Marta: Romantik und blöde Witze

[RockSheep]

Liebe Zirkler. Heute erhalten wir neue Verstärkung an der Gay Romance- und Humor-Front! Neben ihrer schönen Bewerbung muss sie uns dann aber unbedingt noch erzählen, was die Baden-Württemberger so für verstörende Macken haben. Das klingt nach Inspiration!
Herzlich willkommen, Marta!

Wer bist du?
Hallo liebe TiZis,
ich bin Regina, 36, und wohne mittlerweile im schönen Baden-Württemberg, was mich gleichzeitig verstört und fasziniert. Aber nach vier Jahren lerne ich langsam, mit den Macken der Einheimischen klarzukommen und sie mit meinen. Seit, hm, immer schon, bin ich künstlerisch tätig, in den letzten paar Jahren sogar im Hauptberuf. Allerdings nie in derselben Sparte. Ich war Illustratorin, Concept Artist, Grafikerin und seit ein paar Monaten: Selfpublisherin.
Ich schreibe natürlich schon länger. 2010 habe ich nach jahrelangen Fehlversuchen meinen ersten Roman beendet (ja, der dreißigste Geburtstag hatte ein wenig damit zu tun) und seitdem ging es stetig bergauf.
Mich zu beschreiben fällt mir schwer. Eigentlich würde ich sagen: schüchtern, ernsthaft und introvertiert. Allerdings habe ich in letzter Zeit oft gehört, dass ich gar nicht so wirke. Ungefähr ab dem Zeitpunkt, an dem ich beschlossen habe, einfach zu akzeptieren, dass ich schüchtern, ernsthaft und introvertiert bin. Na ja.
Auf jeden Fall bin ich eine Leseratte. Ich habe seit meiner Kindheit Unmengen an Büchern verputzt und zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit meine Nase zwischen die Seiten gesteckt. Das Experiment »Lesen auf dem Fahrrad« endete damals nicht so glücklich. Gut, dass ich auf dem Land aufgewachsen bin, wo es weniger Straßen und mehr weiche Äcker gibt ...
Was ich lese? Grundsätzlich erstmal alles, meistens aber Fantasy (natürlich!), Gay Romance und Krimi. Am liebsten lustig. Ich mag eigentlich alles Komische: Dumme Witze, leisen Humor und Charaktere, die auch in Lebensgefahr noch mit sarkastischen Bemerkungen um sich werfen. Mit Humor kriegt man mich einfach immer.

Was schreibst du?
Bei meinen bisherigen Werken war genau das dabei, was ich gerne lese: Fantasy, Dystopien, Krimis und Gay Romance. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich zur Zeit vor allem Gay Romance schreibe, weil ich so mein Geld verdiene. Glücklicherweise lässt sich das gut mit Fantasy verbinden (und mit dummen Witzen). Das vorletzte Buch, eine experimentelle Gay Romance-Fantasykomödie kam ziemlich gut an, also werde ich definitiv noch mehr Bücher in dieser Welt spielen lassen.
Bei meinen Büchern ist es mir am wichtigsten, dass ich Spaß beim Schreiben habe, sie gut lesbar und unterhaltsam sind und, da es fast immer eine Liebesgeschichte gibt: dass es kein (großes) Machtgefälle zwischen den Partnern gibt. Ich bin in den 80ern und 90ern aufgewachsen, in denen Liebesromane meist nach dem Schema: »Freches aber unterlegenes Weibchen wird von adligem Macker gezähmt« abliefen. Wobei ich überhaupt nichts dagegen habe, dass jemand so etwas schreibt/liest. Nur wollte ich halt anderes Lesefutter. Irgendwann war ich so genervt davon, dass kein Buch so war, wie ich es wollte, dass ich angefangen habe, selbst zu schreiben. Einfach, um diesen ganzen Autoren mal zu zeigen, wie das richtig geht. Äh ... und dann habe ich gemerkt, dass dieses Schreiben gar nicht mal so einfach ist. Seitdem bin ich sehr milde und verständnisvoll. Meistens.

