Ich würde zwei Dinge von einander trennen: Zum einen, wie bereits mehrfach gesagt, sind erdachte Welten in der Regel eigenständig, sie haben ihre eigenen Sprachen und ihre eigenen Begriffe, zumindest theoretisch. In unserem Fall übertragen wir sie ins Deutsche. Somit ist es egal, ob diese Wörter von Eigennamen abgeleitet sind oder nicht.
Aber ich persönlich habe auch kein Problem damit, dass man sich als Autor ein Wort ausdenkt (egal ob aus deutschen Wörtern zusammengesetzt oder aus der erdachten Welt entlehnt), das man anstatt „Kaiser“, „König“, etc, verwendet. Meist wird es ja mehr oder weniger explizit gesagt, außerdem kann man sich so etwas auch aus dem Kontext erschließen.
Zum anderen muss auch den „Stil“ einer Geschichte bedenken. Fantasy spielt ja oft in pseudo-mittelalterlichen Welten, daher verwenden viele Autoren eben Begriffe, die man als mittelalterlich empfindet (unabhängig davon ob sie auch wirklich aus „unserem“ Mittelalter stammen). Gleiches gilt dann auch für Anlehnungen an andere Epochen, etwa Antike oder Industrielle Revolution.
Denkbar wäre auch, dass man sich ganz andere Konzepte ausdenkt und versucht die Sprachrealität der erfundenen Welt auch für einen deutschsprachigen Leser erfahrbar zu machen, in dem man eben Wörter wörtlich übersetzt.
@Mithras: Die Liste, die Du im ersten Post aufstellst, finde ich weniger problematisch.Ich würde alle diese Wörter verwenden. Wir nehmen ja nicht mehr war, dass sie aus Eigennamen entstanden sind (Mentor etwa wäre ja wörtlich „der Denker“).
Folglich müssten ja noch weitere Wörter aufgenommen werden wie „Vulkan“, schlussendlich vom Gott Volcanus, „Ozean“, vom griechischen Titan Okeanos, „Zeppelin“ (würde ich persönlich nicht verwenden, da mir Luftschiff oder Aerostat besser gefällt, wäre halt eine Frage des Stils) oder „Sklave“, das man ja gerne von einer alten Bezeichnung für Slawen ableiten will. Ebenso wie „Person“, dass man ja gerne von einem etruskischen Fabelwesen oder einer Gottheit, bzw. einem maskentragenden Priester, ableiten will.
Dazu kämen noch Adjektive wie „mäandern/mäandrisch“, vom Flussnamen Mäander in der heutigen Türkei abgeleitet, oder „gigantisch“, wiederum von „Gigant“, einer bestimmten Sorte griechischer Riesen.
„Echo“ ist, wie ich finde ein Sonderfall. Bei den Griechen finden sich haufenweise Geschichten über Nymphen, Menschen, Götter, etc., die nach natürlichen Phänomen benannt sind, um eben diese zu erklären.
Ich verstehe nicht, warum Du „Quarantäne“ auf die Liste gesetzt hast. Nur weil es sich von einer Zahl ableitet? Für mich wäre es nur ein „normales“ Lehnwort.
@Guddy: Wenn Du den Begriff Whisky nicht verwenden magst, übersetze ihn einfach: „Wasser des Lebens“ oder „Lebenswasser“