• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

schreiben, schreiben, schreiben

Begonnen von Lydia, 01. Januar 1970, 01:00:00

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

Lydia

Hallo,

ich habe ein paar Fragen :)

1. schreibt ihr eigentlich alle eure Romane, in der Hoffnung, sie irgendwann mal veröffentlichen zu können?

Es heißt ja immer, dass es sehr schwer sei, einen Verlag zu finden.

2. Versucht ihr euch, sofern es sich um eure erste mögliche Veröffentlichung handelt, an die Empfehlung von CA. 300 Seiten zu halten? Die Verlage wollen ja meistens nicht viel mehr, weil finanziell es für sie ja immer sehr risikoreich ist mit einem Autor aufs Feld zu ziehen, der unbekannt ist.

Für einen Fantasyroman mit einer eigenen Welt finde ich aber 300 Seiten sehr kurz!  :(

3. Schreibt ihr alle direkt am PC?

4. Würdet ihr gerne als Autor euer Geld verdienen (hautpberuflich)?

Also, ich würde das ja so gerne. Aber, Hilfe, die Konkurrenz ist ja echt hart..

5. Habt ihr schon mal was veröffentlicht, wenn ja, was?

Ich natürlich nicht.

Lydia

Lastalda

Okay, ich kann hier natürlich nur für mich persönlich antworten, aber das tue ich natürlich gern.

Zitat1. schreibt ihr eigentlich alle eure Romane, in der Hoffnung, sie irgendwann mal veröffentlichen zu können?

Wenn Du von professioneller Form des Veröffentlichens als Buch sprichst (wovon ich ausgehe), nein. Das heißt, ich möchte schon, dass andere meine Geschichten lesen, aber mir genügt es, sie im Internet zu veröffentlichen. Das bringt für mich den Vorteil, dass ich mich nicht den kommerziell orientierten Zwängen eines Verlages unterwerfen muss. Ich weiß, dass Verlage profitorientiert denken müssen, daran ist nicht Falsches, aber ich schreibe nicht für Geld, sondern um Geschichten zu erzählen, und nichts anderes.

Zitat2. Versucht ihr euch, sofern es sich um eure erste mögliche Veröffentlichung handelt, an die Empfehlung von CA. 300 Seiten zu halten? [...] Für einen Fantasyroman mit einer eigenen Welt finde ich aber 300 Seiten sehr kurz!

Ich auch, habe selten welche unter 400 gelesen. Aber wie gesagt, da ich nicht in Buchform zu veröffentlichen gedenke, kann mir das herzlich egal sein...
 
Zitat3. Schreibt ihr alle direkt am PC?

Nein. Meine erste Ausfertigung ist immer mit Hand, für sowas empfinde ich den PC als unkreative Umgebung. In der Regel habe ich für eine Geschichte einen Hefter, in die ich die mit Bleistift beschriebenen Blätter hefte.
Diese erste Fassung unterscheidet sich in aller Regel stark vom Endergebnis, da ich die Sachen beim Tippen stark überarbeite und danach noch mindestens drei weitere mal (manchmal auch zehn mal oder öfter) überarbeite und verändere, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Das bedeutet auch, dass die Endfassung meist mindestens doppelt so lang wie das "Original" ist.

Zitat4. Würdet ihr gerne als Autor euer Geld verdienen (hautpberuflich)?

Es klingt sehr schön, aber es ist wie mit kommerzieller Musik, man muss (für meinen Geschmack) zu große Abstriche machen. Zumal es wirklich (zumindest hier in Deutschland) nur wenige Autoren gibt, die wirklich vom Schreiben leben können. Dazu muss man wohl Fließbandarbeit a la Hohlbein machen, und für mich wäre sowas das Letzte!

Zitat5. Habt ihr schon mal was veröffentlicht, wenn ja, was?

Guck mal in die Steckbriefe auf der Tintenzirkel-Seite, da stehen die einzelnen Veröffentlichungen der Leute. Wir haben hier sowohl Leute, die nie veröffentlicht haben, wie auch einige "Profis" dabei.

