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Carlsen Blogger-Helden - Noch bloggen oder schon werben?

Begonnen von Rigalad, 05. Januar 2017, 20:23:28

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Zit

Du liegst schon ganz richtig. Hier ein Beitrag von 2012 allgemein zu Produktzusendungen, und hier einer von 2015 auf einem Buchblog.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Fianna

#16
Eigentlich wäre das eine 3-Klassengesellschaft, Zit, denn nicht jeder Blogger bewirbt sich um Rezensionsexemplare oder hat eine dauerhafte Verlagskooperation. Es gibt einige Blogs, die für jedes gelesene Buch ihre 8-20 € selbst gezahlt haben.
Beispiele habe ich nicht, weil ich bis auf 2 Blogs keine fest lese, sondern nach Büchern google. Das sind also immer unterschiedliche, aber einige davon machen grundsätzlich keine Rezensionsexemplare, egal von wem.

Zit

Hm, ich dachte auch an die, die Rezi-Exemplare machen und jenen, die es nicht tun/ völlig unabhängig sind. Wo sind das drei Parteien? Ob ich nun eine dauerhafte Kooperation habe oder sehr viel mit Rezensionsexemplaren arbeite, ist für mich kein unterschied. So oder so ist die unabhängige Meinung fraglich. Ich weiß nicht wie genau der Blogger an das Rezi bspw. gekommen ist – ob nun selbst nachgefragt oder an einen heran getragen mit vorformulierten Rezension und dafür vielleicht sogar Geld bekommen. Wer weiß das schon.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Aljana

Also was ich bisher aus der Bloggerszene so mitbekomme, schadet sich jeder Blogger selbst, wenn er Gefälligkeitsrezis raushaut. Auch die Verlagsblogger. Und die Verlage wollen das auch nicht. (Zumindest habe ich noch von keinem Gegenbeispiel gehört)
Eine Tatsache, die ich im Laufe der letzten Jahre selbst erst verinnerlichen musste ist: Wenn unter 30 Blogern ein bis zwei dabei sind, die ein Reziexemplar nicht gut finden, dann schadet das dem Buch nicht. Im Gegenteil. Schlechte Kritiken machen die guten glaubwürdiger. Komische Logik, ist aber so.

Allerdings ist auch eines ganz klar: Wer Bücher blogt und Reziexemplare annimmt egal, woher, der wirbt. Da gibt es kein 'ein bisschen werben' 'unabhängig werben' unvoreingenommen werben'. Aber das ist doch auch okay. Für alle Seiten.

Die Bloger finanzieren ihre Bücherleidenschaft. (Fashionbloger haben noch viel größere Vorteile) Die Autoren und Verlage bekommen Awareness. Und die Leser bekommen Infos und Meinungen zu den Büchern, die ihnen bei der Kaufentscheidung helfen können.
Ich sehe da kein Problem drin.

Fianna

Zitat von: Zitkalasa am 20. Februar 2017, 22:43:57
Hm, ich dachte auch an die, die Rezi-Exemplare machen und jenen, die es nicht tun/ völlig unabhängig sind. Wo sind das drei Parteien?
Ohne Rezi-Exemplare, mit Rezi-Exemplaren, bezahlte Blogger.

Variemaa

Also soweit ich das sagen kann, werden Rezensionen nicht bezahlt. Ich meine auch, dass Carlsen das gar nicht meint, sondern eher andere Aktionen wie Buchvorstellungen (ohne Rezension), Interviews, Programmvorschau, etc. Außerdem ist die Vergütung ja in Zusammenhang mit dem "Preis" versehen, nicht für die einzelnen Beiträge gedacht.
Ansonsten ist es bei Buchbloggern - aus meiner Erfahrung mit meinem Blog - absolut ein Unding, Rezensionen bezahlen zu lassen. Ich kenne niemanden, der das macht - und wenn das rauskäme wäre der oder die bei den Buchbloggern selbst im Grunde unten durch. Rezensionsexemplare müssen in der Besprechung gekennzeichnet sein. Es gibt einige Blogger die nur rezensieren, was sie selbst gekauft haben / geliehen/ schon im Regal. Ich habe aber nicht das Gefühl, das die "schlechter" sind oder eine geringere Reichweite haben. Im Gegenteil, manchmal wählen diese Blogger sogar sorgfältiger aus, was sie lesen, weil sie eben nicht nur schnell eine Mail schreiben müssen, sondern den Wert des Buches vor Augen haben. Ich persönlich rezensiere gekaufte Exemplare wie Rezensionsexemplare.
Meine Meinung wird dabei nicht beeinflusst. Da sehe ich übrigens eine große Diskrepanz, um zurück auf das Monetarisieren-Thema zu kommen. Jeder Journalist wird für seine Rezension bezahlt - unabhängig von seiner Meinung. Buchbloggern wird das schon von außen nicht zugetraut - und sie wollen sich ihre Meinung da auch nicht verzerren lassen. Ob das auf Dauer so bleiben kann, weiß ich nicht, gerade wenn es Berufsbuchblogger geben sollte. Bisher war das Buchbloggen eher ein Sprungbrett. Bsp. für Karla Paul, die Empfehlungen bei ARD vor der Kamera liefert (dafür bekommt sie übrigens Geld, OHNE dass sie etwas an ihrer Meinung ändert^^) und jetzt im Verlag arbeitet. Aber auch für viele andere Buchblogger, die nicht so bekannt sind.
Ansonsten verdienen Buchlogger durch bestimmte Kooperationen (Produkte/Dienstleistungen, etc. die vorgestellt werden), affiliate Links, Werbung, Patreon etc., ... das ist alles nicht viel, oft kaum der Rede wert und wenn, dann ein Zuverdienst, kein Haupt-. (Bei Blogtouren bspw. verdient auch nur die Agentur, die Buchblogger bekommen nichts!)
#diverserlesen