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Regeln und Gesetze des Schreibhandwerks - darf man sie brechen?

Begonnen von Ratzefatz, 04. Mai 2016, 07:00:17

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Cailyn

Der Non-Konformismus in allen Ehren, aber ich glaube, dass gerade unveröffentlichten Autoren nicht geraten ist, viele Regeln zu brechen, wenn sie einen Fuss in den Buchmarkt kriegen wollen. Die Wahrscheinlichkeit, mit unkonventionellen Texten bei einem Verlag zu landen, ist sehr gering. Warum also sollte man sich Steine in den Weg legen, indem man sich über die ungeschriebenen Gesetze der Schreibkunst hinwegsetzt? Wer schon eines oder mehrere Bücher herausgebracht hat, ist da natürlich in einer ganz anderen Lage. Wer eine Leserschaft hat, kann sich viel weiter aus dem Fenster lehnen und landet damit vielleicht einen ungeahnten Coup.

Abgesehen davon habe ich bei Leuten, welche diese "Regeln" anzweifeln oft den Eindruck, dass sie sich dadurch in ihrer Kreativität beschnitten fühlen. Und das verstehe ich eigentlich gar nicht. Die meisten Ratschläge in Ratgebern beinhalten doch Punkte, die (oder irre ich?) für die meisten fast natürlich oder logisch sind. Dass sich Unterhaltungsliteratur z.B. über Konflikte und Spannungsaufbau entfaltet, ist ja nun kein Korsett, das einen Autor in starre Schranken weist. Ich vermute, jeder möchte eine spannende Geschichte erzählen und benötigt Konflikte, damit Spannung entsteht. Und es ist wohl auch jedem klar, dass es hilfreich ist, Figuren mit einer gewissen Tiefe zu kreieren (zumindest in den meisten Genres) und ihr Verhalten in der Geschichte glaubhaft darzustellen. Und den Tipp, viel wert auf die ersten Zeilen eines Werks zu legen, macht wohl auch jedem Sinn, wenn er Leser für sein Buch gewinnen möchte. Ich finde es auch sehr hilfreich, dass in Schreibratgebern Beispiele gemacht werden, anhand welcher gezeigt wird, wie man mit diversen Kniffen einen Text verbessern kann.

Es gibt aber auch kontrovers diskutierte Themen von Schreibratgebern, die ich auch nicht einfach so übernehmen kann. Gerade in Sachen Stil und Sprache gehen die Meinungen auseinander. Ajektivitis, lange oder kurze Sätze oder das Thema Infodump können da nicht wirklich in einen Rahmen gepresst werden.
Aber diese Themen spielen in Ratgebern meist eine sehr untergeordnete Rolle. Der Fokus der Schreibratgeber liegt eher auf der Erstellung von Plots und Figuren, und da habe ich noch nie etwas gelesen, was ich nicht gutheissen konnte.

Feuertraum

Ich vergleiche das Handwerk des Schreibens immer wieder gerne mit dem Leiten eines Rollenspiels: Wenn die Helden eine Lösung für ein Problem haben, ist es egal, ob diese regelkonform ist oder nicht - zumindest ich breche die Regel, wenn es für den weiteren Verlauf gut ist.
So sehe ich es auch mit meinen Geschichten: Wenn eine Regel oder eine handwerkliche Vorgabe den Fluss der Geschichte empfindlich stören würde, ignoriere ich sie.