Ich selber (wo ich die anderen Fragen doch auch für mich beantwortet habe ;D) habe eine Kurzgeschichte und einige Gedichte in einer Anthologie veröffentlicht (keine Fantasy, aber phantastisch angehaucht), einige weitere Gedichte, und meine Kurzgeschichte "Blutkuss" im Internet (zu finden auf www.aryana-filk.de unter Storyarchiv => Gastautorenecke).

Lastalda

Lydia

Hi Lastalda,

Schreibst du eigentlich schon lange?
Ich hab mal einen Autor sagen hören, dass sich jeder mit gutem Gewissen Schriftsteller nennen kann, der schon mal ein "ENDE" unter seiner fertigen Geschichte geschrieben hat, hihi.

Ich habe mir gestern einige Profile auf der Seite angeguckt, und einige Sachen, die hier online stehen. Wirklich cool. :)

Wenn du sagst, dass es gerade für Autoren hier in Deutschland schwer ist, allein vom Schreiben zu leben (finanziell), weißt du, wie es im Ausland ist? Ich höre auch mehrfach, dass es gerade in Deutschland für Autoren (v.a. eben die unbekannten) schwer ist, einen Verlag zu finden und als Autor zu leben. Ich frage mich, wie es wohl im Ausland sein mag - ich könnte mir vorstellen, dass die Konkurrenz vielleicht sogar noch höher ist, aber es kann ja gut sein, dass die Beziehung zu den Verlagen besser läuft, oder dass dort mehr gewagt wird (von den Verlagen aus).

Die Frau, die beim letzten Mal den Hohlbeinpreis gewonnen hat, wird, glaube ich, bis Herbst 2005 auch schon drei oder vier Bücher veröffentlicht haben! Na gut, ich weiß jetzt nicht, ob sie die schon vorher geschrieben hat, aber der enge zeitliche Rahmen ist krass. Wie du schon sagtest, "Fließbandarbeit" ;)

Ich werde mir mal deine KG "Blutkuss" durchlesen.

Lydia

Da fällt mir noch ein...

mit Bleistift? :) Schreibst du immer so gerne mit Bleistift?

Ich bin so neugierig, ich weiß..    ;)


Elena

ZitatIch hab mal einen Autor sagen hören, dass sich jeder mit gutem Gewissen Schriftsteller nennen kann, der schon mal ein "ENDE" unter seiner fertigen Geschichte geschrieben hat, hihi.  

Oh, je! Das habe ich ganz vergessen... Muss ich mal nachholen...  ;D

So, jetzt bin ich Schriftsteller!  ;)
Na ja, so ähnlich...

Zitat1. schreibt ihr eigentlich alle eure Romane, in der Hoffnung, sie irgendwann mal veröffentlichen zu können?

Jein. Ich beginne jeden Roman mit der Hoffnung, ihn veröffentlichen zu können, aber wenn sie dann irgendwann fertig sind, muss ich da manchmal Abstriche machen. Bei einigen bleibt es bei dem Wunsch (bei den meisten), bei anderen müsste ich dazu eine riesige Umarbeitung machen, was ich leider nie mache (wenn es zu viel ist, als eine teilweise Umstellung der Geschichte nötig wäre)... Zu faul.
Beim letzten habe ich schon beinahem am Anfang daran gedacht, dass der nicht für die Veröffentlichung geeignet ist. Gedacht sind es aber erst einmal alle.

Zitat2. Versucht ihr euch, sofern es sich um eure erste mögliche Veröffentlichung handelt, an die Empfehlung von CA. 300 Seiten zu halten?

Nein, das auf keinen Fall. Allerdings setzte ich vor dem Schreiben einer Geschichte die ungefähre Seitenzahl fest, damit ich weiß, in welchem Rahmen was passieren wird, und damit ich eine ungefähre Ahnung habe, was die Geschichte eigentlich hergibt. Da irre ich mich aber auch schon mal um 100 Seiten oder mehr... In beide Richtungen.

Ich halte mich da also nur an meine eigenen Vorgaben, es ist aber tatsächlich einer dabei, bei dem ich mir das mit den 300 gesagt hatte. Das lag aber daran, dass die Geschichte in etwa 300 Seiten brauchte. Damals kannte ich die Regel auch noch nicht...


Zitat3. Schreibt ihr alle direkt am PC?

