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Das Aussehen unserer Helden

Begonnen von Coppelia, 10. Februar 2008, 07:55:26

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Romy

#15
Ehrlich gesagt, im wahren Leben sind mir Menschen, die zu perfekt sind etwas unheimlich und zuweilen schnell unsympathisch (nicht immer, kommt aber häufiger vor  :) , bitte nicht schlagen  :vibes: ) , ich mag Menschen, die nicht perfekt sind. Deshalb versuche ich, meine Figuren nicht zu perfekt und hübsch zu machen. Insgesamt sehen sie wohl recht 'normal' (wie auch immer der Einzelne das nun definiert) aus und ich beschreibe sie nicht soooo ausführlich. Hin und wieder halt ein Hinweis, aber nicht auf einen Schlag eine komplette äußerliche Beschreibung, das ist zuviel des Guten. Wie hier ja schon mehrfach erwähnt wurde, kommt es ohnehin auf das jeweilige Schönheitsideal der Welt an, wo die Geschichte spielt und unter Freunden gibt es ohnehin kein echtes hässlich ...

So wirklich überirdisch schön werden bei mir eher die 'Bösewichter' oder zwielichtigere Gestalten, die nicht so schnell zu erkennen geben, auf wessen 'Seite' sie sind. Na ja, oder wenn da Elfen o.ä. durch die Gegend laufen, sehen die natürlich, selbstverständlich auch sehr hübsch aus. Aber das braucht man ja kaum extra zu schreiben. Welchem regelmäßigen Leser von Fantasyliteratur wäre jemals ein hässlicher Elf begegnet?  ::) :rofl:

Grad ist mir noch ein perfektes Beispiel eingefallen, wo eine Autorin mir was erzählen wollte, was ich nicht glauben konnte und immer noch nicht glaube und was sich - wenn ich mich recht entsinne - auch als ziemlich überflüssige Info herausstellte.
Stand nicht im ersten Harry Potter Band das Hermine überhaupt nicht hübsch wäre? Ich weiß nicht mehr genau, wie sie beschrieben war, aber sie wurde dort als eher unansehnlich beschrieben, das weiß ich noch.
Ich habe sie mir allerdings nie 'hässlich' oder auch nur 'normal' vorgestellt, sondern allen Behauptungen der Joanne K. Rowling zum Trotz schon immer als relativ hübsch. Und die Emma Watson aus den Verfilmungen ist doch auch ein hübsches Mädel.  :D Sie kommt den, wie ich sie mir vorgestellt habe ziemlich nahe.  :D

Also, lange Rede, kurzer Sinn: Es total egal, was man als Autor im Kopf hat, sehr häufig machen die Leser sich doch ihr eigenes Bild und das sieht häufig ganz anders aus, als das des Autors ...

Keiko

Mir ist aufgefallen, dass ich bei den wichtigeren Figuren Schwierigkeiten damit habe, ihnen unschöne oder gar hässliche Eigenschaften zuzuschreiben, dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um "gute" oder weniger gute Charaktere handelt. An meinem Prota gibt es keine besonderen äusseren Makel, abgesehen davon, dass er ab der Hälfte der Geschichte mit einer krummen Nase durch die Gegend läuft. Eine andere, wichtige Figur sieht wohl eher unscheinbar aus, wie sie sich im Allgemeinen auch verhält.
Bei den Mädchen, wenn denn mal welche vorkommen^^, erwähne ich meist die Haarfarbe und eventuell die Frisur...ich weiss nicht woran das liegt, aber ich bin unglaublich fantasielos, wenn ich ein Mädchen beschreiben sollte. Schrecklich, dabei bestehen wir nun wirklich nicht nur aus hellblonden, rabenschwarzen, kastanienfarbenen etc. Haaren :wums:

Die Nebencharaktere hingegen kommen häufiger weniger gut weg, wenn es um die Schönheit geht...irgendwie macht mir das immer besonders viel Spass und bereitet mir auch weitaus weniger Schwierigkeiten :snicker:.

