• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Deutsche Fantasy-Autoren im Ausland

Begonnen von Kaeptn, 29. Februar 2008, 22:03:38

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Kaeptn

Hallo,

ich lese gerade "Die fließende Königin" von Kai Meyer, das soll ja recht erfolgreich sein und ist - wie ich bei Amazon.com entdeckte - auch in Englisch erschienen. Wie ist das denn mit dem Exportwert deutscher Fantasy-Autoren. Haben die im Ausland auch Erfolg, oder schaffen es nur einige wenige Werke überhaupt ins Englische übersetzt zu werden?

Würde mich mal interessieren, vielleicht weiß ja hier jemand was.

Linda

#1
Hallo,

es sind wenige, und wenn, dann eher im europäischen Raum, ausgenommen England. Die angelsächsische Kultur hat einfach ein zu breites eigenes Angebot, und wenn es mal ein deutsches Buch übers Meer schafft, dann weil es typisch deutsch ist.
So z.B. die "Unendliche Geschichte", die mit ihrem Kunstmärchenanspruch als typisch deutsch angesehen wird. Die Märchen der Brüder Grimm wirken da wohl immer noch stilbildend. German Romantik, german Angst und so.
Im Jugendbuchbereich gibt es da eine Hand voll Autoren, die Lizenzen ins Ausland verkauft haben. Peter Freund z.B. ist ins Spanische übersetzt worden, Eschbach wandelt ja in verschiedenen Genres, ich wette der Hohlbein hat es auch in ein Dutzend Sprachen geschafft. Südeuropa, Osteuropa importiert also auch deutsche Originale - nur die Insel ist halt nicht so interessiert.

In jüngster Zeit gibt es auch Cornelia Funkes Erfolge zu vermelden, aber die scheint mir, obwohl deutschstämmig, recht assimiliert zu sein (und ihre Bücher spielen irgendwie alle in Italien). Jedenfalls hat sie ihre eigenen Werke ja ins Englische übersetzt (oder war's umgekehrt?).

Soviel zur Lage der Nation. Aber mal ganz ehrlich, wie viele spanische, italienische oder französische* Fantasywerke haben es hierher geschafft?

Gruß,

Linda

*außer "Das Orakel von Oonagh" - oder so

Feuertraum

Zwar nicht direkt Fantasy, aber ich glaube gelesen zu haben, dass die Drei Fragezeichen-Bücher unserer Astrid ins Tschechische übersetzt wurden...
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Elena

ZitatHaben die im Ausland auch Erfolg, oder schaffen es nur einige wenige Werke überhaupt ins Englische übersetzt zu werden?

Lässt du denn auch nicht-englischsprachiges Ausland gelten? ;) Da gibt es schon einige. Christoph Hardebuschs "Die Trolle" erscheint wohl demnächst auf Italienisch, von Jenny-Mai Nuyens Büchern weiß ich, dass sie auf Tschechisch, Spanisch, Dänisch, in Slowenien, Vietnam und Japan erschienen sind bzw. werden. Als ich in Tschechien in einer Buchhandlung war, habe ich durchaus mehrere Bücher von Deutschen dort entdeckt - da passiert es wohl leichter, dass jemand übersetzt wird, auch wenn das umgekehrt nicht üblich ist, oder kennt jemanden einen tschechischen Fantasyautor, der übersetzt wurde?

Harbatkin

Hi

meinem Eindruck nach hat sich die Situation für deutsche Autoren in den letzten Jahren etwas verbessert (ausgelöst durch den Fantasy-Hype nach dem Herrn der Ringe Filme).

