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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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HauntingWitch

Zitat von: Coppelia am 20. Januar 2014, 10:50:58
Ich bin ins nächste Plotloch gefallen. Ich muss wieder brainen oder ins entsprechende Board umziehen. Aber allmählich ist mir das mit den Plotlöchern schon peinlich. Andere Leute bekommen das doch auch hin?

Was denkst du, warum ich immer so lange für meine Romane brauchen? Ich verstehe immer noch nicht, wie manche Leute es schaffen, mehr als einen Roman im Jahr zu schreiben. Abgesehen von der Schreibzeit, die man hat, könnte ich gar nicht so schnell eine runde, verständliche Geschichte basteln. Ich habe am Anfang immer nur einen groben Plot und stopfe dann die Löcher während dem Schreiben. So kommt es, dass ich manchmal wochenlang einfach nicht weiter komme, weil mir etwas fehlt.

Tinnue

Hab hier auch Löcher zu stopfen, und das obwohl ich dachte, ich habe wirklich ausgiebig geplottet (und lange, was die Vorbereitungszeit angeht). Nun habe ich das Gefühl, bis zur Mitte des Romans stimmt alles und dann ...zackbumm. Ich stehe gerade ein bisschen vor einem Haufen von Strängen. Und das hasse ich, weil ich dann nie so richtig weiß, wann ich jetzt ansetzen soll.

Sternsaphir

Kommt mir irgendwie bekannt vor.
Habe letztens beim Korrekturlesen wieder so ein Loch gefunden. Es war auch noch so ein kleines hinterhältiges Ding, mit dem ich nicht gerechnet hab.

Ist einem von euch schon mal passiert, dass man meint, noch ein Loch stopfen zu müssen, dabei hat man es schon gestopft? Ich hatte doch tatsächlich eine Passage in meiner Arbeit vergessen, die ich geschrieben hatte, um das Ableben eines Verräters zu beschreiben. Und dabei war ich der festen Überzeugung, dass ich das noch machen müsste.

Ich glaube, ich brauch Urlaub.  :gähn:

Coppelia

Ja, sowas kommt bei mir auch ständig vor. ;D Vor allem, wenn ich mit zu großen Zeitabständen an einem Text arbeite.

FeeamPC

Plotlöcher gibt es irgendwie immer. Ich habe ein riesiges im zweiten Band meiner Trilogie. Was mich nicht daran hindert, schon mal den dritten Band zu schreiben. Vielleicht fällt mir dabei ja im Nachhinein eine Lösung für das Loch ein.
Wenn nicht, gibt's immer noch den Brainstorming-Chat.

Lucien

Mich würde es regelrecht gruseln, wenn ich mal KEINE Plotlöcher hätte. Ich würde dann misstrauisch den Plot nochmal auf brüchige Stellen abklopfen, so lange, bis sich doch ein Loch auftut.  ;D
Ich finde, die gehören zum Schreiben dazu, auch wenn sie lästig sind.  ::)

Zit

#14931
Moa, wenn Charaktere einen nicht los lassen... Claudine meldet sich wieder, natürlich in der Pose, in der sie sich mir damals vorgestellt hat: Froschperspektive aus einem Loch, Claudine obercool die dicke Schrotflinte auf der einen Schulter und die andere Hand in die Hüften gestemmt; natürlich mit dreckiger Jeans und weißem Top samt Blutflecken. :wums: Aber was sie mir damit sagen will? Kannste knicken. Sie steht nur da und guckt mich böse an.
Wobei ich natürlich sagen muss, dass ich im NaNo nicht allzu nett zu ihr war, nachdem der Urban Fantasy zum Thriller wurde, die Gute zu einer Polizistin; sie dann fast von einem verwesendem, riesigem Werwolf zerfetzt und von einem Krokodil ebenso fast angeknabbert wurde (unter einer psychatrischen Einrichtung, in Katakomben, die geflutet worden...) -- nur um dann festzustellen, dass ihr netter Sidekick der Bösewicht ist. Ich hatte mich mit bescheuerten Einfällen übertroffen.

Und natürlich schafft Claudine es, dass es mich doch noch mal juckt, ihr eine bessere Geschichte zu schreiben. Aber Urban Fantasy ganz nach Vampire Diaries kann ich doch nicht. Mimimi.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Malinche

Ach, ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Charaktere herzlich wenig schert, ob man ein Genre zu können glaubt oder nicht. Siehe NaNo - zwei Herren, die wollten, dass ich SciFi schreibe. Ich?  :gähn: Oder damals mein Saloonbarkeeper, der mir erklärte, ich hätte jetzt einen Western zu schreiben.