Liebe Grüsse
Keiko


Judith

#17
Zitat von: Romilly am 18. Februar 2008, 01:22:22
Stand nicht im ersten Harry Potter Band das Hermine überhaupt nicht hübsch wäre? Ich weiß nicht mehr genau, wie sie beschrieben war, aber sie wurde dort als eher unansehnlich beschrieben, das weiß ich noch.
Ich habe sie mir allerdings nie 'hässlich' oder auch nur 'normal' vorgestellt, sondern allen Behauptungen der Joanne K. Rowling zum Trotz schon immer als relativ hübsch. Und die Emma Watson aus den Verfilmungen ist doch auch ein hübsches Mädel.  :D Sie kommt den, wie ich sie mir vorgestellt habe ziemlich nahe.  :D
Echt? Das ist interessant. Denn Emma Watson kann Hermione noch so überzeugend spielen, sie ist für mich dennoch nie wirklich Hermione, weil ich sie eben viel zu hübsch finde. In den Büchern wird einfach zu deutlich darauf hingewiesen, dass sie eben nicht besonders gut aussieht ist, deshalb hab ich in meinem Kopf eine ganz andere Vorstellung vor ihr. Wobei ich sie mir durchaus nicht hässlich vorstelle, aber eben unscheinbar und eins von den Mädchen, die Jungs in dem Alter völlig übersehen. Und so dürfte es bei ihr ja auch sein, sonst würden im 4. Band ja auch nicht alle total überrascht sein, als Hermione plötzlich so hübsch aussieht.  ;D

ZitatAlso, lange Rede, kurzer Sinn: Es total egal, was man als Autor im Kopf hat, sehr häufig machen die Leser sich doch ihr eigenes Bild und das sieht häufig ganz anders aus, als das des Autors ...
Ja, das stimmt allerdings. Edward etwa aus der Bis(s)-Reihe kann ich mir einfach nicht attraktiv vorstellen. Wenn man nämlich die ganzen Beschreibungen zusammennimmt, ergibt sich für mich ein eher lächerliches Bild. Fragt mich nicht warum, aber es ist so, da kann die Autorin noch so oft behaupten, dass er ja soooo toll aussieht.  :innocent:

Romy

Zitat von: Judith am 25. Februar 2008, 14:22:52
In den Büchern wird einfach zu deutlich darauf hingewiesen, dass sie eben nicht besonders gut aussieht ist, deshalb hab ich in meinem Kopf eine ganz andere Vorstellung vor ihr. Wobei ich sie mir durchaus nicht hässlich vorstelle, aber eben unscheinbar und eins von den Mädchen, die Jungs in dem Alter völlig übersehen. Und so dürfte es bei ihr ja auch sein, sonst würden im 4. Band ja auch nicht alle total überrascht sein, als Hermione plötzlich so hübsch aussieht.  ;D

Hm ja, kann sein, vielleicht habe ich mir Hermine auch eher unscheinbar vorgestellt, aber jedenfalls nie hässlich, wie mir die Autorin hartnäckig eintrichtern wollte  :D
Aber ich glaube, wenn ich eine Figur ins Herz geschlossen habe, dann stelle ich mir sie/ihn sowieso schön vor, auf wenn ich lese und weiß, der/die hat ganz viele Warzen auf der Nase - oder was auch immer  ;D

Mardil

Threadwiederbelebung :)

Ich finde es ein wenig übertrieben, seine wichtigen Figuren alle gut aussehen zu lassen, auch wenn sie arme Bettler sind, die im Dreck leben. Kommt mir als Leser auch einfach unrealistisch vor, wenn ich das lese...Geschmackssache.
Meine Protas sehen nie besonders gut aus, allerdings macht eine kleine Besonderheit (z.B. bei meinem Prota: totaler Normalo aber mit ganz besonderen Augen) den Reiz aus und hebt ihn ein wenig ab. Natürlich gibt es auch gutaussehende Charaktere aber bei mir nicht als Protagonist, da müssen Durchschnittstypen her.
Generell würde ich sowieso davon abraten, die Hauptfigur als "gutaussehend" zu beschreiben (es sei denn, von der Optik her ist sie wirklich überragend wie z.B. Elben). Einfach ein paar Beschreibungen über das Aussehen ("schulterlange, braune Haare, ein wenig schmal etc.) im Text verteilen, den Rest besorgt die Fantasie des Lesers, denn wie Romilly schon so schön sagt:
Zitat von: Romilly am 28. Februar 2008, 00:00:51
Aber ich glaube, wenn ich eine Figur ins Herz geschlossen habe, dann stelle ich mir sie/ihn sowieso schön vor, auf wenn ich lese und weiß, der/die hat ganz viele Warzen auf der Nase - oder was auch immer  ;D
macht man einen Protagonisten in seiner Fantasy immer gutaussehend, egal wie oft der Autor sagt, er wäre hässlich.
Ich würde einfach mal behaupten, das kommt größtenteils von Filmen, da dort der Hauptcharakter gerade bei Epen eigentlich nie hässlich ist. Ist aber nur eine Vermutung ::)

Tenryu

Ich bin in der Regel äußerst sparsam mit Beschreibungen meiner Figuren. Der Leser kann sich viel besser identifizieren, wenn er sich ein eigenes Bild macht, als wenn ihm der Autor zu viel vorschreibt. In den meisten Fällen spielt das Aussehen der Figuren für die Geschichte ohnehin keine Rolle.