Ja, zum größten Teil. Ganz selten schreibe ich aber auch in meine Kladde, wenn ich woanders bin oder bevorzugt während einer Zugfahrt (oder in den Kurzmitteilungsspeicher meines Handys - sehr nützlich, wenn auch leider so begrenzt...). Das hat mehrere Gründe:
1. Ich kann es nachher lesen
2. Ich schreibe am PC schneller (wenn die Ideen fließen, ist das wichtig)
3. Ich kann es leichter sofort verändern und einzelne Teile einfügen. Gefällt mir mal ein Wort nicht, kann ich es sofort ändern.
4. Muss es für mich beim Schreiben um mich herum dunkel sein. Das geht nur mit einem selbstbeleuchtenden Bildschirm... Bei Papier+Lampe liegt die Hand immer im Weg und wirft blöde Schatten.
5a. Spare ich mir so das lästige Abtippen, wozu ich auch keine Zeit habe.
5b. Ich bin auch nicht so der Typ für "erst mal Grobentwürfe", das liegt mir nicht. Ich schreiben immer sofort die Reinfassung und verändere dann nachher eher wenig. Ist vielleicht nicht so optimal... Aber anders kann ich nicht schreiben.

Zitat4. Würdet ihr gerne als Autor euer Geld verdienen (hautpberuflich)?

Nein, auf keinen Fall. Ich würde zwar gerne so viel Geld verdienen, dass ich theoretisch davon leben könnte, aber ich würde trotzdem noch arbeiten gehen. Ich brauche das einfach, als Inspiration. Arbeite ich nicht, kann ich irgendwann nicht mehr schreiben, und Arbeit muss bei mir auch der größere Teil des Tages sein. Ein bisschen brauche ich auch den Stress, damit ich dann, wenn ich Zeit habe, auch schreibe und nicht nur irgendwie herum"gammele".  ;)

Zitat5. Habt ihr schon mal was veröffentlicht, wenn ja, was?

Außer im Internet nichts. Aber ich bin auf dem Weg (der Wille ist da...  ;) )

So weit zu mir... Willst du die Fragen vielleicht auch beantworten?  :D

Liebe Grüße,

Elena

OgerBoy

Ich hoffe eigendlich das mal was veröffentlicht wird, aber das kann noch warten. Im Moment habe ich nur was im Inernet veröffentlicht, (Anduin.de) ist aber glaube ich platt die Seite.
Dann noch als Fanzine (gedruckt) in der Mirakel 5-7.
Wurde aber meines Wissens auch eingestellt, oder mit der Sphinx zusammengelegt.

 :-[

Naja, aber man kann ja nicht alles haben, ausserdem sah es da mit konstruktiver Kritik schlecht aus.
Keine Rezensionen die man einsehen konnte.

Dann habe ich mal was bei Helden.de  Veröffentlicht,
Und zwar meine erste vollendente Geschichte.

Waldgeflüster..


Also bis dann


Lastalda

ZitatSchreibst du eigentlich schon lange?

kommt drauf an, wie man "lange" definiert. ich habe mit 12 angefangen und bin jetzt (fast) 19.

ZitatIch hab mal einen Autor sagen hören, dass sich jeder mit gutem Gewissen Schriftsteller nennen kann, der schon mal ein "ENDE" unter seiner fertigen Geschichte geschrieben hat, hihi.

Oh, dann darf ich das seit Blutkuss auch. Wie schön! :D

ZitatIch habe mir gestern einige Profile auf der Seite angeguckt, und einige Sachen, die hier online stehen. Wirklich cool. Smiley

So isses gedacht, dafür stehen sie ja da. Obwohl mein Steckbrief furchtbar veraltet ist...
 
ZitatWenn du sagst, dass es gerade für Autoren hier in Deutschland schwer ist, allein vom Schreiben zu leben (finanziell), weißt du, wie es im Ausland ist? [...]

keine Ahnung. Wie gesagt, ich befasse mich wenig mit Verlagen, aber ich kann mir nciht vorstellen, dass man irgendwo davon leben kann ohne entweder einen zufalls-Hit zu landen (siehe Harry Potter) oder Fließbandarbeit zu machen.

ZitatIch werde mir mal deine KG "Blutkuss" durchlesen.

