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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Dahlia

Zitat von: Pintana am 14. November 2013, 07:23:51
Und sein lassen kann ich das nicht, weil ich ein Helfer- und Textrettersyndrom habe und jedem noch so schlechten Autor doch irgendwie noch helfen will.
Da leide ich ja auch drunter - furchtbar ist dass, da einem diese Fälle in der Regel nicht mal ansatzweise für die Zeit und Mühe dankbar sind, die man in ihre Texte gesteckt hat.
Nachdem ich mir da ein paar Mal übel die Finger dran verbrannt hab, halte ich es inzwischen so, dass ich nur noch Texte von Leuten gegenlese, die ich schon länger kenne und wo ich weiß, dass sie eine bestimmte Qualität abliefern und ich nicht jeden Satz auseinandernehmen muss. Mir vergeht einfach der Spaß an der Textarbeit, wenn ich Stunden an 5 Seiten sitze + ellenlange folgende Diskussion, warum man denn keine meiner Änderungen einbauen kann, da zu aufwändig oder "Meiner Schwester hat das aber gefallen!!!" ... ::)

Zitat von: HauntingWitch am 14. November 2013, 08:06:25
Ja, vor allem teilweise sind Sachen drin, die mich immer total aufregen, wenn ich sie in einem Buch finde und bei denen ich dann denke: Okay, so ist es definitiv falsch. Und dann unterlaufen einem dieselben blöden Fehler und man merkt es nicht einmal. Das ist fast schon wieder lustig.
Das kenn ich auch zu gut. Es ist doch faszinierend, wie betriebsblind man bei den eigenen Texten wirklich sein kann  :rofl:

Pintana

Zitat von: Dahlia am 14. November 2013, 09:04:28
Nachdem ich mir da ein paar Mal übel die Finger dran verbrannt hab, halte ich es inzwischen so, dass ich nur noch Texte von Leuten gegenlese, die ich schon länger kenne und wo ich weiß, dass sie eine bestimmte Qualität abliefern und ich nicht jeden Satz auseinandernehmen muss. Mir vergeht einfach der Spaß an der Textarbeit, wenn ich Stunden an 5 Seiten sitze + ellenlange folgende Diskussion, warum man denn keine meiner Änderungen einbauen kann, da zu aufwändig oder "Meiner Schwester hat das aber gefallen!!!" ... ::)

Kann ich verstehen, aber so richtig durchringen kann ich mich noch nicht dazu die Blinden und  Unwilligen auch blind bleiben zu lassen. Nach der süßen Antwort der entsprechenden Autorin bin ich aber definitiv wieder ein Stück näher dran: "Ich will nicht so viel Zeit und Arbeit in das da investieren, ist sowieso nur so ein Nebenprojekt" Meine Antwort darauf (Ich glaube, ich sollte an der Stelle anbringen, dass ich eigentlich sehr lange ruhig bleiben kann, eigentlich ziemlich geduldig bin und versuche immer freundlichen zu bleiben) habe ich sie gefragt, wie sie auf die Idee kommt, dass der Beta, der gar nichts von dem Text hat mehr arbeit investieren will wie der Autor. Unfassbar.

Dahlia

:knuddel: Oh Gott, dass ist ja ne Marke! Aber kenn ich - und da frag ich mich immer, warum die überhaupt nach Beta-Lesern suchen? Ach, ja, um Honig ums Maul geschmiert zu kriegen :d'oh: Ich hab eigentlich auch immer gerne Leuten geholfen, die noch in den Anfängen steckten, aber es war einfach deprimierend, wie ich da oft das Gefühl bekam, dass die andere Seite sich gar keine Mühe machen wollte. Inzwischen denke, wer blind und unwillig ist, der soll einfach mit seinem Geschreibsel so oft auf die Schnauze fallen, bis er/sie merkt, dass es vielleicht doch noch was zu lernen gibt und bereit ist, sich die Augen öffnen zu lassen.