Letztendlich hab ich beides gemacht und hatte einen Heidenspaß dabei. Wenn die Figuren dir ein Genre zutrauen, dann kannst du es auch. :D
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Rhiannon

Stimmt! Wenn die Figuren da sind, klappt auch das Genre!
Sagt die, die ihr Clockworkpunk- Projekt immer weiter vertröstet, weil sie keine Lust auf Recherche hat... Die gute Frau taucht übrigens auch hin und wieder bei mir auf und guckt sehr strafend.

Malinche

Clockworkpunk? Das klingt ja cool. *stellt sich neben Rhiannons Figur und guckt strafend mit* Schreib das!
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Fianna

Nachdem eine Anleitung für Krimileser schon genug Zeit gefressen hat, packt mich immer weiter der Gedanke an mein historisches Projekt.
Natürlich nicht das, bei dem die Recherchematerialien schon zusammen getragen sind. Sondern ein ganz fremdes.

In den letzten Tagen habe ich mein Wissen zusammen gekratzt und Literatur gesucht... Wäre so eine Art Simon Scarrow, nur in Ägypten ;D Ich hab mich sogar schon in eine Zeit verliebt,
Vorteil: es ist nicht soviel bekannt und erforscht wie bei anderen Pharaonen.
Nachteil: dito.
Nachteil: Es gab keine so regulierte Ausbildung für Militärs, zumindest nicht für die Führungsebenen.
Vorteil: Da könnte man einiges draus machen, weil man mehr Freiheiten hat als bei anderen Zeiten.

... ups, jetzt hab ich schon eine grobe Idee für einen Antagonisten...
... wäääääh.  :'(

Naudiz

Coppi, Plotlöcher habe ich auch ständig, das ist glaube ich ganz normal. Mir geht es da wie Jenny: Ich hätte Sorge, wenn in einem Projekt mal keins wäre ;D Mach dir also keinen Kopf, dass du 'schlecht' wärst, weil du ab und an mal im Plotboden einbrichst. Das passiert den größten Schriftstellern.

Coppelia

#14937
Nur dass mir das ständig passiert. Nicht nur manchmal. :seufz: Ich muss wohl noch mal eure Hilfe in Anspruch nehmen.

Heute habe ich allerdings erstmal an der wichtigen Konfrontation geschrieben. Und mein Prota hat mich durch eine abgeschlossene Charakterentwicklung überrascht. Allerdings hat er, anstatt sein Problem zu überwinden, dieses Problem als Teil seiner selbst akzeptiert. Das finde ich einerseits von der Charakterentwicklung viel besser und auch vom Hintergrund her. Denn laut meiner Recherche lässt sich gegen sein Problem ohnehin nichts ausrichten, und es wird ihn wahrscheinlich sein Leben lang begleiten. Andererseits macht das den Roman noch mal unverkäuflicher, weil von der Norm abweichendes Verhalten u. ä. von der Gesellschaft nicht akzeptiert wird (ist in Kessel ja auch nicht anders). Nun ja, ich stehe dahinter. Denn auch Figuren sind, wie sie sind, und ich finde es besser, sie akzeptieren es, als dass sie sich einer zweifelhaften gesellschaftlichen Norm anpassen, zumal wenn es vom Hintergrund her keinen Sinn ergibt.
Außerdem nimmt er mit seinem Problem auch seine Identität an - und das ist doch immer super, gerade wenn beides alles andere als toll ist. ;D

Leann

@ Coppelia: Wir können uns gerne nochmal für einen Plotlochchat treffen! Mir würde es Donnerstagabend passen oder am Wochenende.

Warum ist das denn unverkäuflich? Das wäre sehr schade! Die Entwicklung deiner Figur hört sich sehr interessant an, also ich würde sowas gerne lesen, und da ich mich für einen durchschnittlichen Leser halte, wollen das auch noch viele andere.

Coppelia

Sehr gerne, Leann. :) Ob ich am Donnerstag Zeit habe, weiß ich noch nicht. Aber ich behalte das im Auge.

Ich glaube, niemand, der selbst schreibt, ist ein durchschnittlicher Leser. Aber bekanntermaßen habe ich ja auch immer meine Vorurteile gegen Leser. ;D Aber es gibt ja zum Glück auch viele Bücher, die dem Helden seine Probleme lassen.