*freu* Ich freue mich übrigens immer über kritik, je detaillierter desto besser... ::)
      
Zitatmit Bleistift? Smiley Schreibst du immer so gerne mit Bleistift?

Ja. Seit eine Freundin, die ein jahr in japan war, mich damit angesteckt hat, schreibe ich fast nur noch damit. Aber bei Geschichten hab ich das auch früher schon gemacht, Bleistifte sind für mich einfach irgendwie... inspirierend. :)

Lastalda

Lydia

Elena,
echt, du legst vorher die Seitenzahl fest? Gerade so etwas finde ich für mich völlig unvorstellbar ;) Zum einen bin ich schlecht im schätzen zum anderen würde ich mich völlig eingeengt fühlen. Ich denke, mir würden die meisten Ideen während des Schreibens kommen.

Lastalda,
ich mag Bleistifte. Ich habe total viele und liebe sie alle  ;D
Nun, ja, ich finde, du schreibst lange.

OgerBoy,
"Waldgeflüster" hört sich schön an vom Titel her. Helden.de kenne ich nicht (ich kenne eh nicht so viele Seiten, auf denen man eigene Geschichten lesen kann), ich schaue da mal gleich vorbei :)

--

Also, meine Antworten:

1. schreibt ihr eigentlich alle eure Romane, in der Hoffnung, sie irgendwann mal veröffentlichen zu können?

Wenn ich damit richtig anfangen würde, würde ich es gerne veröffentlichen.
 
2. Versucht ihr euch, sofern es sich um eure erste mögliche Veröffentlichung handelt, an die Empfehlung von CA. 300 Seiten zu halten? Die Verlage wollen ja meistens nicht viel mehr, weil finanziell es für sie ja immer sehr risikoreich ist mit einem Autor aufs Feld zu ziehen, der unbekannt ist.  
Ich würde, glaube ich, versuchen, auf die ca. 300 Seiten zu kommen.

 
3. Schreibt ihr alle direkt am PC?
Ich schreibe erst vor; d.h. ich habe ja noch nicht richtig angefangen; meine FF-Kapitel habe ich direkt am PC geschrieben, aber ich habe mir neulich einen groben Plot und eine eigene Welt ausgedacht und da habe ich alles erst mal vorgeschrieben. Es gibt mehr Style und Flair her, finde ich :)
 
4. Würdet ihr gerne als Autor euer Geld verdienen (hautpberuflich)?  
Es wäre zu schön, um wahr zu sein ;) Nebenher würde ich es aber versuchen.
 
 
5. Habt ihr schon mal was veröffentlicht, wenn ja, was?
Ich habe noch nie Geschichten veröffentlicht. Aber dafür zahlreiche Artikel bei Zeitungen :)
 

Lastalda

Also Seiten vorher festlegen würde ich auch nie (das eingeengt-Problem), aber für meine jetzige Geschichte habe ich vorher die Kapitel festgelegt (also wie viele, Titel und was in jedem passiert), das hilft mit persönlich sehr, weil ich nicht Gefahr laufe, irgendwo in eine Sackgasse zu laufen (ich kenne viele, die Geschichten anfangen und irgendwann nciht mehr wissen, wie es weitergehen soll - das kann mir hier nicht passieren...)

Lastalda

Moni

Also Seitenzahlen festlegen, das kann ich bei meiner Art zu Schreiben absolut nicht. Aber den groben Inhalt leg ich schon fest, damit ich mich dann an der Plotline entlanghangeln kann ^^.

Maja hat in einigen ihrer Bücher immer festgelegt, wieviel Seiten ein Kapitel haben soll... das wäre absolut tödlich für mich, weil ich immer wieder Szenen ein- und umbaue.
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Moni

Ich zitier mal mein eigenes Posting aus dem Geheimzirkel zum Thema Schreibmaterial.  8) Bin halt etwas faul...