Was das Erreichen der Leserschaft angeht: Natürlich ist es heutzutage sehr sehr einfach, sein Buch zu veröffentlichen. Nur weil es eben sehr sehr einfach ist, läuft man eben Gefahr, dass das Buch in der Masse untergeht.
Ist da das Handwerk dann wirklich das Entscheidende? Oder sticht man nicht eher aus der Masse durch Originalität, durch eher nonkonformistische Ideen?
Bitte nicht falsch verstehen: Ich will das Handwerk des Schreibens, dessen Regeln, weder verfluchen noch verbannen und erst recht nicht verwünschen. Sie sind wichtig. Sie bieten ein Gerüst, einen "nackten Menschen", den ein Autor einkleiden soll, wobei die Kleidung aus seiner Fantasie besteht. Dabei ist zwar zu beachten, dass jedes Kleidungsstück an seinem Platz ist, aber nicht, dass auch jedes Kleidungsstück dieselbe Größe hat.
Regeln einhalten: Ja!
Regeln brechen: Ja!
Sprich: alles zum Wohle der Geschichte - sie ist es, die im Mittelpunkt steht, sie ist es, die wir aufbauen, umsorgen, groß werden lassen. Und das bedeutet einerseits gesellschaftsanerkannt und andererseits individuell.   
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Trippelschritt

Zitat von: Fianna am 21. Juni 2016, 18:30:38
Es kann aber auch genau deswegen ein Erfolg werden. Agatha Christie hat einen Roman geschrieben, in dem der Ich-Erzähler der Mörder ist. Das ist heute einer ihrer bekanntesten Romane und dieses Konzept wurde gerade im Thriller-Bereich (ob Film oder Buch) gerne nachgemacht.

Ich kenne keine Regel, die vorschreibt, dass der Ich-Erzähler nicht der Mörder sein darf. Ich kann mir aber vorstellen, dass das einmal eine Konvention war. Das ist etwas völlig anderes, bedeutet es doch nur, sich über Lesegewohnheiten hinwegzusetzen. Und manchmal schaffen Autoren erst diese Gewohnheiten. Seit Tolkien sind Elfen schlank, hochwüchsig, in der Regel hellhäutig (mit den Dunkelelfen als Gegenpart) und haben spitze Ohren. Wohingegen im germanischen Erzählgut Elfen Elben oder Alben sind und oft nicht von Zwergen unterschieden werden können. Ich möchte einmal sehen ob ein Fantasyautor ein Geschichte über Elfen veröffentlicht bekommt, bei dem die Elfen klein, knorrig und ewig schlecht gelaunt sind. Die gemeinschaft würde aufschreien.

@ canis lupus niger
Ich bin wie Du ein Bewunderer von Tolkien. Und so auf Anhieb wüsste ich keine Schreibregel, die er verletzt hat. Hat er bestimmt, aber mir fiel es nicht ins Auge. Was man ihm häufig als plotirrelevant ankreidet, geht aber gegen des Autors Intention. Er hat gar keinen Plotroman geschrieben und auch keinen Unterhaltungsroman, obwohl viele Elemente davon vorhanden sind. Er hat eine Welt erschaffen und wollte eine Lücke füllen, denn die Edda gilt nur für den Norden, das Alte Testament und auch die Geschichte um Ur sind für den vorderen Orient geschrieben. Dann gibt es noch die römische und griechische Göttersagenwelt für den Mittelmeerraum. Aber nichts Vergleichbares für Mitteleuropa oder gar Britannien. Kurzum: Bei Tolkiens Weltenschöpferroman Plotrelevanz als Richtschnur festzulegen, geht an diesem Buch vorbei. Denn dann hätte er auch den ganzen Rahmen der Hobbits streichen können. Bilbos Geburtstagsparty wäre dann ebenso überflüssig gewesen wie die Rückkehr ins Auenland.

Wenn es aber darum geht, unbedingt ein buch auf dem Markt unterbringen zu wollen, dann darf man sich nicht allzu weit vom aktuellen Geschmack entfernen. Deswegen gibt es ja auch so wenig Neues. Wenn man aber einfach nur ein gutes Buch schreiben will, dann kann man gegen alle Konventionen anschreiben (aber nicht alle schreib- und Erzählregeln brechen) und auf das Glück hoffen und vielleicht einen neuen Trend lostreten.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Alana

ZitatAgatha Christie hat einen Roman geschrieben, in dem der Ich-Erzähler der Mörder ist.