Rhiannon

Mh, Aerowen ist schön, ihre Tochter Marika allerdings nicht wirklich, sie sieht normal aus. Der Rest meiner Protas ist normal und Rhiannon und Breanna, naja, Rhiannon ist eine alte Frau und von wind und WEtter noch zusätzlich etwas verunstaltet und Breanna ist knochenmager und sehr groß und ihre GEsichtszüge sind so spitz und kantig, dass man sie wahrlich nicht schön nennen kann.

Sooky

Mal überlegen...
Ich habe sowohl Charaktere, die sehr gut aussehen (meist sind es aber Antagonisten oder Nebencharaktere) oder etwas spezielles haben, als auch durchschnittliche oder hässliche Typen, wobei das letztere selten ist. Ich glaube, die meisten sind durchschnittlich oder zumindest nicht wirklich beschrieben.

Zum Beschreiben...
Da ich bei meinem jetzigen Projekt aus der Perspektive von allen drei meiner Hauptcharaktere schreibe, versuche ich möglichst, so zu schreiben, wie die Charaktere denken. Eine von ihnen ist sehr modebewusst und stolz auf ihr schönes aussehen. Sie würde jemanden auch sofort ausführlich beschreiben, wenn sie die Person zum ersten Mal sieht und auch subjektive Bewertungen abgeben. Eine andere Protagonistin ist auf die erste ziemlich neidisch und erwähnt häufig mal, dass sie so gut aussieht - auch wenn es sich nicht nur aufs Aussehen beschränkt. Sie ist auch eher der Typ, der beschreiben würde, aber nicht so im Detail. Die dritte kümmert sich wohl nur wenig ums Aussehen und würde höchstens Haarfarbe oder so erwähnen.

Allgemein muss ich aber sagen, dass ich eher eine Wandlung durchgemacht habe: Ganz früher habe ich ganz lange Beschreibungen gemacht (auch wenn es erfundene Wesen und Ausserirdische waren), dann habe ich fast gar keine geschrieben, und jetzt fange ich wieder damit an. Ich glaube, es kommt ein wenig daher, dass ich viel zeichne - ich habe immer eine fixe Idee vom Aussehen meiner Charaktere.
Aber ich weiss, dass ich beim lesen kaum auf die Beschreibung achte... ich habe mir einmal einen jungen, rothaarigen, grossen Mann als klein, alt und pummelig vorgestellt...    :-X

Luisa

Ich neige vor allem dazu, das Aussehen meiner besonders magischen Figuren ins Extreme zu treiben.
Also nicht unbedingt extrem schön, sondern Merkmale wie hellhäutig mit dunklem Haar, rothaarig mit grünen Augen oder zierlich und zart mit vollen Lippen. Ob man sie deshalb für besonders schön hält, ist jedem selbst überlassen.
Allerdings versuche ich mir das in letzter Zeit abzugewöhnen, weil es mich selbst langsam nervt.  ::)

Bei meinen menschlichen Helden bleibe ich beim Normalo, wenn überhaupt hat man bei mir vielleicht noch schönes Haar.
Außerdem reicht es vollkommen aus, gröbere Hinweise zu geben. Größe, Haarfarbe und -länge, Statue und Augenfarbe.
Ohne zu sagen, dass diese Person wirklich schön ist, stellt sich der Leser meistens einen schönen Menschen vor, solange man nicht eindeutig zum Ausdruck bringt, dass diese Figur hässlich ist. Das mache ich allerdings ungern und nur, wenn es nötig ist.


Fayetale

ich mag es,

wenn sich die Charaktere entwickeln und sich das auch an ihrem äußerlichem wiederspiegelt.

Was ich gar nicht leiden kann sind diese rosaroten cyberperfekten pseudo Schönheiten an denen es nicht ein Mal Orangenhaut oder Pickel gibt.

Meine Hauptprotagonistin ist zu Anfang ein wirklich klägliches Stück Mensch: schlaksig, grau, blass, viel zu dünn und irgendwie glanzlos, doch auf ihre Art irgendwie hübsch.

Mein zweiter Prota ist ein Frauenheld. und das obwohl eine lange Narbe ein Mal durch sein Gesicht geht.

ich denke das besondere 'unschöne' Merkmale die Protagonisten irgendwie realer machen.

Denn auch wenn ich mich nicht unbedingt mit einem von schwarzen Blattern übersätem Monster identifizieren kann. Mit einer unnahbaren Elfe kann ich es genauso wenig.