"Besonders gerne schreibe ich auf glattem Papier (Collegeblöcke, lieber liniert als kariert) mit Füller oder Bleistift (zum Kuli greif ich nur, wenn keine Tinte da ist). Manchmal nehm ich aber auch die Feder (der Gänsekiel ist gewöhnungsbedürftig und matscht mir zu sehr) und schreib dann auf einem speziellen Collegeblock der cremefarbenes Papier mit fast nicht sichtbaren, schmalen Dreifachlinien hat.
Ich wünsche mir manchmal wasserfestes Papier und den dazugehörigen Stift, denn unter der Dusche bekomme ich meist die besten Ideen für Dialoge.  
Ansonsten schreibe ich schon mal in der Bahn, obwohl ich es nicht mag, wenn die Leute neben mir anfangen mirzu lesen. Aber am liebsten sitze ich zu Hause, gemütlich, mit Musik im Hintergrund in meinem Zimmer. Dann stört es auch keinen, wenn ich Absätze mal laut lese oder einen Dialog ausprobiere. *G*"

Aber eine Erweiterun dazu: ich habe vor einiger Zeit damit begonnen, Texte laut zu lesen und dabei aufzunehmen. Danach höre ich mir das ganze zunächst ohen und dann mit Text dabei an. So habe ich einige Formulierungen, die sich vielleicht zunächst gut anhörten durch wesentlich bessere ersetzen können. Außerdem merke ich dann sofort, ob ein Texte "komisch" klingt und kann intervenieren.

Moni
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Lastalda

die Idee klingt super, das muss ich auch mal probieren. Danke, Yuvis!

Lastalda

Kristin

Na, dann will ich auch mal.  ;D

Zu 1.: Ja.

Zu 2.: Nein, ich mag solche Einschränkungen beim Schreiben nicht. Glücklicherweise hat mein erster (und bisher einziger Roman) trotzdem ungefähr diesen Umfang.

Zu 3.: Ja. Mit der Hand zu schreiben wäre für mich ein Graus, da könnte ich meinen Gedanken gar nicht mehr folgen. Am PC habe ich fast 400 Anschläge pro Minute, da geht das wesentlich schneller. Außerdem kann ich sonst meine eigene Schrift nicht mehr lesen ...

Zu 4.: Ja, das ist mein Ziel. Schrifstellerin zu werden ist schon immer mein Traum... Zwar studiere ich jetzt Journalismus, aber das ist nur eine Notlösung.

Zu 5.: Alle möglichen Artikel in Zeitungen und Magazinen, aber noch keinen Roman. Ich habe meinen ersten Roman im September fertiggestellt und direkt beim Wolfgang-Hohlbein-Preis eingereicht. Jetzt habe ich zwei Konzepte für die nächsten beiden Romane (einer davon ein Gemeinschaftsprojekt mit einer anderen Jungautorin). Das Schreiben werde ich im Dezember angehen, weil ich momentan noch arbeite.

 VG
Kristin

Feuertraum

Okay, dann will ich auch einmal Rede und Antwort stehen:

Zitat1. schreibt ihr eigentlich alle eure Romane, in der Hoffnung, sie irgendwann mal veröffentlichen zu können?

Komischerweise nicht mehr.
Als ich ein Knäblein im zartblühenden Alter von 14 gewesen bin (ach ja, das waren noch Zeiten *schwärm*), da hatte ich tatsächlich den Wunsch zu veröffentlichen.
Mittlerweile schreibe ich zwar aus Spaß am Schreiben, aber bin nicht mehr fixiert auf das mit Brachialgewalt veröffentlichen. Wobei ich nix dagegen habe, wenn es mal einen Roman von mir zu kaufen gibt... ;D

Zitat2. Versucht ihr euch, sofern es sich um eure erste mögliche Veröffentlichung handelt, an die Empfehlung von CA. 300 Seiten zu halten? Die Verlage wollen ja meistens nicht viel mehr, weil finanziell es für sie ja immer sehr risikoreich ist mit einem Autor aufs Feld zu ziehen, der unbekannt ist.

Für einen Fantasyroman mit einer eigenen Welt finde ich aber 300 Seiten sehr kurz!  :(

300 Seiten? So viel?  :o Ich mein, ich bilde mir zwar ein, meine Szenen immer so richtig schön auswalzen zu können, aber auf 300 Seiten zu kommen habe ich noch nie geschafft.
Nixdestotrotz schließe ich mich meinen Vorrednern an: auch ich habe Probleme mit Wort- oder Seitenzahlbegrenzungen.
Darum mußte ich für einige Wettbewerbe schon Szenen streichen bzw. ein rapides (und völlig unbefriedenes) Ende "hinklieren"  >:(
Blah!

