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Einstieg zum Tiefpunkt

Begonnen von Loki, 13. März 2018, 14:45:54

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Loki

Bitte nicht direkt hängen, wenn die Frage nicht 100% hier her passt  :versteck:

Und zwar tue ich mich gerade schwer bei einem der Hauptantagonisten meiner Geschichte. Es liegt leider zeitlich so, dass er gerade zu (oder notfalls sehr kurz nach) seinem persönlichen Tiefpunkt in die Geschichte eingeführt wird, sodass er quasi keine Einführungszeit hat, bevor der Leser ihn in seiner absolut dunkelsten Stunde erlebt.

Ich würde gerne wissen, ob ihr vergleichbares kennt, denn mir kommt es so vor, als wäre es eine Art Regel, dass Charaktere erst ein Kapitel "Schongang" bekommen, bevor es ihnen an den Kragen geht.

Freue mich über Meinungen  :)

Sprotte

Schon Shakespeare schrieb: Überspringt der Zeiten Lauf, die nicht der Handlung dienen.

Das mit dem Schongang ist mir neu, ich starte allgemein mittendrin, statt mich durch ein Kapitel Vorgeplänkel zu langweilen. Ausprobieren! Wenn es Dir nicht gefällt, kannst Du immer noch etwas einfügen.

Maja

@Loki
Immer, wenn du die Frage stellst, wie *andere* Autoren eine vergleichbare Situation gelöst haben, gehört es in das Workshop-Board. Geht es hingegen darum, wie *du, nur du, und du allein* mit dieser Situation umgehen sollst, ist es ein Fall für "Autoren helfen Autoren", wo eine individuelle Lösung ausgearbeitet wird und der Thread hinterher archiviert, während die Workshop-Threads für andere Nutzer offenbleiben.

Den Regeln für "Autoren helfen Autoren" hättest du auch entnehmen können, dass du, wenn du in diesem Board ein neues Thema eröffnest, das Problem in allen Details vorstellst, statt nur zu sagen "ach, irgendein Tiefpunkt halt". Ich verschiebe das jetzt - aber du hättest von dir aus drauf kommen können.


Zur Frage selbst:
Figuren down-and-out vorzustellen, ist erstmal nichts seltenes. Ich habe als Leserin schon eine ganze Reihe von Figuren kennengelernt in dem Moment, in dem sie morgens aus der Gosse gekrochen kommen, und es auch selbst schon gerne praktiziert. Kevron, eine der Hauptfiguren aus meinem "Gefälschten Siegel", ist zum Zeitpunkt seines Auftretens ein depressives, paranoides, alkoholabhängiges Wrack. Er verlässt seine Wohnung nur auf dem Weg zur Kneipe oder zum Geldverleiher, hat seit Jahren nicht gearbeitet und sich seit Wochen nicht richtig gewaschen. Er ist verkatert, kaut aufputschende Kräuter, und er müffelt.

Er ist nicht das, was man sich unter einem strahlenden Helden vorstellt - aber das wichtige ist: Er wird auch nie einer. Es gibt wenig, über das ich mich in Fantasyromanen mehr ärgere, als wenn wir im ersten Kapitel den Helden aus der Gosse kriechen sehen, er dann beschließt, dass es genug ist, und von einem Tag auf den anderen ein neues Leben anfängt. Antyr, Held aus Roger Taylors "Traumfänger", ist zu Anfang des Buches an einem Tiefpunkt (hat den Tod seines Vaters nicht verkraftet, fühlt sich seinen Aufgaben nicht gewachsen, trinkt), macht dann eine Kehrtwende, und als wäre nichts gewesen, wird die ganze Problematik nie wieder thematisiert.