Liebe Grüße Dein Fan Fayetale (FF) :buch:

Riesar

Oft ist mir beim Lesen von Büchern aufgefallen, dass ich deren Beschreibungen vom Aussehen der Charaktere völlig überlese und mir mein eigenes Bild mache. So kam es schon vor, dass sich ein junger und blonder Jüngling zum schwarzhaarigen und alten Berserker entwickelt hat.
Wie schon von euch erwähnt, kann nur allein das Gesamtbild von Charakter und Aussehen der Figur die wirkliche Schönheit ausmachen.

Ich persönlich habe eine Vorliebe für 'hässliche' Protas. Warum das so ist, weiß ich nicht. Ob sie nun wirklich hässlich sind, muss jeder für sich entscheiden. In meinen Vorstellungen aber haben sie sich so entwickelt.

Riesar lässt grüßen...  :vibes:

Fayetale

Zitat von: Riesar am 17. September 2008, 12:09:53
Oft ist mir beim Lesen von Büchern aufgefallen, dass ich deren Beschreibungen vom Aussehen der Charaktere völlig überlese und mir mein eigenes Bild mache. So kam es schon vor, dass sich ein junger und blonder Jüngling zum schwarzhaarigen und alten Berserker entwickelt hat.

Ist mir auch schon passiert. jedoch nicht so drastisch... eher wenn mir in der Beschreibung etwas an dem aussehen nicht passte, sie hatte leichte Hasenzähne oder er hatte Brustbehaarung... dann denke ich mir das einfach anders... immerhin ist das was wir schreiben reine Phantasie und da ist der Leser natürlich auch recht phantasievoll oder?

maggi

Also meine Protagonisten und Nebencharaktäre sehen eigentlich immer durchschnittlich aus. Das aussehen umreisse ich eigentlich auch nur kurz.
Wichtig ist es ja nur, wenn es einfluss auf die Psyche der Figur hat. Ausladende beschreibungen über die Schöhnheit wirken sowieso eher unproffessionell. (Mary Sure Alarm). Es ist eben wirklich unbedeutend ob die Haare meiner Protagonisten in seidig-glänzenden, rotbraunen Locken ihre hellgrünen Augen mit weißen Sternchen umspielen, oder ob sie einfach in durchschnitts-braun von ihrem Kopf hängen.

Vivian

Ich würde meine Heldin nicht als schön, perfekt und vollkommen beschreiben. Sie besitzt ein durchschnittliches Aussehen, das reicht mir auch. Natürlich hat sie ein zierliches und schmales Gesicht, aber dafür tiefe Augenringe, die sie ihrer anstrengenden Arbeit verdanken kann und es ist nicht selten, dass sie immer etwas blass um die Nase ist.
Normalerweise mache ich keine langen Beschreibungen, was das Aussehen meiner Charaktere angeht. Oft reichen drei Sätze, denn ich finde, man sollte auch seiner Phantasie freien Lauf lassen und sich nicht nur auf die Worte des Autors konzentrieren. Ich finde es wichtig, dass man sich immer sein eigenes Bild von den Charakteren macht, egal ob es sich um mein Buch handelt oder um ein ganz anderes.
Natürlich finde ich es auch toll, wenn es schöne Menschen in einem Buch gibt. Aber das hei noch lange nicht, dass sie perfekt sind - im Gegenteil. Ich habe zwar eine sehr schöne Frau in meinem Buch, aber sie ist nicht vollkommen, ganz und gar nicht. Sie hat ihre pechschwarze Schattenseite, die dieses vollkommene, perfekte Bild in den Schatten stellt.
Ich persönlich lasse meiner Phantasie gerne freien Lauf, ich mache mir immer gerne ein eigenes Bild von den Charakteren. Eine lange Beschreibung ihres Aussehens benötige ich also nicht.  :)

Churke

Aristoteles hat einmal gesagt, dass göttergleiche Schönheit als natürliche Überlegenheit gesehen wird.
Für den Schriftsteller ergeben sich daraus gewisse Konsequenzen. Natürlich kommt es auf die Figur und ihre Rolle an, aber der König von Jerusalem muss nun mal einem jungen Gott gleichen. Ich denke, dass dies gerade in unserer Zeit, in der professionelle Dummschwätzer und korrupte Polit-Ruinen an ihren Stühlen kleben und mit Blabla durch die Talkshows tingeln, ein gewisses Kontrastprogramm zur grauen Wirklichkeit darstellt.

Man kann mit solchen Erwartungen natürlich spielen. Nicht jeder "Traumprinz" ist auch einer.  ;D