Ich hab letztes Jahr einen Prompt geschrieben, in dem ich sehr viele sehr alte Bezeichnungen benutzt habe, hat keiner gekannt, haben alle gedacht, ich hätte mir das ausgedacht.
In Kürze also: Ich habe überhaupt nichts gegen neue Namen. Ob die Wissensammler jetzt "Sucher" oder "Gelehrte" oder "Shiori" heissen, ist völlig egal. Es sind deine, also benenn sie. Dafür kann man ja in anderen Berufen: Koch, Töpfer, Stallmeister bei den gängigen Begriffen bleiben. Wenn diese Wissenssammler wichtig sind und einen Großteil des Plots oder der Charakterentwicklung des Prota oder Antas tragen dürfen und sollten sie Alleinstellungsmerkmale haben und damit auch einen eigenen Namen. Ob der nun komplett ausgedacht, angelehnt oder entlehnt ist, finde ich dabei egal, das sollte einfach ins Setting passen und zu deinen Überlegungen.
Erstmal knall ich alles rein, was mir in den Sinn kommt. Wenn das dann zu viel ist, kann man ja ein paar Begriffe wieder rausnehmen oder vereinfachen. Es gibt viele Leser, von denen ich schon gehört habe, der Punkt warum sie Fantasy nicht mögen sind die ganzen "Fremdbezeichnungen". Kommt jetzt eben drauf an, wie man es selbst mag und wen man als Leser gewinnen möchte.
Natürlich kann ich mein Kaffee-ähnliches Getränk Kaffee nennen. Oder ich nenne es Klah und schreibe die Wirkung, Zubereitung und den Geschmack dazu (McCaffrey Drachenreiter von Pern). Nah genug und eigen genug.
Für mich persönlich darf es ruhig ein bisschen mehr sein. Ich will das alles sehen, was da anders ist. Ich will die Fauna, Flora und Begriffe und sogar Redewendungen, Flüche und Schimpfworte und ganz besonders (vor allem in der SF): Gottesanrufungen. Man liest einen SF und auf einmal ruft jemand: "Oh Gott!", da frag ich mich immer: Warum tun die das noch? Glauben die das (echt) noch? Und wenn sie es glauben, warum wird das nirgendwo erwähnt.