Kleine Jugendbuchstatistik

[Franziska]

Ich weiß nicht, ob das Thema hier hinpasst, aber ich habe letztens mal eine kleine Statistik erstellt zu deutschen Jugendbuchautoren, Verlagen und Agenturen. Ich will nicht behaupten, dass das alles so hundertprozentig stimmt, es ist das, was ich rausgefunden habe. Ich werde das auf jeden Fall Ende des Jahres nochmal wiederholen.
Bisher umfasst die Statistik ein halbes Jahr. Ich habe geguckt, welche Verlage wie viele Bücher deutscher Autoren herausgebracht haben und welche der Bücher von welchen Agenturen vermittelt wurden. Da konnte ich natürlich nur die nehmen, wo ich herausbekommen habe, von welcher Agentur der Autor vertreten wird.

Vorweg: ich habe grob überschlagen, dass es ungefähr 110 deutschsprachige Jugendbuchautoren gibt, die in den letzen Jahren in größeren Verlagen veröffentlicht haben.


Verlage (Anzahl der veröffentlichten Bücher deutschsprachiger Autoren)
Arena 10/30
cbt 9/42
Ueberreuter 4
impress (Taschenbuch) 6/6
Carlsen 5
cbj 5
Fischer 5
Coppenrath 4/5
Ravensburger 4
Löwe 3
Bastei 3
dtv 3
Planet 3
Oetinger34 3
Oetinger 2
ivi (Piper) 2
Heyne 2
Beltz 2
Thienemann 2
Königskinder (Carlsen)1
Ullstein 1
Dressler 1
bloomoon 1
Hanser 1
Magellan 1
Gerstenberg 1



Agenturen haben Bücher deutscher Autoren vermittelt:

AVA 8
scripts for sale 6
Weniger 3
Schlück 3
Gaeb 3
Rumler 2
Hanauer 2
Meller 2
Brauer 2
Simon 1
Arteaga 1
Verlag der Autoren 1
Erzählperspektive 1
Keil 1
connact 1
Eggers 1
Gudrun Hebel 1
Skripzz 1
Barbara Küper: 1

[FeeamPC]

Das ist auf jeden Fall sehr deutlich weniger, als ich gedacht habe. Liegt das daran, dass es tatsächlich recht wenige Veröffentlichungen sind, oder machen den deutschen Autoren die fremdsprachigen Übersetzungen/Auslandslizenzen den Platz zu sehr streitig?

[Franziska]

Das muss ich mir nochmal genauer angucken, wie viele Bücher die Verlage insgesamt veröffentlichen.

edit: ich habe mir das gerade mal für cbt angeguckt. Ergebnis: 9/42 Bücher deutscher Autoren. So wenig finde ich das gar nicht, ich fand es eigentlich recht viel.

[Alana]

Ui, da hast du dir ja eine Menge Arbeit gemacht, das ist echt interessant. Allerdings muss ich gestehen, dass mir das schon wenig vorkommt. Arena veröffentlicht viele deutsche Autoren, nur 6 im ganzen letzten Halbjahr kommt mir wenig vor. Hast du dich auf eine bestimmte Altersgruppe oder ein Genre beschränkt oder das ganze Verlagsprogramm angeschaut? Auf jeden Fall ist es schön zu sehen, dass meine Agentur ganz vorne mit dabei ist, mich haben sie ja auch mit Jugendfantasy an Arena vermittelt.

[Eluin]

Sehr interessante Statistik. Ich weiß aber noch nicht, ob mich das hoffen lässt. 

[Franziska]

@Alana: du hattest Recht, es sind etwas mehr. Ich habe das nur durch amazon gemacht zuerst. Aber ich schätze, die Bücher werden nicht  immer in die richtige Alterskategorie sortiert. Ich habe nur ab 12 und 14 genommen. Und keine Neuauflagen älterer Bücher berücksichtigt.

edit: noch eine kleine Ergänzung: Ich habe die Bücher hier gepinnt:
https://uk.pinterest.com/celiajansson/deutschsprachige-jugendb%C3%BCcher/

Habe gerade mal gezählt, dass ca 23 von 94 Büchern Fantasy oder SF sind.

[Mondfräulein]

Wie hast du herausgefunden ob das deutsche Autoren mit englischsprachigen Pseudonymen oder wirklich nicht-deutsche Autoren sind?

