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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Erdbeere

So, Diplomarbeit beendet, Schule abgeschlossen - ich habe wieder jede Menge Zeit zum Schreiben. Besser kann es nicht sein, oder?
Blöd nur, dass ich mein aktuelles Projekt garantiert nicht vor November fertig kriege. Entweder reicht es nie und nimmer mehr für 50k und ich muss was neues dazwischen schieben, oder ich trödel jetzt rum und habe dann genug Material. Aber beide Varianten mag ich nicht. Blöd.

@Nadine: Ich hoffe, das gilt nicht als hibbeln. Ich habe nicht gehibbelt, nein. :innocent:

Rynn

#11521
Zitat von: Zitkalasa am 14. September 2012, 22:36:49
Habe ich mal getan, also die Ausschreibung eingestellt. Fragt sich nur, ob du damit etwas anfangen kannst. ;) Ich fürchte ja, dass ich fast die Einzige sein werde, die da evtl. was hinschickt (sofern ich es fertig bekomme).
Ich hab den Wettbewerb auch gesehen und als (zugezogene ;)) Thüringerin auch ernsthaft überlegt, ob ich dafür was machen sollte. Doof, dass ich vom Krimischreiben quasi absolut null Ahnung habe ... und mich auch diese Voraussetzung "die Eigenart der Thüringer sollte eine wichtige Rolle spielen" etwas ratlos zurücklässt. Was für eine Eigenart soll das bitte sein? Sind Menschen nicht alle unterschiedlich? :omn:
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

gbwolf

@Zit: Danke! Schade, mein ... ja, eigentlich ist es ein Thriller, kein Krimi - Roman spielt in Karlsruhe.

Zur Krimi-Thriller-Abgrenzung hat Thea in ihrem Workshopbericht einiges geschrieben: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,10427.0.html
Gerade viele deutsche Regiokrimis haben einen sehr hohen Thrilleranteil.

Aphelion

Ich vermisse grade spontan meine alte Bibliothek, wo "Thriller" noch das Etikett "Spannung" tragen durften - bis irgendjemand darauf bestand, es auszuschleichen und auf die neuen nur noch "Thriller" zu schreiben. "Abenteuer" ist bei der Gelegenheit auch ausgestorben...  :darth: (Und manche Sachbücher sind aufgrund ihres Titels unverhofft in der Thriller-Ecke gelandet...  :hmhm?: )

Farean

Meine Frau und ich haben gestern abend eine witzige neue Methode zum Charakter-Casting entdeckt: wir stellen uns irgendeine Veranstaltung vor, zu der wir hingehen, und nehmen in Gedanken unsere Charaktere mit. Diejenigen, die irgendwie auf die Veranstaltung reagieren (und sei es mit Ablehnung), leben und atmen. Diejenigen, die nur rumstehen und mich als ihren Autor fragend ansehen, was sie da sollen, sind konstruiert und leblos (und brauchen von meiner Seite als Autor noch Kennenlern-Arbeit).

Konkret fing es damit an, daß wir beide uns auf die Spielemesse gefreut haben, die im Oktober wieder in Essen stattfindet, und dann fingen wir an, rumzuspinnen, was wohl wäre, wenn unsere Charaktere uns begleiten... und wie es auf der Messe immer voller wurde und ein Charakter nach dem anderen sich auf seine ganz individuelle Weise da tummelte, fiel mir ein System dahinter auf: Jeder einzelne Charakter, mit dem ich schon erfolgreich was geschrieben hatte, benahm sich in meinem Kopf wie ein lebendiger Messebesucher; jeder einzelne Charakter aus meinen mißglückten Projekten der letzten zwei Jahre stand nur dumm rum und tat gar nichts.

Ich werde mal zusehen, wie ich diese Methode ausbaue. Auf jeden Fall aber werde ich künftig jeden neuen Charakter in meinem Kopf erst mal auf die Spielemesse schicken. ;)

Robin

@Farean: Hey, das ist ja mal eine scharfe Methode. :D So wie das bei mir aussieht, könnten sich auch durchaus noch einige unbekannte Charaktere für so was begeistern... :hmmm:
~Work in Progress~

Zit

Zitat von: Pestillenzia am 15. September 2012, 03:29:22
Ein Lektor von Bastei meinte, ein Thriller ist etwas, bei dem die Gefahr im Vordergrund steht, sprich jemand/eine Stadt/die Welt befindet sich in Gefahr und Personen kämpft dagegen an. Das muss kein Polizist sein, der den großen bösen Killer jagt sondern kann jede beliebige Person sein, z.B. das Hausmeisterehepaar, das eine Verschwörung des Kaninchenzüchtervereins aufdeckt, der die Welt mit Killerkarnickeln überschwemmen will oder der Schwammerlsucher, der zufällig neben ein paar Steinpilzen über die Goldreserven eines Mafia-Clans stolpert, die Kohle einsteckt und dann vor der Mafia abhauen muss.