Warum wir? Warum du?
Das »Warum wir?« ist leicht zu beantworten: Weil ich den Austausch mit anderen Autoren brauche. Am besten mit solchen, die bei aller Ernsthaftigkeit nie den Spaß am Schreiben verlieren und umgekehrt. Und ich weiß, dass ihr das seid. Ich lese nämlich schon eine ganze Weile im öffentlichen Bereich mit. Der Tintenzirkel hat mir, obwohl ich gar kein Mitglied war, sehr geholfen, mit dem Schreiben weiterzukommen. Und das oft allein, weil ich gesehen habe: »Hey, da hat jemand dasselbe Problem wie ich. Ich bin gar nicht allein!«
Das und anderes würde ich gerne zurückgeben. Ich habe inzwischen einige Erfahrung beim Schreiben und allem, was es mit sich bringt, angesammelt und helfe gern, wenn ich es kann.
Vollkommen alleine bin ich zum Glück nicht. Ich bin Mitglied einer (selbstgegründeten) Autorengruppe, in der wir uns mit Lob und Kritik weiterhelfen. Aber wir treffen uns maximal einmal im Monat und das ist mir zu wenig. Ich brauche mehr Austausch. Am liebsten mit Leuten, die das Schwanken zwischen Entsetzen und Freude kennen, wenn die Charaktere sich mal wieder selbständig machen, die wissen, was für eine Katastrophe es ist, wenn in der Mitte des Buchs die halbe Planung implodiert und die verstehen, wie wunderschön es ist, wenn man nach einer besonders ergreifenden Szene aus seiner Welt auftaucht und sich fragt, wo zur Hölle man gerade ist.
Äh, ja, ich hoffe, das erklärt, warum ich so gern ein Mitglied des Tintenzirkels sein möchte. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mich aufnehmen würdet.

Zitat:
Solan Benajovolan der Fünfte, Prinz des Felsenreichs und begehrtester Junggeselle des Landes, war der schönste Mann der Welt. Seiner Meinung nach zumindest.

[Alana]

Herzlich willkommen und viel Spaß hier bei uns. Das Zitat ist schonmal Klasse. 

[Leann]

Herzlich willkommen! Das ist ja mal eine sehr sympathische und humorvolle Vorstellung, und das Zitat ist super. Den Roman dazu habe ich schon seit ein paar Wochen als Urlaubslektüre auf dem Kindle geparkt. Viel Spaß bei deinen ersten Erkundungen im nichtöffentlichen Bereich.

[Miezekatzemaus]

Oh, die Vorstellung gefällt mir auch sehr, du wirkt wirklich sehr sympathisch. Herzlich Willkommen im Zirkel!

"Seit ... schon immer" ist gut.

Dein Zitat finde ich auch toll und ich kann deine Leseexperimente gut nachempfinden, ich habe auch schon so gut wie überall gelesen. Ich renne auch gerne fast in andere Leute rein, wenn ich in der Schule ein Buch in der Hand habe. *hust*

Liebe Grüße
Mieze (die von allen hier so genannt wird, das kannst du also auch gern tun)

[phoe]

Hallo Marta,
auch an dieser Stelle von mir noch einmal ein "herzliches Willkommen". 

Hab viel Spaß, bei und mit uns.
liebe Grüße,
Pety

[Sprotte]

Ich hab so oft gelacht und genickt bei Deiner Vorstellung. Herzlich Willkommen, Marta. Ich denke, hier triffst Du auf genau die richtige Mischung Genie, Wahnsinn und Gelächter. 

[traumfängerin]

Am liebsten mit Leuten, die das Schwanken zwischen Entsetzen und Freude kennen, wenn die Charaktere sich mal wieder selbständig machen, die wissen, was für eine Katastrophe es ist, wenn in der Mitte des Buchs die halbe Planung implodiert und die verstehen, wie wunderschön es ist, wenn man nach einer besonders ergreifenden Szene aus seiner Welt auftaucht und sich fragt, wo zur Hölle man gerade ist.

Hier! Ich! In allen Belangen.  Deine Vorstellung liest sich toll. Schön, dass du hierhin gefunden hast. 

