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Grammatikalische Kleinigkeiten

Begonnen von Ratzefatz, 21. November 2007, 06:23:44

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Zit

#1200
Ich nehme an, dass es ein Stellentitel ist. Also:

Bewerbe ich mich für die Position des von Ihnen gesuchten Baggerfahrers.

Wobei das ungelenk klingt und ich die Sache eher umstellen würde:

Sehr geehrter Bliblablubb,
anbei meine Bewerbung für die ausgeschriebene Stelle des Baggerfahrers/ der Baggerfahrerin.

Mit freundlichen Grüßen,
IhrE zukünftigeR Superduper-MitarbeiterIN
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Berjosa

Ah so. Ich versuche eine neue Theorie.

Ich vermute, die Stellenzeige lautet: "Wir suchen dich!"

Das wäre dann der Akkusativ von "du", das kann man substantivieren > "das Du". Wenn man dieses analog zu "das Ich" weiterdekliniert, ergibt das für den Genitiv beide Möglichkeiten: "des Du" oder "des Dus".
Die zweite Variante stellt die Parallele zum Baggerführer oder der sonstigen Berufsbezeichnung etwas mehr heraus.




Feuertraum

Hallo noch einmal,

danke für die Antworten.

@Coppelia: Laut der Stellenanzeige heißt es "Wir suchen dich". Da die Bewerbung ein wenig aus dem Rahmen fallen darf (laut Text der Stellenanzeige) wollte ich mir erlauben, einen gelben Punkt auf einem DIN A4-Blatt auszudrucken, darüber den Text: Auf den Punkt gebracht und in dem Punkt den Text: "Der ideale Kandidat für die Position des von Ihnen gesuchten 'dich'"

@ Zitkalasa: Sie haben recht, was die Stellenanzeige angeht, wobei ich einräumen will, dass ich beide Varianten nicht bevorzuge (aber ich bin eh ein merkwürdig Mensch)

@ Berjosa: Da Sie schreiben, das beide Varianten möglich sind, bin ich noch unsicherer. Einerseits lese ich daraus, dass ein "dichs" grammatikalisch genausowenig verkehrt wäre wie ein "dich", und ich würde schon deshalb gerne "Position des gesuchten 'dich' schreiben, weil es ja heißt: Wir suchen dich, andererseits befürchte ich, dass ich mir dadurch die Chancen versaubeutele, weil es ja im Genitiv stehen sollte/dürfte/müsste.
Wenn aber beides möglich ist, neige ich doch zum einfachen "dich".

Danke für die Hilfe.
LG
Feuertraum
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Berjosa

"Dich" ist der Akkusativ von "du", es wird ein Du (Nomativ) gesucht, folgich wäre das mit einem -s für den Genitiv zu versehen oder nicht.

Bei dem als Beispiel genannten Baggerführer fällt der Unterschied zwischen den Fällen weniger ins Auge, er ist aber trotzdem vorhanden.

chaosqueen

Ganz ehrlich: Der Satz klingt in jedem Fall so kraus, dass ich es anders lösen würde. Denn wäre ich der Personaler, würde ich mit viel Glück zwar verstehen, was gemeint ist, aber dennoch das Gefühl haben, dass das irgendwie nach hinten losgegangen ist.

Also besser etwas weniger um die Ecke und dafür grammatikalisch glatter:

Der ideale Kandidat für Ihre ausgeschriebene Stelle.

Oder, wenn es doch wieder ein bisschen frech sein darf: Einfach "Ich" in den Punkt schreiben. Und ab der nächsten Seite dann halt Lebenslauf, Bewerbung etc.

Feuertraum

@chaosqueen: Würde in dem Fall nicht gehen, da dies nicht ins Konzept passt. Bei einer normalen Bewerbung kein Thema. In diesem Fall aber wäre das Glattgebügelte kontraproduktiv.
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Araluen

Ich würde, wenn es etwas provokativ und außer der Norm sein soll beginnen mit : Herzlichen Glückwunsch! Sie haben mich gefunden.

Aber das schweift ab vom Thema. Zurück zu diesem: Auch nach meinem Gefühl müsste es Dus heißen, auch wenn es gerade komisch aussieht.

Feuertraum

@Araluen: Das wäre auch ein sehr guter Einstieg gewesen.  :jau: Den probiere ich beim nächsten Mal.

Davon abgesehen wäre es jetzt eh egal: die Bewerbung ist auf dem Weg zum Empfänger. Von daher die Bitte, wieder zum Topic dieses Threads zurückzukehren.
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Sascha

Ich tippe gerade eine Pressemeldung und zweifle massiv. Es geht um folgenden Satz:
ZitatBegleiten Sie Kurt, seine Assistentin Li, den Ex-Polizisten Fritz und Pfarrer Christian auf ihrem Abenteuer, ...
Es geht um das "auf". Ich begleite auf einem Weg oder auf einer Reise, aber auch auf einem Abenteuer? Oder eher bei einem Abenteuer? Ist wahrscheinlich eine Kleinigkeit, die eh keiner merkt, aber sauber soll die Formulierung denn doch sein.

Zit

Auf einem Trip, aber bei ihrem Abenteuer, denke ich. :)
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Churke

Meines Wissens geht man AUF Abenteuer. Selbst im Saarland.*)

*)Der Saarländer geht "bei de Dokter".

cryphos

Wenn Begleiten dann bei.
Weil der Leser geht ja nicht auf das Abenteuer, er begleitet lesend ja die Abenteurer.

Angela

Auf klingt für mich richtiger und runder.

Churke

Zitat von: cryphos am 02. November 2017, 12:49:13
Wenn Begleiten dann bei.
Weil der Leser geht ja nicht auf das Abenteuer, er begleitet lesend ja die Abenteurer.

Ich weiß nicht, wie's bei dir ist, aber meine Leser sind mittendrin statt nur dabei.  :snicker:

Sascha

Hmm... :hmmm:
Auch hier keine klare Entscheidung also.
Churkes Einwand hat was für sich: "auf" klingt mehr danach, daß der Leser mittendrin steckt. Und ich hatte den Rest des Satzes weggelassen, der schon sehr in Richtung Reise geht:
ZitatBegleiten Sie Kurt, seine Assistentin Li, den Ex-Polizisten Fritz und Pfarrer Christian auf ihrem Abenteuer, das die vier nicht nur nach Italien und in diverse Klöster führt, sondern natürlich auch wieder in unser beschauliches Eberfing.
Ich glaube, dann bleibe ich doch beim "auf".

Danke Euch für Eure Gedanken!