Beim Krimi geht es immer darum, ein Rätsel zu lösen, eben meistens, wer der Mörder war. Dabei muss aber kein Polizist die Hauptrolle haben. Ich hab schon mehrere Krimis gelesen, in denen Anwältinnen oder Reporter die Ermittlerrolle innehaben.

Ich weiß nicht, das kommt mir so eng und einfach vor. Zodiac, Sieben, Purpurnen Flüsse 1 / 2 -- das sind auch alles Thriller, wo aber doch ein Verbrechen aufgeklärt wird. Dem gegenüber stehen dann aber wiederum Der Ghostwriter, Der Manchurian Kandidat, Im Netz der Spinne, etc, was deine Aussagen stützt.

Es ist halt dumm, dass es direkt Krimi-Preis heißt und man doch Thriller einschicken kann. Versteht ihr, was ich meine? Das wäre ja irgendwie genauso, wenn ich einen Sci-Fi-Roman zu einem Fantasy-Preis einreiche ... :-\

@Rynn

Yay. :knuddel:

Regio ist im Grunde, naja. Jeder Roman hat ja einen Handlungsort. Ich würde Regio so auffassen, dass es eben nicht nur regionale Spezialitäten zum Essen gibt, sondern der Autor auch an passenden Stellen "Infodumping" macht und über Geschichte/ Eigenarten aufklärt. Wenn es da meinetwegen einen Johannturm gibt, dann erwähnt und berschreibt man den nicht nur, sondern erklärt auch, warum das Ding so heißt. *Schultern zuckt*

Aber, wenn du zugezogen bist, sind dir da keine Mentalitätsunterschiede aufgefallen? Sind Thüringer in Vergleich mit deiner Heimat vll. muffliger oder so? Und hundertpro bist du bestimmt auch auf die ewigen DDR-Bürger Marke "Damals war nicht alles schlecht." gestoßen. ;) Solche Sachen eben.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Pestillenzia

Zitat von: Zitkalasa am 15. September 2012, 18:34:51
Ich weiß nicht, das kommt mir so eng und einfach vor. Zodiac, Sieben, Purpurnen Flüsse 1 / 2 -- das sind auch alles Thriller, wo aber doch ein Verbrechen aufgeklärt wird.

Das sind auch keine zementierten Vorgaben, sondern nur Einteilungen wie Säugetiere - Fische - Vögel. Säugetiere leben an Land, Fische im Wasser und Vögel fliegen. Aber es gibt Fische, die an Land überleben können (Schlammspringer) und Säugetiere, deren Element das Wasser ist (Wale, Delphine) und Vögel, die schwimmen, aber nicht fliegen können (Pinguine). Und dann ist da noch das Schnabeltier, das sich an Land und im Wasser wohlfühlt, Eier legt und ein Säugetier ist.

So wie beim Krimi nicht nur Polizisten die Ermittler sein müssen, so kann beim Thriller genauso ein Mörder gesucht werden. Nur steht dann eben der Thrill, der Nervenkitzel, die Gefahr, in der sich die Figuren befinden, mehr im Focus als z.B. bei einer klassischen Mördersuche à la Agatha Christie.

Wie bei der Fantasy, gibt es auch viele Spielarten des Spannungsromans. Einige sind eindeutiger einer Kategorie zuzuordnen, andere nicht.

Rynn

Zitat von: Zitkalasa am 15. September 2012, 18:34:51
@Rynn

Yay. :knuddel:
Regio ist im Grunde, naja. Jeder Roman hat ja einen Handlungsort. Ich würde Regio so auffassen, dass es eben nicht nur regionale Spezialitäten zum Essen gibt, sondern der Autor auch an passenden Stellen "Infodumping" macht und über Geschichte/ Eigenarten aufklärt. Wenn es da meinetwegen einen Johannturm gibt, dann erwähnt und berschreibt man den nicht nur, sondern erklärt auch, warum das Ding so heißt. *Schultern zuckt*
Ja, ich bin manchmal etwas traurig, die Zahl der Ost-Zirkler scheint mir unterdurchschnittlich gering zu sein, kann das sein? :schuldig:
Ich halte das auf jeden Fall im Hinterkopf; wenn mir der grandiose Topp-Plot einfiele, dann hey, wieso nicht? Der Wettbewerb selbst scheint ja wirklich lukrativ zu sein ...

