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Deus ex machina - oder doch für alles einen Hinweis?

Begonnen von Feuertraum, 23. Oktober 2016, 13:21:01

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Feuertraum

Deus ex machina.
Verpönt, verhasst, auf sehr vielen "Don' t do it"-Listen. Auch wenn es immer noch in manchen Büchern/Filmes präsent ist, dass im letzten Moment irgendetwas geschieht, dass ein schier unlösbarer Konflikt sich nun doch noch in Wohlgefallen auflöst.
Sei es die Rettung in letzter Minute, sei es, dass Kommissar Zufall noch den entscheidenden Hinweis liefert, um den Mordfall aufzuklären, so wird DEM mit einem Naserümpfen abgetan.

Nun bin ich aber gerade bei einer Szene, in der einem der Protas einfällt, dass er einen Gegenstand gesehen habe, der die Akteure weiterbringt (bzw. eine der Figuren aus einer misslichen Lage befreit).
Diesen Gegenstand habe ich jedoch nicht explizit im Vorfeld erwähnt, allerdings geschrieben, dass es viele andere ähnliche Gegenstände in dem Raum gibt (konkret sind die erwähnten Gegenstände Brettspiele, der spezielle, nicht erwähnte Gegenstand ein Damespiel mit Spielbrett, welches auf ein großes Handtuch bedruckt ist).

Darum überlege ich gerade, ob es grundsätzlich in Ordnung ist, in einem solchen Fall einmal ein Deus ex machina anzuwenden, oder ob es nahezu zwingend notwendig ist, dieses Brettspiel im Vorfeld zu erwähnen, auf dass der Leser sagen kann: "Ach ja, genau, da war ja was", vielleicht sogar dem Leser die Möglichkeit geben, den Protas die berühmte Nasenlänge voraus zu sein.
Wie halten Sie es?

Liebe Grüße und Danke für die Antworten im Voraus,
Feuertraum
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

traumfängerin

Brettspiel im Vorfeld erwähnen.  :)

Gerade bei der von Ihnen erwähnten Szene lässt sich dies ganz einfach vorher in die Beschreibungen einflechten, ohne groß irgendetwas im Plot umstellen zu müssen. Und ja, es hat einen Grund dafür, warum ein "Deus ex machina" so verpöhnt ist. Er hinterlässt bei dem Leser den Eindruck, dass der Autor nicht mehr weiterwusste, und ihm deshalb ein "Deus ex machina" als einzige Möglichkeit blieb. Das ist kein Eindruck, den ein Autor einem Leser vermitteln möchte. Taucht das Damespiel schon vorher auf, wirkt es hingegen so, als wisse der Autor, wohin er mit seinem Prota will, der Prota wirkt klug und intelligent, und der Leser freut sich, wenn er evtl. vorher schon auf die Lösung kam.  :)

Trippelschritt

Selten ist etwas zwingend notwendig. Ob es in diesem Fall angeraten wäre, lässt sich aus der Kurzbeschreibung von Plot und Situation nicht beantworten. So aus dem Bauch heraus bin ich für eine frühere Erwähnung, zumal nichts dagegen spricht.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Feuertraum

Einen wunderschönen Guten Abend!

Danke für Ihre Antworten. Dann schreibe ich es mit rein (ich muss das Kapitel, an dem ich gerade bastele, ohnehin überarbeiten, da kannn ich es dann einflechten)

Liebe Grüße
Feuertraum
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Leon

Traumfängerin hat es bereits gut erläutert. Fügen sie einfach das besagte Brettspiel unauffällig ein, jedoch so, dass sich der Leser daran erinnern kann. Und schon ist ein Aha-Effekt da, ohne den schalen Geschmack eines Deus ex machina.

Grüßle
Leon

Dämmerungshexe

Ich glaube in diesem Fall wurde es schon vollkommen ausreichen Brettspiele an sich zu erwähnen. Dass das passende dabei ist, muss nicht ausdrücklich da stehen.
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Vic

Ich bin auch dafür den Gegenstand wenigstens beiläufig mal zu erwähnen. Entweder in derselben Szene oder dreißig Kapitel früher, das ist egal. Aber unbedingt erwähnen.
Nicht einfach sagen "Oh und da war außerdem GENAU der Gegenstand, den sie brauchten und der bisher noch nie aufgetaucht ist". ;)

Cailyn

Vielleicht könnte der Prota auch darüber nachdenken, es in Betracht zu ziehen. Aber aus ihm logischen Gründen, zieht er es nicht in Betracht. Später, in der Auflösungsszene könnte er zu einer anderen Einsicht gelangen, weil er inzwischen auch noch etwas anderes herausgefunden hat.