Das Buch ist gigantisch. Ich hatte das Glück, es ungespoilert hören zu können und das kam echt aus dem Nichts und war trotzdem logisch. Super gemacht. Deswegen sage ich immer: man kann alles machen, wenn man es kann. ;)
Alhambrana

Cailyn

Trippelschritt

Was Tolkien angeht, sehe ich es so wie du.
Abgesehen davon hat man vor ein paar Jahrzehnten anders gelesen und anders geschrieben.

Dass es nicht viel Neues gibt, liegt meiner Meinung nach aber nicht an den konformen Regeln wie Texte aufgebaut sind, sondern an der Kopierwut vieler Autoren. Es gibt nicht mehr so viele eigene Ideen. Modetrends werden da recycelt und zum xten Mal einfach in anderer Farbe angeboten. Manchmal hab ich das Gefühl, dass eine gute Idee dann wie eine Zitrone ausgepresst und ausgelutscht wird, weil das Rezept XY halt Geld in die Kassen spielt. Sehr schade.

Trippelschritt

Da sind wir beide völlig einer Meinung.

Trippelschritt

Lothen

Passend zum Thema hab ich heute im Camp-Nano-Talk folgendes Zitat von der Young-Adult-Autorin Natalie C. Parker gelesen:

ZitatBREAK THE RULES. It's easy to get distracted by all the "do's" and "don'ts" of storytelling. We've all heard rules. Don't use adverbs! Do use dialogue tags! Don't start with a dream sequence! Do start close to the moment of change!
Writing is about making your own rules. No one has written your manuscript before, so no one knows what's going to work until you show them. So, ignore the noise that says there's a right way to write a book and find your own rules.

Spricht mir aus der Seele! :vibes:

Judith

Ich freue mich manchmal richtig über viel "tell", über einen auktorialen Erzähler oder Perspektivengehüpfe. Ich empfinde das als wohltuende Abwechslung von der aktuell vorherrschenden Schreibmode. Insofern fände ich es schade, wenn sich alle immer an alle Regeln halten würden, die Schreibratgeber einem empfehlen.
Ob man die Regeln tatsächlich zuerst mal kennen muss, um sie zu brechen? Da bin ich skeptisch. Auf jeden Fall denke ich, dass es nicht unbedingt notwendig ist, aus Schreibratgebern zu lernen. Man kann auch viel (meiner Meinung nach: mehr) vom aufmerksamen Lesen lernen.
Von einigen altgriechischen und lateinischen Texten über Sprache/Rhetorik/Schreiben mal abgesehen, sind Schreibratgeber ja doch eine sehr junge Erscheinung und zahlreiche erfolgreiche Schriftsteller haben demnach ihr Handwerk auch ohne Schreibratgeber sehr gut gelernt.

(Als ich "Der Name des Windes" zu lesen begonnen habe, habe ich mich gefühlt wie ein Kind zu Weihnachten. Ein moderner Fantasyroman mit auktorialem Erzähler! WAHHH!  :vibes: Und dann kam der Ich-Erzähler.  :brüll:)

Trippelschritt

Zitat von: Lothen am 04. Juli 2016, 18:41:39
Passend zum Thema hab ich heute im Camp-Nano-Talk folgendes Zitat von der Young-Adult-Autorin Natalie C. Parker gelesen:

ZitatBREAK THE RULES. It's easy to get distracted by all the "do's" and "don'ts" of storytelling. We've all heard rules. Don't use adverbs! Do use dialogue tags! Don't start with a dream sequence! Do start close to the moment of change!
Writing is about making your own rules. No one has written your manuscript before, so no one knows what's going to work until you show them. So, ignore the noise that says there's a right way to write a book and find your own rules.

