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Azora: Grüße aus der Wüste

Begonnen von Rosentinte, 12. September 2020, 17:48:19

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Rosentinte

Während wir hier die letzten Sommertage genießen, hat unser neustes Mitglied wahrscheinlich noch reichlich schöne Tage vor sich. Als weitere Bereicherung für die internationale Gruppe der Tintenzirkler*innen heiße ich Azora ganz herzlich willkommen!

Leben: Ich bin Lisa, 36 Jahre alt, und berufsmäßig bin ich promovierte Ethnologin und arbeite an der Universität in der Forschung und Lehre. Ich komme aus Süddeutschland, habe aber in den letzten Jahren an ganz unterschiedlichen Orten gelebt und gearbeitet. Ich erforsche im Moment Mensch-Tier-Technologie Beziehungen, und diesen Fragen gilt auch meine Leidenschaft. Dazu habe ich in Mauritius geforscht, in Deutschland, und in Israel. Vor einem halben Jahr bin ich mit meinem Mann und meiner Tochter nach Israel gezogen, dort leben wir jetzt in einem kleinen Dorf in der Wüste, und genießen die Ruhe und machen Ausflüge ans Rote Meer. Tiere und Natur gibt es hier viel, und mich fasziniert vor allem die Unterwasserwelt. In meiner Freizeit (von der ich nicht viel habe) gehe ich daher schnorcheln, schwimmen, und ab und an auch tauchen, und seit Neuestem auch seit langem wieder reiten. Und wenn es weniger heiß ist hoffentlich auch wieder joggen und wandern.

Schreiben: Ich schreibe ab der Schnittstelle von Fantasy und Sci-fi, in Prinzip genau zu den Themen, zu denen ich auch forsche: zum Verhältnis von Menschen, Tieren, und Technologie, und dann aber im Gegensatz zu meiner akademischen b Arbeit eben noch mit einer Prise Fantastik. Ich versuche gerade beides zu kombinieren, meine Arbeit an der Uni, aber gleichzeitig auch mehr an Geschichten und Buch-Projekten zu schreiben. Ich habe eine KG auf Deutsche-Science-Fiction veröffentlicht, eine weitere soll demnächst bei Exodus erscheinen, und dann gibt es da ein Manuskript, das "eigentlich" fertig ist, aber eben doch gleichzeitig so überhaupt nicht fertig ist....

Grund: Nachdem ich mein Glück in der Schreibwelt zuerst auf Englisch versucht habe (wie meine akademischen Texte), habe ich bald verstanden, dass ich beim kreativen Schreiben einfach in meiner Muttersprache bleiben will/muss. Daher suche ich auch eine Community in meiner Muttersprache, wo ich ein bisschen mitlesen und mitschreiben kann, wo es eben um deutsche fantastische Literatur geht, und ums Schreiben auf deutsch. Beim Reinlesen hat es mir bei euch gut gefallen! Vor allem bei der nächsten großen Herausforderung, nämlich für mein Manuskript einen Verlag zu finden, hoffe ich sehr auf Erfahrungsaustausch und Tipps... Gerade da ich eben weit weg wohne. Was ich selbst dabei einbringen kann ist eben meine sehr eigene Perspektive, Erfahrung im akademischen Bereich, eine internationale Perspektive, und vielleicht auch das Thema Mehrsprachigkeit...

Zitat: Sie presste ihre Füße auf die Transmutationsspiralen. Zehnzwo krächzte, und richtete sich auf. Sein ganzer Körper vibrierte und leuchtete schwarzblau. Er breitete seine gefiederten Schwingen aus, und hob mit einem schwungvollen Satz ab, mitten hinein in den Nachthimmel.
Der Wind blies Ranya ungemütlich ins Gesicht, und sie spürte jeden schmerzenden Muskel. Aber nicht mehr lange. Sie zählte die Sekunden.
Und da kam es. Wie ein Blitz durchfuhr es sie, wie ein elektrischer Schock. Das Transmutationstriebwerk hatte sich warmgelaufen, und die Ekstase setzte ein. Wellen von Wärme durchfuhren ihren Körper. Sie atmete aus, und ließ eine Welle nach der anderen durch ihren Körper fließen. Von ihrer Mitte bis in die Zehen und Fingerspitzen wogten immer schneller, bis sich ihr Körpergefühl ausdehnte und die Grenzen ihres Ichs sich auflösten. Sie war Ranya, sie war Zehnzwo, sie war die Nacht und die Wüste und der Wind und die Weite.
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Federstreich

Herzlich willkommen, @Azora ! Du hast ja einen sehr spannenden Beruf, der dich durch die Welt führt. Dein Zitat klingt auch interessant. Ich wüsste gerne den Zusammenhang, wieso Ranya zugleich Zehnzwo heißt. Hängt das mit der Transmutation zusammen? Ich vermute mal, dass diese Spirale genau das hervorrufen soll?

Azora

Liebe Earu,
danke!
Das Zitat stammt aus meiner bislang einzigen veröffentlichten Kurzgeschichte. Ranya ist die Protagonistin, Zehnzwo ist ihr Cyborg-Rabe, und wenn sie auf ihm reitet/fliegt verschmilzt sie teilweise mit ihm. Dieser Prozess wird in dem Zitat beschrieben.
Liebe Grüße,
Lisa

phoe

Hallo und Herzlich Willkommen, @Azora  :winke:

Interessante Vorstellung. Ich bin mir ganz sicher, dass du dich mit deinem Wissen und deinen Erfahrungen hier gut einbringen kannst.
Hab viel Spaß bei und mit uns...
tschüüü... Pety

Federstreich

Ein Cyber-Rabe! Das ist ja mal cool. Jetzt will ich auch einen.  :brüll: :rofl:

Absolut

Willkommen Azora,
dein Leben klingt ja schon etwas nach einem Roman. Wirklich spannende Veränderungen und ein toller Mann, der mit nach Israel zieht!