Wenn man an einem Tiefpunkt ist, der es wert ist, Teil einer Romanhandlung zu werden, dann kommt man da nicht ohne weiteres wieder raus - sonst ist es nur ein Effekt, den sich der Autor auch ebensogut hätte sparen können. Man setzt nicht von einem Tag auf den anderen seine Drogen ab, man ist nicht plötzlich nicht mehr depressiv: Die Kunst besteht darin, die Figuren den Hintern hochbekommen zu lassen, ohne dass sie gleich eine 180° Grad kehrtwende hinlegen müssen. Ein trockener Alkoholiker oder Ex-Junkie wird immer vom Rückfall bedroht sein. Jemand, der alles Vertrauen in die Menschen verloren hat, wird nicht plötzlich vertrauensselig, nur weil seine Fähigkeiten gebraucht werden, um die Welt zu retten (oder was sonst gerade ansteht).

Ein anderes Problem an der Sache ist, dass so ein Tiefpunkt eine Vorgeschichte hat - der Autor aber eigentlich in die Gegenwartshandlung einsteigen möchte. Man muss vermeiden, zu viele Rückblenden einzubauen - man kann peu à peu einfließen lassen, was passiert ist, aber gerade zu Beginn eines Buches sind Rückblenden sperrig. Das ist eine Gratwanderung im Interesse des Lesers - man will wissen, was passiert ist, aber es ist nicht so interessant wie das, was gerade in der Gegenwart los ist.

Wo man sich - nach meiner Erfahrung - hingegen keine Sorgen machen muss, ist, dass die Leser die Figur als wenig sympathisch empfinden. Das ist zumindest bei mir bis jetzt nicht passiert. Da du aber deine Frage nur sehr knapp umrissen hast, weiß ich nicht, wo für dich selbst die Problematik bei dieser Art der Einführung liegt. Würdest du deine Kritikpunkte etwas stärker herausarbeiten? Danke!
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Alana

#3
Mit dieser Frage beschäftige ich mich auch gerade, denn ich fange meine Romane eigentlich sehr gerne an einem absoluten Tiefpunkt an. Das ist nun mal der Punkt, der mich persönlich am meisten interessiert. Es ist aber leider tatsächlich so, dass das den Einstieg in die Bücher deutlich schwerer macht. Einige Leser mögen es so, aber für viele ist es glaube ich ein bisschen so, als würdest Du eine Person neu kennenlernen und anstatt erstmal in Ruhe ihre Bekanntschaft zu machen und sie in dein Herz zu schließen, jammert sie dich gleich mit ihren Problemen voll. Da fällt es sehr schwer, Mitgefühl zu empfinden und sich wirklich darauf einzulassen. Daher möchte ich das bei meinem neuen Buch anders machen, was mir zugegebenermaßen gerade ziemlich schwer fällt. Aber man muss sich ja immer einer neuen Herausforderung stellen, sonst wäre es ja langweilig.

Allerdings muss man hier glaube ich ganz deutlich unterscheiden, um welches Genre es sich handelt und ob diese Szene, von der du sprichst, gleichzeitig der Einstieg in den Roman ist oder nicht. Und ob die Figur, um die es geht, eine eigene Perspektive hat oder nicht. Ich glaube, es gibt durchaus einige Genres, gerade im Fantasy Bereich, die einen extremen Tiefpunkt als Einstieg sogar sehr gut vertragen. In meinem Fall handelt es sich allerdings um Liebesromane ohne Fantasy und hier glaube ich, dass diese Herangehensweise es den Lesern einfach unnötig schwer macht.

Wenn die Figur überhaupt keine eigene Perspektive hat, ist das glaube ich auch kein Problem, sie so einzuführen, wenn der Leser bis zu dem Punkt schon tief in der Geschichte drin ist und die perspektivtragende Figur mag und sich mit ihr identifiziert. Abgesehen davon stimme ich dem zu, was Maja gesagt hat.