Spricht mir aus der Seele! :vibes:


Lol, es gibt solche und solche Regeln. Und an solche rEgeln muss man sich nicht halten.  ;)
Trippelschritt
(mag es heute kryptisch)

Cailyn

Lothen

Ich glaube, es ist sehr wichtig, für sich zu entscheiden, was man mit dem Schreiben erreichen will. Wenn man ein richtiger "Outlaw" ist, etwas rebellisch und künstlerische Ansprüche hat, die entfaltet werden wollen, dann ist das, was du zitiert hast kein Problem. Dann gehst du deinen Weg und wirst damit glücklich. Aber wenn man z.B. zum Ziel hat, bei einem Publikumsverlag zu enden, wird es mit dieser Einstellung sehr schwierig. Der Büchermarkt ist ein Business und keine Künstlerbühne. Wenn man damit Geld verdienen und viele Leser erreichen will, dann bin ich persönlich überzeugt, kommt man nicht um viele "Regeln" herum. Denn Regeln entstehen ja nicht aus den Aussagen von jemand, der Schreibende unterdrücken will, sondern aus einem Konsens, was der Leser heutzutage lesen möchte.

Natürlich gibt es Ausnahmen, Autoren, die die Regeln gebrochen haben und gerade darum erfolgreich geworden sind. Aber erstens sind das die Allerwenigsten, und zweitens häufig nicht Erstautoren, die mit Konventionen brechen.

Ich glaube ganz ehrlich, dass wenn man dem künstlerischem Eigensinn wie einer Karotte hinterher läuft, damit zu 99% damit keinen Erfolg haben wird.  Wenn das für einen stimmt, ist das völlig ok. Wenn man hofft, mit den Abweichungen den Coup seines Lebens zu machen, auch ok. Aber es schmälert einfach massiv die Chancen, ein grosses Publikum für die eigenen Geschichten zu finden. 

Siara

#85
Zu Lothens Zitat: Es verlangt ja nicht, sich einfach aus reinem Eigensinn und Rebellentum über die Regeln hinwegzusetzen. Für mich bedeutet diese Aussage nicht, dass man einfach alles ignorieren sollte, was man je über gute Literatur gelesen hat. Sondern nur, dass die Geschichte über den Regeln stehen sollte. Wenn die Regen zu eng sind, sollte man eben eher das Korsett weiter nähen als der Geschichte die Luft abzudrücken. Das Zitat besagt, es sei leicht, sich von den Regen "ablenken" zu lassen. Ablenken von dem, was eigentlich wichtig ist, nämlich eine gute Geschichte zu erzählen. Was, wenn ein Traum am Anfang der Handlung für eine bestimmte Erzählung genau der richtige Einstieg wäre, sich richtig anfühlt und toll liest - ist es richtig, ihn wegzulassen, nur weil in den Regeln davon abgeraten wird? Mir gefällt das Zitat. Man sollte es nur keinem von sich selbst eingenommenen Künstler vorlegen, der seine Werke für das Optimum der Literatur und geniale Meisterstücke hält, die jeder Kritik überlegen sind.  :P
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Trippelschritt

Wenn ich ehrlich sein soll, kenne ich gar nicht so viele Regeln. Ich weiß nur von Dingen, die funktionieren und solchen, die nicht funktionieren. Und dann wieder andere, die schwierig zu handhaben sind. Mein Lieblingsbeispiel ist "show, don't tell". Das ist keine Regel, sondern eine Empfehlung und jeder Schreiber weiß, dass es in einer Geschichte narrative Passagen geben muss. Man kann sogar ganze Geschichten narrativ erzählen, aber das ist äußerst schwierig und erfordert eine besondere Technik und ganz viel Gespür. Eine wirkliche Regel, bei deren Übertretung man vom Leser bestraft wird, ist es nicht. Und so ist es auch mit den meisten anderen sogenannten Regeln.
Ich würde auch nie eine Geschichte in der zweiten Person schreiben. Warum nicht? Weil ich solche Geschcihten nicht lesen mag. Und doch hat Werner Lansburgh mit Dear Doosie ein wunderschönes Buch geschrieben, für dessen Thema er das Gespräch oder die Briefform gewählt hat und es gar nicht anders geschrieben hätte werden können.
Ein autor muss ein Gespür dafür entwickeln, was funktioniert und was nicht, und aus, was wo funktioniert und was wo nicht. Und er darf auch experimentieren. Achtung: Es gibt keine Regelüberwachungsstelle und auch keine anderen Autoritäten, an denen es sich lohnt zu reiben. Eines Autors Geschichten werden aber erst dann gern gelesen, wenn er dieses Gespür des Erzählens besitzt.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Zit