Bei mir war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat, eine Autorin, deren Romananfang so derbe vor Anfängerfehlern strotzte, dass mein Kommentar länger war als das Kapitel (Selbst meinte sie aber vorher, ich müsste nur mal kurz drübergucken, weil sie es für eine Agenturbewerbung als Leseprobe nehmen wollte. Und sie hätte sich schon so sehr mit kreativem Schreiben beschäftigt, es gäbe nichts mehr, was sie noch lernen könnte...). Und dann kein einziges Wort des Dankes und auf nichts wurde in irgendeiner Form eingegangen, sondern alles mit einem "Ich arbeite da jetzt schon so viele Jahre dran und ich hab keine Lust mehr, so viele Sachen zu ändern!" abgeschmettert :hmhm?:

HauntingWitch

Zitat von: Dahlia am 14. November 2013, 12:08:28
(Selbst meinte sie aber vorher, ich müsste nur mal kurz drübergucken, weil sie es für eine Agenturbewerbung als Leseprobe nehmen wollte. Und sie hätte sich schon so sehr mit kreativem Schreiben beschäftigt, es gäbe nichts mehr, was sie noch lernen könnte...).

Das sind dann die ganz Lustigen, die 1'000 Schreibratgeber aber noch nie jemals einen Roman gelesen und sich damit auseinander gesetzt haben. Erstere können sicher hilfreich und gut sein, aber das allein reicht nicht. Es ist eben nun einmal beim Schreiben nicht so, dass man eine Theorie auswendig lernen und dann glauben kann, man beherrsche es jetzt deswegen.

Dahlia

#14299
Zitat von: HauntingWitch am 14. November 2013, 12:37:56
Das sind dann die ganz Lustigen, die 1'000 Schreibratgeber aber noch nie jemals einen Roman gelesen und sich damit auseinander gesetzt haben. Erstere können sicher hilfreich und gut sein, aber das allein reicht nicht. Es ist eben nun einmal beim Schreiben nicht so, dass man eine Theorie auswendig lernen und dann glauben kann, man beherrsche es jetzt deswegen.
Ich glaub ja nicht mal, dass sie das getan hat. Da war einfach soviel grundlegendes schon falsch (exzessiver Gebrauch von Adverben und Adjektiven, fast kein Plot und stattdessen eine Rückblende nach der anderen, ein Hauptcharakter, dessen Stimmung sich wie ein Fähnchen im Wind drehte ...), dass es eher so wirkte, als hätte sie in ihrem Leben weder in Romane noch in Schreibratgeber reingesehen... War halt sehr überzeugt von sich und schon sicher, dass sie es irgendwo veröffentlichen würde, da sie sich schon Gedanken über die amazon-Kritiken machte und ob sie Chancen auf den Deutschen Buchpreis hat...

(Ich könnte mich ja ewig über sie aufregen - die hat mir damals noch den letzten Nerv gekostet :rofl: )

Fianna

Endlich weiss ich, warum das Militär revoltiert und eine Revolution anstachelt! :)
Muss noch für bestimmte Personen die Motivation/den Auslöser auseinander pfriemeln, aber ich habs so einigermassen :-)

Alastair Kaya

Ich weiß ja auch nicht, was das für ein Schreiben ist, wenn man nach seinem ersten Entwurf schon über Preise und Kritiken nachdenkt. Für mich ist das eher ein verzweifelter Wunsch nach Bestätigung und kein Wille, sich der Literatur zu "verschreiben" (im wahrsten Sinne des Wortes) und sich von anderen helfen zu lassen, seine Werke und Fertigkeiten auszufeilen. Der Weg ist das Ziel und nicht der Irrglaube, die Welt hätte gerade auf MICH gewartet. Und wer keine Kritik verkraftet, sollte sich eher einen Beruf mit weniger Öffentlichkeitsarbeit aussuchen. Denn irgendeiner findet sich immer, dem das Produzierte nicht gefällt. Diesen dann als Ignorant und Banausen zu beschimpfen, zeugt für mich nur von Arroganz und Überheblichkeit.

