Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Zit]

Hm, ich habe Could Mountain nicht gesehen, aber deiner Beschreibung nach würde ich denken, dass das Ende letztlich irrelevant ist. Der Weg ist das Ziel sozusagen. Natürlich ließe sich noch etwas hinein interpretieren wie "Dem Krieg entkommt man nicht."; "Der Tod/ Das Schicksal lässt sich nicht austricksen./ Wenn deine Zeit gekommen ist ..." Die Prämisse des Films ist halt keine positive. Normalerweise hätte man ja sowas wie "Liebe überwindet alle Hindernisse." erwartet und damit, dass der Prota es nach Hause schafft und die glücklich bis ans Ende leben. (Wobei das ja auch nur ein Wunschdenken ist. Deserteure holt immer das (Kriegs)Recht ein.) War halt eine Tragödie.

Insofern: Ich denke nicht, dass eine Geschichte, nur weil der Prota am Ende stirbt und seine Motivation nicht auflösen kann, nutzlos ist. Im Gegenteil, ich sage es nochmal; der Weg ist das Ziel.

Vielleicht kann jemand anderes die Welt retten. Und mein Protagonist hätte dann quasi einen entscheidenden Einfluss auf die Person, weiss das aber natürlich nicht.

Dann würde ich mich fragen, warum du nicht die Geschichte des eigentlichen Wellenreiters (auch) erzählst. Du müsstest also das Einzelschicksal deines Protas noch mehr herausarbeiten. Vll. ist er einer von vielen und steht somit Synonym für die Massen an Menschen, die gegen den Weltuntergang antreten? Denn letztlich nimmst du dem eigentlichen Weltenretter seine "Heldenhaftigkeit", wenn er die Welt nur durch Hilfe anderer retten kann. Er wird austauschbar dadurch. Kann man natürlich so wollen und, in gewisser Weise, ein "Plädoyer" für den Zusammenhalt der Menschheit draus machen. "Gemeinsam sind wir stark." Oder so.

[Ludovica]

@HauntingWitch: ich finde die Idee ehrlich gesagt wirklich gut. Allerdings bin ich generell ein Fan von Charakteren, die nicht 100% im Mittelpunkt einer Geschichte stehen... Und ich fände es auch z.B. interessant wenn der Charakter erst einmal merken müsste, dass er eben 'nur' dazu auserwählt ist, demjenigen, der die Welt retten soll, einen Tritt in den Arsch zu geben. Da wäre dann eine ganze Menge Selbstreflektion drinnen, würde ich mal sagen 

Und außerdem ist die 'Ein Einzelner rettet die Welt'-Trope inzwischen wirklich langweilig...

[Robin]

Puh. Bertolt Brecht ist doch nicht so trocken, wie ich gedacht hätte. Interpretieren muss man sich halt nur schmackhaft machen. Dennoch, ist nicht so leicht, ungefähr 10 Seiten davon hinzubekommen...

[Alana]

Cold Mountain ist ein ganz toller, ganz schrecklicher Film. Da heult man eigentlich die ganze Zeit durch. Das Ende macht dann auch schon nichts mehr. Ich denke, dass auch ganz genau das die Message des Filmes ist: Alles ist irgendwie sinnlos, wenn es um Krieg geht. Es gibt nichts, worauf man sich verlassen kann, es gibt kein gutes Ende für Alle. Jeder verliert irgendwen.

@Witch: Was deine Geschichte angeht, fände ich es auch interessant, dass dein Prota nur ein Helfer ist. Oder aber du änderst eben nochmal die Prämisse. Ich habe ja auch noch so einen Weltenretterplot rumliegen, werde da wahrscheinlich aber auch einiges ändern, weil es eben wirklich nicht mehr zeitgemäß ist.

[HauntingWitch]

Dann würde ich mich fragen, warum du nicht die Geschichte des eigentlichen Wellenreiters (auch) erzählst.

Die fliesst schon auch mit ein, ist aber im Moment mehr Nebenhandlung. Aber du hast Recht, dann müsste die Nebenhandlung die Haupthandlung sein und aah... 

Danke für eure Inputs. Ich behalte das alles mal im Hinterkopf.

@Alana: So habe ich den Film noch gar nie betrachtet. Ich fand damals nur so: "Ähm, und was sollte das jetzt?" Aber ja, wenn das der Sinn der Geschichte ist, sieht es natürlich anders aus.

[Robin]

Boah, mal wieder Ideen...

Also, jetzt muss ich mich um einiges an Charakteren kümmern. Puh, ich muss mal echt zusehen, dass ich die alle verpacke. Da hab ich jetzt eine Werwolfsgeschichte, dann eine Engelsgeschichte, dann stellt sich jetzt ein Vampirduo vor, dann hab ich NOCH drei Ideen, die es zu schreiben gilt...

Zum Glück sind bald Semesterferien.

[Alana]

@Witch: Ich weiß nicht, ob das der Sinn ist, aber für mich kam es so rüber. Ich hab den Film zweimal gesehen, zweimal durchgeheult ( zum einen wegen Dingen, die die Menschen sich antun, zum anderen wegen Dingen, die die Menschen füreinander tun) und ich glaube, ich werde mir diesen Film nie wieder anschauen. Einfach zu schrecklich schön.

[Robin]

Oh nein! Vor zehn Minuten hat sich wieder eine Idee angemeldet - NICHT SCHON WIEDER! Ich kann grad echt nicht auf so viele Ideen eingehen, und trotzdem... Mann... Morgen nach der Prüfung foltere ich die Tastatur, bis sie bricht!

[Sin]

Aber Robin!
Dann kannst du doch gar nicht mehr mit der Tastatur schreiben!

Ich wäre froh, wenn ich so viele Ideen hätte.
Momentan quäle ich den Plot für eine KG zusammen...
Und überhaupt, woher kommen die vielen Ideen bei dir bloß?
Den Trick wüsste ich auch gerne. 

[Robin]

Ich weiß ja auch nicht woher die kommen... aber ich habe den Verdacht dass je mehr ich schreibe, desto mehr Ideen auch auf mich zukommen. Oder füttere ich die Plotbunnies zu sehr? Das werden ja immer so dicke Brocken!

[Shin]

Ach Robin, du bist unglaublich.

[Sin]

Och, wenn dich deine Plotbunnies stören, bei mir bekommen sie ein freundliches neues Zuhause. 
Setz die doch mal auf Diät und warte ab, was sie dann machen. 

[Janika]

Dann legen sie vermutlich erst richtig los, um Aufmerksamkeit zu erhalten und sich bemerkbar zu machen!

[Ludovica]

Robin, kanns sein dass du gerade in einer Prüfungsphase steckst / gerade aus einer rauskommst?  Da sind meine Plotbunnies irgendwie auch immer am kreativsten...

[Robin]

Ludovica, einmal Volltreffer und versenkt. Morgen letzte Prüfung, und ich kann nicht lernen weil die Plotbunnies durcheinander schreien.

...ich hab jetzt 'schreiben' statt 'schreien' geschrieben. Zeichen? Hell yes.