[Marta]

Ooh, schon so viele Antworten! Danke euch allen! Ich sehe schon, hier bin ich richtig. 
@Leann: Ich hoffe, das Buch gefällt dir. Wann fährst du denn in den Urlaub?
@Pety: Nochmal Hallo! Schön, dass du meine »Tante« bist. 
Und zu den Baden-Württembergern (genauer gesagt: Schwaben): Hoffentlich kommen da keine Missverständnisse auf. Ich mag es hier sehr. Das Temperament ist halt ein ganz anderes, als ich es aus Berlin und Hamburg gewohnt war. Dort war es viel einfacher, auf Leute zuzugehen und »nur so« jemanden anzulabern. In Ludwigsburg sind sie reservierter.
Inzwischen habe ich kapiert, dass es ein wenig Geduld braucht (nicht meine allerausgeprägteste Eigenschaft), dann sind die Beziehungen hier genau so herzlich wie überall. Und ich bin tatsächlich viel fleißiger, seit ich hier wohne. Ich habe im letzten Jahr sechs (!) Bücher geschrieben, das wäre in Berlin undenkbar gewesen. Was eventuell auch daran lag, dass es da mehr Ablenkungen gab ...
Na ja, dafür haben wir ein Kürbisfest. Mit Wettwiegen!

[Maubel]

Ich schließe mich an. Eine wirklich sympathische Vorstellung mit einem Zitat, das mich zum grinsen gebracht hat.
So vieles klingt mir so ähnlich. Ich bin ja auch total schüchtern und introvertiert, was keiner glaubt, der mich kennt. Ja, die kennen mich ja jetzt auch! Nein, aber ich denke, ich muss mich einfach langsam von dem Gedanken lösen, dass ich das noch immer bin. Klar, ein bisschen behält man sich, aber mit dem Alter (wunderbare fast 31 hier) wird man irgendwie auch selbstbewusster.
6 Bücher in einem Jahr sind fantastisch. Bei mir war es ja auch so etwa im selben Alter, allerdings erst vor zwei Jahren, dass der Knoten geplatzt ist und Romane auch beendet werden können. Seitdem gibt es kein Halten mehr.
Und ach aus Berlin komme ich auch Wohne aber seit meiner Zeit in Neuseeland jetzt in Potsdam.

Ich denke, du passt hier ganz wunderbar rein, also herzlich willkommen und viel Spaß beim Kürbisfest!

[phoe]

Na ja, dafür haben wir ein Kürbisfest. Mit Wettwiegen!

Danke, das hat mir heute noch gefehlt.

[Marta]

@Maubel: He, dann bist du ja früher dran als ich. Ist schon ein fantastisches Gefühl, »Ende« zu schreiben, jedes Mal wieder. Und ein wenig traurig natürlich, wenn die ganzen lieben Protas sich verabschieden.
Hehe, und von wegen schüchtern ... Mit Leuten, die ich seit zehn Jahren kenne, bin ich super-entspannt und reiße laufend Witze. Aber als ich die damals kennengelernt habe, hab ich kaum die Zähne auseinander bekommen. Es hat ewig gedauert, bis ich kapiert habe, wie vielen anderen es genau so geht ...
@Pety: Hey, so ein Ein-Tonnen-Kürbis ist schon beeindruckend. Und ein wenig bizarr.

[Jara]

Hallo Marta!
Eine humorvolle Vorstellung hast Du abgeliefert, da glaubt man Dir gleich, dass Du gern in diesem Genre unterwegs bist!
Und Kürbisfeste sind toll! (sagt eine, die weiß wie es ist, wenn eben diese und das örtliche Weinfest die Höhepunkte des Jahres sind )

Liebe Grüße,

Jara

[Marta]

Hallo Jara,

ich vergaß, die alljährliche Weinlaube zu erwähnen. Dieses Kleinstadtleben hat schon Vorteile. Schön, dass du die auch genießen kannst!

Lieben Gruß,
Marta

[Franziska]

Hey, da bist du ja!Freut mich, dass du jetzt hier bist. Du bist 36? Ich hätte gedacht, du wärst jünger als ich.
Ich hoffe, du fühlst dich wohl hier.
und ja du wirkst wirklich nicht schüchtern.

[Marta]

Schreiben scheint jung zu halten. Ich hätte dich auch nicht auf dreißig geschätzt. Ich glaube, als Autor bewahrt man sich die jugendliche Begeisterungsfähigkeit, die vielen irgendwann abhandenkommt. Zumindest können meine Autorenfreunde sich alle wie Kinder über etwas freuen. Selbst, wenn es nur ein neuer Notizblock oder so ist.