Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[HauntingWitch]

@Coppelia: Stört denn das Blabla den Lesefluss? Wenn nicht, würde ich es einfach drin lassen.

Leann, das ist toll. Ich habe letztes Jahr beim NaNo auch mal ein Bild gefunden - da gibt es eine Theaterschauspielerin (in meiner Schweiz wohlgemerkt), die nicht nur genauso aussieht wie meine Prota, sondern auch noch denselben Vornamen hat. Da dachte ich dann auch so: Kann passieren. Meine Protas auferstehen zwischendurch auch schonmal in der realen Welt. Man denkt immer, ein Prota sei so etwas Einzigartiges und dieses Bild gehört einem ganz allein. In gewisser Hinsicht stimmt das natürlich, aber das ist nur eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass es wahrscheinlich irgendwo irgendjemanden gibt, der dieser Figur tatsächlich gleicht. Oder jemanden, der sich ebenfalls etwas/jemand sehr Ähnliches ausmalt.

[Robin]

Endlich werden meine Protagonisten für "Night Spirit - Blood Gem" gesprächiger. Aus der Kurzgeschichte könnte glatt etwas werden, was für LT3 Press lange genug für eine Printausgabe ist... Das wäre schon mal schön! Aber bis das so weit ist, muss ich es erst noch schaffen, mich durch eine philosophische Szene zu schlängeln, ohne dass ich den Leser damit so verwirre, dass es überhaupt nicht mehr nachvollziehbar ist.

[Silvia]

Johei, ich habe nach Jahr und Tag mein erstes Expose fertig, sogar dieses Pitchding am Anfang  Es ist zwar ellenlang, aber endlich was, mit dem ich weiterarbeiten kann. Nicht mehr lange, und die Skriptschmiede bekommt wieder Nachschub.

[Coppelia]

@ Witch
Ich glaube nicht, dass es den Lesefluss stört ... man könnte auch sagen, der Lesefluss ist Blabla.

@ Leann
Jetzt will ich das Bild aber auch sehen!

@ RobinWhite
Philosophische Szenen liebe ich! Worum geht es denn?

Ich fühl mich gerade irgendwie gemein. Jetzt hab ich die Partnerin meines Feldherrn ein Kind verlieren lassen. Wegen einiger unangenehmer Vorkommnisse davor hat sie Angst, dass er sie verlassen könnte. Und ich glaube, er wird tatsächlich bald fremdgehen. Der "arme" Mann ist nach seinen letzten Schlappen so ausgehungert nach Anerkennung und Seelenmassage, dass er höchst anfällig ist gegenüber Frauen, die ihn bewundern. Die sind nämlich gerade Mangelware. Und dabei liebt er seine Partnerin eigentlich. Oder hat sie wenigstens bis vor kurzem noch geliebt ...
Naja, wenigstens sehe ich inzwischen ein wenig den Schatten des Feldherrn ...
Ich dachte übrigens auch immer, er wüsste, dass er nicht der beste Liebhaber ist. Aber das weiß er offenbar nicht.

[Leann]

@ Haunting Witch: Wenn es echte Menschen aus der realen Welt sind, dann ist es ja noch verrückter. Eigentlich müsste man da mal ein Buch drüber schreiben. 

@ Robin White: Philosophische Szenen gefallen mir immer am besten, wenn ich sie nicht sofort kapiere, weil ich dann denke, dass sie so richtig tiefgründig sind.

@ Silvia: Da bin ich mal gespannt. Besonders auf das Pitchding.

@ Coppelia: Das hört sich richtig gut an. Ich liebe so einen Beziehungs- und Gefühlswirrwarr. Und dass er doch nicht über seine Liebhaberqualitäten Bescheid weiß ... interessant, wie einen die Figuren doch immer wieder überraschen können.
Ach so, also das Bild: Das isser! Mein Silvo! http://nathie.deviantart.com/art/Mr-Stone-185103766

[Coppelia]

@ Leann
Schnuckelchen! Und den Zeichner kenne ich auch, der ist toll. Auch wenn mir seine Figuren immer ein bisschen zu gut aussehen. Aber da bin ich vermutlich die einzige.

Hehe, ich glaube, viele Menschen wissen über ihre Qualitäten oder auch ihre mangelnden Qualitäten in vielerlei Hinsicht nicht Bescheid ... und das letzte ist manchmal auch besser so.

[pink_paulchen]

@Coppi: Kerle! Grad heute kommst du mit so einem Satz über deinen Feldherrn. Wo ich einen Kommentar eines männlichen Betalesers kriege, der mich echt aus dem Stuhl haut.
In meinem Afrikaabenteuer beschreibe ich eine nach Zitrusfrüchten duftende lebensfrohe Afrikanerin mit fülliger Figur, die einfach im Heute lebt und immer mit allem glücklich ist, was gerade da ist. Ich schildere ich die Wandlung des Helden vom Professor, der alles plant, zu einem Menschen der Genuss schätzen gelernt hat. Daraus resultiert als Höhepunkt der Entwicklung eine Erotikszene. Dazu schreibt mein Leser:
Also das mit Zhinga und Jack geht mir noch nicht ganz in den Kopf. Ich habe ein Bild einer N****rmutti in meinem Kopf. Eine Schwarze, wie sie im Buche steht. Gleich breit wie hoch, ordentlichen Busen, einfach so eine dicke Mutti, die lecker am Herd steht und kocht, wenn Du weißt was ich meine. Und darauf ist der Professor abgefahren? Ich weiß nicht, ich hab damit irgendwie ein Problem.