[Kati]

Auf alle Fälle spannend! Wie Fee schon sagte, wäre es jetzt natürlich interessant noch zu erfahren, wie viele Jugendbücher die einzelnen Verlage insgesamt in derselben Zeit gemacht haben, um vergleichen zu können, ob sechs Bücher im Halbjahr viel oder wenig sind. Darüber hinaus würde mich noch interessieren, inwieweit es sich um neue deutsche Autoren oder bereits etablierte handelt, da uns ja besonders interessiert, wie die Chancen für Debütautoren oder noch nicht so bekannte Autoren aus Deutschland stehen. Ich kann verstehen, wenn du jetzt keine Zeit oder Lust hast, das auch noch auszuwerten, das ist ja auch viel Arbeit, aber wenn da jemand Lust drauf hätte, fände ich das auch noch sehr interessant.

[Franziska]

@Mondfräulein: bei amazon stehen immer Aurtor und Übersetzter, steht nur der Autor, ist es meistens ein deutschsprachiger Autor. Hundertprozent stimmt es aber leider nicht, daher überprüfe ich das gerade noch mal.

@Charlotte: Ja, das wäre sicher auch interessant, ist mir aber gerade zu aufwändig. Da wirklich viele der Bücher die rauskommen Neuauflagen sind und ich nicht weiß, wie sinnvoll es ist, die mitzuzählen. Na ja, irgendwann mache ich das bestimmt nochmal. Nach meinem Eindruck sind schon immer wieder auch Debutauroten dabei.

[Alana]

Die Frage ist, was man als Debüt-Autor bezeichnet. Bei Arena sieht man, dass sie einige Autoren genommen haben, die bisher nur im Ebook oder Kleinverlag veröffentlicht haben, teilweise auch erfolgreiche Selfpublisher, gleiches gilt für Carlsen, die teilweise Impress Autoren ins Print übernehmen. Dabei sind aber die Verkaufszahlen und die Social Media Präsenz sehr wichtig, habe ich zumindest den Eindruck, das heißt, als komplett unbeschriebenes Blatt dürfte es schwer werden, aber sicher nicht unmöglich. Wie das bei den anderen Verlagen aussieht, kann ich nicht sagen.

[Kati]

Ich denke, ich würde da vielleicht zwischen Größen wie Nina Blazon oder Rainer M. Schröder und weniger bekannten Autoren unterscheiden und als dritte Gruppe vielleicht wirklich Debütautoren, also Autoren, die noch nicht in einem Verlag veröffentlicht haben, dazu nehmen. Die Selfpublisher sind da natürlich schwer einzuordnen, ich weiß auf Anhieb auch nicht, wie ich sie einschätzen sollte. Einerseits sind sie ja Debütautoren, was das Veröffentlichen im Verlag angeht, andererseits sind sie keine No Names und der Verlag kann sich wegen des Erfolges als Selfpublisher sicher sein, dass der Autor bereits eine Fanbase mitbringt. Zwischen Print oder eBook würde ich da jetzt nicht unterscheiden, das hat glaube ich Franziska in ihrer ursprünglichen Aufzählung auch nicht gemacht. Verlag ist ja in dem Fall Verlag, ob nun gedruckt oder nicht. Oder würdest du das anders sehen? Das ist nur meine Einschätzung, aber so viel Ahnung habe ich davon leider nicht. Ich fände nur interessant, welchen Prozentsatz Debütautoren im klassischen Sinne ausmachen, oder ob sich Verlage grundsätzlich eher auf bereits etablierte Autoren oder eben solche, die schon eine Fangemeinde mitbringen, verlassen.

[Franziska]

So, das ist jetzt nur so eine grobe vorläufige Zusammenfassung. Und es ist natürlich nicht immer rauszubekommen, wenn jemand ein Pseudonym hat.
Ich habe von den Büchern, die dieses Jahr erschienen sind und noch erscheinen dies rausbekommen:

17 "Debutautoren"
Davon wurden 10 durch Agenturen vermittelt, 2 waren vorher Journalisten, 2 vorher Selfpublisher bzw. im Kleinverlag erfolgreich. Eine hat einen Wettbewerb gewonnen. Eine war vorher im ebook-Label des Verlags.
Bei zwei weiß ich nicht, wie sie zum Verlag gekommen sind.

[Maja]

Auf welchen Zeitraum bezieht sich die Liste? Erzähl:perspektive hat in der jüngeren Vergangenheit mindesten vier Bücher an Arena und zwei an Thienemann vermittelt.

[Franziska]

@Maja: wie ich oben geschrieben habe, bezieht es sich auf das letzet halbe Jahr.

[Nachtblick]

Hurra! Ich bin in meiner ersten Statistik!