, das werde ich morgen mal versuchen. :D Das erste Mal, dass ich aus der Perspektive dieses alten Bekannten schreibe, wäre das.

HauntingWitch

So eine Szene mit viel Nähe und "kannst-du-mich-spüren"-Kram. Sehr körperlich auch, aber nicht negativ. Es ist dann fast schon romantisch geworden, glaube ich.

Naja, ich weiss nicht, vielleicht kenne ich den fertigen Text auch einfach schon zu gut.  ;)

Zitat von: Coppelia am 16. Februar 2014, 15:51:26
Ich muss mich grad mal freuen! :vibes: Ich glaube, ich kann einige Probleme umgehen, wenn ich das letzte Kapitel aus der Sicht einer Figur schreibe, die schon oft vorkam, aber bisher noch keine Perspektive hatte. Ich denke, das werde ich morgen mal versuchen. :D Das erste Mal, dass ich aus der Perspektive dieses alten Bekannten schreibe, wäre das.

Das kingt doch gut, mach es!