Was mir aufgefallen ist bei den Korrekturen meiner eigenen Texte: Oft verwende ich bei Körpersprache überflüssige Adjektive/Adverbien - unten in Klammern - die sich ersatzlos streichen lassen, ja deren Weglassen Leser*innen mehr Spielraum lässt, sich die Handlung vorzustellen.
- Sie starrte (desinteressiert) zur Decke.
- Er betrachtete (verlegen) seine Schuhspitzen.
- Sie knetete (nachdenklich) an ihrer Unterlippe herum.
- Er trommelte (nervös) mit den Fingern auf dem Tisch.
- Sie wischte sich (beiläufig) die Haare aus dem Gesicht.
- (Unaufgefordert) setzte er sich.
usw.
Da ist nichts überflüssig.
Nehmen wir mal folgenden Punkt als Beispiel:
- Er trommelte (nervös) mit den Fingern auf dem Tisch.
Zu meiner Schulzeit hatte ich einen Schlagzeuger in der Klasse der war ständig am Trommeln. Mal übte er ein neues Stück, manchmal war er gelangweilt, manchmal hoch konzentriert, manchmal nervös, manchmal nachdenklich.... Für jede Lebenslage hatte er eine andere Art zu trommeln. Wenn ich in einem Buch lese, er trommelte mit den Fingern frage ich mich deshalb immer nur "Warum?"
Übrigens, ich hatte auch einen Arbeitskollegen, der immer wieder mit den Fingern trommelte, auch hier gab es für jede Lebenslage einen anderen Rhythmus.
Wenn man demnach das nervös streichen möchte, müsste man dem Leser den Rhythmus näher bringen.
ersatzlos streichen wäre deshalb in meinen Augen die schlechteste Option.