Fantasy ist ja in vielen Ländern (nicht nur in Deutschland) mehr im Mainstream angekommen, daher gibt es auch Chancen für Autoren. Man sehe sich  zB Markus Heitz an, dessen "Zwerge" mittlerweile in 11 Ländern erschienen sind (inkl. England :) )

Gruß,

Harbatkin



Linda

Zitat von: Elena am 01. März 2008, 10:57:55
Als ich in Tschechien in einer Buchhandlung war, habe ich durchaus mehrere Bücher von Deutschen dort entdeckt - da passiert es wohl leichter, dass jemand übersetzt wird, auch wenn das umgekehrt nicht üblich ist, oder kennt jemanden einen tschechischen Fantasyautor, der übersetzt wurde?

nein, in dieser Hinsicht kann ich jetzt nur mit einem ungarischen Autor aufwarten, der in einem kleineren Verlag erschienen ist ;-)

Julius Bessermann - Greg und die Traumfänger...

Gruß,

Linda


Kalderon

Hi,

soweit mir bekannt ist, lebt Cornelia Funke in den USA, weshalb sie dort auch ihre Bücher veröffentlicht (mit millionenfachen Verkäufen), die dann aber auch in Deutschland erscheinen. (Und sich auch hier gut verkaufen)

Ralf Isau ist mit einigen Bücher als Fantasyautor auch in sehr vielen Ländern erschienen, darunter auch Japan.

Kai Meyer hat in Amerika 60.000 Exemplare seines Buches "Die fließende Königin" verkauft. (laut FAZ)

Vielleicht täusche ich mich, aber ich glaube, es findet langsam eine Verlagerung statt. Deutsche Autoren werden langsam erfolgreicher.


Liebe Grüße: Kalderon

Kaeptn

#7
Englisch ist natürlich eine entscheidende Sprache und gerade der amerikanische Markt, der uns ja mit Fantasy überflutet, hätte mich mal interessiert. Und da ja Ami-Verlage auch das eine oder andere deutsche Haus besiztzen, hätte ich mir vorgestellt, dass die erfolgreiche Titel eher mal übersetzen lassen.

Thema Osteuropa: Einen kleinen Hype erlebt derzeit wohl Andrzej Sapkowski mit seiner Gerald-Saga. Die ist als Computerspiel "The Witcher" umgesetzt worden, das sich hervorragend verkauft (mehr als 1 Mio seit Oktober). Vorher hatte ich von dem nie gehört, aber nun gibt es sogar schon 2 Bände bei Amazon.

SemSimkin

Hmm, hat Bertelsmann nicht den größten englischsprachigen Publisher Random House übernommen und somit jedenfalls einen Brückenkopf in Amiland ?

Steffi

Zitat von: SemSimkin am 02. März 2008, 17:26:20
Hmm, hat Bertelsmann nicht den größten englischsprachigen Publisher Random House übernommen und somit jedenfalls einen Brückenkopf in Amiland ?

Ich dachte es wäre anders herum...jedenfalls gehören einige große Verlage mittlerweile zu Random House was unter anderem erklärt, warum Autoren wie Naomi Novik jetzt auch in Deutschlad veröffentlichen...
Sic parvis magna

Moni

Zitat von: Kaeptn am 01. März 2008, 15:38:38
Thema Osteuropa: Einen kleinen Hype erlebt derzeit wohl Andrzej Sapkowski mit seiner Gerald-Saga. Die ist als Computerspiel "The Witcher" umgesetzt worden, das sich hervorragend verkauft (mehr als 1 Mio seit Oktober). Vorher hatte ich von dem nie gehört, aber nun gibt es sogar schon 2 Bände bei Amazon.

Die gab es schon mal (in den 90ern glaub ich) und wurden jetzt neu aufgelegt. Manchmal ist so ein Computerspiel wohl gute Publicity.  8)
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

SemSimkin

Zitat von: Steffi am 03. März 2008, 12:10:56
Ich dachte es wäre anders herum...jedenfalls gehören einige große Verlage mittlerweile zu Random House was unter anderem erklärt, warum Autoren wie Naomi Novik jetzt auch in Deutschlad veröffentlichen...

Nene, ist schon Bertelsmann > Random House. Einige Pseudo-Kultur-Wächter in Amiland haben auch schon Alarm geschlagen ... aber wer hat bitte den Kapitalismus erfunden ?  :rofl: