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Freie Online-Literatur e.V. (in spe?) – Konzeptdiskussion

Begonnen von flowrite, 10. September 2016, 14:06:51

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flowrite

Hallo,

ich möchte heute, wie schon lange andernorts im Tintenzirkel angekündigt, eine Konzeptidee vorstellen. Es geht um einen eingetragenen Verein zum Aufbau und zur Unterstützung eines nichtkommerziellen, aber für Autoren lohnenden Online-Literaturbetriebs.

Da ich die Idee nicht nur im Tintenzirkel zur Diskussion stellen möchte, sondern auch an anderen Orten im Internet, erlaube ich mir, auf meine eigene Seite zu verweisen. Ich verspreche, das sie keine Werbung enthält (ich hasse Internetwerbung), nur Inhalte zum Thema. Wem das Layout nicht zusagt, kann sie gerne ausdrucken, der Ausdruck ist layoutlos. Ich hoffe auf das Verständnis der Obermotze und der Administratorin. Sonst muss ich wohl doch den Volltext hier einstellen, was mir bei der Pflege alles aufwendiger machen dürfte.

Hier mit Erlaubnis der Obermotze also der Link: http://www.floritiv.de/projekte/freie-online-literatur-ev.html

Gamalda

Hallo, ich musste aus dem Link erst mal die Gänsefüßchen rauslöschen, damit er funktionert. Dies nur zur Info, aber vielleicht klappt es bei anderen ja...



Erdbeere

#2
Der Link funktioniert hinten und vorne nicht, weil er nicht korrekt ist. Magst du das noch anpassen?


Hm, nach einem Querlesen bin ich persönlich so gar nicht begeistert von dem Konzept. Vor allem, dass die Mitglieder des Vereins nach einer Diskussion darüber abstimmen, wie viel Geld ich bekomme (wenn überhaupt), abhängig davon, ob sie mein Projekt für gut befinden.
Dann ist da der Punkt mit dem Urheberrecht. Ja, ich bin Verlagsautorin, und ja, ich möchte, dass man für meine Bücher bezahlt. Das hat nichts damit zu tun, dass jemandem Kunst verwehrt wird, oder dass Kunst verloren geht. Ich möchte für meine harte Arbeit bezahlt werden. Meine Verlage sollen ihre Mitarbeiter bezahlen können.

ZitatDer Verein zielt darauf ab, eine Lücke zu füllen. Er verbindet Literatur mit dem Geist des freien Teilens von Inhalten, den wir der Entwicklung des Internets verdanken. Sicherlich wird freie, kostenlose Literatur zunächst unter dem Stigma des scheinbar wertlosen leiden. Ich denke, dass sie zunehmend als Werk, als Ergebnis und Zeugnis eines gemeinschaftlichen Schaffensprozesses verstanden werden wird und neue Wertschätzung erfährt.

Das hört sich für mich sehr nach "Du bist ja Künstler, ich muss dich nicht bezahlen" an.

Ich verstehe den Sinn dieses Vereins nicht ganz. Es gibt Verlagsautoren wie mich. Es gibt Selbstverleger. Wer würde sich da von einem Verein, deren Mitglieder er höchst wahrscheinlich kaum bis gar nicht kennt, vorschreiben lassen, ob sein Projekt ein paar Euros Wert ist? Nur, um dem Verein die Rechte zu übertragen, damit sein Buch kostenlos verteilt wird? Ich sehe nicht, was daran so lohnenswert sein soll.

Alana

Der Sinn erschließt sich mir auch nicht ganz. Es gibt doch unzählige Portale, wo Autoren, die das wollen, ihre Texte zum kostenlos lesen hochladen können. Auf Amazon werden Bücher reihenweise kostenlos angeboten. Wo ist hier der Nutzen? Sollte man nicht eher daraufhin arbeiten, dass Autoren angemessen für ihre Arbeit entlohnt werden?
Alhambrana

flowrite

#4
Ups, Link ist korrigiert.
Selbst werden ich erst nächste Woche in die Offensive – EDIT: korrigiere zu Defensive, immer diese freudschen  ::) – gehe :D, bis dahin bin ich nur stiller Mitleser.

Grummel

Unabhängig davon, dass mir die Idee ebenfalls nicht einleuchtend ist, hätte ich gern gewusst, ob das mit der "Obrigkeit" sprich den Obermotzen abgeklärt ist, dass der Diskussionsthread der Seite auf den Tintenzirkel verweist? Das kann nämlich schnell ins Auge gehen.  ???
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Erdbeere

#6
Zitat von: Grummel am 10. September 2016, 18:25:25
Unabhängig davon, dass mir die Idee ebenfalls nicht einleuchtend ist, hätte ich gern gewusst, ob das mit der "Obrigkeit" sprich den Obermotzen abgeklärt ist, dass der Diskussionsthread der Seite auf den Tintenzirkel verweist? Das kann nämlich schnell ins Auge gehen.  ???

Das frage ich mich auch.

Und @flowrite, du hast die Diskussion angestossen, es ist dein Verein. Wenn du von "in die Offensive gehen" und dabei "stiller Mitleser sein" sprichst, finde ich das grad ein wenig, ähm, merkwürdig.

Lothen

#7
Ehrlich gesagt klingt das Ganze für mich auch nach einem Nullsummengeschäft.

Ich muss dafür zahlen, dass mein Werk online verbreitet wird (in Form des Mitgliederbeitrags), und bekomme dafür so gut wie gar nichts. Wieso sollte ich das also tun?

Wenn ich möchte, dass mein Werk peer-reviewed wird, suche ich mir interessierte Beta-Leser, idealerweise solche aus dem Zirkel, die selbst Autoren sind und genug Erfahrung haben, ein Werk zu bewerten.  Welchen Mehrwert bietet mir da der Verein? Und wenn ich mein Werk kostenfrei zur Verfügung stellen will, kann ich es entweder - wie schon genannt - auf Amazon hochladen oder auf meiner eigenen Homepage zum Download anbieten. Auch dafür braucht es keinen Verein.

Insofern frage ich mich auch, wo hier der Mehrwert für die Autoren liegt?

/EDIT: Gerade noch mal nachgeschaut, das Board hier ist nicht intern. Insofern ist Grummels Einwand bezüglich des Links berechtigt.

Bunt Speck

Ich komme hier auch nicht mit. Wozu brauch eich einen Verein, wenn ich einnfach nur Leser will? Wenn ich Online-Literatur will, dann mache ich doch einfach nur einen Blog und veröffentliche mein Werk ...

Bunt

Alana

#9
Ich würde es ja schon nett finden, wenn sich der Threaderöffner mal äußern würde, so kann ich das Ganze nämlich nicht ernst nehmen und komme mir ein bisschen vor, als würde er dann nächste Woche verkünden, dass das nur eine anthropologische Studie unter Schriftstellern war, um zu gucken, wie man darauf reagiert. :P

Trotzdem will ich mal eine Erklärung "raten":

Ich denke, gemeint ist hier, dass sich generell alle dem Verein anschließen, die das fördern wollen, nicht nur die, die auch Texte einreichen. Die Mitgliedsbeiträge werden dann nach Bewertung durch die Mitglieder an die Autoren der besonders gelungenen Texte ausgeschüttet. Es müssen sich halt genug Mäzene finden, die ihr Geld dafür bereitstellen, damit es für die Autoren rentabel wird.

Mir kommt es so vor, als wäre hier das "Pay what you want" Modell Vater des Gedanken, das hier in Deutschland aufgrund der Buchpreisbindung ja nicht durchführbar ist. Machbar ist allerdings eine direkte Spende an einen Autor, nicht als Vergütung für ein bestimmtes Buch, sondern als Förderung des Autors, eben so ähnlich wie hier bei dem Verein angedacht. So könnten sich zahlungswillige, die die Bücher der Vereinsautoren mögen, dem Verein durch Spenden anschließen und dadurch unter Umgehung der Buchpreisbindung eben doch im Sinne des Pay what you want Modelles indirekt für die Bücher bezahlen.
Alhambrana

flowrite

Grummels Einwand ist berechtigt. Ich habe den Link vorübergehend wieder rausgenommen. Sorry, wenn ich die Obermotze überrumpelt haben sollte.

Meine Idee ist ernstgemeint. Wenn es auch gerade so aussieht, dass ich sie beerdigen kann :(, ist es kein Test, wie man reagiert. Obwohl: Ist es nicht immer so, dass wenn man eine Idee vorstellt, man die Reaktion anderer testet? Und wenn die Idee halt Mist ist, davon geht die Welt nicht unter. Wie nicht jedes Buch ein Bestseller sein kann, auch wenn das im Klappentext behauptet wird. Eine Idee kann in den Augen des Inhabers noch so genial sein. Zur falschen Zeit, vorm falschen Publikum, oder überhaupt nicht geäußert, ist alles nix.

Ich werde mich wie geschrieben noch  inhaltlich äußern. Nicht heute und auch nicht morgen, sondern irgendwann nächste Woche.


Danke für eure bisherige und weitere Beteiligung.

Grummel

Zitat von: flowrite am 10. September 2016, 21:57:57
Grummels Einwand ist berechtigt. Ich habe den Link vorübergehend wieder rausgenommen. Sorry, wenn ich die Obermotze überrumpelt haben sollte.



War auch nicht bös gemeint, ist halt nur so, dass innerhalb der Autorenriege, gerade auf FB z.B., gerne mal die Keule rausgeholt wird gegen diverse "organisierte" Autoren. ;)
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

flowrite

Ich habe auch den Link oben vorübergehend rausgenommen. Werde auch das vorher mit den Obermotzen abklären, wenn auch aus anderen Gründen. Eine "Wegbeschreibung" muss solange reichen.

@Erdbeere, fällt mir erst jetzt auf: Schrieb ich Offensive? Oh Mann. Ich meinte Defensive. Klar klingt das merkwürdig, vor allem da Offensive gar kein Sinn ergibt in dem Zusammenhang.  :wums:

Erdbeere

Ich meinte damit eher, dass du den großen Schlag der supertollen Gegenargumente ankündigst, aber halt erst für irgendwann nächste Woche. Das fand ich merkwürdig. Warum nicht gleich?
Und deinen Post deswegen zu editieren brauchst du nicht, wird ja später ersichtlich, dass du was anderes gemeint hast.

Eluin

Zitat"Dein Werk ist schlecht, passt nicht in den gegenwärtigen Markt, du bekommst kein Geld dafür" und "Du wirst in Geld schwimmen, gib uns die Rechte daran, sofort!".
Wer beurteilt das? Der Verein? Ich soll mir also von Anfangs vielleicht 7, dann 15, 100, wenn es gut wird 200 Mitgliedern sagen lassen, mein Buch ist in deren Augen schlecht, wohingegen andere - die nicht im Verein sind - es lieben? Wo ist hier die Qualitätshürde? Als Selfpublisher bin ich selbst dafür verantwortlich. Im Verlag übernimmt es ein vom Verlag ausgewählter Lektor. Und bei dir?
Dazu soll ich dafür noch alle Rechte an den Verein abgeben? Dann bleibe ich doch lieber im Selfpublishing. Wenn ich mein Buch kostenlos verteile, erreiche ich auch diverse Leser UND behalte alle Rechte an meinem Werk. Dadurch kann ich mich immer noch dazu entscheiden: So kostenlos ist Ende, nun will ich Geld dafür.

Ich finde übrigens auch sehr merkwürdig, dass du dich lieber raushältst und erst nächste Woche dich erklären möchtest. Sehr unfruchtbar und für mich gegen das Konzept von offenen Diskussionen, wie sie normalerweise in Foren geführt werden.
Träume verändern die Zukunft. Doch erst wenn wir die Augen öffnen, können wir sie verwirklichen!
Mein Spruch, mein Motto.