Interessant finde ich dein Zitat im Zusammenhang mit deinem Beruf. Mensch und Tier werden im Gegensatz zur realen Welt durch Technologie auf einer ganz neuen Ebene vereint.
Eine spannende Entwicklung, die sicher auch zu ganz anderen Strukturen in Haltung und Zusammenleben führt.

Genieße das Stöbern  :prost:
Warum quatschen meine Gedanken eigentlich immer dazwischen wenn ich schreibe?

FeeamPC

Herzlich willkommen, Azora!
Der Cyber-Rabe klingt gut. Das Konzept ist ausbaufähig (es haben sich hier schon des öfteren Kurzgeschichten als gute Basis für einen späteren Roman erwiesen). Und natürlich helfen wir dir gerne, egal bei was.

Ahneun

#7
Hallo Azora! Herzlich Willkommen!
Ich kann mir sehr gut Israel als Inspiration vorstellen, vor allem wenn mann so wie Du eine promovierte Ethnologin ist.
Hast Du irgendwann mal vor, mit Deiner Familie nach Deutschland zurück zu kehren?

Also dann, komm rein und sieh Dich erstmal bei uns in aller Ruhe um.
Man liest sich, man schreibt sich, sagt man.

- Ein Diamant
ist

Azora

Hallo auch :)

Tatsächlich ist mein Mann Israeli, deswegen kamen wir überhaupt auf die Idee, hierher zu kommen ;)
Und ja, die Umgebung ist sehr inspirierend.
Wer weiß ob wir nochmal zurück nach Deutschland ziehen! Das lassen wir auf uns zu kommen. Im Moment gefällt es uns gut (bis auf die Hitze hier), und wir haben genug vom Umziehen.

Danke - tatsächlich ist mein Nebenprojekt gerade, die Kurzgeschichte mit Ranya und dem Cyborg-Raben (nicht Cyber) weiter zu spinnen! Sozusagen zur Prokrastination...

Liebe Grüße,
Lisa

Trippelschritt

Auch von mir ein herzliches Willkommen

Israel kannte ich einmal sehr gut, weil ich von 1978 - 81 in jedem Frühjahr dort für ein paar Wochen über Stoffbewegungen im Boden gearbeitet habe und meine Proben genommen. (Südlich Beer Sheva, und unten am Toten Meer)
Und dann bin ich um 2000 noch ein paarmal als Gutachter für das interdisziplinäre Projekt des Jordan  River dagewesen und habe das Land nicht wiedererkannt, aber immer noch geliebt, auch wenn es einen großen Teil seiner Schönheit verloren hat durch die Landspekulation.

Eilat kenne ich als "Barackensiedlung" mit einigen ganz wenigen Hotels und als etwas mondänen Badeort und Partyhochburg (20 Jahre später)

Liebe Grüße
Trippelschritt

Azora

@Trippelschritt Spannend. Bist du Geologin? hihi, Barackensiedlung... naja schön ist Eilat bis heute nicht, aber zählt trotzdem als Stadt. Vielleicht könnte man es heute auch noch als Barackensiedlung mit ein paar Hotels bezeichnen... Dann warst du jedenfalls gar nicht so weit weg von uns. Wir wohnen in der Arava, nahe an der jordanischen Grenze.

Trippelschritt

Nein, Hydrologe von Beruf und habe Umweltwissenschaften studiert zu einer Zeit, als noch keiner wusste, dass es das einmal geben würde. ;)

Wallrabe

Hallo Azora, herzlich willkommen :-)

Klingt nach einem sehr spannenden Werdegang, insbesondere, wenn er einen dann dann doch ein ganzes geographisches Stück weit aus der alten Heimat fort führt und man dort solches Glück findet. Sehr spannendes Fachgebiet, insbesondere, wenn du es mit Fantastik würzt!

Finde es ohnehin großartig, wenn jemand es schafft, sein Fachgebiet mit dem "Vergnügungs-Schreiben" homogen zu verbinden. Dazu hatte ich bisher immer irgendwie zu viel Skrupel davor, da ich fürchte, entweder zu wissenschaftlich oder zu unwissenschaftlich zu werden - nicht dass einer meiner ehemaligen Dozenten je was davon lesen würde, sollte ich je etwas publizieren :-D (habe Ägyptologie studiert).


Angela

Willkommen im Tintenzirkel. :winke:
Mein Mann und ich sind immer mal gern in Israel, es ist schon irre, was da für eine Lebendigkeit zu sehen und spüren ist. (Mein Mann liebt das leckere Essen auf die Hand besonders.)
Dieses Jahr war wieder eine Woche Tel Aviv geplant, und dann von dort auch mal nach Jerusalem als Kontrastprogramm mit dem neuen Zug uns so. Naja, war dann halt leider nicht möglich.

Felix Fabulus

Willkommen Azora

Dein Lebensentwurf klingt selbst schon nach einer Romanheldin von Andreas Eschbach oder so ähnlich. ;-) Eines Tages entdeckst du ein unheimliches Phänomen im roten Meer und das Abenteuer nimmt seinen Lauf.
Wortwebereien aus der Geschichtenmühle, gespeist vom Ideensee, der Fantasie und dem Bächlein Irrsinn.