Aurora Michaels

[Rotkehlchen]

Liebe Tintenzirkler,
ich möchte demnächst meine Arbeit an meiner Romanreihe fortführen, die ich kurz nach Beginn der Pandemie angefangen habe zu schreiben. Viele Kapitel werden umgeschrieben oder weggelassen. Einige Charaktere bekommen einen Feinschliff. Es steckt also noch sehr viel Arbeit in den Büchern. Ich möchte euch heute eine meiner Hauptfiguren vorstellen: Aurora Michaels.

,,Mein Name ist Aurora Michaels. Seit in denken kann, lebe ich in einem kleinen Ort in der Nähe des kanadischen Toronto. In der Schule habe ich nie mit herausragenden Leistungen geglänzt und es ist mir ein Rätsel, was ich nun machen soll, jetzt, nachdem ich die Schule abgeschlossen habe. Ich sollte mich an einer Universität bewerben, aber um ehrlich zu sein, finde ich keine Kraft dazu. Alles, was ich bisher in meinem Leben erreicht habe, kommt mir so banal und sinnlos vor. Ich habe das Gefühl, dass ich eine Fremde hier bin, dass ich nicht an diesen Ort gehöre. Dass meine Existenz Unglück über die Menschen in meiner Nähe bringt.


Mein Vater liegt seit Jahren im Koma und meine Mutter hat sehr schwer mit dem, was damals passiert ist, zu kämpfen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich damals Schuld am Unfall meines Vaters war. Meine Mutter hätte es auch nicht so schwer, wenn ich nicht da wäre. Nachts, wenn ich an ihrem Schlafzimmer vorbeigehe, höre ich sie manchmal leise weinen. Vielleicht hätte sie einen neuen Mann gefunden, der sie glücklich machen würde und sie finanziell unterstützen könnte. Aber ich habe das Gefühl, dass ich sie an allem behindere.


Das einzig Gute in meinem Leben war Adrian. Adrian war mein Freund, dem ich während der Schulzeit geholfen hatte, weil er von seinen Mitschülern ausgeschlossen wurde. Er ist einer der intelligentesten Menschen, den ich kenne und der beste Schüler aus seinem Jahrgang. Er sagte, er will später Programmierer werden. Wir beide sind vollkommen unterschiedlich, aber wir haben uns gleich von der ersten Minute an bestens verstanden. Ich glaube sogar, dass er in mich verliebt war – bis ich ihm das Herz gebrochen habe. Ich glaube, er hat nicht verstanden, dass ich nicht gut für meine Mitmenschen bin.


Wie das passieren konnte? Nun... Es ist schwer, zu beschreiben, was wirklich passiert ist. Meine Mutter hatte mich vor einigen Monaten zu einem Ausflug in die Berge mitgenommen. Es sollte wohl ein ,,Mutter-Tochter-Tag" werden, wie in den alten Zeiten. Ich habe den Schluss zur Wandergruppe verloren und bin vom Weg abgekommen. Und etwas hatte mich in die Wälder gelockt. Ich glaube, es war eine Stimme. Sie war definitiv nicht die eines Menschen und ich hatte das Gefühl, dass ich ihr folgen musste. Ich lief ihr nach, doch ich verirrte mich in den Wäldern und bin mehrere Tage vollkommen alleine umhergeirrt.

Nun, ich hoffe, ihr habt Verständnis dafür, aber ich habe niemandem davon erzählt, was damals geschehen ist. Nicht einmal meiner Mutter oder Adrian. Ein Suchtrupp hat mich wiedergefunden. Zumindest einen Teil von mir. Der andere ist in den Wäldern verlorengegangen. Seit ich wieder zurück bin, bin ich nicht mehr dieselbe Person wie früher. Ich irre noch immer umher und suche nach meiner verlorenen Hälfte, die mit leiser Stimme immerzu nach mir ruft."

[Nante]

Hallo,
danke für deine Vorstellung.

• Was war das für ein Unfall des Vaters und wann war dieser? Oder spielt das für die eigentliche Geschichte nicht eine große Rolle?
• Was bedeutet es, dass nur ein Teil von Aurora zurück aus dem Wald kam? Wie macht sich das bemerkbar (merkt sie es selbst oder nur Menschen um sie herum)? Ich gehe aus, dass dies nicht körperlich gemeint ist.
• Ist Aurora depressiv (oder so etwas in der Art, da kenne ich mich nur beschränkt aus)? Sie gibt sich die Schuld am Unfall des Vaters, das triste Leben ihrer Mutter, den Herzensbruch ihres Freundes und ist momentan etwas verloren (schon vor dem Wald ist sie richtungslos).
• Ich vermute, dass das Walderlebnis der Auslöser für das Abenteuer ist. Kannst du mir etwas über die Entwicklung von Aurora verraten? Wie löst sie ihre Probleme? Denn sie scheint mir als Mensch ziemlich angeschlagen zu sein. Woher nimmt sie die Kraft?

Das sind erst einmal die Gedanken zum Charakter. Sicherlich löst sich vieles in der Geschichte auf.