Und auch dem, was Sprotte gesagt hat, dass alles, was man schreibt, für die Geschichte wichtig sein sollte. Das ist nämlich tatsächlich die große Schwierigkeit daran, wenn man nicht am Tiefpunkt einsteigt, und das, womit ich mich nun schon seit Wochen herumschlage. Einen Einstieg zu finden, der irgendwie locker leicht, aber trotzdem spannend, tiefgründig und wichtig für die Geschichte ist. Dagegen ist es geradezu ein Kinderspiel, mit einer tief depressiven Figur anzufangen. Dazu möchte ich aber auch noch mal ergänzen, dass eine Szene auf viele verschiedene Arten wichtig für die Geschichte sein kann. Auch eine Szene, in der auf den ersten Blick nichts passiert und die nur dazu dient, dem Leser eine Pause zu gönnen oder den Figuren eine kurze Zeitspanne des Glücks, kann enorm wichtig für die Geschichte sein. Nur ist es leider oft wirklich schwer zu beurteilen, ob das so ist oder nicht. Zumindest mir fällt das im Moment gerade extrem schwer.

Alhambrana

Trippelschritt

#4
Wenn es eine Regel gibt, heißt die wahrscheinlich: "Schone niemals Deine Figuren." Ob Du sie vor ihrem Tiefpunkt, während des Tiefpunkts oder kurz danach einführst, hat nichts mit dem Handwerk, sondern nur mit Deiner Geschichte zu tun.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Aphelion

#5
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstanden habe.

Wenn er sein schlimmstes Verhalten offenbart, fallen mir keine Beispiele ein. Die Atombombe zündet man nicht sofort, der Todesstern feuert nicht in der ersten Szene. Nicht lineare Erzählungen sind davon natürlich ausgenommen.

Eine weitere Ausnahme sind Prologe. Manchmal ist ein Prolog eine Art Nacherzählung oder "Ende einer anderen Geschichte". Dann passt es auch, wenn der Antagonist die Atombombe abwirft.

Ich habe übrigens auch bei emotionalen oder allg. psychischen Tiefpunkten den Eindruck, dass es einen "Schongang" gibt. Irgendetwas muss meist erst noch passieren, damit der Antagonist so richtig ausrastet oder etwas besonders Zynisches tut.

"Schongang" kann aber relativ sein. In der Templer-Reihe von Hohlbein wird der Protagonistin am Anfang die Kehle durchgeschnitten - aber das ist nicht das Schlimmste, was die antagonistische Seite zu bieten hat und damit nicht der antagonistische Tiefpunkt.

Die Frage ist meiner Ansicht nach: Wenn du den absoluten Nullpunkt schon hinter dir hast, wie kannst du das Vorhandene noch steigern, um den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten? Und wenn der Antagonist schon das Schlimmste erlebt hat oder besonders verzweifelt ist, warum regiert er nicht sofort mit aller Kraft? (Antagonisten verfallen ja eher selten in eine ängstliche oder depressive Starre.) Was muss erst noch passieren - und ist das am Anfang dann wirklich noch der Tiefpunkt oder nur ein tiefer Punkt von mehreren? Wenn er sich z.B. erst noch zu einem "richtigen" Antagonisten entwickeln muss, wäre ein Schicksalsschlag, der ihn "böse werden lässt", für mich nicht der Tiefpunkt.

Ich halte es nicht für unmöglich, mit dem Tiefpunkt des Antagonisten anzufangen - aber ich denke, dass dann eine ganz andere Strategie notwendig ist, um die Spannung zu halten.

Soly

Nur um sicherzugehen, dass ich es richtig verstanden habe - der Antagonist ist an seinem persönlichen Tiefpunkt?