[Malinche]

Spricht jetzt irgendwie nicht so sehr für deinen Betaleser, finde ich.  Okay, kann natürlich sein, dass Zhingas Darstellung für ihn irgendwo so hakt, dass sie ihm einfach nicht sinnlich erscheint (so wie die Darstellung auch bei einer schlanken Blondine haken könnte - die könnte allen westlichen Schönheitsidealen entsprechen und muss trotzdem nicht automatisch Sex-Appeal versprühen). Aber der Kommentar klingt ja echt so, als wäre eine dicke Mutti per se nicht begehrenswert, vor allem dann nicht, wenn sie schwarz ist - das würde mich auch aus den Latschen hauen, wenn ich das von einem Beta zu hören bekommen würde.

Vielleicht kannst du noch einmal nachhaken, wo sein Problem genau liegt und an welchen Stellen in Zhingas Darstellung du nachbessern könntest (damit meine ich nicht ihre Figur, sondern ihre Beziehung zu Genuss und Sinnlichkeit). Aber so, wie du sie hier beschrieben hast (und ich meine, dass ich mich auch an die Zusammenfassung deines Afrika-Projekts erinnere), klingt sie nach einer wirklich tollen Figur, und die Entwicklung zwischen ihr und Jack, wie du sie hier darstellst, finde ich persönlich absolut klasse. Und hast du noch andere Beta-Rückmeldungen zu der Frage? Ansonsten, wenn es darauf hinausläuft, dass dein Beta füllige Frauen unsexy findet, bleibt wohl nur, den Kommentar mit einem Kopfschütteln in die Tonne zu kloppen ...

[Robin]

@ Coppelia und Leann: Es geht darum, dass der Antagonist meinem Protagonisten erklären will, warum es wichtig ist, den Aschenengel wieder zu erwecken. Dafür zieht er eine Analogie heran, die mir in den Kopf gekommen ist, als ich gerade auf dem Heimweg war. Die Szene war mir so lebendig im Kopf, dass ich sie noch mal verwenden musste. Und außerdem ist es noch gaaaaanz speziell, weil eben der Aschenengel diese Analogie formuliert hat. Also ganz... ganz ganz ganz viel Aha und so. Prota ist unbeeindruckt, Anta geht die Wände hoch, weil der so ein Sturkopf (und seiner Aussage nach Hohlkopf noch dazu) ist.

[Serafina]

Paulchen, ich bin gerade etwas sprachlos... N****rmutti? Vielleicht spukt ihm ja Big Mama oder so im Kopf herum, aber dieser Kommentar ist trotzdem ziemlich grenzwertig. 

[Coppelia]

@ pink_paulchen War das ein wörtliches Zitat? Aus dem Kommentar sprechen für mich eher Vorurteile gegen Schwarze, Frauen und speziell Hausfrauen/Mütter. Wäre der Betaleser mein Bekannter und ich ein Sim, würden rote Minuszeichen über meinem Kopf aufploppen.
Also ernsthaft, das kannst du meiner Meinung nach unter "bitte vergessen, Gehirn" einsortieren und dir keine Gedanken mehr darüber machen. Wenn vernünftige kritische Rückmeldungen von anderen Leuten zu derselben Szene kommen, dann kannst du dir wieder Gedanken machen, finde ich.

So.

Leider habe ich trotzdem den Eindruck, dass füllige Frauen in veröffentlichten Büchern unterrepräsentiert sind. Mir hat mal jemand gesagt, Leser wollen nicht über Figuren lesen, bei denen sie fürchten müssten, auch mal so auszusehen (z. B. dick oder glatzköpfig). Aber so wie du Zhinga beschreibst (ich mag den Namen), klingt es eher so, als könnte man sich wünschen, so zu sein wie sie.

Aber was hat das mit meinem Feldherrn zu tun? Er ist übrigens auch dick, aber das habe ich bislang noch nicht geschafft, im Text zu erwähnen. Dafür ist seine Partnerin dunkelhäutig ... *blah*

@ RobinWhite
Und was ist das Philosophische daran?

[pink_paulchen]

Coppi: Ich kam drauf, weil dein Feldherr sich für einen Helden im Bett hält und das schlug die gedankliche Brücke zu Machos und "Kerlen".
Mein Betaleser hatte schon öfter frauenfeindliche Anmerkungen, ist aber aus aderen Gründen wertvoll. Nur dies war etwas happig zum überlesen. Jetzt gehts besser, nachdem ich euch gelesen hab. Wenn ich was ändere, wird sie noch dicker

[Shin]

Ich weiß nicht, ob das direkt in die Schreibbar gehört, aber wirklich OT ist es nicht.
Ich habe heute meinen zweiten Literatur-Workshop gehalten (gestern den ersten) und ohhh, es war so voll, dass sogar einige auf dem Boden saßen. Ich war auch noch auf einem Podest, das war so aufregend, aber es hat auch so viel Spaß gemacht. Es bereitet mir wirklich viel Freude, all das Wissen, das ich dank des Tintenzirkels angehäuft habe, weitergeben zu können. Außerdem konnte ich einige für den NaNo begeistern.
Ich hoffe, auch nächstes Jahr Workshops halten zu dürfen und zwar noch besser. 

(Und nachdem ich heute so viel erzählt habe, wie man einen Roman schreibt, ohne stecken zu bleiben, sollte ich wohl auch mal wieder was fabrizieren... )

[Sprotte]

Ja, Shin, nimm den Schwung und das Wohlgefühl mit und mach was draus. Wenn andere Dir schon zu Füßen kauern, um Dir zu lauschen, hast Du ganz gewiß selbst etwas mitgenommen. 

[Coppelia]

Shin, das klingt toll! Super, dass du sowas machst! Was hast du denn in deinem Workshop so für Inhalte vermittelt?

Mein Feldherr schmilzt gerade ... dahin ... er wird von einer charmanten, schönen Frau um den Finger gewickelt. Das macht Spaß zu schreiben!