Zitat3. Schreibt ihr alle direkt am PC?

Kommt drauf an. Normalerweise fange ich erstmal mit der Hand an (meistens mit Füller), aber dann geht es mir manchmal nicht schnell genug und ich schreibe am Rechner weiter. Was ich leider überhaupt nicht kann, ist, die Sätze mittels eines Diktiergerätes festzuhalten, um dann später nochmal alles in aller Ruhe zu tippen. Ich muß die Buchstaben vor mir sehen...

Zitat4. Würdet ihr gerne als Autor euer Geld verdienen (hautpberuflich)?

Äh...eigentlich nicht.
Das, was ich gerne hauptberuflich machen möchte, ist, als Psychotherapeut zu arbeiten.
Nebenberuflich würde ich aber schon etwas in der Richtung Unterhaltung machen. Dazu zähle ich sowohl das Schreiben von Romanen als auch das Produzieren von Hörspielen als auch Musik als auch was mit Filmen.
Bevor jetzt einer vermutet, das ich das alles kann und mache, will ich kurz korrigieren. Es ist etwas, was mich interessiert und auch irgendwo ein Traum von mir.
Ob er jemals umgesetzt werden kann, das steht auf einem vollkommen anderen Blatt.
Aber: warum soll man nicht träumen dürfen...? ;)

ZitatAlso, ich würde das ja so gerne. Aber, Hilfe, die Konkurrenz ist ja echt hart..

Nicht böse sein, aber ich habe bei Autoren ein Problem mit dem Wort "Konkurrenz"; ich denke, wir Autoren - unabhängig davon, ob sie professionell ihr Geld damit verdienen oder nur "just 4 fun" schreiben haben ein Ziel: andere zu unterhalten. Und das macht jeder auf seine Weise.
Ich sehe die Arbeit also eher als ein Miteinander statt ein Gegeneinander.
Aber hei: ich bin schließlich ich!  ;D


5
Zitat. Habt ihr schon mal was veröffentlicht, wenn ja, was?

Jau!
Ein Gedicht in einer kostenlosen Zeitung *prahl, protz, angeb*
 ;D
Ansonsten jedoch noch nichts weiter, obwohl Bastei und Heyne seinerzeit Interesse an mir als Autor signalisierten. Allerdings sagten sie mir auch, das ich noch üben soll. Dennoch wäre ein großes Potential da.
Und ich solle keine Fantasy schreiben; dafür ist der Markt nicht da. Mittlerweile hat sich das Thema ja erledigt, und Fantasy - obwohl noch immer Stiefmütterchen - hat einen größeren Zuspruch gefunden.

Sodele, das waren meine Antworten.
Lieben Gruß

Feuertraum
 
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Linda

#14
Hallo Lydia,

hier ein paar subjektive Antworten. Obwohl ich ziemlich offen spreche, will ich keinen abschrecken, sondern nur informieren, wie es nach meinen Erfahrungen so in der Branche aussieht.

1. ja, ich schreibe, um zu veröffentlichen. Nicht nur Romane, sondern so allerhand. Als ich vor über 20 Jahren angefangen habe, wollte ich natürlich auch schon veröffentlichen. Es hat was länger gedauert, und ich habe einen Abenteuerroman nicht beendet und einen zweiten, -den ersten Fantasyroman- angefangen, ehe ich den dritten schließlich verkaufen konnte. Dazwischen lagen ca. hundert andere Texte, Kurzgeschichten z.B., und ungefähr 16 Jahre.

2) mein erster abgeschlossener Roman hatte eine Vorgabe von 300 Seiten. 300 Seiten habe ich abgeliefert, aber es war mein bisher kürzester Roman...

Das mit  'Anfänger sollen kurz schreiben' halte ich nicht für eine Regel. Offen gesagt, glaube ich, dass Anfänger noch nicht unbedingt kompakt genug schreiben können und deswegen in den Lektoraten bei interessanten Projekten eher gekürzt wird, um den Text zu straffen und "lesbarer" zu machen im Sinne von Spannung und Aufbau.
Da der Druck inzwischen billiger geworden ist, macht es dem Verlag herzlich wenig aus, ob ein Buch 100 Seiten mehr oder weniger hat.  Nur muss auf den Seiten dann auch alles stimmen.
Allgemein ist es in unserem Genre aus diversen Gründen inzwischen (parallel zur Entwicklung des historischen Romenes) eher so, dass die Romane dicker werden.  