Da fällt mir als Beispiel zwar kein Buch aber ein Film aus dem Marvel-Universum ein. Der erste Thor-Film, dessen Gegenwartshandlung damit einsetzt, dass selbiger zum König von Asgard gekrönt wird, obwohl sich auf allen Ebenen abzeichnet, dass er schwerstens ungeeignet ist. Es ist also der vorerstige Höhepunkt des Protagonisten und damit gleichzeitig der absolute Tiefpunkt des Antagonisten Loki, auch wenn das nicht in allen Einzelheiten gezeigt wird - aber es ist nach Jahrtausenden der Ungleichbehandlung seine schlimmste Erfahrung damit, ungerechtfertigt benachteiligt zu werden, denn er wäre an diesem Punkt deutlich besser geeignet, den Thron zu besteigen. Sollte der diffuse Tiefpunkt deines Antas also ähnlich gelagert und mit dem Höhepunkt des Protas verbunden sein, dann ist da eine sehr gute Möglichkeit, den Konflikt der Handlung einzuführen und schadet meiner Ansicht nach auch dem Spannungsbogen nicht.
Veränderungen stehen vor der Tür. Lassen Sie sie zu.

Churke

Zitat von: Loki am 13. März 2018, 14:45:54
Ich würde gerne wissen, ob ihr vergleichbares kennt, denn mir kommt es so vor, als wäre es eine Art Regel, dass Charaktere erst ein Kapitel "Schongang" bekommen, bevor es ihnen an den Kragen geht.

Es führt immer eine Geschichte in den Kerker hinein und eine andere aus ihm heraus. Die Frage lautet, welche der beiden du erzählen willst.  ;)
Ein Stilmittel ist auch, eine Figur vom vermeintlichen Tiefpunkt noch weiter abstürzen zu lassen.

Grundsätzlich halte ich vom "Schongang" um des Schongangs willen gar nichts. In der Exposition stellt man eine Figur in ihrem gewohnten Umfeld war. Ihr eigentlicher Zweck ist zu zeigen, was die Figur bald darauf verliert. Und da gilt eben wieder die Frage, welche Geschichte du erzählen willst. Wenn ich dem Verlust der heilen Welt keine große Bedeutung beimesse, dann werde ich auch nichts darüber schreiben.

Kunstmut

ZitatIch würde gerne wissen, ob ihr vergleichbares kennt, denn mir kommt es so vor, als wäre es eine Art Regel, dass Charaktere erst ein Kapitel "Schongang" bekommen, bevor es ihnen an den Kragen geht.

Ja, kenne ich. Dazu gibt es sehr viele Geschichten. Als erstes fällt mir spontan "The Lego Batman Movie" ein. Klingt erstmal kindisch und verrückt, ist aber handwerklich gut gemacht. Batman hat sofort Probleme, weil er keine richtige Familie-Kind Beziehung hatte und ist all den Ruhm leid, ständig der immer gewinnende Superheld zu sein und wird langsam depressiv. Auf der anderen Seite ist der Joker entsetzt, dass Batman ihn nicht mehr als den schlimmsten Erzfeind sieht und lässt sich freiwillig verhaften, weil er scheinbar gebrochen ist. Woraus sich dann die Motivation der Geschichte ergibt. Batman lernt dank Robin, Alfred und Batgirl eine Vater-Sohn- bzw. Familien-Beziehung kennen und begreift, wie wichtig Freundschaft, Familie und Zusammenhalt sind. Der Joker wiederum kommt auf eine neue teuflische Idee, die ihn mit Sicherheit einmal mehr zur größten Bedrohung von Batman macht.

Auch ein gutes Beispiel ist der Manga Attack On Titan, da gibt es kaum Glück und klassische Bösewichte und Helden, sondern kranke Geschöpfe in einer perversen Welt. Jede Seite hat ihre sehr gut nachvollziehbaren Gründe, auch wenn beide Seiten Massenmord begehen, ohne einen Hauch Mitleid zu zeigen.

Allgemein klingt diese Herangehensweise sehr russisch. Beispiel Klappentext des Romans 'Drachenpfade': "Als plötzlich ein unbekanntes Mädchen verletzt vor der Tür seiner Moskauer Wohnung liegt, ahnt Viktor, dass sich in seinem Leben einiges ändern wird. Doch wie einschneidend diese Veränderung tatsächlich ist, wird ihm erst bewusst, als ihn das Mädchen in eine andere Welt mitnimmt. Eine Welt, die auf die Ankunft eines Drachen wartet. Und auf einen Mann, der sich diesem Drachen entgegenstellt."