Zitat
Aber, wenn du zugezogen bist, sind dir da keine Mentalitätsunterschiede aufgefallen? Sind Thüringer in Vergleich mit deiner Heimat vll. muffliger oder so? Und hundertpro bist du bestimmt auch auf die ewigen DDR-Bürger Marke "Damals war nicht alles schlecht." gestoßen. ;) Solche Sachen eben.
Ich weiß nicht. Okay, dem gelegentlichen Schönreden der DDR, ja, dem bin ich begegnet. Und die seltsame Art, hier Uhrzeiten zu bezeichnen, verstehe ich immer noch nicht, obwohl ich schon vor Jahren hergezogen bin – ich meine, Viertel Sieben?! Wie viel Uhr soll das bitte sein?! Redet doch mal verständlich! :rofl:
Aber abgesehen davon, ich weiß nicht ... Dorfmentalität, das ginge ja (obwohl mir das eher typisch dörflich als typisch thüringisch vorschwebt ...), aber wenn man den Krimi in einer der größeren Großstädte spielen ließe, wie Erfurt, Weimar, Gera, Jena, was ist denn da anders als in anderen deutschen Städten? :hmmm: Vielleicht kommt so was auch, wenn man den Plot entwickelt? Wahrscheinlich mache ich auch aus der Mücke einen Elefanten, und das Einzige, was sie wirklich wollen, ist eben, dass dieses gewisse Flair rüberkommt.
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

Zit

#11529
Viertel Sieben: entweder viertel nach sieben (7:15) oder viertel nach sechs (6:15).
Ich sage auch viertel drei und die Uhr zeigt halt 2:15; weil mein Kopf meint eben, dass die erste Viertelstunde zur drei hin schon vorbei ist, die dritte Stunde also schon angebrochen ist, also muss er das auch so mitteilen. ;D

Aber, ja, im Grunde gehts nur ums Flair. Deswegen ist das mit dem Regio halt auch so eine schwammige Sache. Ich glaube, diese Bezeichnung kam auch erst mit den Kluftinger-Krimis und schlägt sich mittlerweile auch in so, imho eigtl. recht blöden, Titeln wie Winterkartoffelknödel nieder ...

Lukrativ ... Eigtl. war mein erster Gedanke bei den 500EUR: "süß". Allerdings gibt es ja einen normalen Autorenvertrag dazu, also zusätzlich zu Tantiemen nochmal 500EUR und für den relativ kleinen Verlag ist das widerum ganz ordentlich. Zu dem Geld sag ich jedenfalls nicht nein. Hihi. Aber erstmal entwickeln und schreiben. ;D
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Erdbeere

Ich habe grad das "Tsching-Tsching-Tsching!"-Geräusch von alten Kassen und Geldmaschinen im Hinterkopf. Die Wörter purzeln heute morgen nur so runter. :vibes: Mich nicht zu sehr auf den Plot zu versteifen hilft demnach ungemein.

Robin

Ich glaube, ich sollte mir langsam Sorgen machen, wohin meine Fantasie abdriftet. :gähn:

In letzter Zeit sind vor allem SEHR düstere Themen in meinem Kopf präsent, die wohl einen ziemlich guten Horror-Streifen abgeben würde. Und das übelste daran ist... ich kann meine Charaktere größtenteils darin sehen. Also in den Rollen von irren Schnitzlern und den einzig mutigen 'Opfern' eben dieser Schnitzler...

...was zur Hölle ist da schief gelaufen? :gähn: Schokoapokalypse kann ich so nicht schreiben, so viel steht fest.
~Work in Progress~

Franziska

@Erdbeere: das hört sich aber gut an. Hätte ich auch gerne.
@Robin: öhm, also Horrorplots hatte ich noch nie, aber ich gucke auch keine Horrorfilme.
Derzeit überfallen mich Plotbunnys immer morgens, wenn ich aufstehen will. Und dann bleibe ich liegen, bis ich mir die Geschichte zu Ende überlegt habe. Aber was wirklich brauchbares war noch nicht dabei. Nicht, dass ich hier nicht noch mindestens drei angefangene Romane rumliegen hätte ... aber ich habe gerade Lust, als nächstes ein Jugendbuch zu schreiben. Aber so eine richtig gute Idee für ein Jugendbuch hatte ich noch nicht. Es gibt einfahc schon so wahnsinnig viel. Ich hätte ja Lust, zu etwas historischem, 19. Jahrhundert, aber die ganze Recherche :d'oh:

Robin

@Franziska: Ich schau mir auch keine Horrorfilme an (zu ängstlich dafür). Ich habe nur ein Bild gesehen. Ich schwörs. Ein einziges, verdammt gut gezeichnetes Bild. :gähn: Und das hat bei mir eine Ideenflut ausgelöst, die beunruhigend ist.
~Work in Progress~

chaosqueen

Zitat von: Zitkalasa am 15. September 2012, 19:38:12
Viertel Sieben: entweder viertel nach sieben (7:15) oder viertel nach sechs (6:15).

Nein! Ausschließlich 6:15h. Und Deine Begründung ist genau richtig und analog zu "halb sieben", denn das ist 6:30h und somit ist die siebte Stunde zur Hälfte um. Dreiviertel Sieben ist dementsprechend 6:45h.

Dass ein Bekannter von mir seine Freundin damit aufzieht, indem er Zeiten wie "Zwei Drittel sechs" konstruiert, erzähle ich mal lieber nicht zu laut ... ;D