Aber 300-400 Seiten halte ich für einen Anfänger für ein gutes Ziel für den ersten Roman. Behält man da den Überblick und kriegt alles rüber, kann man den nächsten ja etwas umfangreicher ansetzen.

Vom künstlerischen Standpunkt aus würde ich einem Roman den Platz zubilligen, den die Geschichite nun mal braucht. Unabhängig von anderen Überlegungen.

Du siehst, es gibt verschiedene Standpunkte und Sichtweisen und keine Patentlösung.

3) ja. Das will ich nicht missen.
Man, was war das scheiße, als ich noch auf die Schreibmaschine angewiesen war!

4) ich verdiene als Autor schon halbwegs regelmäßig Geld, aber nicht hauptberuflich. Zusammen mit Lektoraten etc kommt das Geld durch Textarbeit wie eigenes Schreiben, aber auch Übersetzungen anderer Texte hinein.

Eine kleine Anmerkung:
Als hauptberuflicher Autor musst du ein Arbeitstier sein und den Job lieben. Davon leben können in Deutschland etwa ein Dutzend Leute, incl. dem Autor von John Sinclair (Pseudo Jason Dark) und vielleicht noch andere Heftautoren. Ansonsten wären sicher noch W. Hohlbein, Andreas Eschbach, Thomas Mielke zu nennen... Die meisten aber sind "Teilzeit"-Autoren, die entweder als Hausfrauen/ männer arbeiten, oder andere Brotberufe (z.T. halbtags) ausüben.
Der Fantasy, ja, der ganze Phantastikmarkt, ist in D. so klein, dass es zu wenig Gewinn gibt, von dem viele Autoren leben könnten.

Wenn du gerne vom Schreiben alleine leben willst, mache dich auf eine 7-Tagewoche mit ca. 14 Stunden Schreiben oder Textarbeit am Tag gefasst.  Kaum Urlaub, kein Krankengeld... Und um dahin zu kommen, solltest du etwa 10 Jahre einkalkulieren, in denen du davon (noch) nicht leben kannst... sondern auf einen Brotjob oder reiche Eltern, Mann etc angewiesen bist.  Das ist nicht nur die "Ausbildungszeit", sondern auch der Zeitraum, den man zum Kontakteaufbau, langsam bekannter werden, Texte breit streuen und der Vorbereitung eigener Romane benötigt.
 Viele, wie der gute W. Hohlbein,  haben übrigens in der Heftbranche angefangen und sind dann "aufgestiegen".
Manche Autoren haben es früher geschafft, andere später. Aber den meisten Teil ihrer vorab geleisteten (Schreib)Arbeit hat wohl kein Publikum zu sehen bekommen.

5) ich habe schon so einiges veröffentlicht. Die Sachen kannst du auf meiner Homepage unter www.lindabudinger.de einsehen, denn mein Portrait beim Tintenzirkel ist nicht mehr so aktuell.
  Geschrieben habe ich allerdings schon wesentlich mehr.

Schreiben, schreiben, schreiben ist auf alle Fälle eine sehr wichtige Angelegenheit, wenn du später mal professionell veröffentlichen möchtest. Und vermutlich werden die früheren Werke nicht gleich einen Verlag finden. Du brauchst einen langen Atem und noch mehr Hartnäckigkeit.
Aber fast noch wichtiger ist das Lesen jeglicher Literatur und Schriftwerke, (also nicht nur Fantasy) um z. B. den Wortschatz zu bilden und die literarischen "Baupläne" zu verinnerlichen.
Schreibkurse und ähnliches können diese verinnerlichten Grundlagen nämlich nicht ersetzen, sondern arbeiten eher an einzelnen Aspekten. Deswegen ist das Lesen mindestens ebensowichtig wie das Schreiben - und zum Glück gibt es schon sehr viele schöne Bücher!

So, jetzt ist die Predigt aus!

 :D

Gruß,

Linda