Franziska

Wow, mir ist gestern Abend plötzlich eine Lösung für das riesen Plotloch in meinem ersten Roman eingefallen. Jetzt habe ich total Lust, ihn zu überarbeiten. Ich müsste lediglich das Ende komplett neu schreiben. Und mir überlegen, wer überlebt und wer stirbt. :'( Kennt ihr das, wenn man plötzlich eine total einfach Lösung findet, auf die man jahrelang nicht gekommen ist? ::)

Malinche

O ja! ::) Und sich dann verzweifelt fragt, warum einem das nicht früher eingefallen ist ...
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Drachenfeder

Zitat von: Franziska am 18. November 2013, 11:21:15
Kennt ihr das, wenn man plötzlich eine total einfach Lösung findet, auf die man jahrelang nicht gekommen ist? ::)

Hehe, ja das kenne ich auch. Wobei ich trotzallem meinen ersten Roman nicht deswegen erneut zur Hand genommen habe.
Und machst du es?




Franziska

Irgendwie haben mich die Figuren in den letzten Tagen wieder beschäftigt. Ich mag sie immer noch total gerne und irgendwie ist es schade, dass sie niemand außer mir kennt. Auch wenn die Geschichte vielleicht nicht gerade innovativ ist. Je mehr Jugend-Fantasy ich lese, desto mehr finde ich, dass die Geschichte soo schlecht eigentlich auch nicht war. Jedenfalls könnte ich noch was draus machen, wenn ich meine neueste Idee da miteinbaue. Also denke ich schon, dass ich es mache, vorausgesetzt, mir fällt noch eine Lösung für das zweite große Plotloch ein. Vorausgesetzt, ich finde ein zwei Betaleser, die mir dabei helfen wollen, würde ich es gerne wenigstens versuchen.

HauntingWitch

Mir geht es gerade total gut. Ich habe soeben 1,2k an meinen Verlorenen geschrieben und noch neue Ideen, um mehr Hintergrundgeschichten einzubauen. In letzter Zeit habe ich so das Gefühl, dass ich nichts Gutes zustande bringe, da bin ich richtig froh, wenn ich wenigstens Inhalt produzieren kann.  :vibes:

Ich habe auch festgestellt, dass es ungemein hilft, Outlines für einzelne Szenen zu erstellen. Das habe ich bisher noch nie gemacht und immer einfach gewartet, bis sie mir zufliegt. Aber wenn man genau weiss, was jetzt kommen muss und es einfach nicht kommt, was dann? Outline erstellen, damit man die einzelnen Schritte sieht, fehlen nur noch Worte.  ;D

Arcor

Ich könnte gerade vor Freude herumhüpfen!  :vibes: Mir ist auf dem Heimweg gerade einfach so endlich die rettende Idee gekommen, wie ich mein Seefahrer-Projekt retten kann. Oder sagen wir, eine der rettenden Ideen. Der Anfang ist gemacht, mit einer einzig hinzugefügten Figur und einem kleinen Gespräch passt alles perfekt zusammen.  ;D Jetzt hoffe ich, dass der Rest sich auch zusammenfügt. Ich bin dann mal Plotten.  :buch: :hmmm:
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Malinche

Yeah, das klingt doch gut, Arcor! Also kein Notschlachten? :)
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Aylis

Ich hasse es, Geschichten auszumerzen :(
Aber ich bin so ein Schreiber-Chaot, lege einfach ohne Plan los und komme dann nicht mehr weiter...:pfanne:
Außer bei meinem neuen Projekt, von Supernatural inspiriert...da gehts super voran ;D
Blöd nur, wenn man auf 2 verschiedenen Geräten schreiben muss ...
Wo genau sollen wir einbrechen? - In die namenlose Festung.