Wenn ich mich richtig erinnere wird der Protagonist mir nichts dir nichts hart angegriffen und muss sich eben dann um seine Verteidigerin kümmern. Und zack: Ach ja, wir gehen jetzt durch ein magisches Portal und du bist der Held. Rette uns. Keine Gnade, kein Pardon. Das Übliche seitenlange 'warum ich mimimi', 'Moralkompass sagt ich sollte aber nicht mimimi' fällt weg, weil dazu überhaupt keine Zeit bleibt. Die Lesemotivation ist eher, wie kommt Otto Normalverbraucher lebend in seine eigene Welt zurück, wo er doch überhaupt nichts kann? Wenn ich mich richtig erinnere, ist auch die 'Wächter der Nacht' Reihe in der Hinsicht wenig zimperlich. Und in der Erweiterung des Videospiels Witcher 3 taucht ein Vampir auf, den der Hexer Geralt von Riva am Ende auch besiegen muss, weil er tendenziell eine zu große Gefahr ist. Dieser Vampir ist nicht nur mächtig, sondern direkt von Anfang an in einer Sinnkrise, weil er davon ausgehen muss, dass die Frau, in die er unsterblich verliebt ist, ihn nur missbraucht hat. Weshalb diese Story sehr schnell düster und scheußlich und brutal wird.

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich gar nicht erst wissen will, wieso der Antagonist leidet und Probleme hat. Also, warum es einen Tiefpunkt gibt. Für mich ist das eher ein Anreiz analog zu 'Charakter ist frisch verheiratet, nachdem die Liebesstory erfolgreich war - wie weiter?' oder 'Charakter hat die Welt gerettet und ist König - und nun?' oder 'Das Dorf wurde abgefackelt, Eltern und Geschwister umgebracht - was macht der Charakter jetzt?' Der Manga One Piece ist sehr gut darin, die komplexen Hintergründe von Bösewichten zu vermitteln und sie entsprechend handeln zu lassen. Stichwort: 'Don Quichotte de Flamingo'. Ich denke, es ist kein Problem, am Tiefpunkt zu beginnen, solange der Plot sinnvoll weiterläuft. Im Roman 'Sturmhöhe' geht es genau in die andere Richtung. Was ist passiert? Warum ist die Stimmung so toxisch? Warum ist Heathcliff so ein zynisch verbitterter Mann? Was bedeuten die Grabsteine? Und dann wird die ganze Geschichte noch ein mal chronologisch in aller Ausführlichkeit von der Kindheit bis zum Tod erzählt. Man weiß schon, wo es endet und dennoch ... Drama pur.

Mondfräulein

Aphelion und Alana haben schon sehr wichtige Punkte angesprochen. Zum einen kann es der Tiefpunkt für den Leser erschweren, mit dem Protagonisten wirklich warm zu werden (ich persönlich mag es manchmal lieber, wenn die tiefen Wunden erst später zum Vorschein kommen und eine Figur, die man schon kennt, noch einmal viel komplexer machen), zum anderen passt es nicht zu jeder Geschichte, wenn der absolute Tiefpunkt gleich am Anfang kommt und es danach nur noch bergauf geht. Wichtig finde ich auch, warum es wichtig ist, dass der Roman mit dem Tiefpunkt beginnt. Manchmal kann es wirklich Sinn machen, den Grund für den Zustand einer Figur erst später zu erfahren, aber wenn der Auslöser für den Tiefpunkt so wichtig ist, dass er direkt zu Beginn enthüllt wird, dann muss man darüber nachdenken, ob er nicht auch noch in die Geschichte gehört.

Es ist eben wie so oft: Kann funktionieren, kann gut werden, muss es aber nicht. Es kommt ganz auf die Geschichte an, und meiner Meinung nach vor allem auf die Arc (mir fällt das deutsche Wort gerade nicht ein) des Protagonisten, welche Wandlungen er noch durchmacht.