Ich hatte noch nie einen unsterblichen (oder Unsterblichkeit anstrebenden) Prota oder Antagonisten, weil meines Erachtens das Konzept der Unsterblichkeit etwas sehr Komplexes und für mich vollkommen Unattraktives ist. Ich kann auch als Leserin Figuren, die unsterblich sein wollen und nur (oder zumindest überwiegend) deshalb der Anta sind und Böse Dinge
tm tun, nicht ernst nehmen, teils aus dem oben genannten Grund, teils aus noch vielen anderen und teils, weil ich es zu klischeehaft finde. Alles andere außer der Unsterbliche wäre ja trotzdem sterblich/vergänglich. Beispiel: Figur A ist unsterblich und lebt hier auf der Erde. In ein paar Milliarden (oder schon Millionen? Ich bin mir gerade nicht mehr sicher) Jahren wird die Sonne sich aufblähen und durch die enorme Hitze alles Leben auf der Erde zerstören, und dann gibt es in unserem Sonnensystem vielleicht irgendwann gar keine Planeten mehr. Treibt der Unsterbliche dann für alle Zeit im Weltall herum?

Für mich sind die Folgen zu weitreichend, als dass ich mir vorstellen kann, dass wirklich jemand Unsterblichkeit wollen könnte. Es ist schlicht und ergreifend nicht dauerhaft von Vorteil oder gar logisch, unsterblich zu sein.
Oder schauen wir uns mal Voldemort an: Er will unsterblich sein, über alle herrschen, nur seine Ideen/Vorstellungen ect. gelten lassen, und so weiter. Andere ebenfalls unsterblich zu machen, wäre zu riskant, schließlich könnte sich irgendwann ein Disput ergeben; er vertraut ja ohnehin niemandem, nicht einmal Sterblichen. Was macht er, wenn alle gestorben sind, über die er geherrscht hat? Wenn es niemanden mehr gibt, über den er herrschen kann? Selbst, wenn man an die Horkruxe denkt und dass er vielleicht auf diese Weise eine unsterbliche Nagini bei sich behalten kann - irgendwann wird es doch langweilig, wenn keine Untertanen mehr da sind.

Und über alle Unsterblichen den Imperius-Zauber zu verhängen, macht es auch nicht besser, schließlich wird es immer Leute wie Harry geben, die sich dagegen zur Wehr setzen können. Ich finde, man sieht also, dass Unsterblichkeit kein profitables Motiv ist, insbesondere nicht für einen Anta.
Eine Ausnahme wäre, dass man Unsterblichkeit anders definiert als tatsächliche, hundertprozentige Unsterblichkeit. Zum Beispiel wird Figur A nie durch die Folgen des Alterns sterben - man kann ihn aber töten, siehe die Vampire in
Twilight ff, die nichts außer Feuer und Kopf-ab töten kann. Aber wenn es Wege gibt, Unsterblichkeit einzuschränken, ist man dann wirklich unsterblich oder einfach zu 99,99 % unverwundbar? Und wenn man als Anta oder auch nur deshalb, weil man unsterblich ist, immer Feinde haben wird, die einen töten könnten, macht es dann überhaupt sind, diese weitestgehende Unverwundbarkeit anzustreben?
Ich habe von diesem Thema schon immer die Finger gelassen, wegen den oben genannten Gründen und vielleicht auch ein bisschen deshalb, weil ich finde, dass es viele schlimmere Dinge gibt als den Tod, auch für einen Prota oder Anta.

Edit: Falls meine Argumente schon genannt wurden, entschuldigt, ich habe nicht alle Beiträge gelesen.