Hm, ich schließe mich dennoch Siara und Lothen an. Vor ganzen Ratgebern und Schreib"regeln" kann man manchmal schon den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen und dann überhaupt nicht mehr zum Schreiben kommen. Wenn man schreibt, sollte man solche Sachen einfach ignorieren, da sie nicht zum kreativen Teil unseres Hirns passen sondern zum logischen. Mit dem logischen Teil sind wir selbst der Lektor -- aber Lektoren schreiben keine Geschichten. Das Brechen der Regeln kann man also während des Schreibens anwenden. Früher oder später merkt man doch, was funktioniert und was nicht. Und wenn es nicht klappt, ändert man es eben. Die Geschichte aber nach gewissen Punkten abzuklopfen, kann man hinterher.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Mondfräulein

Es gibt nicht einen kreativen Teil unseres Gehirns und einen Logischen. Natürlich kann man sich während des Schreibens und kreativen Schaffens auf den logischen Regelaspekt besinnen - jeder kreative Prozess erfordert schließlich auch ein gewisses Maß an Expertise. Ich denke eher, dass da jeder für sich selbst einen Weg finden muss. Die einen schreiben erstmal drauf los und denken hinterher darüber nach, was da jetzt funktioniert hat und was nicht. Die anderen sind sich dessen schon beim Schreiben bewusst und gehen sehr behutsam mit ihren Sätzen um. Beides sind Prozesse, die sehr gut funktionieren und zum gleichen guten Ergebnis führen können. Es gibt eben auch beim Umgang mit Regeln kein Allheilmittel, das für jeden funktioniert.

Trippelschritt

Ich kann immer nur dazu raten, an die Schreibregeln viel gelassener heranzugehen, als manche unter es hier tun. Ich habe manchmal den Eindruck, dass Einige glauben, wenn sie sich an alle regeln halten, dass dann eine gute Geschichte dabei herauskommen muss. Nein, wird es nicht. Ganz im Gegenteil. Aber wenn sich dann herausstellt, dass genau das nicht klappt, muss man nicht gleich auf die Ratgeber schimpfen oder alles, was darin aufgelstet ist, verwerfen.
Scheibratgeber sind nichts anderes als Erfahrungen etablierter Kollegen. Und jeder dieser Kollegen tickt anders und sieht andere Schwwerpunkte. Und keiner von denen hat Recht, aber auch nicht Unrecht. Ich meine, dass am Anfang einer Geschichte immer eine Idee steht, die jemand erzählen möchte. Also, fangt an zu erzählen. Und parallel dazu kann man auch mal einen Schreibratgber lesen. Und vielleicht schlägt eines der Kapitel dann mal funken und man übernimmt die Funken ins eine eigene Geschichte. So ging es mir, als ich Sol Stein las und prompt ein paar Szenen völlig anders schrieb, als ich es sonst getan hätte. Ich habe also ein paar Anregungen aufgenommen nicht mehr. Und später dann andere Anregungen. Und dieser Prozess ist bis heute nicht abgeschlossen. Aber dafür habe ich einige der Regeln mittlerweile verinnerlicht und denke gar nicht mehr darüber nach. Ist wie beim Klavier- oder Gitarrespielen. Nur am Anfang muss man übern, wohin man die Finger setzt. Wer später noch darüber nachdenkt, wird nie ein Musiker.

In diesem Sinne.
Trippelschritt